Viele Fragen Karwendel/Mittenwald

Schmirgel

...
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5. August 2003
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26
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Firecreek
Erst mal ein fröhliches Hallo an das Forum :)

Kurze Erklärung: Mein Brüderchen und ich sind seit anderthalb, zwei Jahren dem MTB-Bazillus heimgefallen. Da uns die uns zur Verfügung stehenden Berge (Siebengebirge, Eifel; Heimat Köln) so langsam zu "überschaubar" werden, geht es kommendes Wochenende zum ersten Mal, vorfreudig erregt, in die Alpen. Als Basis habe ich uns Mittenwald ausgesucht. Wie sind technisch immer noch in der fleißigen Lernphase, konditionell eigentlich gut beisammen (Sportstudent und Ex-Sportstudent mit bissel Hüftummalung *g*). Als Räder fahren wir ordentlich ausgebaute und gebastelte Hardtails - ausrüstungstechnisch ist es zwar nicht gerade 1. Liga, sollte aber keine Probleme geben. Erfahrung im hochalpinen Gelände haben wir auch als Flachlandtiroler respektive Deichfahrer (DSV-Oberstufe Ski alpin, viele Jahre Bergsteigen/-wandern (neu-denglisch Hiker?) in 2.000 bis 3.500 Höhe), allerdings nicht/kaum per Radl. Wir können maximal sieben ganze Tage bleiben. An vier Tagen wollen wir ordentlich biken, an einem Tag Bike&Hike bzw. Hiking; die beiden restlichen Tage eher ruhig, sprich See oder Shopping oder Biergarten pur :D

Nun meine Fragen:

1. Ich bin beruflich genug in Hotels; zelten ist eh lässiger. Also ab auf die Wiese. Ich habe jetzt den Campingplatz Isarhorn vorausgewählt. Eine gute Wahl? Oder ist Tennsee "netter"? Platz haben beide für uns...

2. Die Karwendelrunde ist fix eingeplant. Da wir auf jeden Fall auch eine Hüttenübernachtung in der Woche planen, will ich die eigentlich nicht "klassisch" fahren, sondern als Wochenhöhepunkt zur Zwei-Tages-Tour ausbauen. Und zwar nach diesem Plan: http://www.karwendel.com/apkportal/sections.php?op=viewarticle&artid=26 (also von Mittenwald los Richtung Scharnitz)
Eine schöne Tour? Oder fehlt uns ausgerechnet mit dem Teilstück Falkenhütte - Hinterriss "was"? Was mir etwas Sorgen bereitet: Als Übernachtung sehe ich nur die Plumsjochhütte. Wäre die okay? Aber dann habe ich am zweiten Tag rund 90 Kilometer... Hmm... das ist schon recht heftig. Alternative, die ich nicht sehe?

3. Ich habe mir jetzt den Moser-Guide bestellt (kommt morgen...), (Kompass-)Karten habe ich auch. Benötige ich noch was an Literatur?

4. Jetzt fehlen mir noch zwei Tages-Touren. Ich suche nach einer lockeren Einfahr-Tour (schon mit Anstiegen und ein oder zwei Single-Trails - aber konditionell überschaubar) und nach einer eher kurzen aber knackigen Abschluss-Fahrt (kurzes Anfahren, direkter Anstieg, Pause oben, dann Single-Trails, "lohende" Abfahrt; gerne auch Wetterstein). Jemand einen tollen Tipp?

5. Gibt es in Mittenwald einen guten Bike-Shop, der einem auch mal schnell bei evtl. Problemen hilft?

6. Sonstiges: Müssen wir auf irgendwas achten, was uns nicht spontan einfällt? Militante Fußgänger? Garstige Hüttenwirte (wir sind eigentlich sehr umgängig)? Bären (umgängig?)? Ein kulinarischer Geheimtipp (Riesen-Schnitzel, unvergessener Kaiser-Schamrrn)? Alle weiteren Tipps sind dito hochwillkommen :)

Vielen Dank für hoffentliche Antworten. Ich revanchiere mich mit Bildern!
 
