Sind Innovationen im MTB-Sektor noch möglich?

Bei der UCI findet sich wenig über Regeln zu den Rädern an sich. Junior Männer und frauen dürfen irgendwie maximal pro Kurbelumdrehung 7,xm fahren können. MTBs müssen typischen MTBs entsprechen njo und mehr finde ich bei uci.ch auch net^^

auf den hinteren seiten:
http://www.uci.ch/Modules/BUILTIN/g...&ObjTypeCode=FILE&type=FILE&id=34033&LangId=1

kapitel III (S. 54ff): immerhin über 10 seiten zum rad an sich S. 55 - 66), plus generelles vorher und zur bekleidung nachher.

wobei das relativ wurscht ist, da die wenigsten hier UCI-sanktionierte rennen fahren.
bestes beispiel: die mehr oder weniger innovativen leichtbau-räder - alle leichter, als die UCI erlaubt.
na und?
 
*pannensichere Reifen nur im Austattungspaket Komfort in Verbindung mit der RFID-Sattelverstellung Keytronic und servogestützter Schalteinheit.

Gottseidank bleiben zumindest beim Fahrrad dem Innovationsdrang Grenzen gesetzt, weil unnützer Plunder mit den eigenen Muskeln bewegt werden muß.

Aber vielleicht gibt es in ein paar Jahrzehnten vielleicht endlich den Rahmen aus Verbundmaterial der dem Zweck entsprechend gebaut ist - was mit einigem Aufwand heute schon möglich wäre - und nicht den "haben-muß-Faktor" oder die unsinnigen Steifigkeitstests der Bike-Bravos bedient.

Die Anforderung an ein perfektes Fahrrad findet seine Entsprechung am ehesten in einem perfekten Musikinstrument. Welche sinnvollen Innovationen gab es im Geigenbau seit 200 Jahren?
 
edit:
ich meine ja nur das wir Fertigunstechnisch in der Bikeindustrie relativ zurück liegen -mit wenigen Ausnahmen (Im Carbon-Bereich -da hab ich aber auch nicht gerade die Ahnung- oder z.B. Scott in der Umformtechnick, die Ober- Unter- und Steuerrohr aus einem Stück per Hydroforming fertigen (Genius u. Scale Alu)(respekt an den Hirnschmalz dahinter :D ))
Das alles ist im Endeffekt dann eh eine Kostenfrage bis 'die inovativen' Techiken angewendet werden.

Das Marketing hat bei dir ganz schön zugeschlagen. Hydroforming ist ein alter Hut (gabs 2001 von Giant bereits bei den Einsteigerbikes...) dessen direkte Vorteile gegenüber einfachen Schweißkonstruktionen oftmals eher gering ist. Dazu sind die Formen bei den Rahmen einfach zu simpel. Oftmals wird Hydroforming eh nur eingesetzt um modische Rahmen zu bauen.
Was Carbon angeht werden im Sportgerätebau immer noch recht günstige Fasern eingesetzt. Absoluten Hitech bekommst du da nicht. Das lohnt einfach an dieser Stelle nicht.
Das man Unter und Oberrohr aus einem Stück fertigt bringt beim Marketing wohl am Meisten.
 
natürlich wirds noch ne menge innovationen geben. ich stell mir das ungefähr so vor:

- währenddessen werden bei straßenrädern die pedelec-motoren immer ausgereifter und leichter. irgendwann werden sie dann so leicht sein, dass man sie auch in touren-freerider einbauen kann, so dass man praktisch überall nen lift hat...

Das halte ich nicht für eine Innovation, denn dann geht der Sinn vom MTB verlohren und man könnte gleich Motocross fahren.
Bei einem AlpenX könnte man ja auch die Touren so wählen, dass man die meisten Strecken mit einem Lift hochkommt. Davon haben ich aber noch nichts gelesen, weil dann das gute Gefühl, wenn man wieder einen Berg mit Muskelkraft bezwungen hat, flöten geht. Außerdem glaube ich dass dann ruch zuck Fahrverbote für Bikes kommen, weil es nicht mehr der Konditionellen Oberschicht vorbehalten ist, sondern zusätzlich noch diverse Couchpotatos mit erhöhten Verletzungsrisiko rumgurken.
 
