Une voyage en Provence...

BTW: Ich bin gerade sehr grün vor Neid. Auch, wenn mir diese Kartoffeltraktoren, auf denen ihr immer unterwegs seid garnicht so liegen...
;)

Lieber Boerge,
ich lege wert auf die Feststellung, dass ich eher so wie Du der Genusstourer bin und Schotti der Einzige mit einem Kartoffeltrekker war: Mein Gefährt war 4(in Worten: vier!) kg leichter als sein Traktor.
In meinen Augen sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass wir nach dem harten Tag in der Verdonschlucht stilecht nachtankten (0.33l Heinecken für 7 Euronen nach Erlaubnis vom Schlossherrn):
 
...äh..was gab es denn bei diesem Preis dazu???

...oder konnte die Ware nur mit dem Esel ins Dorf gebracht werden..:p

...ich hätte da verzichtet und etwas anderes getrunken..

aber ansonsten ein schöner Bericht mit grandiosen Photos...

Horsedriver:D
 
Das hätte ich ja gerne mal erklärt bekommen. ;)

Bitte schön! Aber Geduld, die Schwarmintelligenz der IBC-Community nähert sich erst ab Seite 14/15, nach Abwägung aller Fakten, einem abschließenden Fazit.:p



Ansonsten würde mich, auch in Hinblick auf ein Geschäftsmodell, interessieren, was für ein Bierpreis am Vortag, nach zwei Dritteln des Klettersteiges, zu erzielen gewesen wäre.
 
Das besagte Lokal haben wir an jenem Klettersteigtag nach 20km Laufradeln von Schotti ohne Kette. Wir waren uns auch zu dritt einig, dass wir dort gegessen hätten, wenn die Küche offen gehabt hätte. Und das wäre auch nicht billig gewesen.

Und weil die Sigma so schöne Bilder macht, gibts gleich noch eins: Romantischer Schlafplatz im Sonnenuntergang. (Ich habe mir die Freiheit genommen einen Deutsch-Geschichtslehrer aus dem Teltow-Fläming aus künstlerischen Gründen zu entfernen.)
 
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Bitte schön! Aber Geduld, die Schwarmintelligenz der IBC-Community nähert sich erst ab Seite 14/15, nach Abwägung aller Fakten, einem abschließenden Fazit.:p

Ansonsten würde mich, auch in Hinblick auf ein Geschäftsmodell, interessieren, was für ein Bierpreis am Vortag, nach zwei Dritteln des Klettersteiges, zu erzielen gewesen wäre.

wieder mal ohne Worte :):daumen::daumen:
 
ansonsten sehr schöne bildergeschichte .das letzte bild gefällt mir besonders !
schade das ich abreisen mußte ;),obwohl ich auf den teil:

"Irgendwann gegen Mitternacht erreichten wir nach 12:44h, 66km, 5,99 Durchschnitts-km/h und 2690 Höhenmetern wieder unser mobiles Basislager."
dann schon freiwillig gern verzichtet hätte............

gruß tim²
 
Nachdem der Mistral in der Nacht ordentlich am Bus gerüttelt hat, begrüßt uns am Horizont der Mt.Ventoux in der Morgensonne. Von fast jedem Punkt der Gegend aus ist der 'Géant de Provence' zu sehen. Manche Leute hängen sich Duftbäumchen ins Auto, andere benutzen Hygienespray auf dem Klo - ich verschwinde erst mal im benachbarten Thymianfeld. Wild campen hat Vor- und Nachteile. :rolleyes:
Dann fahren wir vom Grand in den Petit Luberon. Eine Kaffeepause wird im Dörfchen Sivergues eingelegt. Hier ist das Elbsandsteingebirge der Provence und Kletterparadies:
091sivergues.jpg


In Bonnieux werden die Kartoffeltrekker montiert. Ob die Kette heute hält?
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Schotti hat für uns heute die 'Zederntour' aus dem VTT-Führer gewählt.
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Es geht stellenweise richtig steil hoch. Die Wege sind steinig und voll Geröll. Auf einem Plateau
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werden total spontane Flugaufnahmen gemacht:
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Währenddessen sammle ich eine Tüte voll Thymian und studiere die Flora:
094blumen.jpg


