Trailpflege

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Nuremberga
Servus @all!
Die Waldarbeiten und Stürme hinterlassen immer etwas Unordnung auf unseren Trails. Die Natur überrascht jeden Frühling wieder mit Ihren Wachstumsschüben.

Ich möchte nur den Fahrspaß auf den vorhandenen Trails sichern, keine neuen Wege erschließen. Wieviel Banausenpunkte sammel ich für die einzelnen Handlungen?

Wenn z.B. ein umgestürzter Baum den Trail versperrt, darf ich den durchsägen , einen Teil 50 cm heraussägen oder etwas herazsschlagen damit das Kettenblatt nicht hängenbleibt? Gibt es da Begrenzungen bezüglich des Durchmessers? Nur mit einer Bügelsäge oder sogar fachmännisch mit einer Motorsäge?

Darf man Baumstümpfe (10 cm dicke Pflöcke mitten im Weg) abhacken oder absägen?

Wenn ich mir mittels rumliegender Äste eine kleine Rampe über einen Baumstamm baue, darf ich zum Sichern der Auf- und Abfahrt Holzpflöcke in den Boden schlagen?

Hier und da würde ich gern die ein oder andere stachelige Pflanze um einen Ast erleichtern.

Darf man Abbruchkanten mittels eines Baumstamms vor weiterer Erosion schützen und damit einen Jump erhalten?

Danke, Mudface
 
Es dürfte sich um bayrischen Staatswald handeln. Wer viel fragt, kriegt viel Antwort, deshalb würde ich wegen nem verfaulten 10cm nicht das Forstamt bemühen, sondern sammle leiber Banausenpunkte, dafür schlepp ich aber auch Bierflaschen und -dosen raus. Wieso Wanderer verschissene Plastikwindeln in den Wald schleudern bleibt mir ein Rätsel.

Eigentlich ist so ein entwurzelter Baum doch so etwas wie Abfall, vor allem wenn da schon Pilze drauf wachsen. Ist das dann eine böse Sachbeschädigung wenn ich dran rumsäge?

Ich will auf keinen Fall im Wald buddeln, aber so ein 50 cm Baumstamm stört, da hilft nur Sägen oder eine Rampe basteln. Da wollte ich mal die Meinung dazuhören.

Wieso haben wir eigentlich keinen Förster im Forum?

Grüße, Mudface.
 
Mudface schrieb:
Eigentlich ist so ein entwurzelter Baum doch so etwas wie Abfall, vor allem wenn da schon Pilze drauf wachsen. Ist das dann eine böse Sachbeschädigung wenn ich dran rumsäge?

Abfall in Sinne von Müll ist sowas schon überhaupt nicht. Schon mal was vom ökologischen Kreislauf gehört? ;)


Ich suche mir zur Trailsanierung im Wald herumliegendes Zeug zusammen. Steine, am Boden liegende Äste u.dg. So kann man selbst einen 50 cm Baum überbauen.
 
@Tyrolens:
Abfall in Hinsicht auf Weiterverarbeitung zu Holzbohlen und Brettern.

Ja, so mach ich das auch. Aber gestern hatte ich nen
Baum in einer S-Kruve auf nem Hang. Da mußte eine Abfahrt hin. Die wurde aus 40cm,30cm und 20cm Stämmen gebaut. Wenn daruf einer bremst, dann fangen die das Rollen an, also liegen jetzt auch noch quer ein paar Stämme als Blockade davor. Mit ein paar Heringen/Pflöcken könnte man das befestigen, aber Befestigung ist evt. wieder etwas ganz Böses.

Ein anderer Baum liegt mit auf einer Kante. Baum + Kante = 80 cm, da brauchst viel Holz. Den Trail umleiten ist wohl unverträglicher als den Baum durchsägen.


