RST Deuce Air Lockout

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10. April 2011
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moin moin,

ich habe grade ein bike mit Deuce Air 100mm gekauft. mir kam es darauf an eine arretierbare federgabel zu bekommen, da ich viel in der city fahre und eine federgabel da eher als hinderlich empfinde. (allein beim hochfahren von bordstreinen nervt die federung ja ungemein. als federgabelneuling ist mir da auch nicht ganz klar, wie man im gelände noch mit bunny-hop bei zügiger fahrt über hindernisse kommen soll, wenn das ding bei der gewichtsverlagerung einfedert. naja. vielleicht krieg ich das ja auch noch raus..)

der händler meinte, ständige nutzung bei aktivem lockout ist kein problem.

ist das richtig? mittlerweile hab ich mich ein wenig umgehört und bin auf die einhellige meinung gestossen, dass die gabel bzw. der lockout schaden nehmen wird, wenn ich ihn ständig nutze.

was sagt das RST-Team dazu?

lg konfusius
 
Hallo konfusius1,

ersteinmal müssen wir den Empfehlungen des Händlers Recht geben - ein ständiger lockout ist eine Stressituation für die Gabel - die Gabel wird in diesem Fall durch die Dämpfungsseite am einfedern gehindert. Das Öl in der (in Fahrtrichtung gesehen) rechten Seite wird am fließen gehindert (bei blockierter Gabel).
Der gesamte Druck der auf der Gabel lastet, liegt auf im Endeffekt winzigen Dichtungen; die Tauchrohreinheit wird auf Biegung belastet - alles in Allem unglücklich. Man hat zwar in jeder Gabel einen Überlastschutz, dennoch wird die Gabel permanent stark gestresst.
Vielleicht kann man einen Kompromiss eigehen - die Gabel auf 10~11 bar aufpumpen.
Damit werden Stöße abgemildert und die Gabel wird nicht übermäßig schaukeln beim kraftvollen Pedalieren oder Antreten.

Gruß vom RST_Europe_Team.
 
liebes RST Team,

vielen dank erstmal für die antwort.

(..nein, der händler sagte mir, ständiger lockout ist OKAY! ich fahre nämlich nur ab und zu mal ins gelände und bin ansonsten vielfahrer im city bereich. ein bike mit federgabel wollte ich nur unter der prämisse kaufen, dass man das ding feststellen kann, wenns nicht gebraucht wird...)

naja, nichts gegen euch, es ist eine schöne gabel - auch wenn ich keine ahnung hab, wozu man federgabeln überhaupt braucht. das einzig positive erlebnis mit dem ding hab ich, wenn ich über eine bucklige wiese fahre. nicht mal schlechte waldwege sind so übel, dass man da ne federgabel bräuchte. das geht alles ganz locker über fahrtechnik. auch bei hohem speed.
im gelände, wenn ich über hindernisse rüber will (vor allem mit tempo) - und wenns nur der bordstein in der city ist, dann ist das ding einfach nur hinderlich. absoluter kontrollverlust. hab mir gestern fast den hals gebrochn, als ich aus gewohnheit mit nem bunny-hop über einen großen ast rüber wollte. das gleiche bei einem kleinen hüpfer über eine in der kurve liegende bodenwelle, weil ich leicht schräg landete und die gabel einseitig wegtauchte.
wenn man dann daneben noch den arbeitsaufwand für die wartung und vor allem die ständigen kosten für die pflegemittel sieht - hervorragend.

warum gibts heutzutage eigentlich keine MTBs mit ner vernünftigen starren gabel? das einzige MTBähnliche gefährt mit starrer gabel was mir bei meiner 2jährigen bikesuche begegnet ist, war das stevens street flyer. leider mit 8gang naben schaltung, also fürs gelände ungeeignet.

was soll das?! muss ich mal fragen. man kann hinschauen wo man will, überall entweder murks oder schweineteuer.
bei meinem alten bike, einem RS Nutcracker 3.0 mit STX ausstattung, hat zB die vordere kurbel fast 10 jahre gehalten, bevor die zähne weggelutscht waren. heute kann man schon dankbar sein, wenn sowas zwei jahre hält.:mad:

okay, euch als gabelhersteller kann man das alles sicher nicht ankreiden. seht meinen ärger einfach mal als anreiz und hinweis auf eine marktlücke. WIR BRAUCHEN BIKES MIT VERNÜNFTIGEN GABELN, DIE SICH DAUERHAFT ARRETIEREN LASSEN. alles andere ist meiner persönlichen meinung nach nicht zu gebrauchen.