Abwärts geht es genau so geröllig:
097michaimpetitluberon.jpg


Auf dem Kamm des Petit Luberon hat man einen weiten Blick über das Tal der Durance:
098durancetal.jpg


Nach der Fahrt durch den Zedernwald wartete die Abfahrt ins Tal. Laut Karte ging es senkrecht zu den Höhenlinien 400m bergab in Richtung Lacoste. Ich glaube, schotti und hobbes hatten Spaß.
Was fetzt an trockenen Bachbetten mit kopfgroßen Steinbrocken, die so steil sind, dass man nie von der Bremse gehen kann?! Außerdem war das dichte Gestrüpp aufgrund der kargen Bedingungen sehr widerborstig und schmerzhaft. Unten war meine HR-Bremse fertig und der Reifen platt. Dafür konnte ich noch das Ortsschild von Bonnieux gewinnen, hehe. :D

Bevor es zum Zeltplatz ging, haben wir noch beim örtlichen Boucher und in der Boulangerie rein geschaut:
099baguette_freerider.jpg


Wie lecker so ein frisches Baguette mit Jambon blanche, Rilettes und frommage schmeckt....
Heute waren es 33km und 1700 Höhenmeter:

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Hausaufgabe bis morgen:
Informieren sie sich über die Biographie des Marquis de Sade und fassen sie sein Hauptwerk (Die 120 Tage von Sodom) kurz zusammen! :eek:
 
Na die habe ich tatsächlich gelesen, aber gottseidank wieder vollständig vergessen.

Gibts keine Bilder von der Abfahrt :D ?
 
Gegen Ende unserer Reise näherten wir uns dem heiligen Berg der Radfahrer - dem windumtosten Riesen der Provence. Hinter der Kirche von Bonnieux grüßt er am Horizont:
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Zuvor aber noch der Blick zum Nachbardorf Lacoste:
101bonnieux.jpg


Im Schloss von Lacoste hat im 18.Jhdt. 30 Jahre lang Donatien Alphonse François, Marquis de Sade residiert. Es muss ein Ort wüster Orgien gewesen sein. Nach langer Kerkerhaft starb der Namensgeber des Sadismus in der Pariser Bastille und sein Chateau verfiel. In den siebziger Jahren wurde die Ruine
von einem pensionierten Lehrer gekauft und heute findet dort ein Kunstfestival statt.

Das Chateau de Sade erkunden wir zu Fuß:
105lacoste.jpg

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Hobbes bedankt sich für die sadistischen Freeride-Touren:
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Da er heute kränkelt, radle ich mit schotti allein los. Zuvor verlegen wir unser Basislager an die Nordflanke des Mt Ventoux - ins idyllische und einsame Toulourenc-Tal. (Der gute Wein kommt natürlich vom Südhang des Berges.)

Auf dem Dorfplatz von Savoillan:
116saivoillan.jpg


satteln wir die Pferde und kurbeln eine steile Forststraße bergauf:
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Nach 800 Höhenmetern ist Schluss und wir machen eine Pause:
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Schotti ist dann hier runter gefahren:
110.JPG


Da der VTT-Führer von lebensgefährlichen Stellen und außerordentlichen Fahrkünsten berichtete, habe ich mich für die Forstautobahnabfahrt entschieden. An der Grenze zwischen den Départements Drôme und Vaucluse wartete noch ein Stück Straße:
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War insgesamt eine kleine Tour, aber wir hatten ja noch ein Abendprogramm. Zwischenfazit: 25km, 870 Höhenmeter:
sav3d.jpg


Pläne für den morgigen Tag wurden geschmiedet:
119tourplanung.jpg


Da soll es rauf gehen:
120ventouxvomzeltplatzlagarenne.jpg


Auf dem Zeltplatz in Bedoin, den wir abends ansteuerten, wurde nach dem Essen folgender Versuchsaufbau installiert:
117versuchsaufbaublindverkostung.jpg


A la santé!
Die drei Kandidaten hatten dabei die Augen geschlossen zu halten. Das Ergebnis nach drei Durchgängen war folgendes und ich ernenne mich hiermit zum Sommelier aveugle (oder so...). :lol:
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Du hast zwar am besten geraten, aber dafür hab ich am meißten getrunken :D!