HI,
eine superschöne Tour ist die Reintaltour, von Garmisch aus. (Moser Nr. 30, glaube ich). Landschaftlich ein Traum und der Weg ist auch sehr schön.
Einen super Kaiserschmarrn gibt´s auf der Enningalm, die Portion reicht auch für 2 Leute (ich schaff´s aber auch alleine). Die Tour zum Schachen ist auch lohnend, aber sowohl Reintal als auch Schachen nicht am Wochenende machen wg. Wanderern.
Aber ich denke, im Moser stehen genug Anregungen drin.
Viel Spaß und schönen Urlaub!
 
Tach,
Wanderer sind nicht nur am WE ein Problem.
Zur Zeit ist absolute Hochsaison. Oberer Teil vom Reintal deshalb nicht empfehlenswert. Moser bietet aber noch mehr.
Kaiserschmarrn ist absolute Pflicht.
Grüsse ins wunderschöne Rheinland...
... Siebengebirge ist top... war für 2 Jahre mein home-spot!
Rob69:D
 
Original geschrieben von Schmirgel
Erst mal ein fröhliches Hallo an das Forum :)

Kurze Erklärung: Mein Brüderchen und ich sind seit anderthalb, zwei Jahren dem MTB-Bazillus heimgefallen. Da uns die uns zur Verfügung stehenden Berge (Siebengebirge, Eifel; Heimat Köln) so langsam zu "überschaubar" werden, geht es kommendes Wochenende zum ersten Mal, vorfreudig erregt, in die Alpen. Als Basis habe ich uns Mittenwald ausgesucht. Wie sind technisch immer noch in der fleißigen Lernphase, konditionell eigentlich gut beisammen (Sportstudent und Ex-Sportstudent mit bissel Hüftummalung *g*). Als Räder fahren wir ordentlich ausgebaute und gebastelte Hardtails - ausrüstungstechnisch ist es zwar nicht gerade 1. Liga, sollte aber keine Probleme geben. Erfahrung im hochalpinen Gelände haben wir auch als Flachlandtiroler respektive Deichfahrer (DSV-Oberstufe Ski alpin, viele Jahre Bergsteigen/-wandern (neu-denglisch Hiker?) in 2.000 bis 3.500 Höhe), allerdings nicht/kaum per Radl. Wir können maximal sieben ganze Tage bleiben. An vier Tagen wollen wir ordentlich biken, an einem Tag Bike&Hike bzw. Hiking; die beiden restlichen Tage eher ruhig, sprich See oder Shopping oder Biergarten pur :D

Nun meine Fragen:

1. Ich bin beruflich genug in Hotels; zelten ist eh lässiger. Also ab auf die Wiese. Ich habe jetzt den Campingplatz Isarhorn vorausgewählt. Eine gute Wahl? Oder ist Tennsee "netter"? Platz haben beide für uns...

2. Die Karwendelrunde ist fix eingeplant. Da wir auf jeden Fall auch eine Hüttenübernachtung in der Woche planen, will ich die eigentlich nicht "klassisch" fahren, sondern als Wochenhöhepunkt zur Zwei-Tages-Tour ausbauen. Und zwar nach diesem Plan: http://www.karwendel.com/apkportal/sections.php?op=viewarticle&artid=26 (also von Mittenwald los Richtung Scharnitz)
Eine schöne Tour? Oder fehlt uns ausgerechnet mit dem Teilstück Falkenhütte - Hinterriss "was"? Was mir etwas Sorgen bereitet: Als Übernachtung sehe ich nur die Plumsjochhütte. Wäre die okay? Aber dann habe ich am zweiten Tag rund 90 Kilometer... Hmm... das ist schon recht heftig. Alternative, die ich nicht sehe?

