Unterschied zwischen einem "Classic" Bike und einem heutigem Bike

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27. April 2012
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Hallo zusammen,

vor langer Zeit fuhr ich mal regelmässig mit dem MTB durch die Gegend. Dann kam eine lange Zeit, da wurden die Füsse zur Betätigung der Hinterradbremse und den Schalthebel benutzt. Nun seit ca. einem Jahr fahre ich wieder regelmässiger mit dem MTB durch die Gegend, hauptsächlich zur Arbeit mit Abstecher am Abend. Ich habe zwei Bikes, die noch von der "vor langer Zeit" stammen (Jahrgang 1989 und 1992, glaube ich) und ich fahre mit denen ganz gerne.

Wenn ich nun morgen auf einem heutigen Bike eine Probefahrt machen würde, hätte ich denn da den "WOW" Effekt, wie, es radelt wie von selbst, das Fahrverhalten ist besser etc.?

Ich bin mal gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen.

Gruss, Uwiefa
 
Hast du ne Federgabel, oder starr:confused:
Die heutigen Gabeln funktionieren besser, mehr Federweg und hydraulische Dämpfung.
Setz dich mal auf ein neues Fullie und... :love:
Oder nein, machs lieber nicht:D
 
Wenn dein nächster Bikeshop 200 Meilen Fußweg entfernt wäre, dann würde ich deine Frage verstehen und beantworten. Aber so: beweg deinen Ar$ch zum nächsten MTB-Händler, mach ne Probefahrt oder zwei und drei - und laber uns hier nicht zu, Alda :D
 
Eine Sache darf man nicht unterschätzen: Es wird auch Neuschrott produziert. Eine schlechte Federgabel, die auch noch nicht auf dein Gewicht abgestimmt ist, kann z.B. zu einem schwammigen Fahrgefühl verleiten. Früher war Starr die Wahl und da ist die Resonanz des Bodens einfach viel direkter. Also teste ruhig ein hochwertigeres Rad - ich sag mal mind. 800€. Wobei viele Testfahren kaum ein MTB auslasten... Bei Bremsen wirst du wohl erstmal eine wesentlich bessere Dosierbarkeit und mögliche Kraft feststellen.
Falls du ein Rad, was Richtung Leichtbau geht, fährst, wirst du merken, dass heutige Komponenten deutlich leichter ausfallen können (z.B. Carbon-Rahmen) als früher. Für dich heißt das: Schnellere Beschleunigung, die man eindeutig spürt.

Aber kurzum... Es muss kein Wow-Effekt sein, sondern kann auch ein "Hm, das ist aber anders"-Effekt werden :D Da hilft nichts außer testen.
 
Und ob es einen Wow-Effekt gibt.
Besonders bei der Geometrie der Rahmen.
Guck dir z.B. mal im Cross Country Racing Bereich die Bilder in Petejupp`s Galerie an was die Profis so fahren.
ich habe mich selber mit einem 1994 Müsing-Streckbank-Folterinstrument (so sehe ich es heute!!!) durch den Teuto gequält. Der Rahmen hängt immer noch im Keller, so zur Erinnerung an die grausamen Touren. Ideal war das Gerät für lange, steile Uphills oder für lange Strassenfahrten.
Heute fahre ich einen On One 456 carbon und geniesse jede Tour, komme jeden Anstieg rauf, Abfahrten sind ein Genuss und zaubern Grinsen in`s Gesicht.
Schei§ auf den alten Mist!
dann die Federgabel: Früher brrrrrrr...
Heute 140mm Stahlfeder, günstig geschossen.
Man kennt das ja: 25% steil runter, am Ende 90 Grad-Kurve.
Früher: Schi§§er-Schleif-Bremser, Gabel blockt, um die Kurve eiern.
Heute: Vollgas runter, vor der Kurve kurz (mit einem Finger, sanft!) anbremsen, mit Dampf durch und die Gabel macht alles mit, herrlich, jede Sekunde möchte man eigentlich speichern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe auch ein 456 Carbon, möchte aber warnen dass lange nicht alle hinten ungefederten Räder sich derart gut fahren. 99.5% aller Starrrahmen die man in Deutschland kriegt kann man wegen der ungeeigneten Geometrie nicht so aufbauen, von daher wird der Wow-Effekt ausbleiben....
 
