Upgrade Debon Air (2019) für Boxxer 2014-2016 (26" mit 200mm Hub) ist machbar

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EDIT: Wie weiter unten im editierten Text und durch den Hinweis von Sebbl111 zu lesen ist, entspricht mein Einbau in die alten B1 Rohre NICHT dem Konzept von RS zur Debon Air-Technik, da kein Ausgleich zwischen oberer und unterer Luftkammer stattfinden kann.
Allein deshalb sollte sich jeder vorher gut überlegen, ob (er/sie /es/weiss-noch-nicht) dieses Experiment selbst nachbauen will, denn man erhält damit offensichtlich NICHT eine echte Debon Air Technik in die alten Gabeln. Ebenso ist damit natürlich der Sicherheitsaspekt völlig offen, da es sich damit zu 100% nicht um eine von RS sanktionierte Lösung handelt.
Zum Verständnis des Textzusammenhanges und der Kommentare lasse ich den Originaltext hier aber so stehen, jedoch streiche ich nun offensichtlich falsche oder obsolete Passagen durch.



Damit es nicht allzu verwirrend wird, fasse ich hier mal kurz den entsprechend der neuen Infos und Kommentare aktuellsten Stand zusammen, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er noch weiterlesen will.

Im nachfolgenden Text beschreibe ich den Einbau eines 2019er Debon Air Upgrade Kits in die B1-Standrohre einer Boxxer BJ vor 2019, in meinem Fall nagelneue B1-Fast-Black Standrohre und ein 2014er 26" Casting eines Radon Swoop 210.

Die Debon Air Federeinheit lässt sich in die B1-Rohre eigentlich problemlos einbauen, mit einem kleinen Distanzstück sogar passend in ein 26" Casting, und passt und läuft im B1 Rohr auch scheinbar einwandfrei.
Aber den B1-Röhren fehlt eine Innen-Nut zum Druckausgleich zwischen oberer und unterer Luftkammer , welche wohl entscheidend für das ganze von RS designte Debon Air Konzept ist.
Bei mir entsteht eine simple untere Vakuumkammer beim Einfedern, keine echte Negativkammer mit Druckausgleich etc.

Leider wusste ich das vor Abfassen des Beitrages noch nicht, die Infos dazu sind echt spärlich, selbst die Fachhändler wissen dazu praktisch wenig bis gar nichts, was nun der Unterschied zwischen den alten B1-Rohren und den neuen C-Rohren ist und was es nun braucht, damit Debon Air auch richtig so funktioniert, wie es RS sich dabei auch gedacht hat.

Nichtsdestotrotz, mein Umbau fährt sich gar nicht schlecht, ich finde sogar, dass es sich echt gut fährt, v.a. auf schnellen und ruppigen Abfahrten.
In Punkto Sicherheit habe ich persönlich keine Bedenken, da ausser der fehlenden Druckausgleichsfunktion zwischen den beiden Kammern sonst alles so montiert ist und sitzt, wie von RS ansonsten beschrieben.

Ob das unten beschriebene 'springy'-Feeling, welches durch die Vakuumkammer erzeugt wird,ev. ein Sicherheitsrisiko darstellt, kann ich noch nicht sagen, da ich erst noch checken werde, ob ich das durch die Dämpfereinstellung in den Griff bekomme. (Edit: mit Dämpfereinstellung erledigt, das Problem ist keins mehr.)
Wenn das aber gehen sollte, würde ich dabei bleiben, dass sich der Umbau für mich persönlich gelohnt hat und eine Alternative bzw. Ergänzung zu meiner Team Coil Gabel darstellt, denn Solo Air kommt wegen der überteuerten Kosten und der zu schlechten Kritiken überall für mich nicht infrage.


EDIT 28.12.19:
Bitte Beitrag #13 beachten bzgl. eines Mini-'Tunings' der Luftstange vorm/beim Einbau der Debon Air in das Standrohr.
Wenn man die Stange vor dem Einpressen des Aludichtungskopfes ganz, soweit es geht, in das Standrohr einschiebt (dazu muss das Rohr oben ganz offen sein), also quasi die Einheit voll eingefedert verbaut, erhält man ca 18-19 cm zusätzliche Luftsäule, die dann beim späteren Aufpumpen der Gabel wie eine ca. 8-10 Psi Druckbefüllung der Negativkammer wirkt und das ganze Setup deutlich verbessert.
Näheres im Post #13.

Update 1.1.20 :
Mit einer MRP-RampControl Kartusche sieht die Sache nun nochmal deutlich besser aus.
Siehe Post #17


Hallo,

Überall kann man lesen und bekommt die Auskunft, man könne ein Boxxer Modell mit Röhren B1 (also BJ < 2019) nicht mit der aktuellen RS Technik (also Debon Air und Charger 2.1) nachrüsten.
Das stimmt so nicht ganz, zumindest stimmt es nur halb.

Das Debon Air Upgrade Kit ist kompatibel mit den alten B1 Rohren.