3. Ich habe mir jetzt den Moser-Guide bestellt (kommt morgen...), (Kompass-)Karten habe ich auch. Benötige ich noch was an Literatur?

4. Jetzt fehlen mir noch zwei Tages-Touren. Ich suche nach einer lockeren Einfahr-Tour (schon mit Anstiegen und ein oder zwei Single-Trails - aber konditionell überschaubar) und nach einer eher kurzen aber knackigen Abschluss-Fahrt (kurzes Anfahren, direkter Anstieg, Pause oben, dann Single-Trails, "lohende" Abfahrt; gerne auch Wetterstein). Jemand einen tollen Tipp?

5. Gibt es in Mittenwald einen guten Bike-Shop, der einem auch mal schnell bei evtl. Problemen hilft?

6. Sonstiges: Müssen wir auf irgendwas achten, was uns nicht spontan einfällt? Militante Fußgänger? Garstige Hüttenwirte (wir sind eigentlich sehr umgängig)? Bären (umgängig?)? Ein kulinarischer Geheimtipp (Riesen-Schnitzel, unvergessener Kaiser-Schamrrn)? Alle weiteren Tipps sind dito hochwillkommen :)

Vielen Dank für hoffentliche Antworten. Ich revanchiere mich mit Bildern!


Also ersma Hallo,

ich bin die Reintaltour gestern gefahren (16:00 bis 19:00) kein Problem, ist eher leer dort.

so, zu den Fragen:

2. Ohne die Falkenhütte fehlt was! Plumsjoch ist als Übernachtung nicht so toll, Karwendelhaus oder Falkenhütte sind weniger spartanisch. Ne 2 Tagestour könnte von Mittenwald über Karwendelhaus, (Falkenhütte) und Plumsjoch an den Achensee gehen. Dort Übernachtung in Pension. Am nächsten Tag über Lamsenjoch wieder ins Risstal und von da über Vereinsalm wieder nach Mittenwald. Ist alles im Moser und Lamsenjoch ist DER TRAUM. 1500 knackige Hm am Stück!!

3. Nö.

4. Reintal ist landschaftlich ein Traum, oder Hallerangerhaus (auch im Moser zu finden) Auch auf den Schachen ist bei über 35Grad bestimmt ne nette Quälerei

5. bestimmt...

6. Fußgänger eher kein Problem. Im Karwendel sind eher richtige Wanderer und Bergsteiger unterwegs (weniger die militante Sandalen Fraktion) und mit denen gibt es auch weniger Probleme. Kulinarisch: Karwendelhaus: Spinatnocken (bei 37 Grad vielleicht etwas mächtig ;O) oder Kaiserschmarrn...

Viel Spass im Karwendel!!
 
Tach auch !

Was den Bike Shop in Mittenwald angeht, geh ich eigentlich immer - wenn ich da bin und irgendwas anliegt - zum Madhouse am Dekan-Karl-Platz.

War bisher auch immer zufriedenstellend !

Viel Spaß in Mittenwald

Sam (schon ein bißchen neidisch ;) )
 
Hallo,

den Campingplatz Isarhorn kann ich empfehlen, der liegt direkt am `Ziel`der Karwendelrunde.
Es hat mir sehr gut gefallen direkt an der Isar zu Campen.
Der Platz ist ziemlich naturbelassen, du kannst dir einen Platz frei aussuchen. Ausserdem ist sogar Lagerfeuer machen erlaubt. (glaube ich zumindest):D

Die Leute aus dem Mountainbikeladen Madhouse waren auch o.K.
Auf dem Campingplatz gab es Werbeblättchen von dem Laden, wenn du mit diesem Blättchen zum Mountainbikeladen gehst und was kaufst bekommst du ein paar % Rabatt.

