Schwein erlegt!

rob

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29. September 2001
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Spongohausen bei Berlin
Gestern war Nightride angesagt. Unplanmäßig beschlossen Menis und Jockel auf dem letzten SfdW, dass die Nachtfahrt diese Woche vorverlegt wird. Und so trafen sich um kurz nach 1800 Jockel, Fefe der alte Wemser und ich am potsdamer Bahnhof, Menis hatte kurzfristig abgesagt und Rikman und PDa konnten aus Zeitgründen nicht teilnehmen, drehten aber ihre eigene Runde durch den G-Wood.

Zunächst sollte es schnurstracks zum großen Ravensberg gehen wo wir J-Coop einsammeln wollten. Jockel machte die Pace, Fefe rauschte hinterher und ich versuchte in Fefes Windschatten hängen zu bleiben. Nicht gerade die beste Idee wenn man auf einem verwinkelten Singletrack fährt. Mein rechtes Pedal touchierte recht unsanft einen Baumstumpf mitten auf dem Weg und ich segelte vom Bike. Wären wir noch etwas schneller gewesen als die läppischen 25km/h wäre die Flugphase entsprechend länger und ich hätte mein Langarmtrikot im Flug öffnen und wie ein Vogel zu Boden gleiten können. Nun, so schellte ich mit meinem Becken auf den Waldboden. Ein neues Pedal ist auch von Nöten.
Wir konnten die Fahrt aber gleich wieder aufnehmen und Jockel scheuchte uns über etliche Hügel bis zum besagten Treffpunkt. Dort wartete J-Coop schon, er demonstrierte uns seine Flutlichtanlage und seinen vollgesüften Trinkrucksack. Weiter ging es vom Ravensberg nach Wilhelmshorst. Unterwegs, es dunkelte schon mächtig, wurden wir auf freiem Felde von einem heraneilenden Jäger (ca. 1,60m hoch und 1,80m breit) aufgehalten. Er meinte wir könnten hier nicht lang weil sie gerade eine angeschossene Sau suchen und außerdem wäre es für uns gesünder doch besser tagsüber Fahrrad zu fahren als im dunklen und deutet unmissverständlich auf sein Schießeisen in der linken Hand.

Nach Wilhelmshorst ging es ewiglange Forstwege entlang. Die angestrahlten Kieferreihen bildeten ein enges Spalier ähnlich den Zuschauermassen bei der TdF, nur nicht ganz so emotional aufgewirbelt. Nur wir fuhren und fuhren und irgendwann kamen die Wietkickenberge und Caputh, der Müllberg wurde passiert und der Oberst trieb uns voran durch die kühle Nacht. Ich muss gestehen das ich immer häufiger abreißen lassen musste, aber auch J-Coop dürstete es nach einem Schnitzel. Nichtsdestotrotz wurde in Wannsee entschieden die Krone rechts liegen zu lassen und Richtung Havelhöhenweg vorzustoßen. Zu meinem Übel versagte der Akku langsam aber sicher, sodass ich mich gezwungen war an Jockels Seite zu bleiben. Der wartete auch immer recht väterlich wenn ich mal zurücklag – oder ich konnte mich auf J-Coops Lichtanlage verlassen. Nach 61km und immerhin 505hm erreichten wir den rettenden Hafen, das goldbraune Schnitzel und hellleuchtende Weizenbier.
Rikman, PDa und El waren schon da, nachher kamen auch noch Nicolai mit seiner Kriegsverletzung, Ritzelflitzer und Nautilus.


rob
 
und wo is nu dat schwein abgeblieben? vermutlich in portionsgroße stücke zerteilt,die nun im kader-gefrierschrank liegen:D

hoffe dir is nich allzuviel passiert
 
Original geschrieben von rob
und außerdem wäre es für uns gesünder doch besser tagsüber Fahrrad zu fahren als im dunklen und deutet unmissverständlich auf sein Schießeisen in der linken Hand./B]


Oh Mann, wie ich diese Typen mag! :mad: Die ballern rum, wie sie wollen. Dieses Frühjahr hat mich einer fast von der Lizzy geschossen. Ehrlich!

Grüße,
sketcher
auch beinahe "auf dem Feld der Ähre gefallen!"
 
Ja schön wars.