Man kann selbst ein 26" Boxxer Modell Bj 2014-2016 mit dem 2019er Debon Air Upgrade Kit nachrüsten.
Habe ich gerade gemacht und es funktioniert, bin eben frisch von der Probefahrt zurück.
In diesem Beitrag erkläre ich kurz, wie der Umbau funktioniert (aber ohne Gewähr, versteht sich)

Anders sieht es leider beim Charger 2.1 Upgrade aus.
Das Charger 2.1 Upgrade passt leider nicht in die alten B1 Rohre, keine Chance.
Wie so oft, man findet praktisch keine Info, was der Unterschied zwischen B1 und C Rohren sein soll und warum das nicht passen sollte.
Die Antwort ist, die B1 Rohre der Modelle bis 2019 haben oben ein Normalgewinde, die neuen C-Rohre der Boxxer ab 2019+ dagegen offenbar ein Feingewinde wie bei der Pike. Somit kann man eine Charger 2.1 Kartusche oben nicht in das Normalgewinde einer B1 Röhre einschrauben, das Gewindemass passt nicht. Ausserdem hat man bei 26" Gabeln das Problem, dass im Gegensatz zur Charger 1 Kartusche die Charger 2.1 im Body erheblich länger ist, da sie für 27.5 und 29" Gabeln designt ist. Selbst wenn man oben den Kartuschenkopf gegen einen mit Normalgewinde austauschen würde und es dann einschrauben könnte, der freie Hub wäre dann zu kurz, man hätte durch den überlangen Charger-Korpus keine 200 mm Federweg mehr und beim nächsten Jump schlägt die Gabel dann auf der Dämpferseite an und alles wäre kaputt.
Also Fazit:
Das Debon Air Upgrade 2019 geht in die alten B1 Rohre rein und passt mit etwas Umbau auch in 26" Castings.
Der Charger 2.1 geht leider nicht in die B1 Rohre wegen dem Gewinde und passt wegen der Corpuslänge keinesfalls auf ein 26" Casting.
Da muss man dann 'leider' beim alten Charger bleiben, aber der ist ja auch schon sehr gut.

Nun zum Einbau der Debon Air 2019 in eine 26" Gabel eines Radon Swoop 210 von 2014.

Vorab der juristische Disclaimer:
Ich beschreibe hier zur allgemeinen Information lediglich die Schritte, wie ich das selbst für mich hier umgebaut habe.
Das ist weder eine offizielle Anleitung noch übernehme ich irgendwelche Haftungen oder Garantien , falls es bei Euch nicht klappen sollte , Montageschäden auftreten oder das Fahren mit dem Umbau zu irgendwelchen Sach- oder Personenschäden führen sollte !
Auch erlischt sicherlich jegliche Garantie an Eurem Material und jedem sei bitte bewusst, dass der Umbau und die Verwendung im B1 Rohr von Rock Shox weder empfohlen noch freigegeben ist.
Die Gabel ist ein vitales Teil am Bike und Fehlfunktionen durch unsachgemässen Umbau kann Gefahr für Leib und Leben von sich und/oder anderen bedeuten.
Also, alles auf eigene Verantwortung und Gefahr, Ihr seid schliesslich erwachsene Leut'.
Für die Sicherheits- und Garantiefanatiker unter Euch ist hier bereits Schluss, ab jetzt bewegen wir uns jenseits der gesichterten Route.

Im Grunde habe ich fast alles genau so gemacht wie beim (sanktionierten) Solo Air Upgrade bzw. wie in der offiziellen Beschreibung zum Debon Air Upgrade bei den C-Rohren. der Modelle 2019+.
Die in dem Kit enthaltene zusätzliche Distanzhülse braucht man bei den B-Rohren übrigens nicht. Der schon auf der Kolbenstange aufmontierte rote Alu-Abschlussstopfen passt exakt in die Ausdrehungen der Unterseite einer B1 Röhre rein.
Die Debon Air passt auch in ein B1 Rohr sauber rein, allerdings ist das B1 Rohr offenbar innen minimal schlanker als ein C-Rohr, denn der untere rote Alu-Abschlussstopfen will ohne sanfte Gewalt nicht so einfach an seinen Platz. Den musste ich mit einem Holzstössel (ein gepolstertes Rohr als Auftreibhilfe geht auch) und mit Gummihammerschlägen in seine Position eintreiben. Tip: Viel SRAM-Butter zur Schmierung und ein Fön zum Erhitzen des B1 Rohres sowie ein Lagern der Debon Air Einheit im Eisfach für 1/2 h helfen enorm. Mit dem Trick (Das Erwärmen des B1 Rohres weitet dieses minimal, während die Abkühlung der Debon Ait Einheit das Metall des Stopfens etwas schrumpft) bekommt man das gut und gewaltfrei an die richtige Position eingetrieben. Aufpassen, dass man die Kolbenstange nicht verbiegt oder die zentrale Dichtung des Kolbens im Abschlussstopfen beschädigt. Dann Splintring drüber und alles sitzt und läuft.
27"er sind hier schon fertig.
ABER:
Die Kolbenstange der 2019er Debon Air ist etwas zu lang für ein 26" Casting.
Pumpt Ihr das ganze auch noch unter Druck auf, so komprimiert sich der kleine Gummipuffer auf fast 0 cm und die Kolbenstange tritt weitere ca. 1,5 bis 1,7 cm hervor.
Damit werden aus zunächst etwas über 200 mm Hub plötzlich fast 220 mm, und nun hat mat man ein Problem.
Da nun die Standrohre fast 20 mm weiter aus dem Casting hochgedrückt werden als sie lt. Konstruktion des Ganzen sollen, besteht erstens Bruchgefahr, da die Standrohre nicht mehr tief genug im Casting stehen und zweitens wird man bemerken, dass es beim Versuch testweise einzufedern deutlich klemmt, teilweise sogar komplett blockiert (doppelte Bruch und Unfallgefahr !!!!).
Keine gute Idee, mit sowas auf die Piste zu gehen.
Was tun ?
Die Lösung liegt in einer Verkleinerung des Hubs der Kolbenstange durch ein Distanzstück, das zwischen das schwarze Basisplastikteil und den roten Alu-Dichtungsstopfen auf die Kolbenstange aufgesetzt wird.
Was man dafür nimmt, wäre prinzipiell egal, sofern es hält.
Zunächst muss man dafür aber erst mal die Gewindemutter von der Kolbenstange entfernen, und die ist mit Loctide o.ä. gesichert.
Dafür nimmt man wieder den Fön, erhitzt diesen Abschnitt , nimmt etwas Rutschfestes zum Halten der Kolbenstange (ein Stück Teppichstopper-Matte aus dem Baumarkt) und dreht mit einer Ratsche oder einem Maulschlüssel die Gewindemutter gefühlvoll von der Stange runter.
Nichts verbiegen, daher auch besser keinen Schraubstock verwenden. Mit dem Stück Teppichstoppermatte und vorher gutem Entfetten der Stange geht es gut und schonend.
Ich habe mich als Distanzstück für robusten Hartgummi entschieden. Eine Röhre aus Metall oder stabilem Kunststoff sollte eigentlich auch gehen, solange der Gummipuffer damit funzt.
Ich habe den kleinen Originalpuffer komplett runtergenommen und mit 2 mittelgrossen Vollgummi-Türstoppern aus dem Baumarkt zwei solide Vollgummi-Röhren 'a 3 cm Länge und ca. 25 mm Durchmesser hergestellt und beide mittels Wärme-Schrumpfschlauch (Fön) in ein solides Distanzstück verwandelt, welches gleichzeitig auch der neue Puffer der Debon Air wurde.
Man muss dabei allerdings beachten, dass ein zu dünner Durchmesser des Distanzstückes die Negativkammer der Debon Air massiv vergrössern wird, was man eher nicht möchte (dazu unten mehr) , andererseits bei flexiblen Materialien wie Hartgummi beachtet werden muss, dass diese sich dann später bei aufgepumpter Gabel komprimieren und somit der Durchmesser zunimmt, was zum Einklemmen und Steckenbleiben des Distanzstückes beim Fahren führen würde.
Mein 2 x 3 = 6 cm Vollgummi-Stück mit 25 mm Durchmesser plus Schrumpfschlauchhülle stellt da scheinbar einen guten Kompromiss dar, denn es vergrössert die Negativkammer nicht zu stark und bleibt auch im Fahrbetrieb nicht stecken.
Nur einen Nachteil hat das Weglassen des Original-Gummipuffers; beim Abspringen ist der Anschlag der Gabel beim kompletten Ausfedern als deutlicher Anschlag spürbar. Ich werde mal meinen Debon-Air Pike-Umbau mit dem original-Pufferball zum Vergleich testen, wie sich da das Ausfedern beim Absprung anfühlt.
Ggf. baue ich das beim nächsten Gabelservice dann halt noch mal um, nehme also dann den originalen Pufferball wieder mit rein und nehme dafür von meinem Custom-Distanzpuffer ca 1-1.5 cm weg. Mal sehen, ob der etwas härtere Anschlag wirklich im täglichen Fahrbetrieb stört.

