Trailbike vs. Enduro, Hardtail oder Fully, was brauche ich wirkich?

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Hallo,

ich bin auf der Suche nach dem richtigen Zweit-MTB fürs Grobe.

Aber von Anfang an:
Derzeit fahre ich ein DMR Trailstar LT vom Anfang des Jahrtausends.
Mit Marzocchi Z1 MCR mit 130mm.
Einzig die Felgen, Bremsen und 1x10 habe ich dem Zeitgeist angepasst.

Da sich in den letzten 2 Jahren doch immer mal wieder Bikeparkbesuche oder shutteln (shuttlen?) eingeschlichen haben, habe ich Lust auf etwas bergabtauglicheres.

Ich fahre nicht wahnsinnig schnell, lasse die hohen Drops aus, versuche aber stets, mein Limit des fahrbaren nach oben zu verschieben. Stolpern scheint der Begriff hierfür zu sein?
Derzeit hänge ich bei S3, mal gehts, mal habe ich nicht die Eier, mal scheitere ich.

Und nun die Frage: brauche ich dafür unbedingt viel Federweg. Brauche ich ihn überhaupt? Ist alleine die Geometrie ist das entscheidende?

Gemessen habe ich beim aktuellen Rad: reach = 510mm.
Bei 1,80cm und Schrittlänge 89cm (ja, nicht vermessen) habe ich ein wenig Bammel vor den modernen, gaaanz langen Geometrien.

Mein derzeitiges Rad will ich für Hometrails oder Touren behalten.
Trotzdem sollte das Neue bergauf fahrbar sein.

Danke schon mal für Euer Feedback!
 
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Re: Trailbike vs. Enduro, Hardtail oder Fully, was brauche ich wirkich?
Ich würde es davon abhängig machen wie oft du was machst.

Ich hatte auch alles an Bike's daheim stehen, die man wo man dachte das man sie braucht nicht wirklich brauchte. Am Ende habe ich mich auf mein HT reduziert und bin glücklich damit.
 
Das ist eine kluge Grundfrage, die ich mir auch schon gestellt habe.
Bisher war ich ein Befürworter von ein Rad für alles....

Da ich dieses Jahr wohl zusammen 10 Bikepark- und Shuttletage hatte, plus ein paar Touren und Bikebergsteigen muss Radmässig irgendwas passieren.

Einzig eine gewisse Unentschlossenheit, was es denn wirklich werden soll, hielt mich bislang davon ab.
Ist ein Enduro zu viel des guten und so fort....
 
ich für mich hab mich deshalb für das HT entschieden weil ich mindestens 20km fahren muss um
zu meinen Trails zu kommen. Da ist ein Enduro zu viel und unbequem. Fahre auch nur 1x die Woche.
Daher ein Stabiles HT, was auch in Park´s oder sonst wo richtig hart ran genommen werden kann.

Klar wird es hier auch andere Meinungen geben was das ganze angeht aber man sollte sich im klaren
sein wie oft man was macht. Fully ist auch enorm kostenintensiv


lg
 
Mal meine Fragen und Gedanken zu dem Thema.

Reach 510mm?
Bist du dir sicher. Dies sind an aktuellen Fullys XL eher XXL Rahmen, also super lang (lassen wir mal Nicolai und Mondraker raus).

S3?
Ist ein weniger lustiges Gescheppr. Finde es mit 160mm schon gar nicht lustig, unter 140mm probiere ich es wohl nicht, ein HT werfe ich runter und versuche sturzfrei die Stellen zu Fuß zu gehen ;).

Stolperbiken?
Ich trage mein Bike nicht eine Stunde oder länger auf den Schultern den Berg hoch, damit ich nachher die Hälfte runterschiebe. Hinterradversetzen an Abhängen wo es senkrecht 200m runter geht kann ich nicht ;).
Diese Bikes sind meist eher kompakter, hohes Tretlager und 140-170mm Federweg. Mir fällt da mal wieder Liteville ein mit dem 301.