Viel Spass in Mittenwald::bier:
 
Hallo,

eine schöne Bike & Hike Tour ist die Route Möslalm - Pfeishütte - Kreuzjoch.
Mit dem Bike von Mittenwald über Scharnitz zur Möslalm, dann weiter zur Pfeishütte. Wer den Weg von der Möslalm zur Pfeishütte mit dem Bike durchfährt bekommt vom Hüttenwirt einen Kasten Bier ( war jedenfalls vor ein paar Jahren so ).
Bike an der Pfeishütte abstellen und zu Fuß zum Kreuzjoch, ca 45 min. Von dort aus wunderschöner Blick ins Inntal nach Innsbruck ( fast 2000 hm direkt über der Stadt). Den gleichen Weg wieder zurück.

Hans
 
Danke für die vielen Antworten! Ich gehe mal chronologisch durch :)

@Pfadfinderin,

Reintal hört sich wirklich klasse an. Muss ich evtl. meinen Wochenplan etwas umstellen, da es am Samstag vielleicht doch voll wird. Wir fahren aber auch in der Regel sehr früh ab... Schachen habe ich auch schon gelesen (war glaube ich die Königstour bei mtb-mittenwald). Auch nett. Ennigalm ist auc markiert :)

@Rob69

Danke für die Tipps und die Grüße. BTW: Hast du einen Vorschlag für 'nen knackigen, halben Tag Siebengebirge? Könnte diesen Samstag noch ein wenig trainieren...


@Lurchschreck

Super, vielen Dank für die ganzen Tipps. Falkenhütte war auch fest eingeplant. Plumsjoch ahbe ich jetzt diverse Male gelesen, dass es als Übernachtung nicht taugt. Vor allem der Bericht von Marco über eine garstige Hüttenwirtin, die arme Biker in Schnitzel umwandelt hat mich dann doch bewogen, die Übernachtung dort zu streichen. Dein Tourtipp ist super, allerings wollen wir auf jeden Fall "oben" übernachten. Falkenhütte fänd' ich am schönsten. Allerdings bekomme ich meine Runde dann nicht ganz beisammen. Isarhorn - Falkenhütte ist für Tag 1 fast zu wenig (wobei ich die Schleife Oberbrunnalm, Isertal, Gleirschhöhe einbauen könnte). Aber wie komme ich an einem Tag von der Falkenhütte wieder nach Mittenwald? Direkt abfahren durch Johannestal nach Hinterriss ist schon wieder zu kurz, bis Achensee und dann zurück wird wieder sehr lang. Hmm... aber Karten und Moser sind jetzt endlich da - ich bastel weiter... Wer 'nen Tipp hat mit Falkenhütte in der Mitte. Ich bin ganz Ohr :)


@SSam

Madhouse. Hört sich gut an :)


@Steppenghost

Na dann habe ich doch eine gute Wahl getroffen. Also Isarhorn steht damit fest.


@HansH

Danke! Hört sich gut an, wobei der Hike-Anteil fast länger sein könnte. Ich schaue es mir mal an.
 
Holla,

ich habe jetzt "unsere" Woche mal mit dem Moser ein wenig ausgearbeitet:

http://home.t-online.de/home/schmidt.koeln/Karwendel/Karwendel_Wochenplan_grob.doc

Texte sind natürlich geklaut. Das Ganze natürlich bei optimalen Wetterbedingungen (bis Mittwoch sieht es ja noch sehr gut aus, Wettervorhersage in den Alpen über drei Tage ist eh Hokuspokus...), zur Not habe ich ja zwei Ausweichtage. Ich finde das jetzt ziemlich rund (der Doppler mit Ferchensee an den ersten beiden Tagen stört mich noch ein wenig...) und denke, dass das für uns als "Alpen-nOObs" gut fahrbar ist. Völlig unerfahren sind wir (s.o.) ja nicht. Sind halt viele "Klassiker" dabei, aber das finde ich völlig okay. Wir wollen ja vor allem viel sehen (viel fotografieren) und kennenlernen. Montags auf den Schachen würde es sehr früh (~7.00 Uhr) losgehen, um den Wanderen und dem Sonnenstich ein wenig aus dem Weg zu gehen. Bis auf die Bike&Hike-Tour kann ich ja auch alles ganz gut erweitern oder abschneiden.