Das halte ich nicht für eine Innovation, denn dann geht der Sinn vom MTB verlohren und man könnte gleich Motocross fahren.
Bei einem AlpenX könnte man ja auch die Touren so wählen, dass man die meisten Strecken mit einem Lift hochkommt. Davon haben ich aber noch nichts gelesen, weil dann das gute Gefühl, wenn man wieder einen Berg mit Muskelkraft bezwungen hat, flöten geht. Außerdem glaube ich dass dann ruch zuck Fahrverbote für Bikes kommen, weil es nicht mehr der Konditionellen Oberschicht vorbehalten ist, sondern zusätzlich noch diverse Couchpotatos mit erhöhten Verletzungsrisiko rumgurken.

ganz unproblematisch stell ich mir die auswirkungen auch nicht vor. aber ich glaube, dass die nachfrage für sowas durchaus vorhanden wäre, wenn sich das image der pedelecs irgendwann mal etwas von nordic walking und treppenliften abgesetzt hat. natürlich nicht für fahrer, die sich oder anderen ihre kondition beweisen möchten, sondern für die eher fahrtechnisch orientierte zielgruppe. die sind sich ja auch nicht zu fein dafür, im bikepark den lift und im urlaub das shuttle zu benutzen. motocross ist für die auch keine alternative, da die dinger für technische trails nicht wendig und leicht genug sind, und man dabei wirklich gar keine muskelkraft beisteuern kann. da ginge dann wirklich der "Sinn vom MTB" verloren. pedelecs haben ja lediglich einen zuschaltbaren hilfsmotor, mit dem man den uphill etwas verkürzen könnte.

ob das unter dem strich dann für die mountainbiker insgesamt gute oder schlechte auswirkungen hat, ist eine andere frage. es besteht natürlich die gefahr, dass der sport dann opfer seiner eigenen beliebtheit wird, weil zu viele leute auf den trails unterwegs sind. auf der anderen seite könnte eine höhere verbreitung aber auch zu mehr akzeptanz in der gesellschaft führen.
 
schwebt dir sowas vor?

this was tomorrow:
9652Pong-Bericht-Nachtrag.JPG

Das ist ein altes Cannondale aus 1993. :D
also zumindest ein Prototyp. Die Zeitschrift, in der das Ding damals vorgestellt wurde, hab ich noch.
 
ein gegenbeispiel:

"wir haben seit jahrzehnten pedalhaken und riemen im rennradsport. wir brauchen nix neues. und schon gar kein klicksystem. wir sind doch keine skifahrer ..."

"aber hey, was ist den das? ein klicksystem von look? top, das funktioniert, das kaufmer. aber jetzt muss man nichts mehr neues erfinden. auch wenn man sich als look träger beim laufen regelmäßig auf die fresse packt, weil die bodenplatten an den schuhen so scheissse sind."

"aber halt: rettung naht! die mountainbiker haben doch dieses SPD system, damit man auch im gelände mit den schuhen laufen kann. perfekt! das nehmen wir rennradfahrer nun auch, aber jetzt muss man wirklich nichts mehr erfinden. jetzt ist die sackgasse erreicht. denn das SPD ist doch schon perfekt."

"moment, was ist denn das? eggbeater? das sieht ja interessant aus. aha, das ist also nicht so dreckanfällig wie ein SPD system und kommt auch aus dem Mountainbikebereich. nun ja, dreck ist beim rennradeln ja nicht so das thema, aber lass uns mal über das gewicht dieser teile reden. interessant isses ja. okay, gebucht. jetzt brauchen wir aber wirklich keine innovation mehr, denn jetzt ist die sackgasse nun wirklich erreicht."

"aber sekunde, da hab ich doch grad was neues gesehen ... "

(to be continued 20xx ...)

Da gab es noch die hängende Ausführung (Pedalachse über dem Schuh) und die Pedalachsen mit Freilauf. Wird es alles bald wieder geben.

Ist es bei Rennrädern nicht auch so, dass da durch Reglements die Rahmenformen recht eng begrenzt sind? Ich meine mal gehört/gelesen zu haben, dass sich daher die Rahmengeometrien von Rennrädern und Triathlonrädern nochmals unterscheiden.

Im Prinzip wurde die Radentwicklung in den 30er Jahren, mit der Festlegung der Diamantform für den Rennsport, stark gebremst. Damals hatten im Strassenradsport die, damals noch erlaubten, Liegeräder bereits die Nase vorn.
Das hat sich natürlich auch bis heute im MTB Bereich ausgewirkt.
Mit heutigen Werkstoffen, wie z.B. Carbon, wären völlig Radkonzepte möglich. Leider haben Radhersteller kein grosses Interesse daran, da ihr grösster Werbeträger immer noch der Radsport ist und da sind nun mal viele Dinge festgegelegt.

