Eurobike 2016: Solid Bikes – “Metal is back”

Eurobike 2016: Solid Bikes – “Metal is back”

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Solid überarbeitet sein DH-Geschoss Strike grundlegend und speckt es um satte 300 Gramm ab – trotz Aluminiumrahmen. Das Damenmodell Flare wurde ebenfalls erneuert und ist nun leichter. Alle Infos von Solid mit dem Motto "Metal is back".

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Eurobike 2016: Solid Bikes – “Metal is back”
 
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Danke, so ähnlich war der Gedankengang, als wir das neue Enduro, welches wir vor einem Jahr vorgestellt haben, konzipiert und konstruiert haben. Was speziell bei diesem Prototypen anders ist als bei den meisten konventionellen Enduros: Hinter den Geodaten ist eigentlich ein DH-Bike versteckt, und genau so fährt sich das Bike den Berg runter. Für mich ist das das perfekte Enduro-Bike der Zukunft.
Was im Vergleich zum Protoytypen noch geändert wurde, ist das Dämpfermass: Ihr wisst sicher, dass es nun neue Einbaustandards gibt... metrisch, und z.B. Trunnion-Mount. Die Kontruktion wurde noch auf solch einen Dämpfer angepasst, und insgesamt erschien mir der Aufbau des Prototypen etwas zu kompliziert - das haben wir auch geändert, die aktuelle Konstruktion ist speziell um den Dämpfer herum nun sehr clean und um einiges simpler.

Eine Fage hätte ich noch in die Runde: Angenommen, Ihr würdet Euch ein neues Enduro-Bike kaufen... würdet Ihr eins aus Carbon vorziehen oder haltet Ihr einen Alurahmen nach wie vor am Markt für salonfähig? (ich persönlich stehe ja eher auf Alurahmen, man kauft aber ja bekanntermassen auch mit dem Auge - denkt Ihr, Alurahmen sind tot?)

ich bevorzuge Aluminium. Das ist auch unteranderem ein Grund, warum mein nächster Rahmen ein Solid wird. Auch wenn es wie ein Vorurteil klingt, aber in meinem Freundeskreis wurden schon ein paar Carbonrahmen so beschädigt, dass ein Crashreplacement greifen musste.
Bei Aluminium ist mir dies noch nicht passiert.
Was mir dazu noch wichtig ist, eine Option zwischen 26" und 27,5" zu wechseln.

lg
 
Carbon lohnt sich nicht. Der Aufpreis wird durch die Vorteile, vor allem in einer kleinen Serie, nicht kompensiert. Und blöd gefragt: Kann sich eine kleine Firma überhaupt die Entwicklung eines High End Carbonrahmens leisten? Oder würde das dann so ein 08/15 China Teil werden?
 
Carbon ist natürlich das Material der Zukunft.
Alu hat aber immer noch seine Berechtigung.
Gerade im Mid Preis Sektor. Dort würde Carbon zuviel Abstriche in der Ausstattung mit sich bringen.
Danke! Thema Abstricke in der Ausstattung wegen Kosten: Ich sehe halt auch die Flexibilität des Herstellers und die Möglichkeit, Neuerungen direkt umzusetzten, mit Carbon eher problematisch: Die Toolings für einen Carbonrahmen sind derart sündhaft teuer, dass ein mittlerer Hersteller praktisch 3 Jahre den selben Rahmen produzieren muss, damit die Molds sich amortissieren. Beim Alurahmen kannst Du von bei Bedarf bei jeder Serie eine Neuentwicklung miteinfliessen lassen.
 
...Angenommen, Ihr würdet Euch ein neues Enduro-Bike kaufen... würdet Ihr eins aus Carbon vorziehen oder haltet Ihr einen Alurahmen nach wie vor am Markt für salonfähig? (ich persönlich stehe ja eher auf Alurahmen, man kauft aber ja bekanntermassen auch mit dem Auge - denkt Ihr, Alurahmen sind tot?)

Ich mag Carbon. Für mich ist der einzige Nachteil, der mir auch nach wie vor Kopfschmerzen macht, die nicht vorhandene Recycle-Fähigkeit...allerdings ist Alu auch nicht gerade mit einem Heiligenschein unterwegs, es kann ja mal jeder nach Bauxit-Halden googlen.
Ich denke, das am Ende (Alurahmen recycled, Carbonrahmen verbrannt) für beide ein ziemlich beschissene Umweltbilanz dasteht.

Carbon ist natürlich das Material der Zukunft.
Alu hat aber immer noch seine Berechtigung.
Gerade im Mid Preis Sektor. Dort würde Carbon zuviel Abstriche in der Ausstattung mit sich bringen.

Mittlerweile weiß man, dass Carbonrahmen in der Herstellung nicht so dramatisch teurer sind, wie es uns die Rahmen- (und vor allem Felgen-)Hersteller gern vorbeten. Auch ein Hydroform-Alurahmen erfordert teure Formen etc.
https://en.wikipedia.org/wiki/Hydroforming
Man wird aber gerade mit dieser Methode nie so exakt die Wandstärken und -verläufe generieren können, wie mit CFK. Das bringt bei gleichem Gewicht einfach noch deutlich mehr Stabilität oder eben ein ähnliche Stabilität bei geringerem Gewicht.

