Unbekanntes Innenlager austauschen?

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Hallo Freunde des gepflegten Pedaltretens,

ich habe mir ein altes Rixe als Alltags und Pendlerrad wieder aufgehübscht.

Dabei wollte ich eigentlich auch das Innenlager samt Kurbel erneuern. Ich bin aber auch einen Innenlagertyp gestoßen den ich vorher noch nie gesehen habe. Leider habe ich mangels Beschreibung auch nicht wirklich was finden können.
IMG_20200611_155952.jpg
Wenn ich den Sprengring löse kann ich die Metallkappe abziehen.
Ich bekomme aber weder die Achse demontiert noch die Lager dahinter raus.
Die sehen auch aus als wären sie einfach eingepresst.

Kann mir jemand sagen ob ich so ein Innenlager gegen ein gedichtetes halbwegs modernes austauschen kann?

Besten Dank vorab schonmal!
 
Hallo Freunde des gepflegten Pedaltretens,

ich habe mir ein altes Rixe als Alltags und Pendlerrad wieder aufgehübscht.

Dabei wollte ich eigentlich auch das Innenlager samt Kurbel erneuern. Ich bin aber auch einen Innenlagertyp gestoßen den ich vorher noch nie gesehen habe. Leider habe ich mangels Beschreibung auch nicht wirklich was finden können.
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Wenn ich den Sprengring löse kann ich die Metallkappe abziehen.
Ich bekomme aber weder die Achse demontiert noch die Lager dahinter raus.
Die sehen auch aus als wären sie einfach eingepresst.

Kann mir jemand sagen ob ich so ein Innenlager gegen ein gedichtetes halbwegs modernes austauschen kann?

Besten Dank vorab schonmal!
Ich erlaube mir mal den Dank der Community dafür auszusprechen daß Du den entsprechenden Anblick ohne Metallkappe eben dieser Community nicht zumuten möchtest.
 
Ich erlaube mir mal den Dank der Community dafür auszusprechen daß Du den entsprechenden Anblick ohne Metallkappe eben dieser Community nicht zumuten möchtest.

Das ist ein guter Einwand, ich habe nur leider gerade kein Bild ohne die Kappe.
Werde ich aber nachreichen. Kann ja sein, dass es auch so schon jemand erkennt und weiterhelfen kann.
 
Das sieht aus, wie eingepresste Norm-Rillenkugellager. Eventuell steht die Nummer sogar auf der schwarzen Dichtscheibe. Die Achse müsste dann mit leichter Passung durch die Lagerinnenringe gehen und das ist eventuell durch Rost angegriffen.
 
Vielleicht so wie beim Klein Attitude?

Zwei Rillenkugellager, einfach eingeschlagen und eine durchgehende Achse ohne Anschlag. Äusserst rudimentäres Prinzip, welches auch funktioniert. Der Einbau ist ein bisschen tricky, da muss man sehen, dass man die Achse eingemittet kriegt.

Bevor wir uns in Spekulationen verlieren - ich würde mit einem Blei/Kupferhammer auf die Achse klopfen. Ich würde wetten, die Lager wandern dann raus. Grosse Rücksicht würde ich da nicht walten lassen, die Lager sind Pfennigartikel, die man eh ersetzt. Beim Einbau ist mehr Vorsicht notwendig. Erzähl mal wie die Achse aussieht, bevor wir weiter spekulieren. Ob abgestuft oder so...
 
Wenn die Lager bisher nicht geknackt haben würde ich vollkommen unkonventionell vorgehen.
Staubdeckel abpuhlen.
Erstmal mit WD-40 "vorspülen". Danach mit Bremsenreiniger richtig sauber ausspülen.
drehen - drehen - drehen - drehen - drehen -
usw.usf.
Man kann dann auch mal die Lufpistole ansetzen ...
Gutes schlotziges Wälzlagerfett "eindrücken".
drehen - drehen - drehen - drehen - drehen -
usw.usf.
Nochmal Fett nachdrücken. Etwas Fett "überstehen lassen und den Staubdeckel wieder draufdrücken.

Oder Du hast passendes Werkzeug zur Hand um die Lager auszudrücken.

Aber:
Lager aus Zeiten als dieses Fahrrad mal gebaut wurde, die wurden i.d.R. noch ohne geplante Obsoleszens produziert.

Also wenn die noch spielfrei sind bloß keinen Neuschrott verwenden.
Dann aber auch bei vorhandenem passenden Werkzeug austreiben.
Wenigstens eins müßte ja Innenring - Kugelschale - Außenring ausgetrieben werden. Dabei könnte es Schaden nehmen.
Ist's schon defekt, ist's Rille ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay vielen Dank.