Sicherlich hat sich die Technik weiterentwickelt. Man kann sowohl mit altem als auch neuem Material seinen Spaß haben (alt heißt ja nicht unbedingt schlecht ;)). Kommt drauf an, wie und wo Du fährst. Wenn Du aber sagst, dass Du mit Deinen Oldies sehr gerne fährst, geh ich mal davon aus, dass Du eher leichtes Gelände (Feld-, Wald- u. Wiesenwege) bevorzugst. Dafür ist das alte Material sicherlich ausreichend. Willst Du es mal mehr krachen lassen, wäre was moderneres sicherlich besser geeignet.

Zur Arbeit und für die Stadt nutz ich auch mein starres Trek 6500 (1997). Ansonsten je nach Lust und Laune mein Steppenwolf oder auch das Trek 7000 (1998).
 
[...]
Falls du ein Rad, was Richtung Leichtbau geht, fährst, wirst du merken, dass heutige Komponenten deutlich leichter ausfallen können (z.B. Carbon-Rahmen) als früher. Für dich heißt das: Schnellere Beschleunigung, die man eindeutig spürt.[...]

0,5% Gewichtsunterschied (Rahmen) machen aber sowas von eindeutig viel mehr aus als 20% Gewichtsunterschied (Fahrer). :rolleyes:
 
Ich habe auch ein 456 Carbon, möchte aber warnen dass lange nicht alle hinten ungefederten Räder sich derart gut fahren. 99.5% aller Starrrahmen die man in Deutschland kriegt kann man wegen der ungeeigneten Geometrie nicht so aufbauen, von daher wird der Wow-Effekt ausbleiben....
Nenn doch auch welche!
(Ich habe mir schon gedacht, das ich mit dem On ONe ein Goldstück habe!:daumen:)
 
Ja, die "neue" Geo ist schon klasse. Längeres Oberrohr, kürzerer Vorbau, flacherer Lenkwinkel, schöne breite gekröpfte Lenker, keine "Folterstangen" mehr. Federwege am Hardtail, die früher mal Downhill waren. Insgesamt sitzt man doch entspannter, hat mehr Kontrolle, der Bock lässt sich gerade bei höheren Geschwindigkeiten besser fahren.

Je nach Größe vielleicht mal ganz unvoreingenommen auf einem sog. 29er Platz nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau die, sorry. Habe allerdings schon Fahrräder aus den späten 90ern gesehen, und dazu vermutlich nicht die billigsten, die an den Kettenblättern keine hatten.
 
dazu kann ich auch was erzöhlen.
Ich fuhr bisvor kurzem ein haibike pro q fs 2003 fully. Umgebaut mit sid xx und monarch rt3 dämpfer uvm.
Also viele Teile neu und geo alt.Den vollen Federweg aus zu nutzen war kein grossen Problem:).
Aber jetzt habe ich einen neuen Haibike Sleek RX mit moderner Geo.
Da wird es wirklich schwer bzw. noch nicht geschafft den vollen Federweg aus zu nutzen und das trotz gleichem Federweg.
Der unterschied ist heftig:D.
 
Ja, die "neue" Geo ist schon klasse. Längeres Oberrohr, kürzerer Vorbau, flacherer Lenkwinkel, schöne breite gekröpfte Lenker, keine "Folterstangen" mehr. Federwege am Hardtail, die früher mal Downhill waren. Insgesamt sitzt man doch entspannter, hat mehr Kontrolle, der Bock lässt sich gerade bei höheren Geschwindigkeiten besser fahren.

Je nach Größe vielleicht mal ganz unvoreingenommen auf einem sog. 29er Platz nehmen.
Du triffst den Nagel auf den Kopp, thanks!
 