@slayer80: was sind denn deine Vorbehalte gegen CFK?
 
Es gibt ja bereits einige Herstellers die beides anbieten.
Cabonrahmen= High End
Alurahmen= Mid End .

Bei gleicher Geo hat man so die Möglichkeit ein sehr breites Spektrum abzudecken mit dem Vorteil viele anzusprechen.

Ich persönlich mag Alu lieber.
 
Es gibt ja bereits einige Herstellers die beides anbieten.
Cabonrahmen= High End
Alurahmen= Mid End...

Ja, weil es die Hersteller so wollen. Um eine deutlich höhere Marge zu erzielen, wird Carbon eben in der High-End-Preisklasse verkauft.
Ein Propain Tyee CF COMP gibt es komplett für 3000 EUR UVP. Da bekommst du bei anderen Herstellern ein frameset.
Carbon lässt sich sehr wohl im Mid Prize platzieren, alles andere ist pures Marketing.

Propain Tyee Trail:
13,8kg, Magura MT5, Sram GX 11fach, 2.800 EUR
Propain Tyee CF Trail
12,8kg, Magura MT7, Sram Eagle X01 12fach, 3.900 EUR

Wenn du die Preis der Ausstattung isn Verhältnis setzt, kostet das CF bereinigt max. 500 EUR mehr. Das ist wohl ein realer Mehrpreis, der die Herstellungskosten einigermaßen reflektiert.
Die 1.000 EUR mehr, die Propain haben möchte, wenn du dir den nackten CF Rahmen statt des Alu holst, sind dann wieder reine Gier.
 
Na klar lassen sich Carbon Rahmen heute verhältnismäßig günstig herstellen. Yt ist da auch ein gutes Beispiel. Bei diesen Marken kommt aber auch das Vertriebsmodell zu tragen.
Bei anderen Herstellern sieht das ganze anders aus.

Mir persönlich fehlt einfach das Vertrauen in Kohlefaser beim Rahmenbau.
Wahrscheinlich heute nicht mehr angebracht, aber irgendwie nicht weg zu bekommen.:D

Ich habe die Anfänge von Carbon Rahmen Bau erlebt...uiuijui
 
Ja, weil es die Hersteller so wollen. Um eine deutlich höhere Marge zu erzielen, wird Carbon eben in der High-End-Preisklasse verkauft.
Ein Propain Tyee CF COMP gibt es komplett für 3000 EUR UVP. Da bekommst du bei anderen Herstellern ein frameset.
Carbon lässt sich sehr wohl im Mid Prize platzieren, alles andere ist pures Marketing.

Propain Tyee Trail:
13,8kg, Magura MT5, Sram GX 11fach, 2.800 EUR
Propain Tyee CF Trail
12,8kg, Magura MT7, Sram Eagle X01 12fach, 3.900 EUR

Wenn du die Preis der Ausstattung isn Verhältnis setzt, kostet das CF bereinigt max. 500 EUR mehr. Das ist wohl ein realer Mehrpreis, der die Herstellungskosten einigermaßen reflektiert.
Die 1.000 EUR mehr, die Propain haben möchte, wenn du dir den nackten CF Rahmen statt des Alu holst, sind dann wieder reine Gier.

Also, grundsätzlich ist es so: Wenn man nun einen Absatz von sagen wir 5000 Rahmen (pro Modell) im Jahr macht, dann sind die Mehrkosten für die Carbontools wirklich marginal und der Rahmen ist als nicht teurer als ein Alurahmen anzusehen. Solid hingegen ist eine kleine Firma aus dem Schwarzwald, wir verkaufen jedes Bike selbst und einzeln. Bei Propain sieht es vermutlich ganz ähnlich aus, nur dass die aus Ravensburg am Bodensee sind. Hier schlägt das Carbon dann doch ganz schön zu buche.
Die reinen Herstellungskosten pro Stück sind beim Carbonrahmen nicht viel niedriger als vom Alurahmen (vorausgesetzt, man lässt seinen Carbonrahmen bei einem renommierten, qualitativ Hochwertigen Hersteller machen), oben drauf kommen noch die Kosten für die aufwändigen Molds, und hier wird für jede Grösse eine eigene Mold benötigt. SOwas muss sich natürlich auch im Preis spiegeln.
Ich denke NICHT, dass der Mehrpreis bei Propain für das Carbonbike Gier ist - es ist einfach so, dass die Carbon-Schüssel bei einer vernünftigen Stückzahl teurer ist.
Und zur Ausstattung o.g. Beispiels: Die MT7 ist auch für einen Fahradhersteller etwas teurer als die MT5, und die SRAM Eagle X01 ist pervers massiv viel teurer als die richtig günstige GX.

