Hallo,
wofür bitte ist dieser Thread gut? Geht es hier darum, rauszufinden, wer der bessere Biker ist oder hat es doch was mit Sozialneid zu tun?
Früher, mit Anfang 20, war ich für meine Verhältnisse topfit und hatte zum Saisonende wenigstens 7000 km auf dem Tacho. Da habe ich mich auch über jeden Biker gefreut, den ich unterwegs versägen konnte. Dafür war mein Material aber leider suboptimal und ich hätte mich gefreut, wenn ich mir ein Yeti oder sonstwas hätte leisten können.
Heute, mit über 40, kann ich mir Material leisten, mit dem ich problemlos an Weltcup-Rennen teilnehmen könnte. Dafür bin ich bei weitem aber nicht mehr so fit, wie mein Rad aussieht.
Mir ist egal, wenn sich andere Biker einen Spaà daraus machen, mich abzuhängen. So ist nun mal der Lauf der Welt.
Heute bike ich, um mich fit zu halten und im Herbst einen (leichten) Alpencross zu schaffen. Das reicht mir vollkommen und wenn am Jahresende 2000 km auf dem Tacho stehen, freue ich mich darüber.
Für mich ist Biken nicht mehr mein Lebensmittelpunkt sondern nur noch ein schönes, gesundes Hobby. Auch ich fahre lieber bei schönem Wetter und habe kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich das Rad in Schlechtwetterperioden mal 2 Wochen oder länger in der Garage lasse.
Trotzdem freue ich mich an hochwertigem Material und kaufe es mir, auch wenn ich weiÃ, dass ich das Zeugs nie ausreizen werde.
Es ist nun mal so, dass diejenigen, die sich teure Bikes leisten können, meistens mitten im Berufsleben stehen, Familien und andere Verpflichtungen haben und Biken nur als Hobby, nicht aber als Lebensinhalt sehen.
Und wenn ein alter, übergewichtiger Kettenraucher sich ein 6000 Euro-Bike kauft, weil er es sich leisten kann und er Spaà daran hat, soll er es tun. Ich bin der Letzte, der sich darüber lustig machen würde.
Ebensowenig mache ich mich über die Fahrer von 200 Euro-Baumarkt-Bikes und Aldi-Klamottenträger lustig.
Und wenn mir auf dem Trail einer mit einem Hollandrad entgegenkommt, grüÃe ich den auch...
GruÃ
Herbert