Stimmungsmache im SWR Fernsehen

X-Präsi

Moderator
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Hallo Leutz!

In der Pfalz ging es ja bekanntermaßen gut zur Sache dank eines netten Interviews des Geschäftsführers des Pfälzer Waldvereins. Mehr dazu hier im Forum.

Jetzt haben viele gute Gespräche zwischen Wanderern und Bikern stattgefunden und es zeichnen sich deutliche Besserungen ab.

Leider gab es dann heute einen reißerisch aufgemachten Negativ-Bericht des SWR, der die Biker sehr einseitig als die Waldrowdies darstellte. Nun wird die Stimmung ein wenig kippen.

Im SWR-Forum läuft ein Thread, in dem über die Frage, ob mehr einschränkende Regeln erforderlich sind, diskutiert wird. Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Ihr Eure Meinung dazu schreiben würdet.

Den Thread findet Ihr hier:

http://www.swr.de/forum/read.php?f=29&i=1598&t=1595#reply_1598
 
interessante sache. finde die diskussion im swr forum beachtlich (bin positiv überrascht, scheinen ja auch viele wanderer gegen die einschränkungen zu sein), schade, dass das wohl weniger leute lesen werden, als den beitrag gesehn haben...
 
Jaja... die öffentlich rechtlichen Sender...

BETET, dass "mdr Fakt" nicht über die Sache berichtet.
 
hab mir grad mal den film angeschaut.

absolute lachnummer:lol: , aber am genialsten ist der moderator, genau die fragen gestellt damit er die antwort bekommt die das ganze so reiserisch macht. selten so amüsiert:daumen: :daumen:

ich frag mich nur warum ich an der A5 zwischen Basel und Karlsruhe noch nemanden mit einem Mikrofon gesehen habe---da schepperts im schnitt auch 3 mal die woche.:confused:

"Die Feder ist mächtiger als das Schwert"...sieht man da deutlich.:(
 
Zumal ich nicht verstehen kann warum so ein Drama draus gemacht wird. Deutsche brauchen eben immer etwas zum aufregen. Wanderer regen sich über Biker auf, Biker über Hunde, Nordic-Walker, Pferde, Motocrosser, RockShox und das Gewicht ihrer Bikes. Man sollte das nicht so eng sehen, da gibt es schlimmeres, Hunde zum Beispiel und Wanderer und... ;)
 
Schließe mich der Meinung von Jan Itor an. So reißerisch war der Bericht nicht. Im abschließenden Satz wird doch letztlich für gegenseitige Rücksichtnahme plediert. Das ist doch ok. Oder wollen wir es jetzt auch noch verbieten, etwas negatives über Biker sagen zu dürfen.

Konflikte löst man durch Gespräche, nicht durch totschweigen. Und wenn ich hier die vielen Threads über Wanderer, Walker, Hundeführer sehe... wäre es ja wohl in die eigene Tasche gelogen alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen. :D

Es ist nichts Schlimmes daran Konflikte auszutragen, solange sich die Beteiligten nicht wie Idioten aufführen.

Also... Konflikte erkennen und dann Ball flach halten! :daumen:

Gruß,
Martin
 
hmm, ein glück dass ich meine schmalen abfahrten immer im dunkeln fahre^^. Im harz haben wir zum glück solche probleme trotz ner wegregelung fast nie (auf bestimmten "verbotenen" pfaden hab ich teilweise noch nie nen wanderer getroffen), trotzdem find ich die berichterstattung unterm niveau des "bezahl-fernsehns". und wenn ich schon höhre: "Ich habe einen unsicheren Gang in meinem alter...bla" - wenn leute physisch und psychisch nicht mehr in der lage sind mit der reizüberflutung beim bewältigen eines 50cm pfades und dem aufpassen auf 3 enkel klar zu kommen sollten sie doch lieber auf der forstautobahn bleiben...ich fahr doch mit meinem Stadtrad auch keine Weldcup-Downhills runter. Leider eben wieder der typische interessenkonflikt. Mit wanderern die es aus sportlichen affekten machen gibts nie probleme, die wissen was hinter einer sportart steckt und warum man sie betreibt. Der sonntag-nachmittags wanderer, der am liebsten mit dem auto direkt in die waldmitte fahren würde hingegen fühlt sich an seinem "natur-tag" durch alles und jeden gestört. Aber naja, hilft ja nix. Da muss man durch (natürlich, wie oft angepriesen, ohne rücksicht auf die anderen zu nehmen ;) )
 
