Unsinn über mehr Pop durch reduzieren Dämpfer Hub

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Immer wieder liest man über Rahmen, die für unterschiedliche Aufbauten unterschiedliche Dämpfer Hübe verwenden, dass der reduzierte Federweg zu einem Fahrverhalten mit mehr Pop und besserem klettern führen. Das ist doch nur Marketing bullshit, um mehr Käufer mit unterschiedlichen Wünschen anzusprechen. In Realität schneidet man nur das Ende vom Federweg ab. Unterschiede kommen nur zum tragen, wenn man den gleichen % Sag einstellt oder mehr volume spacer dazu packt. Ausnahme natürlich, wenn auch unterschiedliche Flip Chip Positionen oder sogar andere Links verwendet werden. Ist mir beim Scor 2030 oder den Tests zu meinem Rocky Thunderbolt aufgefallen, wie oft das sogar von sonst recht sinnigen Testern unsinnig dargestellt wird.

Wen das Thema interessiert, kann mal auf meinem Blog (die Link in Bio ) vorbei schauen:)
 
Ich denke, das dieses Argument angeführt wird, da sich zumeist der Einsatzbereich des Rades nach Verkürzung des Hubes nicht ändert.
Daher wird der gleiche Durchschlagschutz wie zuvor gebraucht. Mit nun weniger Hub wird also normalerweise mehr Druck gefahren um bei der gleichen %-Zahl Sag zu landen, oder es werden wie von dir erwähnt mehr Volumenspacer verbaut.
Und dann wird, da sich dieser Bereich wie du ja schon schriebst nicht ändert, der Anfangshub bis mittlerer Federwegsbereich "härter" und vermittelt mehr Gegenhalt. So fühlt sich das Fahrwerk dann "poppiger" an.

Versteht man was ich meine?
 
Zusätzlich sollte man folgendes beachten:
Wenn man einen baugleichen Dämpfer über Spacer im Hub reduziert, dann verändert man auch die Porgression in der Luftkammer, sofern der eingefügte Spacer nicht genau das Volumen fasst, welches nun durch den geringeren Weg des Luftkolbens nicht mehr verdrängt wird.
 
Ja so ein Begrenzungsspacer in einem Deluxe ist vom Volumen her nicht zu unterschätzen
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Also im Fox dps ist der zu vernachlässigen.
Und weniger absoluten sag kann ich ja auch fahren, ohne den Hub zu reduzieren. Dann hab ich mehr Pop und mehr Reserven.
Das ist grundsätzlich richtig, aber:

Ausgehend von folgenden Grundannhamen:

Durchschlagschutz ist ausreichend, Fahrwerk im Midstroke und Beginning Stroke aber zu wenig Gegenhalt.

Lösung:
A) Volumespacer entfernen und Druck erhöhen
B) Hub reduzieren Druck erhöhen
C) Nur mehr Druck
--> hier ergibt sich dann aber auch eine erhöhter Durchschlagschutz, wie du richtig schreibst. Den will ich aber gar nicht, da dadurch größere Schläge, die aktuell den ganzen Federweg nutzen, nicht mehr komfortabel genug abgefedert werden.
 
Immer wieder liest man über Rahmen, die für unterschiedliche Aufbauten unterschiedliche Dämpfer Hübe verwenden, dass der reduzierte Federweg zu einem Fahrverhalten mit mehr Pop und besserem klettern führen.
Meiner Meinung nach ist das mit dem mehr Pop durch Federwegsreduzierung kein Unsinn, weil durch die FW-reduzierung die Progression viel schneller zunimmt.

Vorausgesetzt aber, bei der FW-reduzierung wird auch das Luftkammervolumen (Positiv- und Negativkammervolumen) prozentual im gleichen Maß verringert, sodaß es überhaupt zur schnelleren Progression als vorher kommen kann.
 
Meiner Meinung nach ist das mit dem mehr Pop durch Federwegsreduzierung kein Unsinn, weil durch die FW-reduzierung die Progression viel schneller zunimmt.

Vorausgesetzt aber, bei der FW-reduzierung wird auch das Luftkammervolumen (Positiv und Negativvolumen) im gleichen Maß verringert, sodaß es überhaupt zur schnelleren Progression als vorher kommen kann.
Das ist ja meistens genau der Knackpunkt.