Nicht vergessen, die Gewindemutter wieder mit Loctide o.ä. (ich habe hochfesten Industrie-Gewindesicherer genommen) auf die Kolbenstange (komplett, bist zur kleinen Gummidichtung in der Mutter !!! ) aufzudrehen.
Das muss wirklich dicht sein, sonst gibt es kein Vakuum für die Negativkammer-Wirkung.
Also sorgfältig arbeiten !
OK, nun habt Ihr den Hub der Kolbenstange und somit deren effektive Maximallänge durch das Distanzstück für ein 26" Casting passend verkürzt , die Abschlussmutter ist wieder gesichert aufgeschraubt und Ihr könnt die Debon Air Einheit gemäss Anleitung von RS wie oben beschrieben ins B-Rohr einbauen.

Hier ist kurz meine Einkaufsliste für den Umbau:


  • Debon Air Upgrade für Boxxer ab 2019+ (z.B. bei Bike24, ca. 33 € )
  • Aircap passend für Boxxer B-Rohr-Gewinde (z.B. bei Bike-Components, ca 16 €)
  • SRAM Butter (damit nicht sparsam sein, wer gut schmiert, der gut fährt ;) )
  • Gabelöl 0W30

Ausserdem habe ich ein neues FAST-Black Standrohr (von Bike24) für den Umbau genommen (genau genommen habe ich beide alten B1- Rohre ersetzt, da der Umbau an einer Radon Swoop 210-Original-Gabel erfolgte und dort noch die alten hellen Rohre dran waren).

Die neuen Standrohre verteuern den Umbau natürlich erheblich, ansonsten ist man mit dem 2019er Debon Air Kit und der neuen Top-Ventilkappe zu lediglich einem Bruchteil des Preises im Vergleich zu einem Solo Air-Upgrade unterwegs und hat dann auch in einer älteren Gabel die Federtechnik wieder auf dem neuesten Stand.


Nun zum Abschluss noch die entscheidende Frage, wie fährt sich dieser Custom-Umbau ?

Kurz und knapp, erstaunlich gut.

Und ist er sicher ?

EDIT: siehe die EDIT-Texte, zur Sicherheit dieses Umbaus können keine Angaben gemacht werden, da er nicht dem von RS designten Debon Air Konzept entspricht.
Da die Standrohre genau dort stehen, wo sie original stehen sollen, das eingesetzte Distanzstück aus robustestem Türstopper-Hartgummi besteht und ansonsten alles so verbaut wurde, wie für die C-Rohre von RS vorgeschrieben, sehe ich nichts, was die Sicherheit technisch durch die Anpassung beeinträchtigen würde.