letztlich findet aber ein austausch zwischen den gruppen statt... in unserem heimischen forst hat man simpel alle wege blockiert und zusätzlich verbotsschilder für biker aufgestellt... nutzerkanalisierung nennt man das in beamtendeutsch! mir wären gelegentliche auseinandersetzungen lieber, denn so könnte man seinen standpunkt gegenüber einer anderen nutzergruppe evtl. klar machen.
 
ILJA schrieb:
...und wenn ich schon höhre: "Ich habe einen unsicheren Gang in meinem alter...bla" - wenn leute physisch und psychisch nicht mehr in der lage sind mit der reizüberflutung beim bewältigen eines 50cm pfades und dem aufpassen auf 3 enkel klar zu kommen sollten sie doch lieber auf der forstautobahn bleiben...

Also, gerade an der Stelle hab ich aber die Kritik dieses doch eher friedlich wirkenden Opas nachvollziehen können. Wenn Wanderer und dazu noch kleine Kinder auf dem Trail sind, dann hat man einfach mal zurückzustecken...was schadet es denn letztlich?...der "Flow" ist dahin, oder was?
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber drei Kinder in dem genannten Alter vollständig unter Kontrolle zu haben ist unmöglich, selbst für jüngere physisch fitte Leute.
Im übrigen muß ich sagen, daß ich die haarsträubendsten Erlebnisse als Fußgänger mit Kind auf den sog. "Forstautobahnen" hatte.
Whatever, ich fand den Bericht nicht so einseitig, immerhin hat man auch die Biker zu Wort kommen lassen. Die "Stories" der befragten Wanderer waren imo leider durchaus realistisch. Klar, ich könnte auch zig Gegenbeispiele debiler Wanderer bringen, aber da die leider rechtlich die besseren Karten haben -> Deeskalation.

Greez
H.
 
naja, wenn kinder aufm weg sind und ich sehe, dass sie mich nicht bemerken/sehen brems ich auch immer auf schrittempo runter, weil kinder im gegensatz zu ihren erwachsenen äquivalenten noch nicht gelernt haben energiesparend zielgerichtet geradeaus zu gehen, da kann immer mal jemand nen schritt zur seite machen, genau das gleiche bei hunden...sonst hab ich mitm bremsen eigentlich keine probleme, mich nervt es halt nur wenn es vermeidbar gewesen wäre. Aber auf nem schmalen pfad ist es halt nicht vermeidbar, von daher akzeptier ich das.
 
FireGeier schrieb:
Konflikte löst man durch Gespräche, nicht durch totschweigen.
Schön wärs, wenns so einfach wäre. Würde die Diskussion wirklich rational geführt, hätten wir nichts zu befürchten. Wir hätten uns höchstens noch um ein paar Rowdies zu kümmern, die jegliches Gelände mit dem Bikepark verwechseln.

Das Blöde ist doch, dass Entscheidungen über Einschränkungen wie in der Pfalz nur auf Basis "gefühlter Probleme" fallen. Vielleicht waren vorher 95 % der Mitglieder des Pfälzer Waldvereins gegenüber Bikern indifferent oder gar positiv eingestellt. Was nach einem solchen Bericht aber hängen bleibt, ist...

... Biker wollen ständig nur heizen ohne Rücksicht auf Verluste!
... Biker lassen selbst verletzte Kollegen eine Viertelstunde im Stich!
... Wo ein Biker nur auftaucht, wird der Weg zum Trümmerfeld!
... und so weiter

Mit solch asozialen Gesellen wird doch keiner den Trail teilen wollen. Von positiven Begegnungen im Bericht keine Spur. Da fliegen dem Herr Wallner die Herzen zu.

