Seufz,
würde ja gerne jetzt nach so einer schönen Tour mit einem schönen Bericht und vielen Fotos glänzen. Leider habe ich den grössten Teil der Tour nicht mitbekommen, da ich am Südkreuz nur noch sich schliessende Zugtüren vorfand, die sich auf mein beharrliches Knopfdrücken auch nicht mehr öffneten. Der Zug war dann kurz drauf auch weg.

!
Den Impuls unterdrückend, spontan im Bahnhof etwas zu randalieren, machte ich mich stattdessen Richtung Grunewald auf, um mich dort abzureagieren. Dies erledigte der Skihang am Teufelsberg dann bergauf auch sehr diskret.
Nach einer kompletten Umrundung der Radarstation stellte ich fest, dass es die Downhillstrecke nicht mehr gibt! Verblüffend, hatte ich doch einen Aufruf hier im Forum gelesen, eben diese heute unsicher zu machen. Nach einer ausgedehnten Suche fand ich die Strecke jedoch hinter einer Menge Ästen, Reisig und Maschendrahtzaun versteckt. Was soll denn das nun wieder? Wie ich später erfuhr, dient dies dazu, dass sich die Wanderer nicht mehr von den auf der Strecke verunglückten Bikern ihren schönen Sonntag durch spontane Hilfeleistungen vermiesen lassen müssen.
Der Treffpunkt an der Heerstrasse mit den Adlern war erst in einer Stunde, also fuhr ich die Strecke ein paar mal hoch und runter, und mir wurde seekrank. Nachdem ich dann noch eine Gruppe von 3 Bikern mitsamt Hund auf einem der Tables-Double-Dingens-oder-wie-die-heissen beim Picknick überraschte, wurde mir klar, für Downhill bin ich einfach nicht hart genug.
Mein Versuch, mich in den restlichen Grunewald zu stürzen, wurde jedoch sofort vereitelt. Ein unbekannter Mountainbiker war mir gefolgt, und fragte mich aus, was ich hier mache, und wo ich denn eigentlich hin will. Da mir das auch nicht recht klar war, erzählte ich zur Ablenkung erstmal von meiner Schmach mit dem verpassten Zug und dem nicht vorhandenen Frühstück. Dies muss irgendwie sein Mitgefühl erweckt haben, und er bot sich spontan an, sich meiner offenbar gut geplanten Unternehmung anzuschliessen. Es kann jedoch auch daran gelegen haben, dass er eigentlich nicht aus der Gegend war (der arme Kerl kommt vom Bodensee) und ihm der Grunewald nicht ganz geheuer erschien (gibts hier denn auch sowas wie, na sie wissen schon...?)
Wir waren uns jedoch schnell einig, dass es in Berlin eigentlich auch ganz schön ist, und so brachten wir in zügiger Fahrt einige Kilometer hinter uns, bis wir uns schliesslich an der Heerstrasse einfanden, um dort einige Jungs mit schwerem Gerät vorzufinden (Brocken Rocken rulez

).
Nachdem diese jedoch 20min später immer noch keine Anstalten machten sich in Bewegung zu setzen (was durchaus der Massenträgheit ihrer Maschinen geschuldet sein könnte), ausserdem den Plan hegten, sich bis zu 3 Stunden am Teufelsberg rumzutreiben, und mein Kollege schon langsam drängelte, er müsse nach Hause zu Wein, Weib und, äh, ich meine, zu seiner Familie, machten wir uns dann doch alleine auf, Richtung Havelhöhenweg und schlussendlich S-Wannsee zu touren.
Dies erreichten wir dann auch, mit viel anständigem Gelaber, wie es sich auf so einer Tour gehört, und für mich der Erkenntnis, dass eine Tour pro Jahr definitiv nicht ausreicht, um einen Fitnesstand zu erreichen, der irgendwie der Erwähnung wert wäre.
Viele Grüsse an meinen netten Bikepartner, war ein schöner Tag, meld dich mal hier im Forum. Und bei der nächsten Tour werde ich definitiv früher aufstehen und auch frühstücken.
Wie wars denn auf den Thyrower Bergen?
Bis denn,
* Flocke *