Ich habe mir in der Vergangenheit (Zeittraum ca. 2- 3 Jahre her) 2 mal ein unteres Lenkungssatz-Lager zerstört. Und zwar habe ich auch wie der TE gekapselte Schrägkugellager verwendet. Ursache war der schiefe Einbau des Lagers, den man bei "hemdsärmeliger" Einbau-Methode sehr leicht begeht: Denn die gekapselten Lager haben vom Design her für die Abstützung der Lagerkräfte diese Kegelflächen (Innen und Außen). Die Außenkegelfläche stützt sich in der Gegenschale des Lenkkopfrohres ab, die dafür ebenfalls eine Kegelschalenfläche besitzt. Die Innenkegelschale stützt sich auf dem Gabelkonus ab. Für das Funktionieren sind (enge) Passungen nötig.
Wenn nun die äußere Zylinderschale keine (leichte) Spiel-Passung gegenüber der Gegenschale hat, sondern einen Pressitz, gibt es konkurrierende Passungen, die von Übel sind (War bei mir der Fall !). Die beim Einbau erste Passung (Zylinderschale) verhindert dann , daß der Kegelsitz korrekt vorhanden ist. Besondere Prüf-Einrichtungen für korrekten Lager-Einbau wird man sich für Lenkkungslager, die 20 000 [km} und mehr durchhalten, kaum anschaffen wollen.
Eine Passung in einer Zylinderschale kann sehr leicht schief sitzen, da ein ambulanter Mechaniker (wie ich) kaum eine Möglichkeit hat, den korrekten Sitz zu überprüfen. Natürlich bin ich analog dem Einbau von den früher üblichen Kugelringen vorgegangen und habe die gekapselten Lager locker eingesetzt (Ohne genauere Überprüfung des Lagersitzes). Bei mir war der Fall noch besonders schlimm, weil der Zylinderdurchmesser der Gegenschale sehr klein (negativ Toleranz ?) und das Gegenstück (Zylinder-Teil der Kapselung) im Durchmesser sehr groß (positiv Toleranz ?) waren. Erst das Ausdrehen der Gegenschale führte zu der erwünschten Spielpassung für den Zylinder-Teil.
Seit dem zweiten Wechsel des Lager (1 kostet ca. 4 €) ist nun Ruhe im Karton (ca. 4000 [km]. Bei ca. 2000 [km] zuvor war ein 2-facher Wechsel des Lagers nötig. Schon beim ersten Wechsel war meine Vermutung, ein schief sitzendes Lager. Aber erst beim zweiten Mal habe ich Alles auf den Prüfstand gestellt (U.a. mit dem Ausbau der Gegenschale des Lenkkopfrohres). Es ist eigentlich nicht besonders verwunderlich, das bei zwei Herstellern (Lenkkopfrohr mit Gegenschale und Wälzlager-Hersteller) die Abstimmung der Passungs-Toleranzen manchmal in die Hose geht. Bei mir gab es vielleicht einen besonsders krassen Fall.
Evtl. kann der TE Honig aus meinen Darlegungen saugen. Viel Erfolg !
MfG EmilEmil