Social Media und die Glorifizierung des eigenen Ich

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Mir ist auch sehr schleierhaft, wie man diesen Gedankengang überhaupt machen kann und wie viel Berechnung man selbst an den Tag legt wenn man es schafft diese Vorgänge auch im Post von Anneke zu sehen. Vielleicht bin ich naiv und sehe er das Gute in den Leuten als dass ich mir ständig Gedanken mache wer gerade wie gegen mich intrigiert und versucht mir das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Da stellt sich die Frage: Wenn alles immer dem Plan der Bereicherung dient (persönlich oder der Bikeindustrie)... Warum liest man dann überhaupt noch etwas zu Neuigkeiten oder der Szene generell? Man könnte doch einfach sagen: Geht mir sonst wo vorbei und ich geh einfach Fahrrad fahren.

!!!
 
Schön das hier im IBC ein solcher Bericht kommt. Da hat die Frau Beerten bewusst einen Kontrast zur Social-Network-Scheinwelt rausgehauen und die Sache auf den Punkt gebracht. Leute die nicht in der Öffentlichkeit stehen haben die freie Wahl, ob sie sich in den Socialnetworks präsentieren. Frau Beerten hat diese Wahl so sicher nicht. Die Medienpräsenz erfolgreicher Sportler ist doch obligatorisch. Da gehört auch Twitter, FB und Instagram zum guten Ton. "Schaut mal mein neues 10kg 27,5+ DH Bike von Blabla! Geht super bergauf und noch zehnmal besser runter ...". Mich würden mal der Inhalt der Sponsorenvertäge interessieren. Sicher sind Auftritte in den Socialnetworks fester Bestandteil des Vertrags. Das Frau Beerten kundtut, dass Sie lieber mit Leistung glänzt als mit guter Figur und Yogahösschen find ich klasse, aber von mir aus kann sie ruhig mit allem glänzen was sie hat! :D :D :D
 
also ich stelle jeden Tag dort ein neues Selfie rein, immer vor dem Spiegel und fotografiere auch mal ganz gern schöne Gerichte aus dem Kochbuch und hau die dann auf meinen Instragram-Account... wayne
 
Mir ist auch sehr schleierhaft, wie man diesen Gedankengang überhaupt machen kann und wie viel Berechnung man selbst an den Tag legt wenn man es schafft diese Vorgänge auch im Post von Anneke zu sehen. Vielleicht bin ich naiv und sehe er das Gute in den Leuten als dass ich mir ständig Gedanken mache wer gerade wie gegen mich intrigiert und versucht mir das Geld aus der Tasche zu ziehen.
das mit dem "teuflischen grinsen" empfand ich auch als käse, aber eine gewisse Planmäßigkeit wird doch wohl jeder beim erstellen von beiträgen in der Öffentlichkeit haben. und wenn eine fahrerin ein bikini-Foto postet, sind ihr ja auch nicht zufällig grad die kleider vom leib gerutscht ;-). aber das ist ja auch nicht schlimm, denn das Geld aus der tasche gezogen wird mir dadurch nicht. ganz im Gegenteil, wenn mir als fan ein kleiner blick in die "innensicht" wie bei a. beerten gestattet wird, freue ich mich drüber. win-win also.
 
...oder wollen es nicht checken.
Wobei das Alter durchaus eine Rolle spielt!
Vergangenes WE blieb mein Blick auf einem Aufkleber hängen. Darauf war folgender Spruch gedruckt: ICH BIN ÄLTER ALS DAS INTERNET. Generationen, die nicht wissen WIE es vorher war - können hier auch nur schwer mitreden.
Sorry, es ist so!
So isses. 8)
 
