Transalp 2025 auf der Joe-Route

Übernachtet haben wir dann in der “Alpenrose”, auf dem Weg hoch zum Umbrail. Von der Seite kommend wäre es ein sinnloser Umweg gewesen, den Stelvio von Prad zu fahren. Ausserdem waren wir auf der Flucht vor dem Regen, und haben es gerade noch geschafft, nicht schon wieder nass zu werden.
Aufgrund von Dauerregen und niedriger Temperatur war nicht daran zu denken, auf fast 3000 m durchs Hochgebirge zu fahren, von daher haben wir uns entschieden, am Dienstag einen Pausentag einzulegen.
 

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Re: Transalp 2025 auf der Joe-Route
Weiss einer von Euch zufällig, wie aktuell die Routenführung an der Montozzo-Scharte runter zum Lago di Pian Palü aussieht? Früher war die rechte Variante besser, dann gesperrt für Bikes, dann wieder repariert und empfohlen, jetzt soll es scheinbar wieder links gehen. Links fand ich 2017 sehr mühsam zu fahren bzw. schieben…
Wie sieht der Zustand denn derzeit aus dort?
 
Nachdem ja doch noch Interesse besteht, berichte ich gerne weiter:
In Scuol haben wir im “Quellenhof” űbernachtet, das ist irgendwie urig, speziell und relativ bezahlbar für das Engadin…
Am Montag sind wir dann ins S-Charl Tal gestartet, da geht auch der Engadin Bikemarathon durch. Wie immer wunderschöne Landschaft.
Danke für die Fortsetzung!

Wie/Wo kann ich Eure Tour nachverfolgen? Ich bin nicht bei Strava angemeldet.

Auf der Brücke mit Blick auf Scuol stand ich letzte Woche auch ;-). Sie führt direkt zum wirklich empfehlenswerten Campingplatz dort (allerdings auch einer der teuersten in der Schweiz).
 
Danke für die Fortsetzung!

Wie/Wo kann ich Eure Tour nachverfolgen? Ich bin nicht bei Strava angemeldet.

Auf der Brücke mit Blick auf Scuol stand ich letzte Woche auch ;-). Sie führt direkt zum wirklich empfehlenswerten Campingplatz dort (allerdings auch einer der teuersten in der Schweiz).
ich habe auch kein strava und komoot!
Fazit: einfach jeden Tag warten, bis neue Infos folgen!
 
Danke für die Fortsetzung!

Wie/Wo kann ich Eure Tour nachverfolgen? Ich bin nicht bei Strava angemeldet.

Auf der Brücke mit Blick auf Scuol stand ich letzte Woche auch ;-). Sie führt direkt zum wirklich empfehlenswerten Campingplatz dort (allerdings auch einer der teuersten in der Schweiz).
Leider ist die Tour nur hier und auf Strava. Die Fortsetzung folgt gleich!

Camping und Transalp mit dem Bike passt für mich nicht so gut, weil man halt doch wieder mehr Sachen mitschleppen muss… Aber danke für den Tip!
 
So, jetzt die Fortsetzung:
Am Dienstag war ein Pausentag, hat ideal gepasst wegen Dauerregen, aber leider auch, weil in meinem Alter (55) die Fitness leider nachlässt. Ich kann zwar noch recht gut ein oder zwei Tage am Stück Gas geben, aber die Regeneration klappt nicht mehr ganz so gut. Mein Puls kommt dann irgendwann nicht mehr hoch, was gerade an steileren Stücken hinderlich wird, weil auch die Leistung einbricht.
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Die Fotos zeigen die Terrasse der “Alpenrose” und den Blick von der Terrasse. Es ist recht schön dort, die Wirtin ist freundlich, die Betten und das Essen gut. Ausserdem ist es nicht mehr ganz soweit hoch zum Stelvio oder Umbrail.
 
Am Mittwoch war das Wetter wieder besser, und wir sind hoch auf den Umbrail. Immerhin noch rund 700 hm am Stück zu kurbeln…
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Gefühlt hat es immer mehr Verkehr dort, Porschefahrer und Motorradfahrer liefern sich Rennen um die besten Zeiten. Freundlicherweise fahren sie etwas gemässigt an uns vorbei. Meine etwas jüngere Partnerin zieht mir davon, und ich lasse es gemütlich angehen - ehrlich gesagt geht es auch nicht viel schneller…
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Trotzdem sind wir beide irgendwann oben und entscheiden gemeinsam, den Stelvio und die Dreisprachenspitze auszulassen. Sie mag den Trail runter nicht, und ich das Gedränge oben.
 
