Unfall mit Taxifahrer, was nun?

D muss ein Paradies für Anwälte sein. Jeder klagt jeden ein und die verdienen sich eine goldige Nase.

Ich bin nicht gegen Anwälte, nur manchmal scheint mir ein Verhältnisblödsinn vorzuliegen. In diesem Fall wurde doch die Sachlage von der Polizei notiert und es gibt doch auch eine Strassenverkehrsordung!

Wenn ich aus einer Parklücke rausfahre, habe ich keinen Vortritt, Punkt. Ob jetzt ein Autofahrer, Radfahrer, Fussgänger oder der böse Wolf der Leidtragende ist, steht doch nicht zur Diskussion und da nützt auch alles Lügen nichts.
Du glaubst zu sehr an das gute im Menschen, bei den Juristen gibt es Spruch "Recht haben und Recht bekommen sind 2 Dinge". Im Zweifel immer einen Anwalt nehmen um geschützt zu sein, nicht erst reagieren wenn schon alles im Brunnen liegt.
Deshalb habe ich ja aus dem Alltag einer Juristin feedback gegeben, Aussagen von Unfallbeteiligten am Unfallort (vor allem zugeben der Schuld) können später leicht revidiert werden, war dann einfach Stress und Schock nach dem Unfall. Versicherungen suchen immer einen Ausweg, und das heißt Mitschuld suchen. Im krassen Fällen wird die Situation plötzlich anders dargestellt und es sind auch schon neue Zeugen "aufgetaucht".

Die Aussage das Anwälte sich goldene Nasen verdienen; ist das von Dir mit Zahlen belegbar? Ich habe Zahlen und die sehen da keinen Automatismus, sondern reichlich Juristen die kämpfen müssen währen eine Speerspitze richtig gut verdient.
 
Du glaubst zu sehr an das gute im Menschen,
Ist es besser, grundsätzlich in jedem einen Gauner zu sehen? Ich bin nach wie vor der Meinung, der Normalzustand, den wir alle anstreben müssen, sollte der sein, dass ich am Freitag Abend meinen 10T€ Hobel nicht abgeschlossen am Bahnhof abstelle und am Sonntag Abend steht er unverändert dort. Und für die, die sich nicht daran halten, gibt es Polizei und Gerichte.

Deshalb habe ich ja aus dem Alltag einer Juristin feedback gegeben, Aussagen von Unfallbeteiligten am Unfallort (vor allem zugeben der Schuld) können später leicht revidiert werden, war dann einfach Stress und Schock nach dem Unfall. Versicherungen suchen immer einen Ausweg, und das heißt Mitschuld suchen. Im krassen Fällen wird die Situation plötzlich anders dargestellt und es sind auch schon neue Zeugen "aufgetaucht".
Ich habe gesagt, ich sei nicht gegen Anwälte, sondern die Verhältnismässigkeit sollte gewahrt bleiben. Es ist nach dem Beschrieb des TE eine klare Vortrittsmissachtung gemäss der aktuellen Rechtssprechung, welches noch von einer, für diese Aufgabe bestimmten Amtsperson protokolliert wurde. Was gibt es da noch zu diskutieren?? Da muss man Nägel mit Köpfen machen, dafür sind Gesetze da. Wenn alles und jedes hinterfragt und (erfolgreich!) angefochten werden kann, können wir uns die Gesetzesbücher schenken.

Die Aussage das Anwälte sich goldene Nasen verdienen; ist das von Dir mit Zahlen belegbar? Ich habe Zahlen und die sehen da keinen Automatismus, sondern reichlich Juristen die kämpfen müssen währen eine Speerspitze richtig gut verdient.
Auch hier wieder eine Sache der Verhältnismässigkeit. Für einen Milliardär ist ein Millionär ein armer Schlucker. Mein Ex-Schwager und seine Tochter sind beides Juristen. Sicher nicht die Speerspitze, welche grob absahnt. Beide im Angestelltenverhältnis, nix eigene Kanzlei und dergleichen, aber am Hungertuch nagen beide nicht.
 
Die Notwendigkeit eines Anwalts sehe ich erst, wenn Deine Ansprüche an Schadensregulierung abgelehnt werden oder Folgekosten aus Arbeitsunfähigkeit oder langfristigen Schäden entstehen.

Habe selbst leider mal einen Radler übersehen und wurde auch schon selbst vom Rad gefahren, Schadensregulierung war in beiden Fällen über die Haftpflicht problemlos. Hab selbst das Geld für meinen Carbonlenker bekommen, für den ich keine Rechnung vorlegen konnte...
 
Ich habe gesagt, ich sei nicht gegen Anwälte, sondern die Verhältnismässigkeit sollte gewahrt bleiben. Es ist nach dem Beschrieb des TE eine klare Vortrittsmissachtung gemäss der aktuellen Rechtssprechung, welches noch von einer, für diese Aufgabe bestimmten Amtsperson protokolliert wurde. Was gibt es da noch zu diskutieren?? Da muss man Nägel mit Köpfen machen, dafür sind Gesetze da. Wenn alles und jedes hinterfragt und (erfolgreich!) angefochten werden kann, können wir uns die Gesetzesbücher schenken.