Da hilfts auch nicht mehr, wenn Biker zu Wort kommen. Es hilft auch nicht, wenn die geschilderten Erlebnisse tatsächlich so stattfanden, wenn 95 % der Wahrheit ausgeblendet wurden.

In dieses Bild passt auch, dass bei den Dreharbeiten die der Redaktion durchaus bekannte DIMB -- wohl wegen ihrer nervig-entlarvenden Argumente -- einfach außen vor gelassen wurde, man wollte doch lieber etwas Reißerisches haben.
 
carmin schrieb:
...In dieses Bild passt auch, dass bei den Dreharbeiten die der Redaktion durchaus bekannte DIMB -- wohl wegen ihrer nervig-entlarvenden Argumente -- einfach außen vor gelassen wurde, man wollte doch lieber etwas Reißerisches haben.
Das ging nicht nur der DIMB so. Der Redakteur des Beitrags fragte bei unserer Bikegruppe (IG MTB Lambrechter Tal) ebenfalls nach, ob es denn was Spektakuläres zu berichten gäbe. Ist aber nicht. Also waren wir außen vor, genauso wie die Randzonenbiker um Optimizer in der Südwestpfalz.
Das Schlimme an der Geschichte ist eben, dass neben dem SWR die RHEINPFALZ als regionale Tageszeitung den gleichen Ton anschlägt. Hier ist die Verbreitung viel größer und es wird mehr Wirkung erzielt. Diese Wirkung ist wohl im bisher (meist) friedlichen Miteinander schon spürbar.


Kelme - ich bin Pfälzer ...
 
carmin schrieb:
...man wollte doch lieber etwas Reißerisches haben.

Da muß ich Dir Recht geben. Hab ich vor kurzem leider selbst erlebt.
"Die Leute wollen sowas sehen..." hat mit die Dame vom Fernsehen gesagt.
"Prima, mach ich aber nicht" war meine Antwort. (Es ging um einen Beitrag wie GEFÄHRLICH unser Soprt ist, weil ich mir vor kurzem den Mittelhandknochen Nr.5 gebrochen habe und die mit mir ein Interview mit GIPS machen wollten.)
Was für ne Welt:spinner: :ka:
marc
 
carmin schrieb:
Schön wärs, wenns so einfach wäre. Würde die Diskussion wirklich rational geführt, hätten wir nichts zu befürchten. Wir hätten uns höchstens noch um ein paar Rowdies zu kümmern, die jegliches Gelände mit dem Bikepark verwechseln.

Da hilfts auch nicht mehr, wenn Biker zu Wort kommen. Es hilft auch nicht, wenn die geschilderten Erlebnisse tatsächlich so stattfanden, wenn 95 % der Wahrheit ausgeblendet wurden.

Der Beitrag geht schon klar in die ungünstige Richung für die Biker, aber wegen der "paar Rowdies" kommt es in der (nicht bikenden) Bevölkerung eben zu der geschilderten Wahrnehmung. Um dann weitere Zustimmung/Einschalt- oder Lesequoten zu erreichen stossen manche Medien genau in dieses Horn. So schafft und untermauert man Vorurteile.
Auch klar, daß die Hindernissbauer, Drahtspanner und Nagelbrettleger außen vor bleiben, da verweist man bei Nachfrage auf "Einzelfälle".
Trotzdem fand ich schon, daß die befragten Biker durchaus vernünftig rüberkamen, nicht auszudenken, wenn der Reporter-Typ auch noch die richtigen Hirnies vor die Kamera gezerrt hätte.
Wahrscheinlich etwas naiv, aber man kann nur hoffen, daß man durch eigenes Verhalten wieder etwas Boden gutmachen kann, bevor es noch mehr Sperrungen und Fahrverbote hagelt...:(
Außerdem wünsche ich mir von den öfftl. Anstalten generell eine etwas differenziertere und objektivere Berichterstattung, selbst im Sommerloch...

Greez
H.
 