Von dort geht es direkt auf die Bocchetta di Forcola. Auf dem Weg hoch, den ich grossenteils leider schieben muss, weil in dieser Höhe meine Leistung auch nicht besser wird, überholt uns eine grosse Gruppe von noch älteren Menschen auf gemieteten Ebikes.
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Und das nicht nur einmal, weil sie zwischendurch auch noch Pausen einlegen.
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An der letzten Steilstufe bleiben sie eine Weile hängen, weil die Ebikes da wohl nicht mehr hochkommen, und das Schieben auch nicht so einfach ist.
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Oben treffen wir uns alle wieder, aber die magische Atmosphäre an der Bocchetta di Forcola leidet durch den Trubel etwas…
 
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Wir machen uns gleich auf den Weg weiter zur Bocchetta di Pendenoletto

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Runter geht es recht gut dank meinem “Schlachtschiff fürs Grobe” mit 180 mm vorne, durch die Steinfelder und Geröllhalden ist es etwas mühsam.

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Trotzdem erreichen wir nach gefühlt einer halben Stunde die Bocchetta di Pendenoletto. Von hier geht der finde ich schönste Trail der Alpen runter zum Lago di Cancano.

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Schon nach den ersten paar Metern kommt eine Schlüsselstelle, wo der Weg in einer Wand abgerutscht ist. Man kommt zwar noch gut durch, aber für Menschen mit Höhenangst ist es eher nichts, das Bike darüberzuheben.

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Auf dem Foto sieht es natürlich harmlos aus, wenn man dort ist, ist es anders.

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Bald kommen wir zur Bocchetta di Pendenolo, der Weg weitet sich und wird sehr angenehm fahrbar.
 
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Scheinbar endlos zieht sich die alte Militärstrasse durch die Hochebene. Wir geben ordentlich Gas, bis mich auf einmal ein unangenehmes Zischen aus meinem Hinterreifen aufschreckt.

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Leider ist hier mit Milch nichts mehr zu machen, auch mit drei Gummiwürsten kriege ich das Loch nicht dicht 😬
Also kommt mein Schlauch zum Einsatz, und ich hoffe, dass dieser sich nicht seitlich rausdrückt durch den Riss. Die Reisegruppe mit den Mietbikes kommt vorbei und packt freundlicherweise eine Akkupumpe aus, mit der sich der Reifen schnell auffüllen lässt. Und er hält erstmal…

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Der Trail wird schmaler und windet sich durch eine Wand. Ich versuche so zu fahren, dass ich keinen Steinschlag auslöse…

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Meine Partnerin hat nicht ganz so Freude an der Abfahrt, aber sie macht das tapfer mit, wie auch schon die Jahre davor.

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Irgendwann sind wir dann auch unten, der Reifen hat gehalten!

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Oben treffen wir uns alle wieder, aber die magische Atmosphäre an der Bocchetta di Forcola leidet durch den Trubel etwas…

DAS glaube ich dir aufs Wort. Mich langweilt es auch, wenn in den Bergen zu viel Trubel ist. Vor allem mit Leuten, die sich dann auch noch lautstark unterhalten müssen und sich wie Könige aufführen.

Hatten auf dem Weg zum Saflischpass auch eine italienische E-Bike-Gruppe, die man schon von weitem gehört hat. Durch den Turbomodus hatten sie genug Luft, um sich sehr laut zu unterhalten und rumzugröhlen. Kurz nachdem sie uns dann überholt hatten, hatten sie auch noch einen Defekt, so dass wir die Gruppe dann noch länger ertragen mussten. Aufm Breithorn waren wir dann allerdings wieder alleine, da die E-Biker den direkten Weg zum Saflischpass nahmen.
Umso schwieriger eine Tour ist, desto geringer wird die Idiotendichte :)

Komplett aufm Umbrail raufpedalieren muss man schon auch wollen...wir sind letztes Jahr nur bis Prasürabun (P1817) und den Weg dann wieder runter. Und obwohl da der Pass Mitte Mai offiziell auch noch gesperrt war, hat es mich schon gelangweilt da hoch zu fahren.
 
