Schaltauge gebrochen, Materialfehler möglich?

Registriert
6. Mai 2020
Reaktionspunkte
4
Grüße,

ich hatte mir vergangene Woche mein neues Focus Jam 6.8 Nine 2020 abgeholt. Heute bin ich meine erste richtige Tour gefahren, hatte zuvor lediglich die Beläge eingebremst und eine kurze Probefahrt unternommen.

Auf meiner heutigen Tour, habe ich einen Ast in das Schaltwerk bekommen und es ist mitsamt Schaltauge herausgebrochen, hat den Schaltzug aus den Kabelbindern am Rahmen gerissen und die Kette hat mir ein paar schöne Kratzer am Hinterbau hinterlassen.

Meine Frage hierzu wäre nun, ob es sich hierbei auch um einen Materialfehler, bzw. Montagefehler handeln könnte. Das Rad ist momentan wieder in der Werkstatt und ich warte nun eine Rückmeldung der Werkstatt, ob eventuell noch mehr Zerstört wurde...

Mir ist bewusst, dass ein Ast im Schaltwerk, durchaus mein Schadensbild verursachen kann, allerdings hatte ich festgestellt, dass beim Rückwärtstreten der Kurbel, - beim Ölen der Kette - meine Kette pro Umdrehung genau einen "hänger" hatte. Sprich, ich hörte eine Art klicken und konnte beobachten, wie das Schaltwerk sich synchron zum Geräusch ein wenig nach vorne bewegte und sofort wieder in seine Ausgangsposition zurück ging. Nach etwas Internetrecherche, hatte ich das ganze als "noch nicht eingefahren" abgetan und hatte eben heute meine große Tour gestartet. Desweiteren hatte ich auf meiner ersten Probefahrt 2 mal ein etwas komisches verhalten meiner Schaltung wahrgenommen - die Kette ging einen Gang zurück, und sprang dann aber wieder auf den gewünschten Gang, obwohl der Schaltvorgang eigentlich schon korrekt abgeschlossen war, das kam mir schon sehr merkwürdig vor in Verbindung mit besagtem klicken beim Rückwärtstritt. Abgesehen davon, funktionierte die Schaltung einwandfrei.

Somit kommt mir nun der Gedanke, ob eventuell doch eine Vorschädigung/Materialfehler am Schaltauge, o.ä vorlag, sodass der Ast dann sein übriges verrichten konnte.

Die Schaltung ist eine Shimano XT 12x mit SLX Kassette.

Anbei hänge ich die Fotos, welche ich direkt nach dem Schaden aufgenommen habe an. Leider kann ich keine weiteren Bilder zur Verfügung stellen, da das Bike im Moment in der Werkstatt ist.

PS.: Ich fahre noch ein Trek Procaliber 8 2019 mit Sram Eagle GX Schaltung und hatte einen Crash mit einem Mädel, welches Ihr Vorderrad gegen mein Schaltwerk geschoben hat bei voller Fahrt - sie wollte die Straße überqueren und hat mich dabei übersehen - hierbei ist mein Schaltwerk lediglich verbogen, aber das Schaltauge war intakt geblieben. Ich hatte ca. 25 bis 30 kmh drauf beim Zusammenprall. Beim heutigen Crash ging es steil bergauf und ich fuhr im zweiten oder dritten Gang, ca. 10 kmh max.
Das Schaltauge ist eine Sollbruchstelle, soviel ist klar, aber mein Sram Schaltwerk hatte den aufprall auch wesentlich besser überstanden.

Den Schaden nehme ich Selbstverständlich auf meine Kappe, da ich im letzten Moment noch den Ast sehen konnte, es wundert mich lediglich, dass es wegen eines eher dünnen Ästchens direkt so einen Schaden verursachen kann. Bietet Sram in der hinsicht bessere Qualität? Ich war bis vor wenigen Stunden von der Shimano Schaltung noch extrem angetan....

Da es sich bei dem Procaliber von 2019 um mein erstes Mountainbike handelt, fehlt es mir dementsprechend an Erfahrung und Know-How, deshalb bitte ich euch um eine zusätzliche Meinung, bzw. um eure Erfahrungen.

Vielen Dank dafür bereits vorab.

Grüße,
SoBo7a
 

Anhänge

  • Schaltauge1.jpg
    Schaltauge1.jpg
    295 KB · Aufrufe: 410
  • Schaltauge2.jpg
    Schaltauge2.jpg
    878,3 KB · Aufrufe: 414
Ich würde sagen, alle Sicherheitsfunktionen haben funktioniert. Neues Schaltauge, Kabelbinder, alles einstellen und weiter gehts. Und mit einem Lackstift die Schrammen ausbessern.

google mal nach "ghost shifting" , das erklärt das selbstständige Schalten.