lg konfusius
 
Hallo konfusius1,

wir wollten nicht missverstanden werden - eine Federgabel, darunter fallen auch unsere Produkte, darf jederzeit blockiert werden!
Deine Beschreibung am Anfang klang nur sehr dannach, dass die Gabel auch beim Hüpfen oder kurzen Schlägen blockiert benutzt werden sollte...
Dann hat man offensichtlich das Problem mit hohen Drücken auf den Dichtungen - das war zugegebenermassen alles auch sehr technisch beschtrieben - natürlich sind die Bauteile auch konstruktiv so ausgelegt ein vielfaches der erdenklichen Fahrsituationen/_Belastungen auszuhalten. Die Zeiten des Kunden als Produkttester (à la "die Banane reift beim Kunden") sind zum Glück großteils vorbei.
Ja - der Ruf nach der Starrgabel wird in vielen Bereichen immer lauter - und eine Umrüstung ist i.d.R. auch jederzeit möglich. Jedoch alles auf Kosten der "integrierten" Optik und mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden... aber schöne Carbonstarrgabeln o.ä. gibt es problemlos zu erwerben.
Grundsätzlich ist die Federgabel an sich Geschmackssache - wir vom RST Team würden ungern drauf verzichten. Die Sicherheit in den meisten Fahrsituationen ist eklatant und wer wirklich viel im Gelände unterwegs ist, wird kaum einen fehlenden Lockout vermissen - ist wie gesagt alles Ansichtssache.
Dass diese (Federgabel-)Produkte am Markt so weit verbreitet sind liegt an der Nachfrage des Marktes - ein Rad ohne Federgabel ist "uncool" und für viele Kunden ein "must have".
Somit kann man sich alternativ nach Nischenprodukten umschauen, oder eben ein etwas teureres Custom Bike ins Auge fassen.
Grundsätzlich gibt es aber auch generell so ziemlich nicht was es nicht gibt auf dem Konsummarkt... heutzutage wird fast jede Nische bedient.
Da heißt es eben Augen offen halten - oder sich Rat im Forum suchen :daumen:
Hier gibt es viele engagierte Fahrradliebhaber...

In diesem Sinne einen schönen Tag,

wünscht das RST_Europe_Team.
 
vielen dank für die antwort!

heute hat sich mein nachbar das bike mal angesehen und wir haben die gabel auf 10bar gebracht. ich wiege ca.65kg.
danach war ich in der stadt und im wald unterwegs, und war wirklich sehr angenehm über die neue performance überrascht.
ein wirklich knackiges, sehr kontrolliert gefedertes fahrgefühl. auch wildem querfeldein.

eine frage allerdings, da Ihr die dichtungen erwähnt habt: was sollte ich bei der einstellung und meinem gewicht lieber unterlassen, damit ich wirklich so lang wie möglich spass damit habe?

ist es nötig die tauchrohre mit soetwas wie finishline stanchion tube zu ölen?

welches gabelfett in welcher menge muss ich bei der wartung verwenden?

wie leicht zerkratzt so ein tauchrohr? ich denke da zB an kontakt mit dem fahrradständer oder ähnliches.
was kostet eine neue brücke mit tauchrohren in etwa?

...also falls Ihr nicht beleidigt seit und noch einen moment zeit habt. ;)
 
Hallo konfusius1,

also genervt gibt es nicht ;)
Eher angespornt durch interessante Anfragen...

Betreff Tauchrohreiheit - es ist derzeit nicht geplant, ein Ersatzteil anzubieten, aber im Falle eines Falles werden wir mit einer einvernehmlichen Lösung anrücken können...

Was den Druck angeht, ist es ja gut, dass dieses Experiment so gut funktioniert hat. Um ein langes Leben der Dichtungen zu sichern hilft auf jeden Fall regelmäßig die Gabel einem Service Partner zur Überholung zu geben - wir arbeiten ja, wie öfters schon erwähnt mit der Firma Shock Therapy zusammen http://www.shock-therapy.com/

Regelmäßiges Schmieren der Abstreifringe an der Gabel ist dabei sehr wichtig! Dies haben wir schon in dieversen Threads mit diversen Forumsmitgliedern erörtert - und können uns am besten drauf einigen, diesen Bereich so regelmäßig wie möglich zu reinigen - mit einem fusselfreien Tuch.
Grundätzlich gehen auch wir nach jeder Biketour so vor - es ist eine Sache von einer Minute: zuerst den Dreck entfernen per Tuch, dann etwas Gabelöl (um die Dichtungen und Buchsen der Gabel zu schonen) auf die Abstreifringe auftragen bis die Tauchrohre rundherum benetzt sind. Die Gabel ein paar mal einfedern, das Öl lost z.T. den festsitzenden Schmutz an der Dichtung. Den Schmutz und überflüssiges Öl abwischen, damit sich in dem Bereich nicht neuer Schmutz "angezogen" fühlt.
Nun funktioniert die Gabel in der Regel auch etwas feinfühliger auf Schläge.
Man hält auf diese Weise die Dichtungen geschmeidig und erspart den Tauchrohren die sich dort mit der Zeit ansiedelnde Schmirgelpaste aus Öl, Fett und Staub / Schmutz.
Die Alu-Tauchrohre sind an sich zwar hart anodisiert, aber beim (Fahrrad) Abstellen sollte man drauf achten, dass das Fahrrad möglichst nicht in dem Breich angelehnt wird - sonst hat man mit der Zeit mehr oder minder tiefe Kratzer in den Tauchrohren -> die Dichtungen werden somit entweder von Schmutz unterwandert, oder u.U. auch auf Dauer beschädigt. Deswegen ist gerade dieser Bereich ein etwas neuralgischer Punkt.
Vielleicht gibt es ja noch diese famosen Neoprensocken (früher erhältlich von Firmen wie Lizard Skinz) als Schutz für die Tauchrohre. Nachteil diese Verhüterlis ist jedoch meist, dass die Fahrer den Bereich Tauchrohr-Dichtung nicht mehr unter Augenschein nehmen. Somit schaffen dann Kondenswasser und eindringender Schmutz in Verbingung mit trocken gelaufenen Dichtungen der guten Funktion ein jähes Ende... im schlimmsten fall irreparabel!

PS.: à prospos Wartung - da können wir auch gerne auf unsere RST Taiwan Website verweisen; dort gibt es iaufaschlußreiche Wartungsvideos: http://www.rst.com.tw/ct/techsupport/techsupport.jsp?v=TI1262744609714&y=TI1262744562076

Wir sind immer gerne zur Stelle wenn es weitere Fragen gibt.

Gruß vom RST_Europe_Team.
 
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