Zu den Kosten von hydrogeformten Rohren: Es kommt immer darauf an, wie man es anstellt, aber 1. kann ich die hydrogeformten Alurohre zu lang machen, so dass ich z.B. eine Form für für das Unterrohr sämtlicher Grössen des selben Modells mache, für die kleinen Grössen werden die Rohre halt etwas kürzer abgesägt. Ich benötige für die unterschiedlichen Rahmengrössen lediglich unterschiedliche Schweissleeren, und die Dinger sind im Vergleich zu einer mehrteiligen Carbon-Mold echt total günstig. Auch die kosten für die Mold für ein Hydroforming-Rohre sind nicht sooo übertrieben teuer.
2. muss ich für meine Rahmen nicht einmal zwangsläufig 100% eigene Rohre verwenden - es gibt tausende Standardteile, sog. "Open Models", die ich im Katalog einfach mir aussuchen kann, und aus diesen Rohren kann ich dann meinen eigenen Rahmen konstruieren. Der Kraftfluss ist dann zwar evtl. nicht zu 100% perfekt, aber kann trotzdem in der Regel noch viel besser sein als bei der vom Industriedesigner motiverten Rahmenform. In der Regel macht man gern einen Mischmasch aus open-Model-Rohren und selbst konstruierten Rohren.

Was mein persönlicher Vorbehalt gegenüber CFK ist: Wenn ich meinen Alurahmen so anschaue - ich hab öfter mal fette Dallen drin. Mal knallt ein Stein gegen das Unterrohr, oder ich stürze und setze mein Bike gegen ein paar Felsen. Dallen am Alurahmen sind in der Regel unproblematisch. Ob ein belastungsoptimierter Carbonrahmen Schläge, auf die er gar nicht ausgelegt ist, so gut wegsteckt, ist fraglich. Und wenn er es ist, dürfte zumindest ein Teil des Gewichtsvorteils passé sein.
Das Lebensende des Alurahmens entdecke ich in der Regel durch Haarrisse... bevor ein Alurahmen bricht, sind meistens im Vorfeld Risse sichtbar. Das ist bei Carbon kaum möglich.
 
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Ich denke NICHT, dass der Mehrpreis bei Propain für das Carbonbike Gier ist - es ist einfach so, dass die Carbon-Schüssel bei einer vernünftigen Stückzahl teurer ist.
Und zur Ausstattung o.g. Beispiels: Die MT7 ist auch für einen Fahradhersteller etwas teurer als die MT5, und die SRAM Eagle X01 ist pervers massiv viel teurer als die richtig günstige GX...
...2. muss ich für meine Rahmen nicht einmal zwangsläufig 100% eigene Rohre verwenden - es gibt tausende Standardteile, sog. "Open Models", die ich im Katalog einfach mir aussuchen kann, und aus diesen Rohren kann ich dann meinen eigenen Rahmen konstruieren. Der Kraftfluss ist dann zwar evtl. nicht zu 100% perfekt, aber kann trotzdem in der Regel noch viel besser sein als bei der vom Industriedesigner motiverten Rahmenform. In der Regel macht man gern einen Mischmasch aus open-Model-Rohren und selbst konstruierten Rohren.
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Was mein persönlicher Vorbehalt gegenüber CFK ist: Wenn ich meinen Alurahmen so anschaue - ich hab öfter mal fette Dallen drin. Mal knallt ein Stein gegen das Unterrohr, oder ich stürze und setze mein Bike gegen ein paar Felsen. Dallen am Alurahmen sind in der Regel unproblematisch. Ob ein belastungsoptimierter Carbonrahmen Schläge, auf die er gar nicht ausgelegt ist, so gut wegsteckt, ist fraglich. Und wenn er es ist, dürfte zumindest ein Teil des Gewichtsvorteils passé sein.
Das Lebensende des Alurahmens entdecke ich in der Regel durch Haarrisse... bevor ein Alurahmen bricht, sind meistens im Vorfeld Risse sichtbar. Das ist bei Carbon kaum möglich.

Vielen Dank für deine sehr offenen Worte. Ist ein interesanter Einblick.
Das mit der Gier klingt härter, als ich es meinte. Ich mag Propain und die sind isngesamt alles andere als gierig. Da fallen mir eher die Importeure amerikanischer Marken ein...
Aber fragwürdig ist die Preisgestaltung schon, gerade wenn man sich Eagle/11fach anschaut und dann auf die nackten Rahmen schaut.

zu 2. Wäre denn eine Mischmasch-Konstruktion auch bei CFK möglich? Ich denke, die Carbonteile-Produktion ist immer noch so ein bisschen am Anfang und muss sich auch in dieser Richtung noch etablieren.

Das mit den Dellen ist so ein leidiges Thema, welches mal per Tests so einigermaßen geklärt werden sollte. Ich denke, viele Dellen in Alu würden sich an einem CFK Rahmen gar nicht erst zeigen bzw. dort ebenfalls keine nenneswerten Schäden hinterlassen. Und die richtig heftigen Einschläge verformen auch Alu so, das der Rahmen danach nicht mehr sicher zu gebrauchen ist.
 
Das Problem sind halt auch die Größen. Das hat Propain beim Rage ja elegant zu lösen versucht und bei Solid gibt es ja auch nur drei Größen, aber bei einem Enduro sollten es am besten schon fünf Größen sein.
 
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