Ob bei Deinem anderen bums mit dem SRAM Geraffels das Schaltauge noch gerade ist bei dem was Du beschrieben hast, kannst Du nur mit einem Werkzeug überprüfen. Das Augenmaß reicht da nicht aus.
 
.... Bietet Sram in der hinsicht bessere Qualität? Ich war bis vor wenigen Stunden von der Shimano Schaltung noch extrem angetan....
...

Das Schaltauge ist Teil des Rahmens, nicht des Schaltwerks. Wenn das Schaltauge am Trek besser abschneidet als das am Focus, liegt das nicht am Schaltwerkshersteller. Kannst also weiterhin angetan sein.
Und so dünn kann der Ast nicht gewesen sein, wenns die Kabelbinder zerreisßt.
 
Danke für eure Antworten, ich hatte es mir fast gedacht. Der Ast hatte sich im vergleich zum Crash mit dem Sram "Geraffel" :D wohl richtig "gefressen", was auch die kräfte erklären würde, wodurch die Kabelbinder abgerissen sind. Wohl einfach Dumm gelaufen und die Technik hat wenigstens funktioniert... :D

Das Trek war übrigens in der Werkstatt und dort wurde erst das verbogene Schaltwerk festgestellt, die werden das schon korrekt gerichtet haben, nun funktioniert es jedenfalls wieder... "Schäm"

War heute jedenfalls wieder eine "Erfahrung" und ich hab gelernt wozu das Schaltauge da ist... :D

@filiale Ich lese heraus, dass du von der Eagle nicht so viel hältst? In meiner kurzen Zeit mit der Shimano XT hat sich das auch bestätigt. Welten unterschied vom Schaltgefühl und die Möglichkeit 2 Gänge hochzuschalten ist unschlagbar... :D Freut mich, dass ich wenigstens in der Annahme, die Shimano sei wertiger bestätigt werde!

Gibt es denn eine Möglichkeit sein Schaltwerk ein wenig vor solchen Beschädigungen zu Schützen? Ich kenne von früher noch Bikes, welche einen extra Käfig am Schaltwerk montiert hatten, macht sowas Sinn, kann/sollte man sowas nachrüsten?

Grüße.
 
Das Schaltauge ist Teil des Rahmens, nicht des Schaltwerks. Wenn das Schaltauge am Trek besser abschneidet als das am Focus, liegt das nicht am Schaltwerkshersteller. Kannst also weiterhin angetan sein.
Und so dünn kann der Ast nicht gewesen sein, wenns die Kabelbinder zerreisßt.

Deshalb war das Focus wohl so ein Schnäppchen... :D Ich bin also weiterhin happy mit der XT! :D

Die Dicke des Astes hat wohl doch ausgereicht, war nicht ganz ein Zentimeter im Durchmesser wenn ich nicht voll daneben liege, aber im Vergleich zum Vorderreifen des Damenrades beim Trek Crash kam er mir klein vor, aber logisch, der Ast kann sich natürlich viel mehr in das Schaltwerk "hineinfressen" und dann wirken sicherlich nochmals andere Kräfte.

Jedenfalls kann ich nun halbwegs beruhigt Schlafen, habe Erfahrungen gesammelt und sollte mal an meinen "Trail reading skills" arbeiten... :D
 
Wenn du einem Ast nicht ausweichen kannst, empfiehlt es sich das Vorderrad drüber zu lupfen oder an einer Stelle drüber zu rollen, an der der Ast auf dem Boden aufliegt. Dadurch läufst du weniger Gefahr, dass der Ast sich aufstellt und dein Rad aufgabelt. Bunnyhop drüber ist natürlich auch eine Option.
 
Die XT ist nicht wertiger als SRAM. Beide haben Vor- und Nachteile. Ich empfinde das Mehrfachschalten, schalten mit Daumen und Zeigefinger, Kassetten Ersatzteile, sowie oftmals die günstigeren Preise von Shimano als angenehm. Ist aber nur meine pers. Meinung. Jeder wie er mag und hat nichts mit Deinem Desaster zu tun.
 
Also prinzipiell ist es absolute Scheizze wenn ein Schaltauge bricht. Auch wenn es gern als "Sollbruchstelle" dargestellt wird. Ein gutes Schaltauge sollte sich ledichlich verbiegen da ein frei umherbaumelndes Schaltwerk doch reichlich Schaden anrichten kann.
Aber ja, ein Schaltauge kann durchaus auch brechen ...
 
Auf meiner heutigen Tour, habe ich einen Ast in das Schaltwerk bekommen und es ist mitsamt Schaltauge herausgebrochen, hat den Schaltzug aus den Kabelbindern am Rahmen gerissen und die Kette hat mir ein paar schöne Kratzer am Hinterbau hinterlassen.
Glück gehabt. Normalerweise verfängt sich das Schaltwerk in den Speichen und reißt das Laufrad mit in den Tod.
 
Zurück
Oben Unten