Schaut das so okay aus? Noch irgendwelche Tipps?
 
Hi Schmirgel,

eine schöne Woche hast du dir da zusammengestellt.

Bin gespannt über deinen Bericht von den Laliderer Spitzen.
Das wird bestimmt eine tolle Tour, diese, mit dem Biwak-Shuttle, habe ich auch schon immer im Auge gehabt.

Wie machst du es mit den Rädern, unten lassen und abschließen.
Na klar wie sonst. Bei dem Gedanken die Bikes allein zurück zulassen wird mir immer ganz mulmig.

Gib Bescheid wenn du wieder daheim bist.

Winky
 
@Schmirgel
1. Bei der Auffahrt ins Karwendeltal nehmt die rechte Talseite (Richtung Pleisenhütte) und fahrt über den Karwendelsteig auf den Hauptweg. 5 Minuten Schieben, die sich lohnen.
2. In den Lalider Reisen gibt es eine Abkürzung Richtung Lalider Tal, ihr braucht nicht bis zum Hohljoch. Das spart fast 100hm. Ihr seht das aber schon, wenn ihr dort seit. Alles sehr übersichtlich.

Viel Spaß
Daniel
 
Schaut gut aus. Reintal muss auf jeden Fall sein: Erst mit dem Bike zur Hütte, dann noch 30min zur Fuß zum Partnachursprung, zurück zur Hütte, essen und auf dem Rückweg vielleicht mal in die Blaue Gumpe springen:cool:
 
Davon wirst Du kein Foto sehen, die Blaue Gumpe ist wegen der extremen Hitze geschlossen, ähh vertrocknet ;)

aber reintal ist von den temperaturen im moment natürlich trotzdem top, nicht ganz so heiss

Gruss
Thali
 
Echt??? Die Blaue Gumpe ist ausgetrocknet? Ich war vor 2 Wochen mal drin, da war noch ordentlich Wasser da... Naja, man kann sich ja auch so in die Partnach legen:cool:
 
In der Zip Datei ist schon ein Bild drin. Soweit geht es, auch wenn es verdammt umständlich ist.
Wir warten allerdings auf ein Bild der Gumpe _ohne_ Wasser :) Mit Wasser hat sie jeder schon gesehen, der mal im Reintal unterwegs war.

Daniel
 
Huhu,

seit gestern Abend sind wir heil und bestens gelaunt im Rheinland zurück. Kurzum: Es war eine tolle Woche !!!

Aber der chronistischen Pflicht nach (Fotos waren ja versprochen - und bei der tollen Resonanz):

Am Sonntag ging es nach drei, vier Stunden Schlaf in aller Frühe los. Außer einem Schocker (ein Alfa, der unmittelbar vor uns motorplatzend dahinexplodierte und uns 500 Meter Blindflug "schenkte") und etwas vielen Wochenendausflüglern am Autobahnende kamen wir nach sieben Stunden erschöpft, angeschwitzt in Mittenwald an. Ziel war direkt der Natur-Camping-Platz Isarhorn. In der Tat eine gute Wahl. Wir sicherten uns etwas listig einen großen Platz fast direkt an der Isar, was uns angenehm kühle Nächte bescherte. Der ganze Platz ist sehr rau, sprich sehr steinig und "verbäumt" - wer das mag, liegt und lebt hier richtig. Sanitäre Anlagen absolut ausreichend, die kleine Alm nett, Personal auch, Preise okay.

Am Nachmittag saßen wir dann zum ersten Mal auf dem Radl. Über Lauter- und Ferchensee auf den Hohen Kranzberg. Eine super Einstiegs-Tour. Wir sind durch zweimaliges "Zu-Früh-Abbiegen" zwar etwas zu oft auf dem Steig gelandet, aber alles gut machbar. Auf der Abfahrt nach St. Anton habe ich mich dann auch gleich zünftig entjungfert und kopfüber in den Schotter gebohrt. Ein paar Schürfer, die im Verbund-Gemisch von Sonne, Sonnenmilch und Schweiß mich ab dann vor jedem weiteren Verbremser zuverlässig warnen sollten...