Wir sind zwar inzwischen schon weit OT aber ich gebe dir vollkommen Recht. In Venezuela gibt's Lebensmittel nur noch gegen Fingerabdruck, das "heute"-Magazin macht Werbung für implantierte RFID Chips als Zahlungsmedium... ein Schelm wer böses dabei denkt.
Richtig - klar sind wir sehr OT, aber es geht leider in eine nicht gerade positive Richtung, meiner Ansicht nach. Irgendwann ist es sicherlich kein Scherz mehr, Guten Morgen Herr xxz, Sie hatten gestern an der Total Tanke Kondome Marke Flutsch & weg extra klein zu 5.99 gekauft - und um 23.24h Sex mit ihrer Lebenspartnerin in der Küche gehabt...ein Schelm, wer böses dabei denkt... :D
 
ob foren, fb oder sonstiges. wenn man randsportarten oder randinteressen hat gibt es nichts besseres als internet um sich mit gleichgesinnten auszutauschen. das hat mein leben echt bereichert. ich hatte schon sehr viele schöne phasen seit jahren. autos, musik, radfahren, sport, arbeit.. viel begleiterscheinungen zu realen sachen.
die anbieter ändern sich, die systeme sind mal mehr oder weniger nervig und mit spam muss man in der welt immer leben.

momentan gibts für mich nichts schöneres als mich in einer geschlossenen fliesenleger facebookgruppe mit hunderten kollegen auszutauschen. jeden tag ein murks foto und ich bin glücklich. es interessiert gar nicht auf welcher plattform es ist, hauptsache es ist interessant und es sind die richtigen leute dabei. dazu europaweit. ich seh wirklich nur vorteile und wenn jemand sagt er braucht das alles nicht dann ist es doch ok aber ich mag den infooverflow meiner interessen.

Extrem guter Beitrag, sehe ich absolut genauso!
Soziale Netzwerke (allen voran Facebook) sind mächtige Werkzeuge, mit denen man richtig viel cooles Zeug anstellen kann. Allerdings - und das ist bei allen komplexen Dingen der Fall - braucht es eine gewisse Kompetenz, um das Funktionspaket, das einem da zur Verfügung gestellt wird, auch sinnvoll nutzen zu können.

Und nein, ich unterstelle den "Verweigerern" und Gegnern von Facebook nicht, dass sie inkompetent sind. Ich möchte nur darauf hinaus, dass man eben wissen sollte, was man preisgibt und was nicht. Schließlich ist die Währung, mit der man für den vermeintlich kostenlosen Service bezahlt, das eigene Profil sowie die persönlichen Daten, die man dem Algorhythmus liefert.
 
Es reicht ja gar nicht mehr aus sein eigenes Profil sauber zu halten. Deine "Freunde" sagen eventuell viel mehr über dich aus als alles was du je gepostet hast. Ist von den xxx(x?) Freunden vielleicht mal jemand mit Drogen erwischt worden? Oder läuft bei Pegida mit? Bist du vielleicht öfters nachts in fiesen Elektro-Schuppen unterwegs und hast die Standortfunktion an? Nimmst du an Downhill-Events-Teil und könnte man dich daher vielleicht als "Risiko-Versicherten" einstufen?

Den einzigen echten Mehrwert den ich noch sehe ist, dass man offenichtlich im Garantiefall auf der FB-Seite des Herstellers mit viel Radau (leider) manchmal mehr erreichen kann als mit E-Mails an die Service-Adresse. War aber zum Glück bei mir noch nicht nötig. Für alles andere gibt es bessere, anonyme(re) Medien.
 
Richtig - klar sind wir sehr OT, aber es geht leider in eine nicht gerade positive Richtung, meiner Ansicht nach. Irgendwann ist es sicherlich kein Scherz mehr, Guten Morgen Herr xxz, Sie hatten gestern an der Total Tanke Kondome Marke Flutsch & weg extra klein zu 5.99 gekauft - und um 23.24h Sex mit ihrer Lebenspartnerin in der Küche gehabt...ein Schelm, wer böses dabei denkt... :D

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Ich glaube nicht unbedingt, dass "sie" hinter mir her sind, warum sollten sie auch. Aber Information ist das Gut dieses Jahrhunderts. Man sollte daher wissen das *alles* Information ist und man diese nur bewusst preisgeben sollte... oder eben bewusst nicht.
 
Putzig dass manche immer noch denken dass wäre mit Verzicht auf social networks erledigt.
"Die" wissen längst alles über Dich was sie brauchen.
 