Zur Qualität und Einschätzung des verwendeten VTOPO-Führers werd ich am Ende was zu sagen - aber nur soviel, vom Hocker gehauen hat's einen schlußendlich nicht wirklich.
 
Die letzte Etappe unserer Tour de Provence stand heute auf dem Programm: Der Berg der Berge!

Der Brocken der Provence ist 1909 Meter hoch. Wie ein nackter Riese erhebt sich der kahle Gipfel einsam aus der Ebene. Windspitzen von über 300km/h wurden hier schon gemessen. Ein Denkmal am Straßenrand erinnert daran, dass 1967 der englische Radprofi Tom 'Put me back on my bike' Simpson während der Tour de France starb.
Auch Autorennen ([nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=zzc2ugMoujY&feature=PlayList&p=6832EF758983EA87&playnext_from=PL&playnext=1&index=4"]YouTube- Mont Ventoux hillclimb fast[/nomedia]) wurden hier veranstaltet.
Der offizielle Rekord auf dem klassischen Anstieg von Bedoin zum Gipfel liegt übrigens bei 58min und wurde von Lance Armstrong aufgestellt. Und es gibt einen verrückten Franzosen, der 11 mal an einem Tag hoch gefahren ist.
Im Sommer sollte man vor 8:00 Uhr los fahren, weil die Sonne gnadenlos brennt.
Schotti packte also seine Ninja-Turtle-Panzerung und die Protektoren ein und kurbelte mit seinem 18kg Trekker los. Ich gab ihm am Zeltplatz in Bedoin 30min Vorsprung und sollte ihn erst auf dem Gipfel wieder treffen. :eek:Gebt Schotti ein Rennrad und er versägt sie alle! :daumen:
Der Anstieg von Bedoin fährt sich sehr angenehm, da die Steigung relativ konstante 8% beträgt:
122st_colombe.jpg

128ventoux.jpg

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Unterwegs traf ich noch zufällig Boverhannes von der Feierabendrunde:
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Auf dem Gipfel sieht es so aus:
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Auf der Abfahrt rauschte ich an unzählige Weinfeldern vorbei:
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- was liegt also näher, als hier ran zu fahren und eine Kiste mitzunehmen?
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Heute waren es 46km, 1700 Höhenmeter und maximal 70,47km/h: :D
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Unsere letzte Nacht in Frankreich haben wir auf der Wiese der weinenden Bäume verbracht:
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Au revoir!!!!
 
Schotti packte also seine Ninja-Turtle-Panzerung und die Protektoren ein und kurbelte mit seinem 18kg Trekker los. Ich gab ihm am Zeltplatz in Bedoin 30min Vorsprung und sollte ihn erst auf dem Gipfel wieder treffen. :eek:Gebt Schotti ein Rennrad und er versägt sie alle! :daumen:

Wenn wir mal davon ausgehen, das so einige Leute mit Carbonrennern unterhalb des UCI-Limits unterwegs sind, dann hat Schotti drei Rennräder dort hochgekurbelt. Und während seines Aufstieges wird in einigen Sprachen hinter seinem Rücken gemurmelt worden sein, dass der Pulsmesser und der Trainingsplan es leider gerade nicht erlauben, das Tempo das Traktors mitzugehen.:p


... das müsste 1994 gewesen sein, als wir mit dem Motorrad in Frankreich unterwegs waren und an drei Tagen die Tour besuchten. Ich erinnere mich an Olaf Ludwig und an Abduschaparow in Grün, die kannte ich noch irgendwie von der Friedensfahrt:D. Aber Ewigkeiten vorher kam ein Ausreiser vorbei. Am nächsten oder übernächsten Tag waren wir noch in Alp d' Huez. Indurain grinste sich dort imposant hoch, Alex Zülle spielte irgendwie auch eine Rolle.

Aber das war alles noch vor Ulle, deshalb schenkten wir dem allen wenig Beachtung.
 
