Schaltgruppe 1x11 mit Mineralöl-Scheibenbremsen

Registriert
13. Mai 2018
Reaktionspunkte
44
Hallo allerseits,
ich möchte mir beim Fachhändler ein Cyclocrosser zusammenstellen lassen. Mit gefällt die SRAM 1x11 Schaltung sehr gut. Da einfacher, wartungsärmer, robuster und leichter. Leider bietet SRAM nur Scheibenbremsen mit DOT-Flüssigkeit an, die wartungsintensiver sind als auf Minerölbasis.

Mein Händler hat mir jetzt angeboten, die Shimano mit 1x11 und dementsprechend einem Kettenblatt von einem anderen Hersteller umzusetzen. Das "beste" aus beiden Welten für mich.

Die Art des Umschaltens ob Double-Tab wie bei SRAM oder bei Shimanos Umsetzung ist für mich beides gut. Auch die unterschiedlichen Druckpunktverhalten beider Bremstypen sind für mich weniger relevant.

Mein Fokus liegt auf Zuverlässigkeit und Wartungsärme.

Meine Frage: Kann so ein "zusammengestückeltes" System etwas sein? Ich bin immer etwas skeptisch (lass mich aber auch gerne belehren), wenn man versucht besser zu sein als die Ingenieure die viel Entwicklungszeit in ein sich stimmiges System gesteckt hat.

Zu was würdet ihr raten?
 
Das ist kein Problem...
Die Shifter und das Schaltwerk sollten von einem Hersteller kommen, das ist wichtig.
 
Ein Narrow-Wide Kettenblatt hat (bei mir) Kettenabwürfe reduziert, Erprobtes gibt es von vielen Herstellern (Raceface, Wolftooth, Absoluteblack, etc) oder günstiger zB von J&L auf ebay. Schaltwerksmässig kommts drauf an, was für eine Bandbreite du möchtest. Shimano hat vor Kurzem das Ultegra RX Schaltwerk mit Clutch vorgestellt (geht offiziell bis 34T, 36 sollten aber problemlos machbar sein), unter Umständen bräuchtest du dort dann einen Roadlink o.Ä . Alternative wäre ein MTB-Schaltwerk mit Travel Agent.
 
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Charakteristik/Druckpunkt egal, Schaltlogik SRAM/Shimano egal, aber es muss!!!!! Öl sein wegen der Angeblichen Wartungsarmut.
Viel Spass mit dem Gebastel. Wird schon irgenwie Schalten, und ist ja kein Dot.

Ernsthaft, kann man machen, wird auch funktionieren, die Kettenblätter werden eh überschätzt und bei 1fach gibts ja kein Schaltverhalten:p.
Bleiben die kleineren maximalen Ritzel. Irgend ein Wolftooth Roadlink oder gar ein travelagent machts imho dann doch lächerlich. Weißt du selber am besten, was Du für eine Range brauchst.
Die Entscheidungsfindung, so wie Du sie beschreibst ist allerdings kurz vorm Aluhut.

Ach so, Crossen ist dann ja auch nicht, das gibts nicht in Wartungsarm.
Schönwetter-Graveln vielleicht, oder Commuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt noch keine offizielle 1x-Schaltung von Shimano für Räder mit Dropbars. Das macht die Sache teurer, aber nicht unmöglich. Die meisten 1x Shimano-Renn- bzw. Gravelräder benutzen eine elektronische Di2-XT-MTB-Schaltung hinten und Ultegra Di2-STI-Hebel vorne. Das macht die Sache sehr, sehr teuer. Ultegra RX ist meines Wissens nach noch nicht verfügbar und unterstützt offiziell nur 34 Zähne als größtes Ritzel hinten. Es steht zwar zu vermuten, dass auch hier eine SRAM 11-36 Kassette damit kombiniert werden kann, aber wissen tun wir das noch nicht. In jedem Fall würdest Du einen nicht funktionstüchtigen linken Schalt-/Bremshebel kaufen müssen, der die Sache teurer macht. (Wenn Du eine elektronische Schaltung kaufst, dann kannst Du natürlich auch mit dem linken Schalthebel schalten.)