DAS glaube ich dir aufs Wort. Mich langweilt es auch, wenn in den Bergen zu viel Trubel ist. Vor allem mit Leuten, die sich dann auch noch lautstark unterhalten müssen und sich wie Könige aufführen.

Hatten auf dem Weg zum Saflischpass auch eine italienische E-Bike-Gruppe, die man schon von weitem gehört hat. Durch den Turbomodus hatten sie genug Luft, um sich sehr laut zu unterhalten und rumzugröhlen. Kurz nachdem sie uns dann überholt hatten, hatten sie auch noch einen Defekt, so dass wir die Gruppe dann noch länger ertragen mussten. Aufm Breithorn waren wir dann allerdings wieder alleine, da die E-Biker den direkten Weg zum Saflischpass nahmen.
Umso schwieriger eine Tour ist, desto geringer wird die Idiotendichte :)

Komplett aufm Umbrail raufpedalieren muss man schon auch wollen...wir sind letztes Jahr nur bis Prasürabun (P1817) und den Weg dann wieder runter. Und obwohl da der Pass Mitte Mai offiziell auch noch gesperrt war, hat es mich schon gelangweilt da hoch zu fahren.
Das mit dem Raufpedalieren ist für mich halt so eine Prinzipiensache wie auch kein Ebike zu fahren. Wer weiss, wie lange ich das noch durchhalte, aufs Flimsjoch habe ich ja schon die Bahn genommen 😬

Die Idiotendichte wird gefühlt immer höher im Hochgebirge, weil die Infrastruktur idiotensicher ausgebaut wird, und sich die Leute mittlerweile mit den Ebikes raufshutteln lassen, so dass auch mangelnde Akkukapazität sie nicht mehr stoppen kann. Wo man früher einzelne leistungs- und vor allem auch leidensfähige Biker angetroffen hat, werden jetzt motorisierte Gruppen von motorisierten Guides durch die Berge geführt.

Noch vor ein paar Jahren hatte ich mit einem Bikeguide am Lago di Cancano ein Gespräch, in dem er mir erklärt hatte, dass er kaum Kunden findet, die das auf sich nehmen wollen, zur Bocchetta di Forcola raufzufahren. Das hat sich total gewandelt mit dem Ebike-Boom…
 
Nur mal so zwischendurch:
Weiss denn wirklich niemand etwas zum Wegzustand an der Montozzoscharte?

Schöne Bilder!


Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, dass es gut fahrbar sein sollte.
Mir war es dieses leider nicht möglich über die Montozzo-Scharte zu fahren, da die Auffahrt gesperrt war.

Bzgl. gerissenem Mantel, hatte ich vor Jahren ein ähnliches Missgeschick. Eine vorbeifahrende Gruppe mit 5 Personen blieb stehen. Ein. Mädel packte ihren Rucksack aus und gab mir eine Slipeinlage zur Reparatur.
Daraufhin fragte ich Sie, wie sie auf diese Idee kommt? In ihrem Verein steht das in der Packliste Notfallausrüstung für AX. 😉
 
Schöne Bilder!


Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, dass es gut fahrbar sein sollte.
Mir war es dieses leider nicht möglich über die Montozzo-Scharte zu fahren, da die Auffahrt gesperrt war.

Bzgl. gerissenem Mantel, hatte ich vor Jahren ein ähnliches Missgeschick. Eine vorbeifahrende Gruppe mit 5 Personen blieb stehen. Ein. Mädel packte ihren Rucksack aus und gab mir eine Slipeinlage zur Reparatur.
Daraufhin fragte ich Sie, wie sie auf diese Idee kommt? In ihrem Verein steht das in der Packliste Notfallausrüstung für AX. 😉
Das ist noch gut. Jetzt bleibt nur noch die Frage Links oder Rechts? So 2010 rum war rechts top, links eher mühsam, 2017 war links obligatorisch aber grossenteils für mich nicht mehr fahrbar, da komplett ausgespült mit grossen Stufen und Blöcken. Aber das ändert sich ja immer wieder mal…
 