Blick vom Kranzberg gen Mittenwald mit westlicher Karwendelspitze:

hoher_kranzberg2.jpg


Der junge Mann (=Bruder) und das Tal...:

hoher_kranzberg1.jpg


Montag haben wir nicht ganz so früh aus den Schlafsack-Polyestern gefunden, wie gehofft (siehe geringe Schlafzeit oben...), zudem musste mein Radl wegen akutem Schaltschluckauf zu Dr. Madhouse (eingehochdeutschter O-Ton: "Welcher Depp, hat denn das montiert?"), so dass wir erst gegen späten Mittag gen Schachen aufbrachen. Da wir Nachmittags im Ferchensee planschen wollte, beschlossen wir, den Schachen einen netten Schachen sein zu lassen und fuhren nur bis zur Wettersteinalm. Auch wenn vielleicht irgendwo was fehlte... Anfahrt war von Isarhorn über Lauter- und Ferchensee, Rückfahrt über Elmau wieder zum Ferchensee.

Vor der Wettersteinalm:

wettersteinalm1.jpg


Wettersteinalm mit Wettersteinwand:

wettersteinalm2.jpg


Impression - am Ferchensee:

ferchensee.jpg


Da die Wetterprognose ab Mittwoch etwas unsicher erschien, begannen wir unsere erweiterte Karwendel-Runde bereits am Dienstag. Der erste Tag verlief bis auf diverse Sitzprobleme meines Bruders wunschgemäß und unsere Befürchtungen ("tausende von Bikern gen Karwendelhaus") bewahrheiteten sich nicht. Es war direkt ruhig.


Blick ins Karwendeltal:

karwendeltal.jpg


Das Karwendelhaus:

karwendelhaus.jpg


Vom Kleinen Ahornboden zur Ladiz-Alm sind wir scheinbar zu früh auf dem Wanderweg gelandet, was uns eine Wanderin dann auch leicht ungehalten beibrachte. Na ja, auf der Hütte haben wir uns wieder vertragen... Übernachtet haben wir auf der Falkenhütte. Das Lager ist absolut zu empfehlen. Auch wenn es mit etwa 60 Gästen ziemlich voll war, hatten wir reichlich Platz. Lediglich das Essen fanden wir recht bescheiden. Das hatte etwas kantinenhaftes...

Auf dem Weg zur Falkenhütte:

zur_falkenhuette.jpg


Die Falkenhütte vor der Laliderer Wand:

falkenhuette1.jpg


[fortsetzung folgt] :)
 
So, weiter geht's...

Mittwochmorgen sind wir dann früh an der Hütte aufgebrochen und über die Lalider Reisen durch das Laliderer Tal abgefahren. In den Reisen waren wir dann mit unserem technischen Biker-Latein allerdings ein wenig am Ende. Ich weiß nicht, ob sich das Terrain von Jahr zu Jahr ändert, aber es war schon extrem verblockt. Viel zu fahren war da für uns nicht. Dennoch natürlich sehr beeindruckend unter den Wänden! Die eigentliche Abfahrt ins Risstal entschädigte ja dann auch für das bissel schieben/tragen.

Blick auf das Hohljoch:

hohljoch.jpg


Am Ende der Reise(n):

laliderer_reisen.jpg


Im weiteren Verlauf hatte ich dann auch meinen "schlappen Tag". Vielleicht lag es an der Hitze (um 8:30 Uhr bereits 25 Grad auf ~1.850 HM), auf der steilen Schotterrampe zur Vereinsalm brannte es dann so richtig-richtig, vielleicht lag es auch an dem Obstler, den zwei Radlern oder den fünf Weissbieren am Abend - der Mediziner in mir rätselt noch ;) Wie auch immer: Eine tolle Runde.