Es ist zwar schon einige Jahre her, dass ich hydraulische Bremsen mit DOT-Bremsflüssigkeit hatte, aber damals war der Wartungsaufwand nicht wirklich anders als meine jetzigen Shimano-Bremsen.
 
Wo ist denn da Problem? Das Aufwändigste an dem Umbau ist die Kurbel, denn die Kettenlinie muss passen. Ansonsten lässt sich jede neue Shimano Schaltung als einfach Antrieb fahren. Die neuen Schaltwerke werden auch bis 36 Zähne funktionieren, falls es mehr wird nimmt man ein Wolftooth Roadlink, das geht problemlos bis 40 Zähne.
Der linke Schalthebel dann nur als Bremse benutzt oder steuert eine absenkbare Sattelstütze, fertig ist der Umbau.
Die Sache mit den Kettenblättern wird meiner Meinung nach maßlos überschätzt, ich fahre 9-fach Blätter an einer 11-Fach Gruppe ohne Probleme.
Und eine Abhilfe für Dreck gibt es auch, nennt sich Schutzblech und kostet wirklich nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Idee wäre auch ein Jtek Shiftmate, um eine 11fache Road Schaltung mit einem 11fach MTB Schaltwerk zu kombinieren. Habe da aber selber keine Erfahrungen mit.
 
Ich habe vor einiger Zeit vor lauter Frust über den Force-Schrott, den mir SRAM da ausgeliefert hatte und der Versender "verbaute", auf Shimano umgestellt. Lager/Kurbel/Kettenblatt blieben Force, Kassette und Kette ebenso. Geändert wurde auf die gruppenlosen Hebel 505 in Verbindung mit einem SLX-Schaltwerk und dem Tanpan-Adapter (so ne Art Shiftmate). Bremssättel auch SLX. Linke Schaltlogik stillgelegt (Zug arbeitet gegen eine Feder, Hülle/Zug und Feder unter dem Lenkerband versteckt). Irgendwann steure ich damit eine Dropperseatpost an, wenn ich mal viel Lust habe.

Schaltverhalten (42t vorne auf 11-36 11-fach) einwandfrei. Bremsen erwartungsgemäß problemlos und im Gegensatz zu SRAM mit der Möglichkeit zur Druckpunktverstellung (die auch funktioniert).

Für mich noch angenehmer Nebeneffekt: Fahre das Rad mit 35 mm Lenkerklemmung und 100 mm Vorbaulänge. Hätte mir eigentlich nen 110er Vorbau gewünscht, gibt es aber für 35 mm Klemmung nicht. Durch die Hebelform greife ich nun weiter vorne raus und somit für mich ergonomisch besser. ist aber Zufall, habe vorher nicht gewusst, dass die Shimano-Hebel soviel länger Bauen als SRAM.

Schwerer als die sortenreine Force-Lösung ist das alles natürlich, aber ich wollte, was die Hebel angeht, kein Geld ausgeben und habe für wenige Euros eben die 505er leicht gebraucht erworben.
 
@pinguin

Da muss ich doch mal nachfragen, Du hast also die 505er STIs mit SLX-Postmount-Sätteln kombiniert? Welche Bremsleitung und Olive hast Du gewählt? Die 505er erfordert ja eigentlich die BH59-Leitung, die SLX die BH90 inkl. Olive.
 
Richtig, genau diese Kombination. Und Leitung BH90 (also die, die vom SLX-Sattel kommt). Olive golden.

Ich habe da keine 2 ct Hirn investiert, nachdem ich im Web allerlei widersprüchliche Aussagen zu den Bremsleitungen gefunden hatte...