Ich hatte das mit dem Achse ausklopfen versucht, aber da schön sich nichts zu bewegen. Wollte halt dann auch nichts zerstören und war daher vielleicht nicht kompromisslos genug...

Die Achse hat so wie man es jetzt erstmal sehen kann außen einen etwas kleineren Durchmesser wo auch die Nuten für die Keile sind. Dann wird es etwas größer und dann wieder eine kleine Rille wo der Sprengring drin sitzt. Weiter kann man ja leider erstmal nichts sehen.

Aber das mit dem neu fetten wäre ja erstmal die weniger invasive Methode. Das teste ich die Tage Mal.

Vielen Dank für die Hilfe.
 
Bei solchen Arbeiten immer daran denken: Es muss ja einen Weg gegeben haben, die Lager und die Achse zerstörungsfrei einzubauen.:cool:

Aussenring der Lager haften im Rahmen, Innenlager haften auf Achse. Wenn kein Sprengring, Sicherungsring, Seegering oder Sonstiges sichtbar ist, wo will sich die ganze Garnitur halten? Das Einzige, was noch denkbar ist, ist eine Sicherung auf der Innenseite eines Lager als Abstandshalter - da müsste man wissen, in welche Richtung man klopfen sollte.

Ich würde gnadenlos hämmern. Was will schon kaputtgehen? 2 Lager? - Peanuts...
 
... sehe ich eigentlich auch so, die Lager und Wellen müssen raus, um die Sitze zu entrosten/glätten. Der Threadtitel "warten oder austauschen" geht nicht, warten heißt austauschen und unbekannte Lager in unbekanntem Zustand will ich nicht am Rad haben, weil die i.d.R. im ungünstigsten Zustand versagen. Und wenn auch die Lager von der Dimensionierung ewig halten würden, sind es keine rostfreien und spätestens der tötet die Lager. .
 
Teile meines z.Zt. zerlegten Klein Attitude. Ich sehe da eine grosse Ähnlichkeit...
 

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Erstaunlicherweise metrisch und ganz normale Stangenware.
Was will man mehr. Neue Lager beschaffen, die Sitze auf Welle und im Tretlager reinigen/entrosten/polieren ohne Material weg zu nehmen. Wenn ich das richtig sehe, sind die Lageraussenringe ins Tretlager eingepresst (dazu kann man das alte Lager als Hülse für das Eintreiben des neuen Lagers nehmen). Wenn die Welle innen keine Bünde hat, sondern nur durch die Lagerinnenringe mit hoffentlich nur leichtem Presssitz geschoben und mit Sicherungsringen fixiert wird, dann ist es einfach, sonst eventuell erst ein Lager auf die Welle schieben. Wird man alles beim Zerlegen der Altwaren sehen.
 
Das sieht nach einer gehobenen Basteley aus. Das sind normalerweise Thompson-Tretlager mit einem Gehäusedurchmesser von 40mm. Die bekommen dann Einschlagschalen. Hier hat jemand die Welle passend abgedreht und statt der Schlagschalen Normkugellager genommen. Gute Idee eigentlich.
 
Das ging schneller als gedacht...

Ich muss wohl gestern den Sprtenring nicht ganz korrekt wieder montiert haben. Jedenfalls fing heute morgen um halb 7 auf dem Arbeitsweg das Kettenblatt am Kettenkasten zu schleifen. Ich hab mir erst den Kopf zerbrochen was das den nun wieder ist.

Auf dem Rückweg viel es mir dann wie Schuppen von den Augen facepalm

Nun ja, die Lager scheinen sich durch drehende Bewegung deutlich leichter zu lösen.

Hier mal ein paar Bilder der EInzelteile.
IMG_20200828_143911.jpg
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Es sind zwei Lager mit 40 mm Außendurchmesser einfach in den Rahmen "gepresst". DIe Welle hat ca. 17 mm und wird nur durch die außenliegenden (das Mysterium ist gelöst) Sprengringe gehaltert. Sitzt einer nicht richtig verschiebt sich die Welle und die Kettenlinie wandert so wie bei heute zwischen 6:20 und 6:40 immer weiter nach außen...

Meine Frage wäre jetzt, gibts so eine neue Welle mit 4 Kant als "neues" Teil? Ich finde diese Keil-Geschichte nämlich totale sch...e.