Für alle die bis jetzt durchgehalten haben, hier noch ein Eindruck von der heutigen ersten Testfahrt im leichten bis mittelschweren Gelände (Abfahrt & Trail) :

Da ich bei der Boxxer die Solo Air Variante nie gefahren bin, kann ich zu deren Vergleich nichts sagen, aber man hört nicht allzu viel Gutes von der Boxxer-Solo Air.
Bei der Pike fand ich die Solo Air klasse. Da bin ich mal gespannt, wie sich die Pike dann mit der Debon Air schlägt, aber das ist eine andere Baustelle.
Ich bin auch leider noch keine 2020er Boxxer Ultimate gefahren, aber da vermute ich schon, dass deren Abstimmung und Fahrgefühl auf jeden Fall besser sein wird als das Ergebnis meiner Umbauarbeit.
Vergleichen kann ich es aber mit einer 26" 2016er Boxxer Team Coil 200 mm, ebenfalls bis heute am Radon Swoop 210 eingesetzt und nun gegen die Custom-Debon Air mit Charger 1 - Variante ausgetauscht.
Vorab, ich bin ein erklärter Freund weicher Coil-Fahrwerke beim Downhiller. Luftsysteme kommen da zumindest bei der Gabel in Punkto Feinfühligkeit und Fahrkomfort einfach nicht mit. Mich stört bislang das spürbare Losbrechmoment und die fehlende Feinfühligkeit. Auch eine aktuelle Fox 40 Elite kommt für mich nicht an die Boxxer Team Coil heran. Die Pike ab 2016 ist da zwar anders, aber halt nicht für einen Downhiller geeignet.
Also ist Coil für mich am Downhiller das Mass der Dinge, an der sich eine Luftfeder messen lassen muss.
RS verspricht mir der neuen Debon Air das beste aus beiden Welten.
Wie gesagt, an einer Original Boxxer 2020 Ultimate mag das so sein, beim getunten Upgrade-Kit im 26" Casting würde ich sagen, ja, aber mit Einschränkung.

Zunächst mal zum Luftdruck.
Durch die Vergrösserung der Negativkammer kann man die SRAM-Tabellen vergessen.

EDIT: Beim nachfolgend kursiv gesetzten Abschnitt liege ich falsch, meine Beschreibung einer Negativkammer stimmt natürlich so nicht, ich habe mit dem Umbau eine simple Vakuumkammer vorliegen, Sorry für den Denkfehler und Danke an Sebbl111 für den Hinweis.

Wer noch nicht weiss, was Negativkammer bedeutet (wusste ich bisher auch nicht) , hier eine kurze Erklärung dazu und warum das Volumen dieser Kammer für die Funktion und das Fahrverhalten so wichtig ist.
Wenn man alles richtig verbaut hat und alles dicht ist (einschliesslich der Gewindemutter auf der Kolbenstange !!) dann erzeugt man beim Hereindrücken der Kolbenstange nun im Inneren des Standrohres ein Vakuum zwischen dem unteren Abschlussstopfen und der oberen Basisdichtung der Debon Air Einheit, welches immer stärker wird, je weiter man die Kolbenstange in das Standrohr reindrückt. Lasst Ihr die Stange jetzt los, so federt diese durch das sich nun wieder 'auflösende' Vakuum (also durch den normalen Aussenluftdruck der Atmosphäre) sofort in die Ausfederungsposition zurück, und das ganz ohne sonstigen Pumpdruck in der Gabel.
Es handelt sich also um das Pinzip einer Unterdruck/Vakuum-Federtechnik, die quasi bereits auch ohne jeglichen Pumpdruck im Standrohr eine Art Grundfederung bereitstellt. Die Stärke dieser 'Passivfederung' wird sowohl durch den Hubweg der Kolbenstange (der bleibt auch nach dem Umbau bei 200 mm) als auch durch das Volumen der Negativkammer bestimmt. Und das Negativkammer-Volumen ändert sich durch den Umbau, je nach Durchmesser und Länge des Distanzstückes.

Edit: Aber auch wenn der obige Abschnitt verkehrt ist und nur eine simple Vakuumkammer erzeugt wird, fahren lässt sich das, und zwar gar nicht schlecht.

In meinem Fall ist diese Passivfederung nun anscheinend stärker als von RS original berechnet, denn ich brauche durch meinen Umbau erheblich weniger aktiven Positiv-Pumpdruck als in den Tabellen zu lesen ist.
Je nach Fahrergewicht (bei mir gute 93-95 kg mit Montur) reichen bereits ca. 70-80 Psi locker aus, und das komplett ohne Token.
Das ist knapp halb soviel, wie RS lt.Tabelle bei meinem Gewicht für eine Solo Air empfiehlt und bewegt sich auf dem Druckniveau einer aktuellen Fox40 Elite.

Ich bin jetzt nicht der Luftfederprofi, das wissen andere hier sicher noch besser, aber die durch meinen Umbau entstandene Kombi einer nun stärkeren Passivfederung mit einem dadurch nur halb so hohen Aktivdruck im oberen Standrohr klingt für mich schon mal nicht so verkehrt und riecht verdächtig nach möglicher Feinfühligkeit und besserer Prävention vom ungeliebten Durchrauschen durch den Federweg.
Es lässt sich aufgrund der stärkeren Passivfederung aber auch schon ein Nachteil vorhersagen, den ich auch tatsächlich gespürt habe, nämlich dass die Gabel potentiel 'springy' wird, also zu schnell wieder ausfedert. Aber dafür gibt es ja den Dämpfer.