Also einfach ausprobiert und das ist dann vom Ergebnis her exakt genauso dicht wie alles Andere auch, was bei mir im Schuppen steht. Da ich nicht lebensmüde bin, werden sämtliche neu gemachten Verbindungen, was Hydraulik angeht, erstmal statisch erprobt. Also Bremshebel mit Riemen kräftig Richtung Lenker spannen (Hebeldruck simulieren, der stärker ist, als das, was ich von Hand normalerweise mache) und das Rad ein, zwei Tage so abstellen. Danach werden die Anschlüsse an Hebel und Bremssattel kontrolliert.

Im Falle des hier beschriebenen Umbaus war ich aber eh save, da ich einige Tage rechts Shimano und links SRAM gefahren bin. War erstmal zu faul, links umzubauen. War also zusätzlich ein Backup.
 
Meine Chimäre trägt mich damit täglich zur Arbeit und zurück. Schaltung butterweich, Bremsen bissig. Sind RS505 STI, SLX-Bremssättel, XT 11fach MTB SW mit Wolftooth Tarpan.

28521014078_be531d1df3_b.jpg
 
Einfach mal aufhören dem Geschwafel zu glauben DOT wäre wartungsintensiver als Mineralöl und schon steht einem die Welt offen mit ihrer Vielfalt an Kombinationmöglichkeiten von Bremsen und Schaltungen!
So einfach könnte es sein....
 
Ich habe DOT- und Mineralölbremsen diverser Hersteller. Von daher bin ich da weltoffen und würde mich über die Art der Bremsflüssigkeit auch nie aufregen.

SRAM hat leider für mich persönlich im Dropbar-Segment einfach den Schuss nicht gehört.

Eine Druckpunktverstellung (DPV) gibt es neuerdings bei der ETap. Preislich absolut uninteressant, abgesehen davon, dass mich E-Kram am Fahrrad nicht interessiert. Aber auf ne DPV im konventionellen Segment wird wohl nie oder erst am Sanktnimmerleinstag kommen... Warum ziele ich auf die DPV ab? Ich gehöre zu den Leute, die links/rechts gleichartig bremsen möchten und es nicht akzeptieren, dass eben die Druckpunkte unterschiedlich sind. Mich nervt das tierisch an. Selbst bei ner Elxr kriegt SRAM das gut hin, auch bei meiner GUIDE ist es in Ordnung (wobei es da schon wieder Kollegen gibt, bei denen die DPV dort überhaupt nicht geht). Warum also nicht bei Dropbarhebeln, nicht elektrisch? Kann so schwer doch nicht sein.

Sowohl bei Force als auch bei Rival gibt es (im Zusammenhang mit Komplettrad, 2x persönlich erlebt) Probleme mit der Schaltqualität. Das Erreichen der letzten beiden Ritzel wird im Laufe der Nutzungsdauer immer schwieriger, es gilt im Nachhinein an jedwedem Optimierungspotenzial zu frickeln. Ursache: völlig sinnfreie Zugführung direkt im Hebel und der Abgang vom Hebel. Warum nur Zugführung im Innenbogen des Lenkers und nicht aussenrum, so wie es andere Hersteller und SRAM selbst (Non-Hydro-Gruppen) anbietet? Die Zugreibung ist/wird viel zu hoch.

Weiterhin glänzen meine Force-Hebel mit Undichtigkeit. Auf Ersatz warte ich seit Januar.

Die Hebel klappern zudem und die Griffgummis leiern aus.

Von daher bin ich schwer begeistert über die unkomplizierte und schnörkellose, robuste Funktion aus Japan. Und das bei der wirklich günstigen 505er. Möchte gar nicht wissen, wie es wäre, wenn ich Hebel aus einer Gruppe, die Pendant zu Force wäre (Ultegra?) besitzen würde. Da würde ich mich ja gar nicht mehr einkriegen vor Freude (Hoffnung... :D )
 
Zurück