Shuttlen?
An solchen Tagen will man Tiefenmeter sammeln. Umso mehr Federweg umso komfortabler ist es, umso öfters fährt man. Wenn wir mal nicht von Flowtrails reden, bin ich für jeden mm Federweg froh. Meist kommen ja schnell 2-5.000 Tiefenmeter zusammen.

Was will ich dann mit einem HT???

Einiges ist etwas überspitzt, ergibt aber vielleicht eine andere Sichtweise.
Ein Bike für alles? Wo machst du Abstriche und wo liegt der Focus.
 
Reach 510mm?
Bist du dir sicher. Dies sind an aktuellen Fullys XL eher XXL Rahmen, also super lang (lassen wir mal Nicolai und Mondraker raus).

Eigentlich OT...aber das ist nicht mehr richtig. Um die 500 mm sind mittlerweile bei so einigen Herstellern die Standard-Reachwerte für XL. Kona, Raaw, Pivot, Transition, Whyte, um nur einige zu nennen. Bei Pole ist das gerade mal L.

Mondraker sieht dagegen relativ konservativ aus. :D
 
Kann mir bei Deinem Profil auch schwer vorstellen, daß Du mit einem Bike für alles klarkommst - vor allem dann, wenn Du in allen Bereichen (gut bergauf, Stolperbiken, Bikepark) an die Grenzen gehen willst.
Ein Bike für alles heißt, irgendwo Abstriche machen. Und das kannst nur du wissen, was dir wie wichtig ist und wo Dein Fokus liegt.
Fully ist auch enorm kostenintensiv
Ich würd sagen, kommt auf die Qualität des Bikes, Deine Fahrweise und die Jahres-KM an. Ich fahr gemäßigt (so um S1, stelleweise S2) um die 2000 km pro Jahr. Hab an nem 8 Jahre alten 120 mm Fully, das heute wohl so in der 2500 € Klasse liegen würde, am Hinterbau (Lager) noch nie was gemacht, ebensowenig am Dämpfer. Und ich pflege mein Bike nicht wirklich. Alles, was ich sonst getauscht/ersetzt habe, hätte ich am Hardtail auch gemacht (1x Gabelservice, mehrfach Kassette und Kette gtauscht, das Übliche halt).
Da Deine Bikeparkambitionen nicht so wirklich hoch erscheinen (was heißt, nicht "wahnsinnig" schnell fahren, was heißt "hohe" Drops?), scheinen mir ein Trailhardtail oder leichtes AM-Fully so um 140 mm Federweg am ehesten als Bike für Alles geeignet zu sein. Ob HT oder Fully entscheidet man am Besten mit dem Hintern und durch Probefahren im richtigen Gelände. Solltest ja in Deiner Ecke genügend Möglichkeiten haben, mal verschiedene Bike-TYPEN als Mietbikes auszuprobieren. Dann weißt Du im Herbst, wenns die Schnäppchen gibt wahrscheinlich recht gut, was Dir paßt.
 
S3?
Ist ein weniger lustiges Gescheppr. Finde es mit 160mm schon gar nicht lustig, unter 140mm probiere ich es wohl nicht, ein HT werfe ich runter und versuche sturzfrei die Stellen zu Fuß zu gehen ;).

Wus? Da fängt's doch erst an Spaß zu machen ;) Ich weiß ja nicht wie du solche Stellen runter fährst, aber da kommst du mit der richtigen Technik, die du für S3 so oder so brauchst, mit nahezu allem runter. Natürlich nicht mit offener Bremse ;)
 
Oh, oh, mit dem reach habe ich mich sauber vertan! 410mm statt 510mm. Da ist nicht nur kleine Welt dazwischen.....

