So, dann schließe ich mal die Etappenberichte aus meiner Sicht ab...
Letzte Etappe Madonna die Campiglio - Riva del Garda
Nur noch eine Etappe. Wir können den Gardasee schon riechen. Doch davor steht noch ein hartes Stück Arbeit. Besonders vor einem Teil haben wir nach den Erfahrungen der Vortage Respekt, ja fast Angst. Dabei sollte das eigentlich der harmlose Teil der Etappe sein, nämlich die neutralisierten ersten zwölf Kilometer hauptsächlich auf Schotter bergab.Doch in den Tiefen des Startblocks B bedeutet neutralisierter Start Krieg. Das Tempo ist so reduziert, dass jeder schneller könnte. So versuchen, die die weiter hinten stehen bis zum ersten Berg mit aller Kraft nach vorne zu drücken. Die vorderen wollen ihre Plätze natürlich mit aller Kraft verteidigen. Das Ganze Lenker an Lenker, in jede noch so kleine Lücke wird reingedrückt. Einfach gefährlich.
Wir haben für den Kampf an diesem Morgen eine gute Ausgangsposition, stehen wir doch fast am Flatterband von Block B. So können wir in der Abfahrt auf Nummer sicher fahren und im Zweifel eher zurückziehen als einen Sturz zu riskieren. Am Fuß des Aufstiegs sind wir zwar einige Plätze zurückgefallen aber liegen immernoch gut im Feld.
Schon wird mit einem Affenzahn in den Berg hineingezogen. Ich komme wieder etwas schwer in Schwung und wir müssen zum Beginn des Anstiegs nochmals einige ziehen lassen aber je weiter wir nach oben kommen um so besser wird der Tritt. Dass wir gut liegen sehen wir wieder an den Damenteams, schon am ersten Berg haben wir uns an den Dritten vorbeigeschoben und vorne blitzen kurz schon die Trikots der zweiten Damen auf. Oben ist erstmal Fahrspaß angesagt, die ersten Trails des Tages mit Traumblick auf die Brenta. Wahnsinn! Dann eine lange, schnelle Schotterabfahrt. Wir fahren zu zwei Engländern auf und gehen mit den beiden ins Flachstück. Zusammen können wir das Grüppchen vor uns erreichen und kommen so kraftsparend an den letzten Anstieg der Transalp. Noch einmal geht es steil nach oben, zuerst über Wiesen und Schotter. Die Gruppe fährt ein gnadenlos Ausscheidungsfahren aber wir bleiben dran. Dann geht es wieder in einen Schiebetrail nach oben. Vorne sind wieder die zweiten Damen zu sehen aber überholen ist im Schiebestau nicht drin, so kommen wir nicht ran. Oben noch kurz aufs Rad, dann ist der letzte Anstieg der Transalp geschafft.
Doch noch wartet eine Klippe, die Schlusstrails zum Gardasee sind gefürchtet. Und schon geht es rein. Die ersten Meter gut fahrbar aber dann wird es grob - und voll. Eigentlich wäre der Trail fahrbar aber im Verkehr ist die Spur zu und vorbeidrücken wäre zu riskant also schieben wir mit. Sobald ich etwas Platz sehe schwinge ich mich in den
Sattel und habe nochmal Spaß. Jetzt geht es auch an den Mädels vorbei. Aber leider steckt Kris noch etwas länger im Stau deshalb muss ich nochmal kurz warten - weg sind sie wieder. Gleich danach taucht er dann auf und zusammen genießen wir die letzten Trailmeter. Dann ab auf Schotter - schon blitzt unten der See auf und wir haben es fast geschafft. Nach der Abfahrt nur noch ein paar Kilometer in der Gruppe mittreten, nochmal richtig Tempo aber keine Frage, dass wir da mit können. So kurz vor dem Ziel und bei dem Adrenalin ist kein Tempo zu hoch! Schon sind wir in Riva und auf der bekannten Strecke des Festivalmarathons. Kurz vor dem Ziel wollen sich noch zwei vorbeidrücken aber nichts da, wir ziehen an. Und da ist das Ziel. Den Sprint sparen wir uns und genießen lieber die gemeinsame Zieleinfahrt - die anderen zum Glück auch.
Dann sind wir durch - Finisher!!!!!! Wahnsinn, wir haben es tatsächlich geschafft!
Eigentlich schade, dass diese acht tollen Tage schon vorbei sind...