Es ist wie so oft Geschmackssache. Ich arbeite in einem großen Fahrradladen und baue täglich die schönsten Bikes auf bzw. repariere sie und fahre sie probe. Bin schon mit einem Hardtail in den Alpen gefahren und mit einem Fully hier im Harz. Trotzdem habe ich mein Hardtail wieder verkauft und fahre heute meine 4 Classic Bikes allesamt starr, wie sich das gehört. Man ist mit einem modernen Rad wirklich schneller, und kann auch noch schwierigere Strecken bewältigen. In den Bergen macht das auch wirklich Sinn. Hier bei uns führte es für mich nur dazu, daß bis dahin interessante Strecken langweilig wurden, und ich zwar objektiv schneller war, sich subjektiv aber alles langsamer anfühlte. Keine Herausforderung mehr, kein Kick. Ich kann die Hügel hier nicht anspruchsvoller machen, mit einem gute alten Bike werden sie es aber von selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
dazu kann ich auch was erzöhlen.
Ich fuhr bisvor kurzem ein haibike pro q fs 2003 fully. Umgebaut mit sid xx und monarch rt3 dämpfer uvm.
Also viele Teile neu und geo alt.Den vollen Federweg aus zu nutzen war kein grossen Problem:).
Aber jetzt habe ich einen neuen Haibike Sleek RX mit moderner Geo.
Da wird es wirklich schwer bzw. noch nicht geschafft den vollen Federweg aus zu nutzen und das trotz gleichem Federweg.
Der unterschied ist heftig:D.

Ich verstehe nicht was du meinst. Meinst du, daß die neue Federgabel eine progressivere Kennlinie hat, oder daß Gewicht von der Front verschwunden ist, ohne einfach zum Heck verlagert worden zu sein? Erstes ist trivial, zweites ist physikalisch unmöglich.

Ich persönlich finde gestreckte Sitzposition besser, auch wenn das bei Erschöpfung vielleicht nachteilig ist und aktiveres Fahren erfordert. Aber das ist individuell. Die Rahmengeometrie muss einfach passen, bzw. einen Anfänger nur gemäßigt überfordern. Das Zweitwichtigste sind Felgen und Reifen (vorne Schwerbaureifen, hinten breite Felge mit Leichtbaureifen, beides mit so wenig Druck wie möglich).
 
mir scheint es dass das gewicht von der front nach mitte gewandert ist.

der unterschied liegt nicht an der gabel.einfach die ganze geometrie ist um paarfaches besser:).
 
Ja, ist halt individuell bzw. davon abhängig wie bergab-lastig gefahren wird. Die beiden Laufräder zusammen tragen immer dieselbe Last, nur je nach Geometrie unterschiedlich verteilt. Ich fahre viel Ebene und bergauf, und will lieber mit den Armen arbeiten als die Bandscheiben zusammenzustauchen. ;)
Fahrtechnisch geht natürlich mit der hecklastigeren Geo mehr.
 
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Ich habe letztens einen "normalen" Radfahrer mein 100mm-Sofakissen-Fully fahren lassen. Der stöhnte über die "gestreckte" Sitzposition, ich konnte nur grinsen.
Alles ist relativ, aber heute bekomme ich Geometrien, wie sie vor Jahren noch undenkbar waren.
Ein Hardtail mit 140mm an der Front?
1. Man muss wissen, das es sowas gibt.
2. Man muss vergleichen können.
3. Dann enischeiden, was einem passt.
Aber einfach nur zu sagen, ich fahre seit zwanzig Jahren so, da wird nichts probiert, halte ich für falsch.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten/Meinungen und den dezenten Hinweis, es einfach mal zu testen. Es ist aber interessant zu lesen wie einer die ganze Entwicklung mitgemacht hat und wo genau die Unterschiede nun liegen.

Ich bin schon mal mit einem Fully gefahren, da sass man ziemlich aufrecht drauf. Wie ist es da mit Gegenwind (ich bin gross)?

Dann fuhr ich mal mit einem Bike, da konnte man mit dem Bremshebel schalten. Hat mich überhaupt nicht überzeugt. Da liebe ich die Daumen/Zeigfinger Schaltung oder die Däumlinge.

Kann man sagen, dass die Bikes heute länger sind und dafür der Vorbau kürzer? Was ist der Vorteil von diesen "Motorradlenker" gegenüber den geraden?

Ja z.Z. fahre ich vorwiegend Feld- und Waldwege und auf der Strasse. Ich möchte aber bald auch mal wieder ein bisschen abseits gehen.

Gruss, Uwiefa
 
Such dir einen gut sortierten Radladen in der Nähe und fahr Probe.
Ansonsten gibt es zu all deinen Fragen ellenlange Threads hier im Forum.
Lesen macht Spass.
 
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