Hier der Artikel (Haller Tagblatt von heute):
Wie seht Ihr die Zukunft dieses Sports?...
Ich weiß, diese Fragen sind sämtlich völlig inakzeptabel, aber ich lass es absichtlich mal so.
Man könnte über die Richtigkeit/Falschheit der Gleichung:
Fun + Unfall = Unverantwortlichkeit
eine ganze Doktorarbeit schreiben, bzw. diese Aufgabe von der philosophischen Runde um Volker Panzer im Nachtstudio(ZDF-Talkrunde) behandeln lassen...
Habe hier im Thread schon gute Meinungen und klare Positionen gelesen (zu viel um alles zu zitieren).

...Diesen "Selber Schuld"-Kindergarten, braucht kein Mensch, da es doch überhaupt nicht erwähnenswert ist, dass jeder für sein Handeln immer selbstverantwortlich ist...
Ich erweitere die "Problematik" auch auf die anderen Mtb-Disziplinen. Für Nicht-Mtbiker mag das Freeriden risikohafter wirken, als das runtertrailen von einem Berg. Dass es nicht stimmt, ist denke ich klar. Jeder will in seinem Sektor kontrolliert an seine Grenzen gehen. Unfälle mit schlimmen Folgen können eben immer passieren (wie hier schon oft bemerkt).
Zum Thema:
Der Mtb-Sport wird im allgemeinen in den deutschen Massenmedien und auch in der medialen Sportberichterstattung (TV) noch als totales Randphänomen wahrgenommen. Es gibt keine ernstzunehmende Ausstrahlung eines CC-, oder DH-Rennens. Habe z.B. von der WM in Neuseeland auf ARD/ZDF nichts gesehen. Auf Eurosport läuft zwar hier und da mal was, aber eben randwertig.
Der Mtb-Sport hat (noch) keine Lobby. Ein DH-Race ist doch mindestens genauso spannend und spektakulär wie ein Ski-Abfahrtslauf oder ein CC-Race verglichen mit Ski-Langlauf. Denke, jeder 4. der ein Rad besitzt ist ein potenzieller Zuschauer.
Den Sportmedien fehlen deutsche Mtb-Leitfiguren, die international konkurrenzfähig sind, damit es sich dann "lohnt" zu übertragen (Ok, es gibt Spitz, Fumic, Tschugg... "reicht" wohl aber nicht). Da müsste auch das Netzwerk für Jugendförderung optimiert werden. (Kenne mich hier aber nicht aus)
Was ich bezüglich des Thread-Themas sagen will ist, dass, je akzeptierter bzw. selbstverständlicher eine Sportart ist, umso zugänglicher werden sich Behörden präsentieren. Könnte mir vorstellen, dass dann Biker auf ihren Haustrails mehr Unterstützung seitens ihrer Stadtverwaltung erhalten und man nicht direkt Angst haben muss, dass bei Unfällen die Mini-Parks geschlossen werden. Es sei denn, es fallen monatlich 10 Schwerverletzte an.
Zum Risiko:
Die Faszination jener Sportarten, bei denen es um Balance, Tempo und Zentripetalkräfte geht, ist doch die, dass Cracks versuchen die bestehenden Rekorde zu überbieten bzw. schneller zu sein als die Konkurrenz. Das Herantasten an neue Grenzen, entsteht nicht durch Leichtsinn, sondern durch mühsames Training aufgrund erarbeiteter Erfahrungswerte. Und eben diese Leute gehen mit dem Risiko verantwortungsbewusst um.
Ich denke, dass ein verantwortungsvolles Verhalten der Vorbilder instinktiv an den Breitensportler weitergegeben wird. Je mehr Austausch es zwischen Anfängern und Cracks gibt, umso bewusster gehen alle mit ihrem Sport um.
Ein gewisses Risiko macht auch den Reiz der Sache aus.
Einer der eine Runde nur auf einer Waldautobahn drehen will, weiss vorher auch nicht ob er sturzfrei heimkommt. Er könnte ja auf nem Stock oder auf Schlamm ausrutschen. Er geht davon aus, dass er alles handlen kann. Diese "Ungewissheit" trägt ja auch zum Kick bei (ja,ja, ist ein Pipi-Beispiel).
Abenteuer eben.