Donnerstag haben wir dann frei gemacht. Eigentlich wollten wir schwimmen, doch schon auf dem Weg zum Lautersee mussten wir in Mittenwald vor heftigen Hagelschauern flüchten. Zum Glück, saßen wir da nicht irgendwo im Berg auf dem Radl...

Der Freitag begann auch lange sehr stark verregnet, ehe es doch noch aufriss. Eigentlich hatten wir an Reintal gedacht, wegen dem Feiertag (das weiß man als Nordrhein-Westfale ja vorher nicht :D ), haben wir das aber dann doch gelassen. Stattdessen sind wir eine schöne Genusstour durch die Leutach gefahren (ähnlich Moser 3, aber mit einigen Abstechern in den Wald). Wer mal nicht so viele Höhenmeter fahren und dennoch eine landschaftlich tolle Tour haben will - absolut guter Tipp. Die paar Single-Trials haben sogar richtig Spaß gemacht. Ob die blaue Gumpe eine trockene Gumpe ist, kann ich also leider nicht berichten. Wundern würde es mich nicht. Es war schon extrem trocken, viele Bäche lagen völlig darnieder, einige Hütten mussten ja im Laufe der Woche schließen, da sie auf dem Trockenen saßen, alles halt auch sehr staubig, steinig.

Am Wurzelsteig:

wurzelsteig1.jpg


wurzelsteig2.jpg


Samstag dann zum Abschluss Bike&Hike auf die Laliderer Spitze. Nachdem in Scharnitz Horden an Bikern auf dem Parkplatz standen, fürchteten wir ja Schlimmstes, doch die Anfahrt zur Kastenalm entlang der jungen Isar war eher einsam. Allerdings trotz der tollen Landschaft ziemlich langweilig und zäh... Nachdem wir unsere Räder dann im Rossloch abgeschlossen hatten (was man aber nicht braucht, Kühe fahren glaube ich kein Rad), standen wir nach 2 ½ Stunden teils alpinen steigens..., nein, nicht auf der Laliderer Spitze, sondern vor der Dreizinkenspitze... *flöt* Volle Lotte verlaufen. Wir hatten die (allerdings wirklich leicht zu übersehende) Abzweigung am Hohen Boden verpasst... Leider hatte mein Bruder auch ein wenig Pudding-Beine, so dass wir etwa 30 Minuten vor dem Gipfel umkehrten. Da sind wir doch immer recht vernünftig. Schon auch eine äußerst interessante Gegend. Absolut rau, beeindruckende Felswände und -strukturen, extrem einsam (wir trafen, von der Kastenalm an, auf 15 Einheiten Kuh, 25 Einheiten anhängliches Bergschaf, drei Einheiten Mensch. Davon eine friedlich schlafend (!) im Rossloch und zwei im Geröllfeld, die uns grinsend erzählten, dass sie eigentlich auch zur Spitze wollten und sich verlaufen hatten. Es waren Einheimische...).

Abstieg von der Dreizinkenspitze (die Gipfel sieht man im Hintergrund):

dreizinken1.jpg


Fazit: Es hat richtig Spaß gemacht. Es war wie gesagt unser erster Bike-Ausflug in die Alpen - und es wird garantiert nicht der letzte gewesen sein. Auch wenn wir zwei geplante "Klassiker" (Schachen, Reintal) nicht bzw. nicht ganz schaffen konnten, vermisse ich eigentlich nichts. Ganz im Gegenteil. Viel gesehen, viel erlebt, viel gelernt. Im reinen Ausdauerbereich hatten wir trotz der Michaela-Hitze nur kleine Durchhänger, lagen auch größtenteils unter den Moser-Zeiten. Technisch war es auch okay (da sind wir ja auch noch lernfähig). Was mir/uns schon fehlten, waren die "Kilometer" im Vorfeld. So viel wie in dieser Woche fahren wir sonst in drei Monaten nicht... Da lernt man nach der Hälfte eines Tages doch immer mal wieder neue Körper-Partien kennen :D (jaja, Alpencrosser u.ä. dürfen jetzt mild-müde lächeln ;) )Aber ich denke, auch da haben wir ein wenig Blut geleckt...