Ich möcht jetzt nicht schwarz rüberkommen, aber am liebsten wäre den Medien ein Biker mit bluttriefender Triple8 mitsamt der geschundenen Bevölkerung. Leider sind es, und das gilt für alle Bereiche, diese "sensationsgeilen-alles-ist-kaputt-und-oh-welche-Riesenpanik" Berichterstattungen die wohl ein Zeichen der Zeit sind und hingenommen werden müssen. Sieht man das "Deutschland-verblödet" Fernsehprogramm muß man sich da aber nicht wunden. Es wird IMMER ein Sündenbock gesucht, ob das die "Schuldfrage" dann klärt oder nicht ist egal, Hauptsache man kann jemnden an den Pranger stellen. Geiz ist geil. Amen.
 
carmin schrieb:
Schön wärs, wenns so einfach wäre. Würde die Diskussion wirklich rational geführt...

1. Habe ich nicht behauptet, dass das einfach ist. Im Gegenteil aufgrund 10 jähriger ehrenamtlicher Vereinstätigkeit weiß ich sogar, dass es äußerst mühselig ist, Überzeugungsarbeit zu leisten.

2. Nenn mir doch mal bitte die zahlreichen Beispiele, wo von Seiten der Medien - nicht der Gesellschaft - ausschließlich rational mit Minderheiten umgeganen wird. Ganz egal jetz, ob öffentlich-rechtlich oder private Medien.

Medien berichten nun mal zu 99% über Probleme. Da sind wir Biker kein Einzelfall.

3. sitzen vor deutschen Fernsehern in der Mehrzahl immer noch mündige Bürger, die nicht einfach nur Kopfnickend das Präsentierte aufsaugen.

Daraus resultiert:

Willst Du als Minderheit für mehr Akzeptanz sorgen,

lege Dir a) ein dickes Fell zu, denn der Gegenwind ist - wenn auch nur von wenigen initiert - beträchtlich.

b) nimm der Gegenseite die Argumente. Beispiel in der konkreten Situation hier:

Es ist untauglich zu behaupten, 95 % der Begegnungen seien konfliktfrei. Das stimmt zwar. Besser käme aber z.B. ein Bericht in der Presse, "DIMB geht energisch gegen Bike-Rowdies vor."

Oder anstatt zu argumentieren, Walker, Reiter, Wanderer verursachten ja gelegentlich auch Schäden, wäre es besser "DIMB arbeitet mit Forstbehörden Hand in Hand und organisiert zum x-ten mal Tag der Wegpflege" oder "DIMB unterstützt PWV (Pfälzer-Wald-Verein) bei der Bewirtung der Hütten".

Wir müßen der Gegenseite zeigen, dass wir Ihre Befürchtungen ernst nehmen und dem etwas aktiv entgegensetzen, und wir müßen zeigen, dass wir den Wald nicht nur benutzen, sondern uns auch an der Erhaltung beteiligen und das ganze dann regelmäßgi über die regionalen und überregionalen Medien verbreiten.

Ich weiß auch, dass das teilweise schon geschieht aber auf die Art und Weise wird der Gegenwind langfristig abnehmen.

Und wer gut argumentieren kann, sieht sich den SWR-Bericht nicht mit Panik sondern einem müden Lächeln an. :daumen:

Gruß,
FireGeier
 
marc schrieb:
Ich möcht jetzt nicht schwarz rüberkommen, aber am liebsten wäre den Medien ein Biker mit bluttriefender Triple8 mitsamt der geschundenen Bevölkerung. Leider sind es, und das gilt für alle Bereiche, diese "sensationsgeilen-alles-ist-kaputt-und-oh-welche-Riesenpanik" Berichterstattungen die wohl ein Zeichen der Zeit sind und hingenommen werden müssen. Sieht man das "Deutschland-verblödet" Fernsehprogramm muß man sich da aber nicht wunden. Es wird IMMER ein Sündenbock gesucht, ob das die "Schuldfrage" dann klärt oder nicht ist egal, Hauptsache man kann jemnden an den Pranger stellen. Geiz ist geil. Amen.


Davon wird leider nicht mal dieses Forum verschont.
 
FireGeier schrieb:
3. sitzen vor deutschen Fernsehern in der Mehrzahl immer noch mündige Bürger, die nicht einfach nur Kopfnickend das Präsentierte aufsaugen.


Das ist leider Illusion, sonst würden die Leute ein bisschen anders wählen.
 
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