Das erste Aufpumpen mit SAG und Standfederungstest erfolgte mit 60 PSI, was zunächst ganz gut aussah und sich auch gut auf der Strasse fährt. Für den ersten Treppen-Jump war mir das aber durchschlagstechnisch zu joker und ich habe deshalb den Luftdruck erst auf 90 Psi erhöht und dann für die weiteren Test-Abfahrten auf 80 Psi eingestellt.
Dabei wurde bei den schnellen Abfahrten mit kleinen Jumps von ca. um die max. 1 m aber nur ca. 30-35 % des Federwegs ausgereizt. Da geht also im Tuning noch was, ebenso bei der Dämpfer-Einstellung.
Hier habe ich für die erste Testfahrt die Druckstufe ganz aufgemacht (max. Clicks nach links) , um alleine die Feder arbeiten zu lassen, und die Zugstufe auf 11 Clicks nach links (jeweils von ganz rechts = geschlossen gezählt) eingestellt.

Bei 50-60 PSI fühlt sich beim Testfedern im Stand die Custom-Debon Air fast so wie eine Team Coil an, schön weich.
Mit 90 PSI federt im Stand dagegen fast nix, die Gabel ist bocksteif.
Auch bei 70/80 PSI ist die Gabel beim Standfedertest erst mal recht steif und man meint gar nicht, dass da irgendeine Feinfühligkeit drin wäre, aber der Eindruck ändert sich dann beim Einsatz auf der Piste deutlich. Während eine Team Coil sich immer weich anfühlt, ist der Eindruck bei meiner Custom Debon Air zweigeteilt.
Beim Pedalieren auf ebener Strecke ist die Gabel durchaus straff, aber nicht hart. Das kommt einem bei Anstiegen zu gute (Ja, ich trete meinen Downhiller auch bergauf).
Sobald es aber richtig zur Sache geht, schluckt die Gabel alles weg, was kommt, egal ob kleine Wurzelteppiche oder gröberes Hindernis. Dazu keinerlei Tendenz, in langgezogenen Kompressionen im Federweg wegzutauchen.
Unterm Strich ein richtig geiles Fahrgefühl, speziell wenn's richtig schnell und ruppig wird.
Das Teil macht Laune.
Am 'springy' Problem muss ich mittels Luftdruck und Dämpfer-Zugstufeneinstellung noch arbeiten, das war bei schnelleren Richtungswechseln mit hoher Geschwindigkeit schon mal etwas unangenehm, aber sonst kann ich als ersten Eindruck mal sagen:
Straff beim langsamen Pedallieren, aber sportlich bei Speed und schluckt alles problemlos weg, was auf dem Weg so rumliegt. Kein Durchrauschen, kein Versacken im Federweg, dazu durchaus feinfühlig und trotz straffer Abstimmung ohne spürbares Losbrechmoment, richtig gut und durchaus eine Alternative zum Coil-System.
V.a. bei harten und ruppigen Strecken mit viel Speed würde ich jetzt sogar eher zur Debon Air Variante tendieren.

Insofern hat sich der Umbau für mich voll gelohnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja.. Also zuerst möchte ich dir recht herzlich zur Erfindung der Vakuum Negativ Luftfeder gratulieren, deren Wirkungsweise du ja ausführlich beschrieben hast. Und zugleich möchte ich dir empfehlen, dich nochmal in die Funktionsweise der Negativ Luftkammer einzulesen.

Und danach:
Warum dein Umbau zwar nett gemeint, aber leider käse ist:

https://www.mtb-news.de/forum/t/rockshox-boxxer-debon-air.878614/post-15503863
Die alten Standrohre dürften demnach nicht über eine Nut zum Druckausgeich zwischen Positiv- und Negativ Luftkammer verfügen. Diese war bei der Solo Air Einheit nicht notwendig. Wäre auch eine Erklärung dafür, warum du auf einmal nur noch so wenig Druck benötigst. Die Gabel wird ohne befüllte Negativ Kammer einfach nur bretthart.
Auch wenn eine unbefüllte Negativ Kammer im komplett eingefederten Zustand der Gabel deiner Vakuum Kammer zumindest etwas nahe kommt ;D
 
OK,
lasse mich da gerne belehren.
Meine Darstellung der Negativkammer stimmt natürlich so nicht, da hast Du recht.
Mit meinem Umbau entsteht im unteren Rohr beim Einfedern einfach nur eine simple Vakuumkammer, keine Negativkammer.
Sorry für den Fehler.
Und ja, die B1 Rohre haben keine Nut für einen Druckausgleich, demnach ist der Umbau wohl nicht gleichzusetzen mit dem, was RS mit den C-Rohren dazu im originalen Debon Air Konzept designt hat.
Mag auch sein, dass der Umbau so gesehen für einen Profi als unsinnig erscheint.
Trotzdem fuhr sich das ganze gestern nicht schlecht, ich finde sogar, es fährt sich bis auf den 'Springy' Effekt sogar recht gut.
Insofern werde ich erst mal bei weiteren Tests mit dem Charger 1 Dämpfer herumspielen, ob ich das in den Griff bekomme, denn dann werde ich die Gabel mal eine Saison so fahren und zwischendurch ev. auch mal Gelegenheit haben, es mit einer 2020 Original-Boxxer Ultimate zu vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, wieder was gelernt, hier bekommt man die richtigen Infos zu Positiv-und Negativkammer & Co:

https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?threads/rockshox-pike-rc-funktion-tuning-awk.45902/
Die alten Pikes müssten also alle diese kleine , hier beschriebene und gezeigte Ausfräsung im Rohr haben, die Boxxer B-Rohre dagegen nicht:

https://www.pedelecforum.de/forum/i...pike-rc-funktion-tuning-awk.45902/post-776575
Das erklärt dann auch, warum bei den B1-Rohren Debon Air zumindest nicht so funktionieren wird, wie es eigentlich sollte.
Dennoch werde ich mal ein wenig weiter testen und ggf. basteln, ob das Ganze nicht doch letztlich brauchbar ist.
Aber danke nochmal an Sebbl111 für den Hinweis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also meines Wissens nach hat die "aktuelle" Pike in der Solo Air/Debon Air Version (nicht Dual Position), also auch die von der du redest, einen Überstromkanal. Der kommt nahezu zu Beginn des Federwegs (also im ausgefederten Zustand) zum tragen. Du darfst den dir aber nicht riesengroß vorstellen. Das ist wirklich nur eine Mini Nut, die verdammt bescheiden zu erkennen ist.
 