Danke für die ganzen Tipps, sie haben mir gut geholfen!
 
Hey,

ein super Bericht! Vielen Dank für die schönen Minuten beim Lesen und dabei ins Träumen kommen. Ich selbst war vor drei Monaten in Garmisch und hatte ebensoviel Spass, nächstes Mal aber auch Mittenwald denn Garmisch ist Tourimässig einfach Hölle.

Wirklich klasse!

Gruss Marc
 
Marc, snake, schön, dass euch mein kleiner Bericht gefallen hat. Wie gesagt, erfahrene Alpen-Crosser werden ein wenig schmunzeln, aber für uns Quasi-Anfänger war es eine Traum-Woche.

@marc

Ich glaube nicht, dass Mittenwald so viel weniger "touri-mäßig" ist. Die Stadt selber ist eigentlich auch Tourismus pur (gut, was viel anderes bin ich als Deichfahrer ja auch nicht :D ). Wir waren aber auch kaum in der Stadt. Wenn dann im Madhouse oder beim V- oder Penny-Markt. Abends waren wir nur einmal in "der Stadt" aus, sonst nur am Isarhorn (grillen an der Isar hat ja auch was, durften wir trotz der Dürre zum Glück auch, nur offenes Feuer war verboten, aber wer hat bei 3x Grad auch Lust auf Lagerfeuer...). Garmisch kenne ich aber jetzt im Vergleich aber auch gar nicht.


@snake

Uuu... nur Regen/Nebel? Ich bin Schönwetterfahrer, ich glaube, da wäre mir der Spaß vergangen :D Wobei, auf dem ein oder anderen Anstieg bei brütender Michaela, haben wir zwischendurch auch ganz heimlich für 'nen Regenschauer gebetet...
 
Hallo Schmirgel,

ich kann mich Marc T und Snake nur anschließen: Toller Bericht...und erst die Bilder :love:
Das hat mich alles seeehr an meine Anfänge in den Alpen erinnert.
Meine "Einstiegsdroge" hieß auch Mittenwald und Karwendel. Seither gehts jedes Jahr mindestens zweimal nach Mittenwald. Nun schon seit fünf od. sechs Jahren und es gibt immer wieder neue Wege und Trails zu entdecken.
Karwendel ist auch top geeignet für den Einstieg, weil praktisch alles gut fahrbar ist und die Panoramen....:love:
Mal was anderes: Mit welcher Kam hast du denn die Fotos gemacht? Die Landschaftsaufnahmen mit meiner Sony-3MP-Cam sind nicht so brillant.

Gruß

Forest
 
Hallo Forrest,

ja das trifft sich ja dass du soviel in Mittenwald unterwegs bist. Ich fahre nämlich in zwei Wochen mit einem Freund zum Biken dorthin.
Wir werden Freitagabend anreisen, Samstag früh los und haben vor in einer Hütte zu übernachten, Sonntags wieder runter und heimwärts.
Ich hatte angedacht zur Falkenhütte zu fahren und auch dort zu übernachten, d.h. die klassische Karwendeltour. Da wir aber nicht so oft in die Alpen kommen, soll das Wochenende der Knaller werden und ich möchte auch eine schöne Hütte mit gutem Essen, urgemütlichen Betten (kein Matratzenlager), wenn möglich Duschen und netten Hüttenwirten.
Würd mich freuen wenn du mir als Mittenwald-Kenner ein paar Tips geben könntest bzgl. einer Tour und geeigneten Hütten.

Gruss Marc T.
[email protected]
 
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