Unsinn. Das ist wie in der Kommunalpolitik. Man will eine Windkraftanlage bauen, (oder auch die Tram verlegen) und macht ein Bürgerforum. Der Saal ist gähnend leer. Die Presse schreibt darüber und niemanden interessiert es. Dann geht es in die nächste Runde, noch einmal mit den Bürgern (von denen keiner kommt) alles sieht gut aus der Magistrat beschließt das Projekt. Ruhe in der Stadt. Der Magistrat beschließt die Finanzierung des Projektes anzugehen, schweigen in der Stadt. Nach zwei Jahren sind die Gelder gesichert und Baurecht ist geschaffen. Schweigen in der Stadt. Ein paar Monate später: Die ersten Straßen werden wegen der Baustelle gesperrt, daraufhin bildet sich eine Bürgerinitiative für (ja, die BIs sind immer dagegen, aber das nennt man nicht so) die Rettung der Hundekackwiese, auf der gebaut werden soll. Die BI behauptet steif und fest der Prozess sei "undemokratisch" und leugnet trotz der vielen Artikel in der Lokalpresse, die über Jahre erschienen sinn, dass die Bürger jemals informiert gewesen wären. So laufen größere Projekte in D heute normalerweise ab. Die Bürger werden gefragt, es interessiert sie nicht. Die Leute wachen auf, wenn die Bagger rollen.Nur wird die mehrheit zu kernthemen ja kaum/nicht gefragt.
Es werden doch ständig, aus welchen gründen auch immer, entscheidungen über die köpfe der menschen getroffen
Auf EU-Ebene ist es genauso. Du kannst nicht erwarten, dass der Bürgermeister oder dein Parlamentarier an deiner Türe klingeln und nach deiner Meinung fragen. Das läuft vielmehr über Verbände, NGOs und ähnliches. Wenn du deine Meinung im politischen Prozess einbringen willst, dann musst du das aktiv tun. Wenn du gehört werden willst, dann musst du dich mit anderen zusammentun. Das ist der Sinn und Zweck von Verbänden/NGOs in einer demokratischen Gesellschaft.
Zurück zu den PFAS. Dass die PFAS ein Problem sind, weiß man schon seit vielen, vielen Jahren. Hier hat die Politik einen Tritt in den Ar*** gebraucht, um in Wallung zu kommen. Nachdem der Hintern der Politik inzwischen blau angelaufen ist, bewegt sich langsam was. In Europa ist man erst wirklich aufgewacht, nachdem das in den USA ein Thema war.
Es ist schon kackdreist in diesem Kontext zu behaupten, die EU würde voreilig irgendwas verbieten wollen und den Bürger behindern. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Man weiss schon lange, dass PFAS das Trinkwasser kontaminieren und beim Bürger Krebs verursachen können. Lange hat sich trotzdem wenig bewegt. Wenn hier eine Entscheidung über deinen Kopf hinweg getroffen wurde dann die, die chemische Industrie zu lange einfach weiter machen zu lassen.