Um etwa 10 vor 7, ich saß neben meinem Rucksack auf einer Bank auf dem großen Ravensberg, hörte ich ein rascheln und knacken aus einer völlig unerwarteten Richtung immer näher kommen. Es handelte sich um die erste Schweinerotte des Abends. Man begrüßte sich und ich klagte mein Leid, dass ich wieder mal meinen Rucksack auf das Mundstück meines Trinkrucksackes gestellt hatte der somit zum ersten mal leer war. Zum Glück war in der Waldschule auf dem Berg noch Licht an und ich durfte nachtanken. Wie ein nasses Sitzpolster wenig später verkündete, hatte ich die Trinkblase diesmal nicht richtig zugemacht und sie war wieder fast leer.
Zum Glück ist ja aber Herbst, so dass man fast ohne zu trinken auskommt.
Bei Wilhelmshorst kam es dann zur bereits erwähnten Begegnung mit diesem Hobbyschießer, der uns zu einem kleinen Umweg zwang. Zum Glück begegneten wir nicht der halb erlegten Sau.
Wir kreuzten die B2 und rasten auf märkischen Zuckersandwaldautobahnen direkt zu den Lienewitzseen. Unterwegs begeneten wir mal wieder einem Dachs, der ganz schön schnell war und ein par Rehen. Am kleinen Lienewitzsee genossen wir kurz die Stille der Nacht und lauschten der Autobahn.
Nach dem kreuzen der Eisenbahnlinie ging es vorbei am Wietkikenmassiv, erneut über die Eisenbahn, enlang an den Ufern des Caputher Sees und schließlich zurück nach Potsdam.
Im Babelsberger Park begutachteten wir wie auf fast allen unseren Touren mögliche Objekte für unsere künftige Residenz. Nachdem wir den Müllberg hinter uns gelassen hatten ging es entlang der S-Bahn weiter nach Wannsee.
Meine Beine wurden immer leerer, da ich vergessen hatte etwas eßbares auf diesen Ausdauernightride mizunehmen. So mußte Jockel in Wannsee meine Weiterfahrt mit einer Dosis Powergel sicherstellen.
Rob bewies, nun da sein Akku leer war, wieder einmal, unglaubliches Fahrkönnen und eilte einem auf den letzen Kilometern wie entfesselt fahrenden Fefe hinterher. Es ging über verschlungene Pfade durchs Unterholz, über Baumstämme und Stümpfe und vorbei an weiteren Wilschweinen. Eins davon war so groß, dass selbst Obelix kein zweites hätte tragen können.

Irgendwann erreichten wir dann die Oase, wo uns schon PDa, Rikman, El und Nauti erwarteten. Nach dem ersten Bier stießen auch noch Rifli und Fahrtechnikexperte Nicolai dazu. Zweiterer erzählte uns genau wo welche Knochen rausgestanden hatten und wieviele Kilo Titan jetzt seinen Oberkörper zusammenhalten.

Um etwa 23:20, kurz nachdem ich dann mit der S-Bahn in Grunewald abgefahren war, sah ich einen Regionalzug vorbeirauschen, an dem vorne ein Belzig leuchtete - klasse. Der nächste Zug nach Potsdam sollte auch erstkurz nach 00:00 fahren so dass ich beschloß gleich bis 00:25 zu warten und nach Wilhelmshorst zu fahren. Da meine Sachen immer noch recht feucht waren, war das eine recht kühle 3/4 Stunde und ich werde mir in Zukunft vorher die Fahrpläne angucken.
 
Original geschrieben von rob
...Zu meinem Übel versagte der Akku langsam aber sicher, sodass ich mich gezwungen war an Jockels Seite zu bleiben. Der wartete auch immer recht väterlich wenn ich mal zurücklag – oder ich konnte mich auf J-Coops Lichtanlage verlassen. ...

rob ich kann nur zu gut verstehen, warum du Schutz an der Seite der beiden gesucht hast. Auch mich packt angesichts deiner Beschreibung der Schauer, wenn ich mir vorstelle mit schwacher Fackel durch dunklen Tann zu reiten, wenn Grünröcke zu gleicher Zeit darauf bedacht sind jedes Schwein, welches sich vor ihre Läufe begibt, zu erlegen. Mögen wir nie auf einem in den Lokalblättern abgedruckten Bilde ein Eisenschein in der (jagd-)abschließend gelegten Strecke auf Fichtenzweigen entdecken.
 
Original geschrieben von ZZZZZorro


wenn Grünröcke zu gleicher Zeit darauf bedacht sind jedes Schwein, welches sich vor ihre Läufe begibt, zu erlegen.


Das wäre die Frage, ob wirklich jedes Schwein geschossen wird, ich meine Rob hat doch eher die Ausmaße eines Frischlings :D
Für nen richtigen Schweinbraten langst nich ganz :lol:

Aber so besoffen wie die Jäger manchesmal durch den Wald torkeln...:eek:
Ich hatte letztes Jahr ne Begegnung der dritten Art mit nem Grünkittel und Flinte, aber dank meines ESK-Trikots konnte er mich noch rechtzeitig als Eisenschwein identifizieren, vielleicht war auch Schonzeit...

Hoffe Dein Körper ist noch ganz nach dem Sturz, Rob!

Schöne Grüße,
dd :bier:
 
alles bestens, ich hab mit nichts getan. nur die pedale ist halt futsch.

wir konnten ja auch sofort unseren einsatz vorsetzen:
 

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das sah nur so aus , als ob ich wie entfesselt fahre , lieber j-coop.
in wahrheit hatte ich schon die letzten kohlen aufgelegt und der hunger trieb mich den schnitzeln rasend entgegen.
...und auch der durst
:bier:

bevor ichs vergesse , eine tolle nachtfahrt.schön wenn es nicht immer nur die gleichen wege langgeht.
mein brüderchen war vor kurzem bei bicology.da ja deren karre
oft am schmetterlingsplatz steht , fragte er interessehalber ob sie
auch nachts fahren.die antwort war :" da gibts diese eisenschweine , die musste fragen , die machen sowas..."


meine meinung dazu:
junge , junge nachts(!!!) im wald(!!!) mit dem fahrrad fahren.
das ist ja verrückt.die spinnen doch...ist das nicht gefährlich?:D


lampen und fahrer schon wieder voll ähh uffjeladen!
 
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