Oder könnte man nicht vielleicht sogar ein ganz modernes Pressfit Innenlager irgendwie mit so Reduzierschalen verwenden und gleich auf eine 2-teilige Kurbel gehen?

Besten Dank für eure Hilfe :)
 
Das übliche Lager wäre z.B. ein 6203 mit 17x40x12. Das ist schon ziemlich fett und hält ewig. Eines mit innen 22 oder 24mm habe ich jetzt nicht gefunden.
Unter den verschiedenen Pressfit und BBxy-Tretlager haben keine 40mm. Ein BB90 hätte 37mm, aber dafür die Lagerbreite 90,5mm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ging schneller als gedacht...

Ich muss wohl gestern den Sprtenring nicht ganz korrekt wieder montiert haben. Jedenfalls fing heute morgen um halb 7 auf dem Arbeitsweg das Kettenblatt am Kettenkasten zu schleifen. Ich hab mir erst den Kopf zerbrochen was das den nun wieder ist.

Auf dem Rückweg viel es mir dann wie Schuppen von den Augen facepalm

Nun ja, die Lager scheinen sich durch drehende Bewegung deutlich leichter zu lösen.

Hier mal ein paar Bilder der EInzelteile.
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Es sind zwei Lager mit 40 mm Außendurchmesser einfach in den Rahmen "gepresst". DIe Welle hat ca. 17 mm und wird nur durch die außenliegenden (das Mysterium ist gelöst) Sprengringe gehaltert. Sitzt einer nicht richtig verschiebt sich die Welle und die Kettenlinie wandert so wie bei heute zwischen 6:20 und 6:40 immer weiter nach außen...

Meine Frage wäre jetzt, gibts so eine neue Welle mit 4 Kant als "neues" Teil? Ich finde diese Keil-Geschichte nämlich totale sch...e.

Oder könnte man nicht vielleicht sogar ein ganz modernes Pressfit Innenlager irgendwie mit so Reduzierschalen verwenden und gleich auf eine 2-teilige Kurbel gehen?

Besten Dank für eure Hilfe :)
Google ist dein Freund: Suche mal nach "lager thompson 40 mm". Da findest du auch 4-Kant, musst dann aber aufpassen dass die neue Kurbel und die Achslänge des Tretlagers zusammen passen.
 
Was will man mehr. Neue Lager beschaffen, die Sitze auf Welle und im Tretlager reinigen/entrosten/polieren ohne Material weg zu nehmen. Wenn ich das richtig sehe, sind die Lageraussenringe ins Tretlager eingepresst (dazu kann man das alte Lager als Hülse für das Eintreiben des neuen Lagers nehmen). Wenn die Welle innen keine Bünde hat, sondern nur durch die Lagerinnenringe mit hoffentlich nur leichtem Presssitz geschoben und mit Sicherungsringen fixiert wird, dann ist es einfach, sonst eventuell erst ein Lager auf die Welle schieben. Wird man alles beim Zerlegen der Altwaren sehen.
Äh...vielen Dank für die Hilfestellung, aber ich glaube, du verwechselst mich mit dem TE...:D Ich hatte meine Teile nur als Muster reingestellt, weil ich eine Ähnlichkeit gesehen habe, die sich jetzt mehrheitlich bestätigt hat.
Ich weiss, wie das aus- und einzubauen ist...:bier:
 
Das ist eine Tretlagerachse mit Industriekugellager für 40 mm Thompsontretlagergehäuse. In der Verbindung mit dem Keil für die Kurbelarmbefestigung schon seltener, als die damals eher üblichen Thompsontretlager mit Schlagschalen. Bei denen wurden die Laufschalen ins Gehäuse eingepresst, dann die Kugellager rein und mit dem Konus eingestellt und die Staubkappe drauf. Dann erst kontern...
Da war das FAG-Tretlager zum einpressen mit Keil- oder Vierkantaufnahme schon eine echte Innovation!
Eigentlich ist das Thompson-Tretlager ein Vorläufer der heutigen Press-Fit Tretlager.
 
Es gibt von FAG sogenannte Einpresslager mit Vierkant, 118mm Welle.

edit:
Thun war es:
https://www.kurbelix.de/thun-innenlager-efficient-jive-4-kant-40-mm-einpresslager

Danke Leute,

So etwas hatte ich mir auch schon zusammengesucht.

Ich habe es jetzt erstmal wieder alles zusammengebaut. Aber jetzt weiß ich wenigstens wie ich es auseinanderbaue.

Bei Gelegenheit wird dann das Innenlager gegen eines mit 4-Kant getauscht un eine neue Kurbel kommt dran.
 
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