Das ist noch gut. Jetzt bleibt nur noch die Frage Links oder Rechts? So 2010 rum war rechts top, links eher mühsam, 2017 war links obligatorisch aber grossenteils für mich nicht mehr fahrbar, da komplett ausgespült mit grossen Stufen und Blöcken. Aber das ändert sich ja immer wieder mal…
Ich fahre immer über den 111B Weg über diese Hängebrücke
 
Ich berichte mal weiter:
Am Lago di Cancano war die Hölle los, kaum ein freier Platz zu bekommen im Refugio. Wir haben noch kurz eine Pasta mit Ragout reingeschaufelt, ein alkoholfreies Bier dazu und sind Richtung Bormio und St. Caterina weiter.

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Garmin hatte mir noch eine kleine “Abkürzung” über einen ausgewaschenen Wanderweg eingebrockt, meine Partnerin fand das nicht cool.
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Eigentlich ging es aber ganz gut, und war mal etwas anderes nach dem Highspeed Downhill auf der Teerstrasse.

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Nach St. Caterina sind wir grossenteils auf der Teerstrasse gefahren, weil wir doch schon etwas erledigt waren.

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In St. Caterina sind wir im Hotel Nordik untergekommen, der Ort war allerdings recht ausgestorben.
 
Heute sind wir dann eine fast reine Teeretappe über den Passo Gavia gefahren. Landschaftlich immer wieder schön, fahrtechnisch war die größte Herausforderung, auf der Baustelle am Tunnel runter um den Bauzaun zu klettern, der die Umfahrung für Biker eigentlich absperren sollte…
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Übernachtung heute wie immer im “Da Giusy” in Pezzo. Sauber, Waschmaschine, leckeres Essen, nette Gastgeber. Was will man mehr?

Ich bin gespannt, wie es morgen läuft. Heute bin ich schon recht kaputt, hab schon Mühe beim Treppensteigen 😬
 
Danke für den schönen Bericht :)

Wir hatten das Glück, an der Montozzoscharte fast immer konmplett allein zu sein :love:
Das ist dann nochmal ein anderes Erlebnis...

Wir sind allerdings von Bormio hochgetreten, waren also eher antizyklisch unterwegs.
 
Schöne Bilder!


Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, dass es gut fahrbar sein sollte.
Mir war es dieses leider nicht möglich über die Montozzo-Scharte zu fahren, da die Auffahrt gesperrt war.

Bzgl. gerissenem Mantel, hatte ich vor Jahren ein ähnliches Missgeschick. Eine vorbeifahrende Gruppe mit 5 Personen blieb stehen. Ein. Mädel packte ihren Rucksack aus und gab mir eine Slipeinlage zur Reparatur.
Daraufhin fragte ich Sie, wie sie auf diese Idee kommt? In ihrem Verein steht das in der Packliste Notfallausrüstung für AX. 😉
So, heutige Etappe erstmal geschafft. Die Montozzoscharte war hart - rauf wie runter. Entweder ist meine Fahrtechnik die letzten 20 Jahre viel schlechter geworden oder die Montozzoscharte hat sich sehr verändert. Übel ausgewaschene, zugewachsene Trails vom Moment an, wo man den Lago di Pian Palü sieht, bis zur Gabelung, wo der 111b weggeht. Dann wird es etwas besser, allerdings kommt auf nassem Boden mit immer wieder Muren über den Trail auch kein rechter Flow bei mir auf…
Der Weg rauf war auch nicht ohne, ich musste so um die 600 hm schieben, weil es für meine Fitness einfach zu steil war 😬

Detail und Fotos kommen nachher 😉
 
So, jetzt die Fotos:
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Man erahnt da schon, was auf einen zukommt…

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Die Landschaft ist karg, aber schön.

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Beim Blick zurück sieht es noch recht sonnig aus.

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Bis auf vier tapfere Schneiderlein schieben eigentlich alle, die einen schneller, die anderen langsamer…

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Die vier sind zwischen 15 und 16 und fahren wenn immer es möglich ist. Meine Helden des Tages.

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Es geht weiter aufwärts.

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Leider wird das Wetter schlechter…
 
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