Shimano OT-RS900 bei durchgehender Zugverlegung?

EmDoubleU

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Hi!

Ich baue gerade ein Gravelbike u.a. mit dem Shimano GRX 812er Schaltwerk auf und habe dort die Situation, dass dem Schaltwerk ein Stück der neuen, deutlich flexibleren Außenhülle von Shimanos OT-RS900 beiliegt.

Linkbeispiel: https://www.bike-components.de/de/Shimano/Schaltzugaussenhuelle-OT-RS900-1-Stueck-p71134/

Hintergrund dieser flexibleren Außenhülle ist, dass damit die Einstellungsprobleme an der Schraube für den Zuganschlag beseitigt werden sollen, die man leider bei den neuen Rennradschaltwerken in Verbindung mit der bisherigen (und deutlich steiferen) Shimano SP-41 Außenhülle hat. Ich kann diese Erfahrung aus der Nutzung mit dem 8000er Ultegra-Schaltwerk am Renner bestätigen, das Feintuning der Zugspannung ist da ein echter Graus.

Nur was mache ich denn bitteschön, wenn die Zugverlegung vom Schalthebel bis hinten durch den Rahmen komplett durchgehend in einer Außenhülle vorgesehen ist? Keine Zuganschläge, nichts. Eigentlich ja sehr clean und wartungsarm, aber die neue OT-RS900 ist nicht für eine durchgehende Verlegung vorgesehen, sondern nur für den letzten kleinen Bogen bis zum Schaltwerk.

Kann ich die SP-41 mit der OT-RS900 irgendwie koppeln oder verbinden?
 
Sehr cool, das sollte mein Problem in der Tat bereits lösen... beide Außenhüllen sind vom Außendurchmesser her identisch: 4mm.

Vielen Dank! 😊
 
Du kannst die SP41 auch direkt vom Hebel zum Schaltwerk verlegen. Habe ich auch gemacht. Allerdings am Schaltwerk in einem größeren Bogen. Funktioniert einwandfrei.
 
Hi @filiale

Genau, das wäre die zweite Option, über die ich auch schon nachgedacht habe. Aber das sich dann ergebende „Lasso“ gerade hinten im exponiert liegenden Bereich finde ich etwas unglücklich.

Gerade wenn man von der Zugführung beispielsweise von den aktuellen SRAM-Schaltwerken verwöhnt ist - das wirkt da einfach deutlich durchdachter.

Shimano verkauft die Ultegra- und Dura-Ace-Zugsets ja mit einer Kombination aus langer SP41 und kurzer RS900 - leider habe ich auch bei si.shimano.com keine Anleitung gefunden, die auf eine mögliche Verbindung dieser beiden Außenhüllen eingeht. Ich hatte erst schon den dämlichen Gedanken, dass man evtl. die lange Endkappe der RS900 mit diesem „Schnorchel“ in die SP41 einführen und das so verbinden kann... 🤣
 
Man liest öfters dass ein Lasso am Schaltwerk die Gefahr des hängenbleibens erhöht. Ja, möglich ist das natürlich, aber dass es auch tatsächlich passiert habe ich noch nie gelesen. Dass ist mehr ein theoretischer Ansatz. Die Praxis zeigt das Gegenteil.
 
Auch nicht schlecht, @filiale ... 👍 Sowas wuselt hier auch noch irgendwo in einer meiner Teileboxen rum. Aber jetzt habe ich natürlich schon die Jagwire-Verbinder bestellt... 🙈 Geduld und so... 🤣

PS: Das mit dem Lasso ist für mich auch ein optischer Aspekt, ich mag es einfach nicht. Hab vorhin mal testweise die SP41 durchgeschoben und geschaut, ab wann der Zugeinsteller am 812er GRX sauber arbeitet - das sah mit dem Bogen nicht wirklich schön aus.
 
Das hier ist dann bestimmt noch für Andere ein interessanter Faden, daher wollte ich mal alle Möglichkeiten durchquatschen. Auch wenn es optisch bessere Lösungen gibt, klar.
 