Es reicht ja gar nicht mehr aus sein eigenes Profil sauber zu halten. Deine "Freunde" sagen eventuell viel mehr über dich aus als alles was du je gepostet hast. Ist von den xxx(x?) Freunden vielleicht mal jemand mit Drogen erwischt worden? Oder läuft bei Pegida mit? Bist du vielleicht öfters nachts in fiesen Elektro-Schuppen unterwegs und hast die Standortfunktion an? Nimmst du an Downhill-Events-Teil und könnte man dich daher vielleicht als "Risiko-Versicherten" einstufen?

Das sind aber alles Dinge, die man verhindern kann, wenn man sich auskennt, wie man das anzustellen bzw. einzustellen hat.
Und genau das meine ich mit Medienkompetenz...beispielsweise muss ich jede Verlinkung/Markierung bestätigen, bevor diese irgendwo in den Orbit wandert, muss aktiv irgendwo einchecken, akzeptiere nur Anfragen von Leuten, die ich kenne oder klar zuordnen kann...es gibt schon Mittel und Wege, um auf sich aufzupassen. Man muss eben ein wenig Zeit und Mühe investieren, da es einem Facebook nicht unbedingt einfach macht, die entsprechenden Einstellungen zu finden und anzupassen.

Um das mal konkret zu machen: Ich bin seit etwa acht Jahren im Bildungsbereich tätig und seit sechs Jahren bei Facebook angemeldet. Obwohl ich dort ziemlich aktiv bin, kam es bisher nie vor, dass mich jemand von den Kids gefunden hat (und glaub mir, die suchen wie die Bekloppten...). Daher bin ich recht optimistisch, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. :)
 
Es soll Leute geben, die ohne "Titter" Gezwitscher genauso wie ohne FaceSpuck bzw. FaceSpack auskommen sollen...sowie ohne InstaCrap auskommen,...

Cool story bro...

Oh Mann. Weder wird man von MacDonalds adipös noch wird man von FB, WA oder IBC weich in der Birne oder rennt bewaffnet in die nächste Schule, weil man Doom zockt. Es ist alles ein Frage der Selbstbeherrschung, ob es einem schadet oder nicht. Also mal den Ball ganz flach halten bitte. Schreibe ich als Social Media Muffel ...außerhalb des IBC... :D
Ich habe durch das Web mittlerweile soviele echte Freunde und/oder Interessenteiler gefunden, dass ich Pipi un die Augen bekomme, wenn ich daran denke.

Ich vertshe die ganze Auftregung um den Post/Blog von oben nicht. Dass Foto ist Kacke. Und zwar nicht, weil sie bedröppelt guckt, sondern einfach fotografisch schlecht. Die Sonne frontal von oben macht einen alt mit toten Augenhöhlen, egal, ob man gerade einen Baum zerreißen könnte oder komplett fertig oder kurz vor dem heulen ist. Das kann man alles nicht erkenne, weil das Foto so Kacke ist. Als Fotograf sollte man es eigentlich sofort löschen, wenn man über erweiterten Berufsethos verfügt.
Frau Berten hat nun gerade dieses Bild ausgesucht, um sich etwas auszuheulen. Das gestehe ich ihr uneingeschränkt zu und weiß nicht, was daran so aufregend ist.
Denn nicht an die Sportler kann der Vorwurf gehen, sich im Web zu prostituieren. Denn das würden sie nicht machen, wenn es keiner liest. Die waren Nutten des Web sind die Konsumenten dieser Informationen, und die werden nicht mal bezahlt.
Insofern:
Interessiert dich nicht? Gefällt dir nicht?
Lerne zu IGNORIEREN!
 
Exakt! Sorry Grinsekater aber R.C. triffts voll: Was sie hier macht ist doch nichts anderes als das Fischen nach "likes" nur eben nicht von der gewinnenden/strahlenden/grinsenden sondern der verletzten/geschlagenen/"hässlichen" Seite aus. Das hat doch bei Social Media Pros schon längst Schule gemacht. Das hier ist dann das Radsport-Pendant zu "ungeschminkten" Models.

Jeder Post der mit "ich wollte das hier eigentlich ja gar nicht posten ABER" anfängt... also bitte... und dann hört er auch noch mit "Wir sind doch alle schön so wie wir sind!" auf. Ich kotz gleich. Aber guck, er hat genau das erreicht, was er sollte.

