Speichenbruch - zu lasch eingespeicht?

Geisterfahrer

unplugged
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Nordbaden
Hallo zusammen,

brauche auch mal wieder den Rat der Gemeinde.
Ich habe ja inzwischen schon einige Laufradsätze selbst gebaut, die von mir, Familie und Freunden gefahren werden. Bisher musste ich noch an keinem davon nachträglich Hand anlegen, wenn nicht äußere Gewalt dazu kam (Stock in die Speichen).

Jetzt gab's den ersten Speichenbruch, und ich bin am Überlegen, ob ich es dieses Mal versemmelt habe.

Es handelt sich um einen LRS für 26" und V-Brake, der von einem antrittstarken (Modell "Büffel") 100kg-Fahrer ausschließlich auf Straße und Rad-/Feldwegen benutzt wird. Also nicht zum MTBiken, Sprünge oder dergleichen sehen die Räder nicht.

Verbaut sind:
Alivionaben, ZAC 19 - Felgen, 36 DT-Comp und Messingnippel. (Musste billig sein für's Pendlerrad, das tagsüber in einer großen Firma auf dem allgemeinen Fahrradparkplatz steht.)

Nach meiner Kenntnis reißen Speichen ja auf der Speichenkopfseite typischerweise, wenn sie zu lasch eingespeicht sind, weil sie die Totalentlastungen im Fahrbetrieb nicht vertragen.

Nun hat es aber eine Speiche auf der Zahnkranzseite erwischt und nicht auf der wesentlich lascher eingespeichten Gegenseite. Der Kopf ist abgerissen, der Bogen ist noch weitestgehend vorhanden.

Die anderen sind immer noch bei "20" nach dem Park Tool Schätzeisen, was nach Tabelle ca. 940 N sind. Die Speichenspannung ist recht homogen, es gibt nur leichte Abweichungen von der 20. Natürlich kann ich nicht mehr sagen, wie viel die gerissene vor dem Bruch hatte. Eingespeicht war sie ursprünglich genauso wie die anderen.

Kann das an zu niedriger Speichenspannung gelegen haben, dass ihm im Fahrbetrieb diese Speiche verreckt ist? Hätte es da nicht zuerst eine der Speichen gegenüber erwischen müssen?

Ich werde jetzt wieder eine montieren, insgesamt auf ca. 1100 N gehen und hoffen, dass es hält. Wenn nicht, muss ich wohl insgesamt noch einmal neu.
Dass das Tensio von Park Tool keine besonders genauen absoluten Werte liefert, ist mir völlig klar. Aber total daneben kann es eigentlich auch nicht liegen, sonst hätten von meinen Machwerken ja schon deutlich mehr kaputtgehen müssen.
 
hast Du Dir mal die Speichenlöcher an der Alivio Nabe angesehen ? Wenn da gepfuscht wurde (Lochdurchmesser, Grate etc.), könnte es auch daran gelegen haben, oder eine Vorschädigung der Speiche, oder auch ganz einfach Pech. Wenn da sonst weiter nix ist, würde ich die Speiche einfach ersetzen, ev. die beiden Nachbarspeichen auch noch, alles nochmals prüfen und dann wieder fahren lassen.
 
Ich nehme es mal vorweg "stress relieving" hat gefehlt...

Das wird einfach Pech gewesen sein. Nicht jeder cm auf der 5000m Rolle wird geröntgt, gekennzeichnet und aussortiert. Es lässt sich auch nicht jeder Speichenbruch erklären.
 
Gut, das beruhigt. Dann mache ich es mal wie oben angekündigt. Wenn wieder Speichen reißen, kann ich ja immer noch eine größere Operation - einschließlich stress relieving :lol: - starten. Kostet meinen Bekannten ja nichts und mich nur Zeit, in der ich eh nicht auf dem Rad säße.

Wollte nur zuerst bei mir nach Fehlern suchen, bevor ich von Materialfehler oder dergleichen ausgehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch die gerissene Speiche wurden die umliegenden natürlich kurzzeitig sehr stark belastet. Es kann Sinn machen, diese mit zu ersetzen. Ansonsten kann ich den anderen nur Recht geben. Bloß weil mal irgendwann eine Speiche reißt, muß man nicht gleich unruhig werden. Die Zac 19 gilt allerdings als recht stabil, ist ja auch alles andere als leicht, da kann man schon ziemlich straff einspeichen.
 
Mit stress relieving leben glatte Speichen länger als DD-Speichen lasch gebaut.

Wenn Zufall oder Pech sich aller paar km wiederholen, dann weiß man Bescheid.
 
Ich habe bereits einen Kurs gebucht, bei ihr:
Voodoo-Bild.jpg
 
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