Was noch für Verwirrung gesorgt hat:
Ein Rad für alles halte ich für einen sehr sympathischen Ansatz. Habe mich aber auch dagegen entschieden und das bisherige Rad behalte ich für Hometrails mit Anfahrt und Touren mit Leuten, die gerne Höhenmeter bergauf sammeln.
Das Rad ist fast volljährig, da darf auch mal was neues dazu.

rhnordpool hat richtig erkannt, daß meine Bikeparkambitionen nicht wirklich hoch sind. Das macht Spaß und ist sehr erfrischend für die Fahrtechnik, aber eigentlich geht es mir mehr ums fahren in alpinem Gelände.
Und das eben am liebsten dort, wo ich gerade noch so runterkomme...

Da scheitere ich sicherlich mehr an meinem Kopf und/oder Fahrtechnik.
Ich bin auf die Idee mit dem neuen Rad gekommen, als ich mich über die neuen, längeren Geometrien informierte.
Weniger Überschlagstendenz durch Länge, mehr Ruhe durch flachere Lenkwinkel.
Oft erwähnt wurde, dass diese Kombination mehr vertrauen schenken soll. So manches mal besichtige ich eine Schlüsselstelle und weiß, das ich das technisch kann. Dann stehe ich auf dem Rad, und es ist eher zufällig verteilt, ob ich dann wirklich runterfahre oder eben kneife.
Routine hilft, deshalb auch "Tiefenmetersammeln".

Der Thread verschafft mir gerade ein wenig mehr Klarheit: ich glaube ich suche ein Stolperbike, mit dem man es bei S1 und S2 auch mal "laufen" lassen kann.
Oder ist das wieder ein Holzweg?
 
Ich fahre auch seit 2004 ein DMR Trailstar LT.
Ähnliches Streckenprofil wie du.
Mein Fazit über die Jahre, ein Rad für alles gibt es ( für mich) nicht.
Darum sind mit der Zeit so einige Räder dazugekommen.
Vom Downhiller über AM Fully bis zum Enduro Hardtail.
Unterm Strich gesagt, ich liebe das DMR, meine anderen Räder sind trotzdem fast überall besser.
An deiner Stelle würde ich mir ein AM Fully kaufen, und das DMR auf alle Fälle behalten.

PS: wegen der "neuen Geometrien",
die gewöhnt man sehr schnell, und dann stellt man fest, sie sind besser als die alten...:bier:
zumindest war es bei mir so.
 