Bei den aktuellen Federbeinen (zumindest die der großen Hersteller) gleicht der Hub reduzierer das nun durch die geringere Kolbenstrecke nicht mehr verdrängte Volumen nicht aus.
Somit verändert sich die Kraft-Weg Kurve des Federbeins abhängig vom Hub.

Wo man das gut testen kann:

Zwei baugleiche Federgabeln mit zwei unterschiedlichen Federwegen. Hier wird der Durchschlagschutz der Gabel mit weniger Federweg bei gleichem Luftdruck in beiden Gabeln deutlich geringer ausfallen.
Die Luftkammer bleibt ja gleich groß und der Air-Shaft macht weniger weg. Ergo: weniger Porgression.

Das gleiche Phänomen, nur nicht ganz so ausgeprägt haben wir auch bei den Federbeinen.
 
So erreicht man dann eher weniger Progression, oder Pop.

Man könnte es auch einfach mit viel mehr Druck im Dämpfer probieren, aber das geht nach oben oft nur nur sehr begrenzt, bis die Dichtungen nachgeben.
 
Wenn man den Luftdruck bei einer Hubänderung beibehält, genau.

Das wird nur selten gemacht und daher von "mehr" Pop gesprochen, da der Luftdruck erhöht wurde.
So wie oben beschrieben.
 
Bei den aktuellen Federbeinen (zumindest die der großen Hersteller) gleicht der Hub reduzierer das nun durch die geringere Kolbenstrecke nicht mehr verdrängte Volumen nicht aus.
Somit verändert sich die Kraft-Weg Kurve des Federbeins abhängig vom Hub.
Bei Intend sitzt der Hubreduzierer außen, und je nach Umfang der Reduktion empfehlen sie eine bestimmte Anzahl an Volume Spacern.

Ich verstehe die Diskussion hier nicht ganz. Wenn man den Federweg reduziert, passt man doch einfach Luftdruck und Volume Spacer so an, dass man einen sinnvollen Sag erhält und den reduzierten Federweg gut ausnutzt. Dann bekommt man üblicherweise auch den zusätzlichen „Pop“. Wer sagt denn, man solle nur den Hub reduzieren, ohne die übrigen Parameter anzupassen?

Und dafür braucht man keinen speziellen Rahmen. Über die entsprechende Einstellung des Federelements kann man den tatsächlich genutzten Federweg bei jedem Rahmen reduzieren. Oder liege ich da falsch?
 
Du liegst nicht falsch.
Es geht eher genau darum.
Warum wird explizit damit geworben, wenn es eben "nichts" bringt ohne Änderungen am Setup?
Am Ende hängt Pop immer deutlich mehr von der Fahrwerksabstimmung ab, als von der Menge Federweg.
 
Aus meiner Perspektive wieder der Durchschlagschutz.
Wenn du mehr Volumspacer reinmachst und den gleichen Druck fährst, steigt dieser.
Das will man aber normalerweise ja nicht.
Für mehr Popp will man ja eigentlich max die ersten 2/3 des Hubes verändern ohne das Ende des Federweges unkofortabler zu machen.
 
Hmmm… wie kann es sein, dass ein Stahldämpfer mit dem gleichen Hub wie der hubreduzoerte Luftdämpfer mehr „Pop“ bietet als der Luftdämpfer?

Pop oder auch Lebendigkeit hat zunächst viel mit Dämpfung zu tun.
Das Thema, welches hier angesprochen wird, ist vereinfacht beschrieben nur die Endlagenkraft.
Klar, der Kraft/Weg Verlauf spielt auch eine Rolle, aber nicht so sehr wie angenommen.
 
Das stimmt natürlich. Deswegen schrieb ich zuvor, das "Pop" an sich mehr mit der Fahrwerkseinstellung, als bspw. der Hinterbauauslegung zu tun hat.
Dennoch ging es ja in der Ausgangsfrage um Hubreduzierung.
Danke, das du hier ein paar mehr Fachbegriffe reinbringst!👍

Was ich mir zudem noch gut vorstellen kann, ist das hier einige (mich eingeschlossen) unterschiedliche Vorstellung haben wie sich "Pop" anfühlt und was das meint.
 
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