Hallo Bodenkontakt,
danke erst einmal für das Feedback und die guten Erfahrungen mit der Gabel. In der tat ist die F1RST 26 (32) [Nomenklatur ursprünglich F1RST 32 = 32er Standrohre, nun "26" weil ja, 26" und 32er Standrohre - aber in ihrer Familie umgeben von der 27.5" und 29" Variante].
Zu den Technischen Eigenheiten und Pro- & Kontra der Gabel:
ja, die F1RST 26 Gabel und deren technischen Merkmale spiegeln nicht die neuesten (marketingtechnisch gerne als "Revolution" bezeichneten) Entwicklungen wieder. Das sieht man an den o.a. Mängeln - denn das 26" Segment ist stark am Schrumpfen, deswegen werden in dem Segment leider keine "Updates" durchgeführt.
ABER, grundsätzlich aht man eine grundsolide Technische Basis welche viel Spielraum nach oben hat, wenn man ein zwei Dinge beachtet.
Die Performance kann man etwa im Zuge eines Service mit (für uns in der Massenproduktion viel zu teuren) 32mm SKF Dichtungen aufpolieren - diese merkt man vor allem in extrem schlechten / nassen / kalten Wetterbedingungen.
Den Luftkammer Specer zu entfernen ist eine Methode die wir nicht uneingeschränkt empfehlen können, da man auf diese Weise zwei der Drei Dichtungen "nach oben" einbüßt - ist eben eine Modifikation für den "Privatgebrauch"
Die angesprochene Progression hat verschiedene Gründe und hängt auch extrem von dem Fahrergewicht (sprich Luftdruck) und auch dem Vorlieben (Setup) des Fahrers ab. Schwere Fahrer wie ich, benötigen hohe Drücke Richtung 90-100psi. In dem Bereich muss die Luftkammer größer sein - leichtere Fahrer fahren mit sehr geringem Luftdruck, die brauchen eine kleine Luftkammer (nicht umsonst ist in letzter Zeit die Luftkammer-Spacer Tuning-Gemeinde extrem angewachsen).
Die Luftfedergabeln an sich sind leider etwas komplex da das Verhalten von Luft (und deren Moleküle) in einem begrenzten Raum sehr ungünsig ist - eine ideale Luftkammer beginnt mit einem kleinen Volumen (um den gefürchteten Durchhänger = "hammock") im ersten Drittel des Federweges zu entrinnen. In dem Zuge muss auch die Negativ Feder erstaunliches leisten - kurz, hart, progressiv, damit sie nicht die Kennlinie der Gabel verpfuscht (sprich den Luftkolben zu "lange" anschiebt). Nachdem man nut die Hälft des Federweges genutzt hat, muss die Gabel dann idealerweise eine größer werdende Luftkammer bekommen, damit die hart einsetzende Endprogression abgemildert werden kann. AWK und co lassen grüßen - die MRP Kartusche ist leider nicht glücklich gelöst - die Idee ist ja nicht neu, das hatten wir ca. 2011 unter dem Label "4-Step-Air" auf dem Markt (war eine variable Lufkammer Einstellbarkeit über sperren und Entsperren kleiner Bohrungen).
Alles in allem ist die "richtige" Abstimmung also alles andere al einfach, da viele Faktoren die Kennline der Luftgabel betimmen!
Woher kann bei dir dann also die harte Progression kommen?
1.) Dämpfungsseite - es ist ein Emulsionsdämpfer, die Luft über dem Öl agiert auch wie eine Luftkammer (vor allem wenn die Ölseite überfüllt ist, macht sich das extrem bemerkbar. Es sind in der Gabel maximal 130ml 5W Gabelöl drinnen.
2.) Im Casting, also der Tauchrohreinheit sammelt sich Luft (die Dichtungen "zeihen" immer Luft vor allem beim extremen Fahren" - deswegen haben die hochwertigen DH Gabeln wie im Motocross Entlüftungsventile. Da kann man aber bei der F1RST nicht viel machen
3.) wie viel Luftdruck fährst du in der Gabel?
Ich hoffe ich konnte erst einmal mit meiner kurzen Erklärung weiter helfen.
LG Stephan, RST_Europe_Team.