Und im gegensatz zur SA oder DebonAir hat die DPA eben nicht diesen Überströmkanal, bei der DPA erfolgert der Druckausgleich über Bohrungen im DPA-Shaft (ebenso im fast ausgefederten Zustand). Daher kann man die DPA nicht auf SA umbauen (oder umgekehrt) ohne die Standrohreinheit zu tauschen.
Deine Pike wird somit auch nicht richtig funktionieren bzw. schlechter als zuvor.
 
@Waver
Es wäre auch für die anderen, die vielleicht aus dem ganzen schlau werden wollen, überaus sinnvoll wenn du einfach eine neue Antwort erstellst, statt deine Posts (wie #4) einfach mal komplett abzuändern.
 
Ich habe Post #4 komplett geändert, weil die darin gemachte Überlegung bereits vom Prinzip völlig verkehrt war.
Sebbl, Du hast auch bzgl. der Pike DP recht, ich habe das Rohr gerade inspiziert, da ist keine Nut eingefräst. Alles glatt.

@Trail Surfer: Danke, sehr konstruktiv und schön, dass Du offenbar in der Sache schlauer bist als ich.

Was mich allerdings selbst ärgert ist, dass offenbar so gut wie keiner in der Sache Bescheid weiss. Bei SRAM finde ich auch keine detaillierten Infos bzgl. den Gründen, warum das alles nicht passen soll, und die Fachhändler wissen es offenbar auch nicht. Ich habe bei 2 Händlern Upgrade-Parts bestellt, für Boxxer und Pike DP.
Einer sagte mir, die Charger 2.1-Boxxer Kartusche passe problemlos in B1-Rohre rein. Beim anderen hatte ich bzgl.Pike auch vorher gefragt, auch jetzt herrschte selbst nach Rücksprache mit einem Techniker noch Rätselraten, warum es auch dort nicht passt.
Scheinbar gibt SRAM selbst dem Fachhandel keine exakten Infos.

Gut, beides nicht so wild, die Boxxer fahre ich wie oben beschrieben erst mal so, ich sehe keinen Grund, warum nicht.

Bei der Pike passt immerhin die Charger 2.1, das ist ja schon mal was.
Und bei der Feder kommt halt wieder die originale rein, die war bis jetzt auch top gewesen.
Also alles gut und wenigstens bewahrt der Thread andere vor ähnlichen Fehlbestellungen.
Ich würde mir als Fazit aber deutlich mehr technische Infos von SRAM/RS wünschen

Dann kann der Thread jetzt meinetwegen dicht gemacht werden.
 
Ja, nur verlieren die Unterhaltungen die hier stattfinden damit absolut ihren Sinn. Die weiteren Posts bauen ja darauf auf. Und es ist auch für die anderen User viel wert zu wissen, was falsch ist und damit explizit nicht geht statt nur das zu lesen, was richtig ist.

Ja diese Ahnungslosigkeit der Händler (obwohl sie es ja z. B. hier nachlesen könnten oder einfach sagen könnten, dass sie da grad keine Ahnung haben) und die Verweigerungshaltung der Hersteller sind leider extrem verbreitet, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. Daher mein Tipp für die Zukunft: alles selber machen und zuvor hier informieren. Erst über die Sufu natürlich und sonst einfach ne Frage stellen.
Dem Händler, der dir das Debon Air Kit für die DPA Pike verkauft hat, würde ich das Ding aber um die Ohren hauen freundlich zurückgeben. :) Schließlich hast du dich bei ihm informiert und er hat dir die Kompatibilität bestätigt.
 
Welcher Händler war das?
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Die Händlernamen nenne ich nicht öffentlich. Das wäre unfair.
Beim Händler der Debon Air Kits bestelle ich schon seit Jahren, das ist einer der ganz grossen im Netz und ich war (und bin auch jetzt) bisher immer top zufrieden gewesen.
Den Händler mit dem Charger kannte ich bisher noch nicht, war ein Angebot hier aus der Verkaufsecke.
Ist scheinbar eher ein kleinerer Händler.
Ich hoffe, die Rückabwicklung geht da reibungslos vonstatten.
 
Aber nun doch noch mal zu meinem Umbau und zur heutigen, ausgiebigeren Testfahrt.