Auch hier wieder eine Sache der Verhältnismässigkeit. Für einen Milliardär ist ein Millionär ein armer Schlucker. Mein Ex-Schwager und seine Tochter sind beides Juristen. Sicher nicht die Speerspitze, welche grob absahnt. Beide im Angestelltenverhältnis, nix eigene Kanzlei und dergleichen, aber am Hungertuch nagen beide nicht.
Du bist gedanklich in einer besseren Welt, das ist ok so. Nur ist das echte Leben zu oft nicht so, das der Radfahrer in den Fall im Recht ist mag so sein, doch zu Praxis zeigt das sich Unfallverursacher gerne herauslügen, ist leider so. Davon abgesehen kennen wir hier nur die Schilderung einer Seite, so etwas würde keinem Richter reichen, das werden Dir auch Deine Juristen sagen.

Aktueller Fall; Autofahrer mißachtet Vorfahrt und fährt Radfahrer um, klares rechts vor links in Tempo 30 Zone. Unfallaufnahme durch Polizei, Autofahrer sagt "hab den nicht gesehen" und ist damit erst mal Schuld.

Nach Rücksprache mit Versicherung und sehr scharfen Anwalt ging es in die Richtung "Radfahrer viel zu schnell" (Thema angepasste Geschwindigkeit) auf bekannt schwieriger Strasse (einfach mal gesagt), Autofahrer hatte keine Chance so schnell zu reagieren. Das der Radfahrer vor Ort wütend war und schimpfte (keine Beleidigung!) wurde als Bedrohung hingestellt-der arme Autofahrer. Endergebnis: größere Teilschuld beim Radfahrer obwohl eigentlich klare Sache. Wer von beiden war sofort beim Anwalt und wer von beiden nicht?

OT, was ist Hungertuch. Nach bestandenem Staatsexamen sollten man locker 6-stellig sein dürfen, klappt leider bei vielen nicht.
 
Und wer bezahlt den Anwalt bei Teilschuld? Jeder selbst. Wenn Du keine Rechtschutz hast vermeide den Anwalt. Und selbst bei Rechtschutz wird es immer mehr Usus gleich zum Anwalt zu rennen, ohne einen anderen Weg versucht zu haben.
 
Nun wurde ich mit 70 Jahren auch mal umgefahren, sonst immer nur selber geflogen.
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Ich fuhr hier an Pfingsten gemütlich am Rand von München heimwärts, alles frei auf 500m. Nur dumm, dass hinter dem Büschen da vorne ein Parkplatz liegt, der aber über 5m von dem Radweg entfernt ist. Ich war wohl am Träumen, plötzlich ist da ein Auto mitten auf dem Radweg. Ich habe das Auto zum Glück nur vorne am Kotflügel getroffen, und bin dann voll über die Motorhaube geflogen mit unsanftem Kontakt dann auch zum Asphalt. Zuerst versuchst du dann deinen Zustand abzuschätzen, die Fahrerin hat mich gleich gefragt "gehts", natürlich ging es nicht so einfach! Es tauchten dann 2 jüngere Paare auf, die sich als Polizei vorstellten und Sanka um Unfallaufnahme verständigten. Der behelmte Kopf blieb völlig heil, Schürfwunden an Ellbogen und Knie, und eine starke Prellung an der Hüfte. Wegen Erfahrung mit Notaufnahme an Feiertagen, habe ich aufs Khs verzichtet, im Rettungswagen wollten sie mich ohne Desinfektion verbinden.
Am Rad auch Abschürfungen und einen um ca 30 Grad verdrehten Lenker, der ließ sich selbst mit Hilfestellung nicht wieder zurückdrehen. Die Unfallaufnahme hat dann doch länger gedauert.
Am Montag aber gleich zur Hausarztvertretung. Es hat sich kein Fahrradladen für einen Kostenvoranschlag gefunden, da es ein "Bastlerrad" war oder Termingründe. Da ich das Gravel eh selbst aufgebaut hatte, und teils nur kosmetische Schäden an den Teilen waren, wollte ich selbst reparieren. Wegen des verdrehten Lenkers sollte die Carbongabel und der Lenker auf jeden Fall getauscht werden, auch ohne auffälligen Schaden, der Rahmen ist aus Stahl.
Zufällig hatte ich einen Inbus für den Vorbau dabei und konnte den Leker richten. Ganz unauffällig bin ich ganz vorsichtig weitergeradelt um zu sehen, was körperlich noch geht. Es war ja nicht so weit.
Der Versicherung habe ich dann eine Liste mit den beschädigten Teilen zusammengestellt, und Fotos vom Rad und meinen Verletzungen geschickt. Ich hatte beim Anwalt unseres Clubs wegen Schmerzensgeld angefragt, er meinte so 300€, aber ich sollte erstmal 600 verlangen. Die Versicherung wollte eine Rechnung für die Teile und hat von sich aus 800€ Schmerzensgeld angeboten, welches ich angenommen habe für 2 Wochen eine blaue Hüfte. Über die Auskunft des Anwalts habe ich mich doch gewundert.
Für 550€ Teile bestellt und dann eben teilweise retouriert, die China-Carbongabel war nicht so teuer.
So habe ich am Rad dann ca 300€ "Gewinn" und das Schmerzensgeld. Und ich war heilfroh, dass ich nicht voll am Auto aufgeschlagen bin.
Es muss also nicht automatisch immer ein Anwalt zugezogen werden, aber!. ein Krankenhaus ist schon sinnvoll, dann hat man zumindest auch einen ordentlichen Befund.
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