Kurze Rückmeldung, nachdem ich alle Kleinteile hier habe und alles durchprobieren konnte... 🙄

Die flexible RS900 zu kürzen soll zwar lt. Shimano möglich sein, praktisch hat sie aber einen dünnen, weichen Kunststoff-Liner mit einer Metallspirale drumrum. Selbst mit einem sehr guten Schneider bekommt man keinen vernünftigen Abschluss. Also schon mal Sche*ße für einen festen Druckpunkt.

Und mit einem Leitungsverbinder kann ich zwar sowohl SP41 von oben kommend mit der RS900 Richtung Schaltwerk verbinden und die gewonnene Flexibilität ist durchaus bei der Feineinstellung der Zugspannung zu bemerken. Aber es sieht auch wieder nicht gerade optimal aus. Noch ein Minuspunkt.

Deswegen habe ich nochmal die andere Option getestet und die SP41 durchgehend bis zum Schaltwerk verlegt. Ja, die ist deutlich steifer und ich muss einen etwas größeren Bogen lassen. Aber alles in allem erscheint mit das als das deutlich kleinere Übel und ich werde es daher so machen, wie @filiale bereits eingangs empfohlen hat.
 
Ich verwende einen Bowdenzugschneider. Der hat an der Seite eine Spitze um den leicht eingedrückten Bremszug/Schaltzug wieder aufzudrücken. Mit Tapeziermesser und anderen Werkzeugen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.

Beispiel: https://www.bike-components.de/de/Topeak/Cable-Housing-Cutter-Bowdenzugschneider-p34252/

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Am guten Werkzeug soll es nicht scheitern, ich habe für Innenzüge und Außenhüllen eine Knipex Drahtseilschere.

https://www.knipex.de/drahtseilscheren_geschmiedet?v=3092&sku=9562190
Das Problem liegt an der Konstruktion der RS900. Anders als bei den SP41 ist hier eine umlaufende Metallspirale verbaut, um die Flexibilität der Außenhülle zu ermöglichen. Bei der SP41 hat man im Gegensatz dazu in Längsrichtung verlaufende Drähte zur Versteifung. Das heißt, egal wie man die RS900 schneidet, hat man immer ein freigelegtes Ende der Spirale.

Shimano sagt selbst, dass eines der Enden flammbehandelt ist und nicht gekürzt werden soll - original jenes, auf dem bereits die Metallendkappe steckt, die am Schaltwerk platziert werden soll. Ich habe spaßenshalber die Enden verglichen, die wirken beide wie verschweißt, das bekommt man mit keinem handelsüblichen Werkzeug hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal versucht, eines dieser „flammbehandelten“ Enden der OT-RS900 zu fotografieren. Wie gesagt, das sieht absolut ebenmäßig aus, fast wie ein eingeschlagener Pin bei einer Bremsleitung. Keine Spur, dass das eigentlich eine Spirale ist.

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Das Ende wird nach dem Abkeifen mit einer Schleifscheibe ( od. Flex ) abgeschliffen um das Ende eben u. gerade zu bekommen . .
Und um das mit einem Arbeitsgang hinzubekommen schneidest die Hülle gleich mit einer Flex und extra dünnem Blatt zurecht .
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst die SP41 auch direkt vom Hebel zum Schaltwerk verlegen. Habe ich auch gemacht. Allerdings am Schaltwerk in einem größeren Bogen. Funktioniert einwandfrei.
so mache ich es auch , komplett geschlossen verlegt und jeweils am Ende mit den gedichteten (4 Rillen) Endkappen versehen. sowas hält mehrere Jahre bevor man den Zug dann mal tauschen muss. Man kann das locker 3 bis 4 Jahre (so mache ich es) fahren dann tausche ich Zug + Hülle + Endkappen komplett aus. So hast aller 3 bis 4 Jahre alles frisch.
 
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