Shimano SLX quietschen

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3. Februar 2013
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Hallo,
ich habe letztes Jahr an mein Trekkingrad 28", mit dem ich täglich zur Arbeit fahre, Shimano SLX Scheibenbremsen verbaut. Vorne 180mm Shimano-Scheibe, hinten 160mm Rohloff-Scheibe. Über den Winter, gut 1000km, war ich sehr zufrieden, bremste super bei Nässe, alles gut.
Dann kam das Frühjahr und irgendwann stellte sich vorne ein leichtes Quietschen ein, wenn man von den letzten 10 km/h auf Null abbremst. Dieses Quietschen wurde mit der Zeit immer lauter, gleichzeitig die Bremsleistung schlechter. Wenn es aber richtig stark regnete: Kein Quietschen, super Bremsleistung. Das ganze fing dann irgendwann auch hinten an, nur nicht so stark.
Also begann ich Lösungen für das Problem zu suchen. Bremssattel ist perfekt zentriert, kein Schleifen. Nichts undicht, kein Öl auf Scheibe oder Belag. Bremsbeläge ausgebaut, Oberfläche sehr glatt. Angeschliffen, Scheibe ebenfalls. 50km wieder alles gut, danach ging das Drama von vorne los. Irgendwann Schnautze voll gehabt. Neue Bremsscheibe + Swiss-Stop-Beläge gekauft und letzten Montag verbaut. Seitdem 4 Tage zufrieden und jetzt geht das gleiche wieder los. Furchtbares Queitschen beim Bremsen von 10 km/h auf Null, Bremsleistung schlecht. Bei Nässe super Bremsleistung, wenig / kein Quietschen.

Nun bin ich mit meinem Latein am Ende. Trotz langer Suche in der Weite des Internets konnte ich kein vergleichbares Problem finden. Hat jemand Tipps, wie ich das in Griff kriegen kann?

Vielen Dank!
 
Fahr mal mit angezogener Bremse 100-200 Meter, so dass die Anlage heiß wird. Danach sollte sich - nach eigener Erfahrung - die Bremsleistung drastisch verbessern und die Geräusche verschwinden.
 
Ja, das klappt tatsächlich. Die Bremsleistung ist deutlich besser, nachdem ich die Bremse über 200m heiß werden lies. Leider hält der Effekt nur 10 bis 20 km an. D.h. ich muss die Behandlung eigentlich täglich durchführen. Das ist nicht ganz optimal ...
Kann es sein, dass es der Bremse nicht gefällt, dass ich nur wenig bremse? Vor Ampeln o.ä. lasse ich es normalerweise ausrollen, so dass die Bremse meist nur bei niedrigen Geschwindigkeiten kurz verwendet wird.
 
Das führt zum Verglasen der Beläge. Geräuschentwicklung, Stottern und Bremskraftverlust sind die Folgen.
 
Könntest Du mir das mit dem Verglasen nochmals genauer erklären?
Wenig Bremsen = Beläge verglasen?

Meine Felgenbremse (HS33) war bescheiden bei Nässe und Regen. Deshalb habe ich auf Scheibenbremse umgerüstet. Und die tut jetzt nicht wegen zu wenigem Bremsen? Ich fass es nicht ...

Was passiert denn beim verglasen? Werden die Beläge zu heiß oder nicht heiß genug oder was? Was ist besser: Kurz und stark bremsen oder lieber lang und schwach?
 
Beim Verglasen bildet sich durch Reibung und Hitze eine - wie der Name schon sagt - glasartige Schicht auf dem Bremsbelag. Sieht dunkelglänzend aus.
Kann übrigens auch beim Auto passieren, wenn man oft nur kurz das Bremspedal antippt. Beim Auto muss man dann mal länger Bremsen, damit sich die verglaste Schicht wieder abschleift. Beim Fahrrad funktioniert das leider nicht. Hier muss man die Beläge ausbauen und auf einem ebenen Untergrund auf feinem Schmirgelpapier abschleifen, bis sie wieder hellmatt aussehen.
Die verglaste Oberfläche auf den Bremsbelägen ist natürlich sehr glatt und daher vermindert sich auch der Reibwert ( = weniger Bremskraft). Gönn' deinen Bremsbelägen einfach nach einer ordentlichen Bremsung etwas Zeit zum Abkühlen.
 
Das führt zum Verglasen der Beläge. Geräuschentwicklung, Stottern und Bremskraftverlust sind die Folgen.

Habe mich hier vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Wenn du die Bremse über eine längere Strecke schleifen lässt und die Bremsscheibe verschmutzt ist, kann es zum Verglasen kommen.
 
Aber bei mir ist doch genau das Gegenteil der Fall: Ich bremse selten, und wenn dann nicht stark. Trotzdem wird die Bremsleistung schlecht und die Beläge verglasen (dunkel glänzend).
Erst durch Nässe oder längeres schleifenlassen (100m) bessert sich die Bremsleistung. Leider nur kurzfristig.
 
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