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Mt. Ventoux: Ja, man hat mir tatsächlich sogar auf den Rücken geklopft...
Ich muss allerdings ergänzen, daß ich keinen einzigen "richtigen" Rennradler überholt habe, sondern nur Tourenfahrer und ziemlich alte oder ziemlich junge Frauen mit komischen Leihrädern. Wie auch immer, der Berg ist quasi der Brocken der Provence. Voll.
Die Abfahrt war gar nicht so schlecht. Nach wenigen Sekunden war ich vom ganzen Trubel meilenweit weg.

Abschließend noch ein paar Worte zur Routenplanung.

Der VTOPO-Führer "Provence Nord / Freeride / pour Experts"



Titel und Einführung sind ja verheissungsvoll, es wird auch eine eigene Skaleneinteilung vorgestellt - ähnlich der Singletrailskala - und geht von "V1" bis "V6", ab "V4" isses für Freerider und klingt verheissungsvoll ("V4": "... Stufen >40cm ... steile bis sehr steile Abschnitte ...").

Leider waren die 3 ausprobierten Touren (Nr. 3, 10 und 24) nicht ganz so wie erhofft.
Die schwierigste Tour Nr. 24 (mit "V5" : "Stufen >1m ... anspruchsvoller Trial ... abfahrtsorientiertes Rad wird empfohlen ...") z.B., die von Savoillan aus startete und die Pirat leider wegen der V5-Einstufung nicht mitgefahren war, entpuppte sich als große Ausgabe vom Harzer Jägerstieg.
D.h. es waren insgesamt ca. 10 halbwegs einfache Serpentinen, die durch elend lange gerade Stücke ohne irgendwelche Schwierigkeiten miteinander verbunden waren. Doch, es gab ja Schwierigkeiten, der Weg war absolut ungepflegt und man muss alle paar Meter absteigen und sein Rad über Bäume heben. Als absolute Krönung wechselte der Trail nach der Hälfte der hm auf eine Forststrasse und blieb auf dieser bis unten!

Das Buch ist nur als grobe Orientierung zu empfehlen.
Ich mich danach einfach selber nach der Wander-Topo-Karte orientiert und bin, so glaub ich, vom Mt. Ventoux aus ganz gut abgefahren.
 
Danke für die Blumen! Das war echt eine tolle Reise. Danke noch mal an Schotti fürs Anleiern und Busfahren.
Beim nächsten Frankreichbesuch muss ich endlich mal in ein weiteres Mekka des Radsports - die Bretagne.


... das müsste 1994 gewesen sein, als wir mit dem Motorrad in Frankreich unterwegs waren und an drei Tagen die Tour besuchten. Ich erinnere mich an Olaf Ludwig und an Abduschaparow in Grün, die kannte ich noch irgendwie von der Friedensfahrt:D. Aber Ewigkeiten vorher kam ein Ausreiser vorbei. Am nächsten oder übernächsten Tag waren wir noch in Alp d' Huez. Indurain grinste sich dort imposant hoch, Alex Zülle spielte irgendwie auch eine Rolle...
-> Da wäre ich gern dabei gewesen... Abduschaparows unnachahmlichen Sprintstil habe ich als Kind im Fernsehen verfolgt..... :D
Wikipedia sagt:
In seiner Heimat widmet er sich inzwischen - nach Auskunft des Eurosportkommentators Karsten Migels - der Zucht seltener Tauben- und Papageienarten und betreibt einen Jeansladen.
(Na ja, dafür können wir beim EBM dieses Jahr gegen Thomas Barth antreten.)


Zum MtVentoux:
Es war ein herrliches Bild, als Ninja-Turtle Schotti vollgepanzert die Asphaltstraße durch eine Lücke in der Straßenbegrenzung verließ und ins riesige Schotterfeld Richtung Tal abtauchte. Einige Rennradler und deren Fotografen haben ziemlich perplex hinterher geguckt - wie im Video, wo Danny MacAskill von der Brücke springt... :lol:
 
hätte ich beim hochfahren realisiert, daß ´ninja turtlle´ und du zusammengehören, hätte ich persönlich den weg für euch frei geräumt :--)

war trotzdem cool, jungs: weiter machen

cheers


ps: heute panzer daheim lassen und 1700h bernau feierabendrunde rocken!

pps: auch reizvoll

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