SRAM 3.0 geht nur sehr schwer aufs große KB

Kuranes

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Hallo Kollegen, habe da im Moment ein Brett vorm Kopf und wollte hier mal um Rat bitten.
Mein American Eagle ist mit SRAM 3.0 / 7.0 Drehgriffen ( 9fach ) ausgestattet.
Hinten lässt sich alles super schalten, vorne im Prinzip auch - mit einer Einschränkung :

kleines und mittleres Blatt lassen sich leicht schalten, nur wenn ich vom mittleren auf das große KB schalten will, bedarf es unheimlich viel Kraft um den Drehgriff auf Pos. 3 drehen zu können ! Es geht, der Wechsel funktioniert auch, aber wie gesagt: es ist eine unheimliche Kraft erforderlich.

Habe ich zu viel Zugspannung, oder muss ich etwas "schmieren , wenn ja wo ?

Danke !

Micha
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von on any sunday

Hilfreich
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Am besten alles schmieren: Die Schaltdrehgriffe kann man komplett zerlegen und alle sich drehenden Teile mit Vaseline oder Judy Butter schmieren. Schaltzüge gut mit normalem Schmierfett einmassieren und dann erst in die Hüllen einführen schadet auch nicht.
Den Umwerfer ohne angeklemmten Zug auf Leichtgängigkeit überprüfen und gegebenenfalls die Gelenke mit Öl schmieren.
Dann sollte das wieder flutschen.
 
Ansonsten kann man die Kurbel runtermachen und schauen wie der Umwerfer sich ohne Kurbel schalten läßt . Oder das Seil bei der Kurbel abschrauben und testen wie das Seil sich bei betätigen des Drehgriff bewegt ( dabei mit einer Hand das Seil auf Spannung halten ) . So kann man dann schon eingrenzen wo die Schwergängigkeit herkommt.
Wenn die Gelenke des Umwerfer schon sehr ausgeschlagen sind kann es natürlich auch sein das der große Gang nur mehr sehr schwer zu schalten geht.
 
Hallo Kollegen, ich habs jetzt mit Hängen und Würgen eingestellt bekommen. Was ich festgestellt habe ( ohne zu wissen, ob dies nun ursächlich war ) :

  • Umwerfer saß zu hoch
  • Zugspannung war zu straff
Ich weiss aber auch nicht, wieviel Jahre der Umwerfer ( ESP 5.0 ) schon auf dem Buckel hat. Alle meine Rennrad-Umwerfer liessen sich bis jetzt wesentlich geschmeidiger einstellen, als dieser Plaste-Knubbel.

Wie gesagt: Schaltung geht jetzt etwas leichter, aber selbst nach Ausnutzung aller "Optmierungsmöglichkeiten" ist für den Wechsel aufs große KB deutlich mehr Kraft nötig als bei klein und mittel.
Der Drehgriff selber arbeitet einwandfrei und mit lockerer Spannung absolut geschmeidig - da ist nix verharzt oder blockiert.

Mir flösst dieser Umwerfer schon konstruktiv keine Ehrfurcht ab und ich werde mal sehen, ob ich bei Gelegenheit einen anderen Umwerfer montiere....will mich jetzt nicht rausreden, aber ich habe wirklich schon bessere Umwerfer gesehen als diesen ESP 5.0er.:D
 
Nachdem ich mit der "Gängigkeit" der Umwerferschaltung nach wie vor nicht zufrieden war, habe ich den linken SRAM 3.0 Drehgriff nach Anweisung geöffnet und einen neuen Schaltzug eingefädelt.

Dabei staunte ich nicht schlecht ( zumal mir der Vorbesitzer erzählt hatte, das bike wäre regelmäßig zur Wartung in der Fachwerkstatt gewesen ): als ich den Schalter also komplett öffnete um den Zug zu wechseln, fand ich im inneren dieses :

spliss.JPG


Da hatte wohl schon mal jemand einen Zug gewechselt und mit rohen Kräften gearbeitet und diesen "Spliss" im Inneren hinterlassen. Naja kein Wunder, dass da die Reibungskräfte sehr hoch werden....

Im naiven Glauben, das Problem nun endgültig gelöst zu haben, baute ich den Drehgriff wieder zusammen, stellte den Umwerfer ein und versuchte zu schalten. Pustekuchen....kaum eine Änderung gegenüber vorher !

Ich überprüfte nun noch einmal den ESP 5.0 Umwerfer und konnte so weit nur feststellen, dass sich der Umwerfer selbst mit bloßer Handkraft nur irre schwer bewegen lässt. Anscheinend ist da irgendetwas am Feder-Mechanismus/Gelenken kaputt.

In letzter Konsequenz habe ich mich nun entschlossen, den ESP 5.0 rauszuschmeissen und einen neuen Top-Pull Umwerfer zu montieren. Auch den linken Drehschalter werde ich vorsorglich ersetzen, da Ersatz ohnehin günstig zu bekommen ist.

Eine weitere, unschöne Entdeckung blieb mir nicht erspart : der untere Steuersatzteil hat eine heftige Macke......

unterteildefekt.JPG


Bei dem Steuersatz handelt es sich um ein No-name Produkt, laut Aufdruck nach Spezifikation von Tange gebaut. Offensichtlich war das Material zu weich und hat hier nachgegeben und ist ausgebrochen. Evtl. wurden hier aber auch schon mal Bauteile aus verschiednen Steuersätzen gemischt ? Irgendwie scheint mir das alles nicht original zu sein...

Ich werde also auch noch einen neuen Steuersatz einbauen müssen.

So hat das American Eagle doch noch seine kleinen Tücken gehabt....naja, wird schon....

LG Micha
 
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