Zunächst ein weiteres Tuning:
Ich habe mir überlegt, wie ich doch noch etwas Druck in die Negativkammer bekommen kann und hatte dann die Idee,
dass ich mit einer voll eingeschobenen Luftstange und so montierten Debon Air auf diese Weise beim Aufpumpen der Gabel durch die so geschaffene ca 18 cm zusätzliche Luftsäule einen Überdruck in der Negativkammer erhalte.
Quasi eine echte Debon Air Funktion zumindest im Miniformat.
Da der Alu-Dichtkopf der Debon-Einheit im B1-Rohr aber nun echt fest eingepresst steckt und ich keine Lust hatte, das noch mal komplett raus zu kloppen, habe ich einfach die Kopfdichtungsmutter auf der Luftstangenspitze noch mal abgedreht (zuvor mit Fön wg. Loctide erhitzen) und da die Luftstange innen hohl ist, konnte ich die Stange so um ca 18 cm einschieben und damit das Negativkammervolumen um diesen Betrag erhöhen. Dann Kopfmutter wieder mit Loctide gesichert 100%ig dicht draufschrauben.
Ohne Pumpdruck in dem oberen Rohrteil steht die Stange der Debon Air also nun fast komplett eingefedert als Ausgangsstatus.
Nun pumpe ich oben ins Kopfventil Luft in die obere Kammer und ab ca. 5-8 Psi, kommt die Luftstange jetzt langsam aus dem Rohr heraus und erreicht ab ca. knapp unter 10 Psi ihre komplett ausgefederte Position (maximale Länge).
Ich habe damit also jetzt wenigstens gute 8 Psi Druck in der unteren Kammer aufgebaut.
Kleine Sache, aber deutlich spürbare Wirkung beim Fahren.
Das unangenehme Anschlagen des Federkopfes am Gummipuffer beim Abspringen ist nun komplett verschwunden.
Die Gabel federt nun beim schlagartigen Entlasten (Absprung) in den letzten cm sanft aus, so wie man es von jeder Seriengabel gewohnt ist. Die Zusatzluft in der unteren Kammer wirkt jetzt als effektiver Zusatz-Dämpfer in der Entphase der Ausfederung, also ein Luftpolster.
Das ist schon mal ein deutlicher Fortschritt zu vorher.
UND, sie ist dadurch auch bei Lowspeed deutlich noch einen Tick sensibler geworden.

Fahreindruck:
Heute habe ich die Gabel 2 h intensiv getestet, wieder leichtes bis mittelschweres Gelände, so etwa Flowtrail-Abfahrtsniveau, dazu einige Treppenabsatz-Jumps von ca max. 1 m Höhe.
Als optimalen Druck für die obere Kammer fand ich jetzt knapp über 60 Psi (so um die 62/63 psi) am besten.
Der Optimalbereich ist recht klein bei meinem Umbau, 5 psi mehr oder weniger merkt man schon deutlich.
Der Zusatzdruck in der unteren Kammer macht sich v.a. bei langsamer Fahrt und bergauf positiv bemerkbar, die Gabel ist gegenüber vorher sensibler bei kleinen Rucklern und langsamer Fahrt, v.a. bergauf.
Das Grundsetup bleibt trotzdem als straff zu beschreiben, aber keinesfalls als hart.
Die Gabel ist aber weder plüschig, wie SR sein Debon Air Konzept beschreibt, noch so weich wie bei der Team Coil. Pedaliert man sitzend bergauf und hat die Gabel entlastet, fühlt es sich fast wie ein Lockout an. Aber Bergauf ist das prima.
Und trotz dieser Straffheit als Grundfeeling arbeitet die Gabel doch schon bei den kleinsten Unebenheiten, was sowohl der Sagring als auch der tastende Finger an der Standohrdichtung eindrucksvoll beweist.
Ein überquerter Bahnübergang zeigte gute 40% Federarbeit an.
Lehnt man nun das Fahrergewicht nach vorne, taucht die Gabel sofort sanft ein.
Kein Klemmen, kein spürbares Losbrechmoment
Richtig glänzen kann der Umbau aber , wenn's schnell und ruppig wird. Die Gabel schluckt alles weg , was ihr in den Weg kommt. Ob Waschbett-Wurzelteppich oder dickere Brocken, egal. Kein Wegtauchen in tiefgezogenen Kompressionen, kein Durchrauschen im Federweg, kein Aufschaukeln, kein Verblocken, es gibt absolut nix zu meckern.
Dazu immer das Gefühl absoluter Kontrolle, die Gabel ist nach jedem Einfedern sofort immer wieder da, wo sie sein soll, als Rider bleibe ich praktisch immer in meiner optimalen Position und bekam kein einziges Mal eine Watschn durchgereicht. Zudem lädt das Setup geradezu zum Springen ein. Bei der Coil muss ich öfters mal tief Luftholen vor einer Airtime und muss die Kiste erst aus dem Federweg holen, mein Luft-Umbau ist da erheblich spritziger, sportlicher. Trotzdem hüpft man in der Buckelpiste nicht herum wie ein Gummiball, wie gesagt, die Gabel bügelt alles weg, aber wenn ich will, kann ich jederzeit easy abheben, wann und wo ich mag.
Das meine ich mit spritziger, sportlicher als eine Coil.
Das 'Springbock'-Problem liess sich auch via Charger-Einstellung komplett beseitigen.
Druckstufe fast ganz offen ( nur 5 Clicks nach rechts von ganz offen aus) und Zugstufe recht zu (6 Cklicks nach links von ganz geschlossen aus) waren heute nahezu perfekt.
Ich bin von der Performance echt beeindruckt , trotz ihrer 'Behinderung'.
Ich habe den Vergleich zu meiner Fox 40 Elite 27.5 und ganz ehrlich, die Boxxer mit meinem Umbau fährt sich besser.
Ist ganz anders als die Coil und vermutlich auch anders als die 'korrekte' Debon Air, wie RS sie eigentlich konzipiert hat, aber ich finde das Fahrfeeling echt gut.

Fazit: Ich bleibe dabei, das hat sich echt gelohnt.

Als Ergänzung/Alternative zu meiner Team Coil ist die Luftfeder echt prima so und ich werde je nach Einsatzort immer mal zwischen beiden wechseln, was bei Doppelbrückengabeln ja kein grosser Aufwand ist.

Und da die Luft-Upgrade-Optionen für ältere Boxxer, speziell wie bei mir im 26"Segment, ja gemäss Ungnaden von Presse und Herstellern nahezu bei Null liegen, sollte sich jeder Betroffene mal selbst überlegen, ob er/sie/es nicht die paar Euronen und ein paar Minuten Zeit für einen solchen Umbau zumindest mal als Test investieren will.
 