Klicks.

Meine Meinung ist nur noch: FB ist scheiße. Die einzigen sinnvollen Funktionen sind Gruppen und Nachrichten, aber das ist nicht einmal, was dieses Medium ausmacht. Abgesehen vielleicht von einem Musiker, der viel postet, kenne ich niemanden, der mir über FB nicht tierisch auf den Senkel geht.
Gerade bei Frauen bietet sich schon ein recht deprimierendes Bild, was sich da zeichnet: Bist du schön und/oder machst irgendeinen tollen Sport, kriegst du likes - alles andere ist quasi irrelevant. Man mag einwenden, das liege in der Sache der Natur; und ja, das möchte ich nicht abstreiten.
Nur wenn dann solche Anneke Beertens "hässliche" Fotos von sich posten, frage ich mich echt, ob sie an diese große Lüge auch glauben. Man muss leider annehmen, dass sie das tun. Denn was hat eine junge, hübsche und erfolgreiche Sportlerin bitte für ein anderes Ziel als likes zu ernten, wenn sie in diesen Kanälen postet? Menschen wie sie glauben auch noch an diese pseude-Kontroverse, die sie meinen, aufzuzeigen, doch alles, was sie tun, ist den Mythos des social media-Ichs weiterzuweben.

So hat sie auch mit diesen Bild nur ein Bild im "gritty"-look hochgeladen, dass sich ansonsten nahtlos in die uns schon bekannte Ästhethik des auf sozialen Kanälen dargestellten Actionsports einreiht.
Um dies alles abzurunden, muss man sich leider bei jedem Leistungssport in Erinnerung rufen, wie niedrig die Hemmschwelle geworden ist, zu betrügen. Das ist keine Anklage gegen diese Sportlerin, nur möchte ich daran erinnern, was für ein riesiger Spalt zwischen auf die Öffentlichkeit projiziertes Bild und der tatsächlichen körperlichen und seelischen Verfasstheit klaffen. Die Botschaft ihres Textes ist doch: Mir geht es in den einem Moment schlecht, social media ist manchmal nicht so toll - dann macht sie den Schwenk: Ne, alles ist eigentlich meistens toll und social media ist gut und das Individuum ist gut und ich hab euch alle ganz doll lieb. Das ist FB/Instagram-Scheißhausphilosophischer Hedonismus in Reinstform. Wie immer werden Schwäche und Unzulänglichkeit mit dümmlichen Optimismus und Standardparolen abgewiesen.
Bei all dem kann man aber nichts mehr machen. Die Leute haben schlichtweg diese überhobenen Erwartungen und schalten wie automatisch ihre realistischen Vorstellungen ab, sobald es in die Hochglanzwelt vielgelikter Fotos geht. Ich guck lieber in ein Forum wie dieses, wo Leute geile Bikes und Videos zeigen und die Selbstdarstellung und irgendwelche pathosgeladene Geschichten in der Regel keine Sau interessieren.

Also: Bravo, liebe Anneke, du bist wer ganz besonderes und ich finde es toll, dass du einmal gegen dieses böse social media deine Stimme erhebst :daumen:
 
hmm... geht es hier um Hans Jedermann oder um bestimmte "Stars"? Das Leute, die Werbeverträge haben und erfolge vorweisen können/müssen, in einem anderen Licht stehen als ich oder mein Bäcker oder Arbeitskollege, ist ja wohl klar.
 
hmm... geht es hier um Hans Jedermann oder um bestimmte "Stars"? Das Leute, die Werbeverträge haben und erfolge vorweisen können/müssen, in einem anderen Licht stehen als ich oder mein Bäcker oder Arbeitskollege, ist ja wohl klar.

Ich denke bei denen die Ihren Lebensunterhalt mit dem Sport verdienen ist das alles nur so semi-tragisch. Aber es gibt halt schon viele Hobbyfahrer, "Hobbyfahrer", Semiprofessionelle und Wäre-gerne-Semiprofessionelle bei denen die Selbstvermarktung manchmal echt anstregend ist.
 
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