Grüße, Mudface
 
nimm ne säge und säg ... bei nem baum der noch wirtschaftlich als langer baum genutzt werden soll kommst kaum auf die idee mit ner kleinen säge zu kommen :-)
 
Wie Tilman schon sagte, fragen kost' nix!
Allerdings haben wir auch schon mehrfach versucht, Trailwork-Aktionen auf die Beine zu stellen. Leider meist mit Gegenwehr der Wanderverbände, die Bedenken hatten, dass wir dann auch den Anspruch auf Benutzung des Weges anmelden könnten.
Die IMBA hat ihre Trail Care Crew, die regelmäßig mit allen möglichen Bikern, Förstern etc. in den Wald geht und die Wege instand setzt bzw. sogar verbessert.
In Deutschland ist das sehr schwierig, aber wir versuchen es weiter. Biker sollten die Natur nicht nur nutzen, sondern auch dafür sorgen, dass Schäden wieder beseitigt werden. Dafür brauchen wir natürlich Leute vor Ort, die das auch tun würden.
Ziel der DIMB ist es also, neben eine guten fachlichen Praxis zum Wegebau/ zur Wegepflege auch die Menschen anzusprechen, die diesen Aufwand betreiben wollen. Denn Fakt ist, 100 Meter Weg instand zu setzen, ist 'ne Sch.....arbeit!

Open Trails

DIMB-Team
Norman
 
Hallöle!

Da seit etwa Mitte letzten Jahres auch in unserem Revier (Raum Solingen) erstmals seit ich dort unterwegs bin (1991) gezielt Äste auf Wege gelegt werden, räume ich die wenn erforderlich per Hand weg oder es erledigt sich durchs drüberfahren.
Doch nicht nur kleine armdicke Aststücke lauern auf den Trails, nein auch umgestürze Bäume werden neuerdings extra auf den Weg gezogen und zwingen so zum Absteigen. Auch Sturmschäden werden absichtlich nicht beseitigt, um Biken zu behindern oder unmöglich zu machen.
Für diese Fälle hab ich mir letztens bei Lidl eine 20cm Klappsäge für 5€ mit ultrascharfem Blatt gekauft. Hiermit haben auch 30-40cm Bäume keine Chance. Dauert zwar, aber es geht. Wenn mich ein Baum seit Jahren nervt und ich jedesmal drübersteigen muß, dann wird eben ein Schnitt gemacht und das Teil beseitigt.
Für Dornengestrüpp nehme ich eine 1,59€ Gartenschere.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich baue keine Rampen und säge keine Bäume ab, die noch leben oder gehe mit dem Spaten in den Wald um Trails zu buddeln.
An manchen Hangtrails wird nach einer "Entrümpelung" erst wieder die ursprüngliche Spur sichtbar, die durch Äste etc. sich immer weiter hangabwärts verlagert hat. Somit wird auch der Weg/Pfad vor weiterer Verbreiterung an diesen Stellen bewahrt.
 
Hi Enrgy,
hast du schon mal versucht, mit dem Förster vor Ort über 'ne konstatierte Aktion gesprochen: Wegepflege (TrailWork) mit Müll sammeln und Bäume beseitigen?
Möglicherweise ist er offen und macht mit (wenn nicht, weißt du auch, woran du bist).

Ansonsten denke ich, dass die Beseitigung von Bäumen und Ästen nach einem Sturm nicht absichtlich unterlassen wird. Die haben einfach keine Zeit/kein Geld, um diese Arbeiten zu erledigen. Auch deshalb wäre ein Unterstützungsangebot nicht schlecht. Im zweiten Schritt kann man dann ja auch über die "geduldete" Nutzung von Singeltails sprechen.

Hoffen wir alle, dass die "Hessenmaut" nicht überall Realität wird!


OPEN TRAILS

DIMB-Team
Norman
 
Ähnliche Erfahrungen wie Enrgy habe ich in den letzten Tagen in Pfalz gemacht. Da wurden haufenweise Bäume über die Traumtrails gezogen. War echt nervig, die ständig wegräumen zu müssen. Verursacher waren vermutlich genau die dämlichen Zeitgenossen, die uns, die wir stehend der Riesen-Wandererhorde Platz gemacht hatten, über die längst abgeschaffte 1,50-Meter-Regel belehren wollten... Glücklicherweise war der Hilfssherriff-Anteil aber bei schlappen 1%.
 
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