Da du ja eh sehr bastelwütig zu sein scheinst:
In einem andern Thread hatte dachte ich mal einer geschrieben, dass er in den Verschluss der Luftkammer (also das rote Aluteil) ein Ventil eingesetzt hat. So konnte er die Negativkammer separat mit einem ausreichenden Druck befüllen.
 
Da habe ich ehrlich gesagt auch schon dran gedacht.
Ich werde mal einen Freund von mir fragen, der hat einen grossen Betrieb zur Herstellung von Werkzeugen, der kann mir das sicher sogar professionell machen.
Ist ja auch nicht neu, die separat befüllbaren Negativkammern gab es ja schon. Dann wäre es natürlich optimal abstimmbar. Da ich eh nur einen Druck konstant fahre, wenn ich meinen sweet Spot mal gefunden habe, wäre das wohl mit 3,4 Testbefüllungen zu ermitteln, wie es im optimalen Druckverhältniss befüllt werden muss bzw. ich kann mich dann wieder an der Drucktabelle von RS orientieren, das müssten dann so in etwa um die 140/150 Psi sein, wenn ich mich richtig erinnere.
Aber die Low Pressure Befüllung hat auch was für sich. Die Fox 40 Elite kommt auch nur mit 80-90 Psi aus.
Die RS-Gabeln brauchen da werksmässig immer erheblich mehr.

Wenn die bestellte MRP-Kartusche hoffentlich vom Gewindeschnitt ins Normalgewinde der B1-Rohre passt, habe ich da auch noch mal in der Endprogression Spielraum.
Wenn's was taugt, werde ich berichten.
 
Und am selber basteln führt zukünftig wohl für 26" Fahrer leider kein Weg mehr dran vorbei, wenn man sein Fahrwerk halbwegs aktuell halten will. Es wird nichts mehr für 26" passend hergestellt. Da muss man selbst versuchen , es passend zu machen, so gut und sicher wie es halt geht.
 
Update:
Mit einer MRP-RampControl Kartusche sieht die Sache nun nochmal deutlich besser aus.
Die Gabel spricht nun auch bereits bei den kleinsten Hindernissen und langsamer Fahrt an.
Sie verliert dadurch zwar minimal an Straffheit, gewinnt aber an Komfort, ohne die Sportlichkeit einzubüssen.
Die Ausfahrt heute war nahezu optimal.
Dieser Umbau gibt mir nun fast alles, was ich mir von einer Luftfeder nur wünschen kann.
Sensibel und bei der Federung fast identisch zu meiner Team Coil, aber insgesamt nicht so schwammig weich wie Coil.
Man hat wesentlich mehr Kontroll- und Sicherheitsgefühl, und bergauf wippt trotz sensibler Forke auch nix mehr.
Supergut.
 
Ich bin auch frustriert darüber, dass RS so eine Politik schiebt und die guten Upgrades nur für neuere Hardware anbietet. Alleine die Sache mit dem Gewinde vom B zu C1 Rohr. Wozu eigentlich? Wünschte mehr Leute wären so begeistert fürs Basteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn, wenn man auf eine Seite ein C1 Rohr nachrüstet?

C1 Rohr auf der Luftseite. DebonAir rein, neue Luftkappe drauf. Sollte doch passen.
Die Frage ist nur, dass C1 Rohr ist ja länger: steht das Standrohr noch tief genug in Casting drinn? Dass es oben über die Brücke schaut ist ja nur kosmetisch
 
Das mit dem C1-Rohr habe ich zwar auch überlegt, aber erstens, woher bekommen (habe noch keine Anbieter gesehen) und zweitens, das sieht mit dem Überstand zu schräg aus und ist auch nicht ungefährlich bei Stürzen, wenn es denn bautechnisch überhaupt ins alte Casting passt.
 
So, ein Update & Upgrade.
Das Setup wie beschrieben mit Low-Pressure, MRP-Kartusche und angepasstem Dämpfersetting fährt sich sowohl bei der 26" Boxxer als auch bei der ebenfalls so auf Debon Air umgebauten 26 " Pike DP (BJ. 2012) (auch bei der fehlte der Air-Bypass) sehr gut, aber ich wollte doch das volle Potential der Debon Air Technik bei meinen beiden älteren RS Gabeln in der 26" Welt haben.
Also habe ich bei einem guten Freund Adapterstücke für Autoventile fertigen lassen , eine Bohrung an der Mutter der Luftstange angebracht und die Ventile unten am Casting eingesetzt. Nun ist die Negativkammer separat befüllbar. Mit zwei Dämpferpumpen kann ich jetzt die Gabel aufs Psi'chen genau zwischen Positiv-und Negativkammerdruck feintunen.
Feine Sache.
Die erste Testfahrt um den Block war bei beiden Gabeln schon vielversprechend, es funktioniert offenbar bestens. Durch die separate Betankbarkeit beider Kammern habe ich nun die volle Debon Air Tecnnik in 26" plus volle Kontrolle auch über die Druckverhältnisse in der Negativkammer zum Feintuning, also quasi ein Debon Air + .
 
Zum Druck und Setting
Boxxer:
100 Psi in beiden Kammern, dazu bei der MRP-Kartusche 5 Clicks nach rechts.
Damper 1 : oben 6 Clicks nach links, unten 13 Clicks nach links.

Pike:
100 Psi beide Kammern, MRP Kartusche 5 Clicks nach rechts
Damper 2: oben 13 Clicks nach links unten 5 bis 6 Clicks nach links.

Ich wiege 90 kg bei 189 cm.
 
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