Der Thread verschafft mir gerade ein wenig mehr Klarheit: ich glaube ich suche ein Stolperbike, mit dem man es bei S1 und S2 auch mal "laufen" lassen kann.
Oder ist das wieder ein Holzweg?
Die Richtung stimmt, denke ich. Meine Erfahrung ist: wenn die Psyche nicht mitspielt, ist völlig egal, wieviel Reserven das Bike hat (bergab und an kniffligen Stellen). Ich leg daher Wert darauf, daß ich mich auf dem Bike richtig wohl fühle (ideal wärs, wenns sich wie ein Körperteil von mir anfühlen würde, aber dafür bin ich mit Ü65 wohl zu alt, um das noch zu erreichen).
Aber deswegen finde ichs auch wichtig, daß man die diversen Bikes mal richtig probefährt und sich selbst ein praktisches Bild macht. Schließlich weißt Du ja in den seltensten Fällen, was die Forenteilnehmer so fahren, und deren Prioritäten müssen noch lange nicht Deine sein.
Ich kann für meinen Teil sagen, daß ich sehr spät mit dem Biken angefangen hab, technisch nicht der allerschlechteste bin. Aktuell geh ich Spitzkehrenfahren (im Mittelgebirge ohne große Absturzgefahr) systematisch an und hüpf oder "schreddere" auch schon mal ein bißchen mit dem Hinterrad um die eine oder andere Kurve. Dennoch ist der Kopf oft das Problem, und ich brauch oft mehrere Anläufe, bis ich ne Herausforderung meistere (obwohl ich theoretisch genau weiß, wies gehen sollte, und daß es eigentlich unproblematisch sein müßte. War bei Stufen- und vor allem Treppenfahren auch so. Irgendwann machts dann Klick, und es geht - dauerhaft). Das alles mit nem 8 Jahre alten 26" Fully mit "total veralteter" Geometrie und "nur" 120 mm Federweg aber immehin nen 69° Lenkwinkel, auf dem ich mich schon immer sauwohl gefühlt habe (von der ersten Probefahrt im Gelände an) und dessen Potential ich immer noch nicht voll ausreize (aktuell hab ich zuviel Druck in der Gabel und fahr mit ca. 70 mm Federweg. Bin zu faul, das zu ändern und geht auch prima.)
Wenn ich dann Deine letzten ausführungen so lese, was Du so fährst, würde ich vermuten, daß Du´s mit Federwegen und Lenkwinkeln auch nicht übertreiben mußt. Mich ärgert, daß die aktuell so gehypten und halbwegs bezahlbaren Bikes eigentlich immer größer, länger und letztlich dann auch schwerer werden (Trend zu 29er Laufrädern selbst im Downhillbereich und fetten Reifen, etc.). Die Laufruhe langer Geometrien kann ich auch durch Schnelligkeit bergab ausgleichen (Speed bringt Sicherheit :D). Mit meinem kurzen ne knifflige Spitzkehre zu fahren, ist schon schwierig genug.
Nur mal so einige Anregungen auf Basis meiner Bike-Erfahrungen.
Kann Dir daher nur raten: Fahr nach Garmisch, Mittenwald, Ammergau und probier aus, was geht. Da solltest Du sehr schnell wissen, was Dir behagt und was nicht. Und mit bißchen Glück machste auch noch ein Test-Bike-Schnäppchendeal dort vor Ort.

Altes Bike behalten, find ich gut. Ist immer Mist, wenn das Eines-für-alles-Bike mal gerade wieder zur Inspektion ist, weil in dieser Zeit in der Regel die Sonne scheint und man Zeit für ne Tour hat.:)
 
So reichlich schien mir in den Parks das Verleihprogramm nicht.
Liegt vielleicht daran, dass ich eher in den kleineren wie Oberammergau, Grubigstein oder mal am Ochsenkopf unterwegs bin...
Woher nehmt ihr denn die ganzen Testräder?

Da ich es bei Hardtails vielleicht besser einschätzen kann: ein Cotic BFE macht auf mich einen geeigneten Eindruck.
Sowas evtl. auch vollgefedert mit etwa 140mm Federweg wäre auch nicht schlecht.
Beim Fully würde ich Alu kaufen, beim Hardtail bei Stahl bleiben.

Vor dem DMR fuhr ich mal ein Nicolai Helius FR. Das war bergauf nichts für mich, aber da hat sich wohl eine Menge getan?
 
Woher nehmt ihr denn die ganzen Testräder?
Ist halt mit Arbeit verbunden, das Ganze etwas systematischer anzugehen, was so in Rosenheim, Bad Tölz, Mittenwald, Garmisch, Zugspitzarena etc. an Bike-Vermietern/Händlern, Testcentern, etc. vorhanden ist. Geht doch nicht nur um Vermietung von Bikepark-Bikes.
Da solls doch z.B. nen ziemlich beliebten Händler mit Namen Raabe geben, die sogar ne große Filiale in Kolbermoor haben.
Oder die Zugspitzarena: https://www.zugspitzarena.com/de/urlaubsthemen/bike-rad/bike-verleih-reparatur
Oder Garmisch: https://www.startpage.com/do/dsearch?query=MTB++Testcenter++Garmisch&cat=web&pl=opensearch&language=deutsch
Also sowas findet man in nichtmal 5 Minuten im Internet. Der Rest ist checken, vergleichen, mal ein paar Samstage opfern und früh hinfahren (ist ja nun alles nicht so wahnsinnig viel weiter weg von München wie Oberammergau), ausprobieren.
 
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