Wer sich mal ind der HPV (Human-Powered-Vehicle) Szene umschaut kann in etwa sehen was alles möglich ist wenn Inovatioen nicht durch Reglements eingeschränkt werden.
 
Außerdem gabs doch in den letzten Jahren viele Innovationen:

- Hydraulische Schaltung (5rot)
- Elektrische Schaltung (Di2)
- Zahnriemen (Carbon Drive)
- Carbonfelgen (DT,...)
- Schlauchreifen fürs MTB
- brauchbare LED Scheinwerfer

Es ist in der Tat so, dass sich leichte Laufradsätze nur mit Schlauchreifen realisieren lassen. Egal ob Alu- oder Carbonfelgen verwendet werden. Die Stabilität der Laufräder hängt dabei wesentlich von der Größe des Hohlraums in den Felgen ab. Neben den Schwalbe Reifen sind aber auch welche von Tufo verfügbar. 450g wiegt der leichteste Reifen. Bei den Felgen ist die Auswahl nicht so groß. Ein leichtes Modell von FRM ist aber auch verfügbar. Vielleicht stellen ja weitere Hersteller bald auch Felgen für Schlauchreifen her.
Ich setze die TUFO-Schlauchreifen am Rennrad ein und bin sehr zufrieden.:daumen:

Gruß

Edgar
 
Zuletzt bearbeitet:
motocross ist für die auch keine alternative, da die dinger für technische trails nicht wendig und leicht genug sind, und man dabei wirklich gar keine muskelkraft beisteuern kann.

man merkt, dass du wohl kein crosser bist... das ist nämlich durchaus antrengend und eine leichte enduro ist auch wendig. (ist dir der unterschied zwischen mx und enduro klar?)
 
stimmt, ich fahre weder MX noch enduro und kenne mich da auch nicht besonders aus. was wiegen denn die leichteren vertreter? mit der muskelkraft meinte ich speziell das in-die-pedale-treten. dass man sich trotzdem auch anstrengen kann, will ich nicht bezweifeln.
 
Naja, dass wird aber nicht mehr als MTB genutzt. Zumindest wenn ich mir das Profil der Reifen anschaue. Dazu hat die Kiste durch den Antrieb eine Gewichtszunahme von 7 kg und, ganz wichtig, es ist in der Schweiz. Da darf man soweit ich weis noch über 25 km/h antreiben. In D währe das also eine richtig träge Kiste und würde nicht mit einem Rennrad mithalten.

Enduros fangen ab ca. 80 kg an. Spitzkehren mit umsetzen macht man damit eher nicht mehr.

Die Anstrengung besteht im dauerhaften Stehen, sich festhalten, wenn man beschleunigt und die Kiste in die Kurven zu drücken.
Sitzen ist nicht so toll, weil man sich damit die Wirbelseule stauchen kann und festhalten ist auch nicht so ohne, wenn ein paar zig KW nach vorne ziehen.
 
Naja, dass wird aber nicht mehr als MTB genutzt. Zumindest wenn ich mir das Profil der Reifen anschaue. Dazu hat die Kiste durch den Antrieb eine Gewichtszunahme von 7 kg
ja klar, das ist halt noch alles andere als ausgereift. es könnte aber z.b. irgendwann so sein, dass man ne getriebeschaltung im hauptrahmen hat und dazu nen leichten hilfsmotor vor dem getriebe, der seinen optimalen wirkungsgrad bei ner ergonomischen trittfrequenz hat. damit hätte man dann den schwerpunkt zentral, wenig ungefederte masse und nen geschwindigkeitsunabhängigen wirkungsgrad des motors.
 
stimmt, ich fahre weder MX noch enduro und kenne mich da auch nicht besonders aus. was wiegen denn die leichteren vertreter? mit der muskelkraft meinte ich speziell das in-die-pedale-treten. dass man sich trotzdem auch anstrengen kann, will ich nicht bezweifeln.

wie mwulf schon schrieb fängts bei ca 80 kilo an. natürlich ist sowas nicht so wendig wie ein fahrrad - auch klar :daumen: aber du würdest dich wundern wenn du einen wirklich guten endurobiker mal in action sehen würdest ;)
 
da kommts dann aber auf die Definition an. Man kann schließlich mit ein bisschen Marketing und PR jeden Scheiss und zum Teil Alte Hüte als Innovation verkaufen.
 
zu diesem thread:


"Alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden."

Charles Duell - Chef des amerikanischen Patentamts (1899)
 
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