Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

Moderne Bikes mögen objektiv besser sein, aber das juckt mich nicht die Bohne. Das Perfekte hat halt auch den Makel der Langeweile.

Das mit den perfekt-unperfekten Damen hast Du wunderbar (und völlig richtig) gesagt!
:cool:

AMEN

Da sich im Bekanntenkreis ja seit einigen Jahren herumgesprochen hat, dass ich hobbymäßig an Fahrrädern herumdoktere, baue ich ab und an mal eins für diesen auf. Und manche Leute lassen sich von mir leider nicht für "Altmetall" begeistern. Erst kürzlich musste ich daher ein modernes Rad zusammenstellen.

29er, 120 mm Gabel, Scheibe, 1 x 11.... technisch geht das schon in Ordnung. Bis auf das Chopperfeeling. Optisch empfand ich aber alles als totale Katastrophe. Allein die wirre Verlegung der Züge und Hydraulikleitungen. Auf jedem Bauteil stehen bunte Schriftzüge....und, und,und...

Nö - das möchte ich einfach nicht. Das Auge fährt auch mit. Und da verzichte ich lieber auf das ein oder andere moderne Gimmik.
 

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
(...) In der Stadt fahre ich nach wie vor ohne Helm (...)
Ich hab ja irgendwann ca. 1995 mal die Ueberlegung angestellt, dass es eigentlich komplett unlogisch ist, auf MTB- oder Reiserad-Tour einen Helm aufzusetzen, aber diesen in der Stadt, wo es nachweislich am gefaehrlichsten ist (man bemuehe eine beliebige Statistik), wegzulassen ...

Ist zwar jetzt Off-Topic aber so ist das nun mal. Menschen schweifen ab, nur Maschinen spulen stur ihren Algorhythmus durch :D
 
Klar macht auch in der Stadt ein Helm Sinn, allerdings sehe ich auf einen intensiv geführten Alpencross mit acht Stunden im Sattel die Sturzgefahr deutlich höher als morgens in der Stadt auf dem kurzen Weg zum Bäcker und zurück. Muß letztlich jeder für sich entscheiden. Wenn mich dann doch mal ne Mutter im SUV mitnimmt kann es halt auch blöd laufen, klar.
 
Was ich eher für ein Problem der ganzen Radgrößen finde ist die Preispolitik.

Gebrauchte 26 Zöller sind im Gebrauchtmarkt teilweise teurer als neeue 27.5 oder 29 Zöller. Das war auch der Grund warum ich mir ein Neues gekauft habe anstatt ein 26 Zoll Bike zu nehmen. Finde 26 Zoll einfach klasse, aber wenn nur zu moderaten Preisen.
 
Der Markt ist hier und da sicher auch ein wenig irrational, aber ich glaube schon daß man an gute 26er grundsätzlich eher günstiger rankommt als an die aktuellen Radgrößen.
 
Was ich eher für ein Problem der ganzen Radgrößen finde ist die Preispolitik.

Gebrauchte 26 Zöller sind im Gebrauchtmarkt teilweise teurer als neeue 27.5 oder 29 Zöller. Das war auch der Grund warum ich mir ein Neues gekauft habe anstatt ein 26 Zoll Bike zu nehmen. Finde 26 Zoll einfach klasse, aber wenn nur zu moderaten Preisen.
Ja, ein gebrauchter Porsche ist meist teurer als ein neuer Golf....
Was willst du uns damit mitteilen??? Dass es gebrauchte Bikes gibt, die teurer sind als neue? Das hat nix mit 26 Zoll zu tun. Deine Aussage ist sicherlich teilweise richtig. Aber viel zu pauschal und der Schluss den Du daraus ziehst, Ist falsch. Nicht jedes gebrauchte 26 Zoll Bike ist teurer als ein neues in 650b oder 29 Zoll
 
Mein Eindruck hinsichtlich 26er-spezifische Ersatzteile ist der, daß man da häufig ein Schnäppchen machen kann, da teilweise ja doch Restbestände recht preiswert verscherbelt werden.

Was (hochwertige) Kompletträder betrifft sollte das Angebot eh überschaubar sein, da eigentlich tot.

Okay, ich sehe hier daß 26er wohl teilweise doch eventuell geringfügig überteuert sein könnten.könnten . 10.590,- € für ein 26er Mädchen-MTB klingt schon ein wenig happig, auch wenn es aus Bulgarien stammt und ADVENTURE heißt: http://www.ebay.de/itm/like/112561078512?dispItem=1&ul_ref=http%3A%2F%2Frover.ebay.com%2Frover%2F1%2F707-134425-41852-0%2F2%3Fmpre%3Dhttp%253A%252F%252Fwww.ebay.de%252Fitm%252Flike%252F112561078512%253Fchn%253Dps%2526dispItem%253D1%26itemid%3D112561078512%26targetid%3D301754823111%26device%3Dt%26adtype%3Dpla%26googleloc%3D9043552%26poi%3D%26campaignid%3D807729745%26adgroupid%3D47457924132%26rlsatarget%3Daud-318516063577%3Apla-301754823111%26abcId%3D1103836%26merchantid%3D115591395%26gclid%3DCjwKCAjw3f3NBRBPEiwAiiHxGPx8awigWaz-D35rWPFz6co55wJ_oA0ELXgszs4AZq-jQ0OVingKaRoCF3YQAvD_BwE%26srcrot%3D707-134425-41852-0%26rvr_id%3D1312797043643&chn=ps&dispItem=1&ul_ref=http%3A%2F%2Frover.ebay.com%2Frover%2F1%2F707-134425-41852-0%2F2%3Fmpre%3Dhttp%253A%252F%252Fwww.ebay.de%252Fitm%252Flike%252F112561078512%253Fchn%253Dps%2526dispItem%253D1%26itemid%3D112561078512%26targetid%3D301754823111%26device%3Dt%26adtype%3Dpla%26googleloc%3D9043552%26poi%3D%26campaignid%3D807729745%26adgroupid%3D47457924132%26rlsatarget%3Daud-318516063577%3Apla-301754823111%26abcId%3D1103836%26merchantid%3D115591395%26gclid%3DCjwKCAjw3f3NBRBPEiwAiiHxGPx8awigWaz-D35rWPFz6co55wJ_oA0ELXgszs4AZq-jQ0OVingKaRoCF3YQAvD_BwE%26srcrot%3D707-134425-41852-0%26rvr_id%3D1312797043643&ul_noapp=true
 
Das mit den überteuerten Preisen könnte einen anderen Grund haben: Ich habe auch mal einen gewerblichen Ebay-Verkäufer auf den astronomischen Preis für ein Kleinteil angeschrieben, weil ich von einem Versehen ausging. Er antwortete mir, das er momentan ausverkauft sei, aber das Löschen und bei Nachschub wieder Neuerstellen der Anzeige sei zu arbeitsaufwendig, darum macht er einen Horrorabschreckpreis, damit keiner auf die Idee kommt und kauft, was er dann nicht liefern kann, was dann zu Ärger führen würde.
 
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Warum ich noch den 26er Kram fahre?
Weil es mir schlicht einfach wert ist und Freude bereitet zu sehen und zu spüren, wie eine 2002er Speedhub immer noch perfekt schaltet, ebenso 2006er X9 Trigger und Schaltwerk, dazu eine 2008er Fox Gabel, die bei den ersten Pumpenhüben beim wieder aufpumpen sauber ausfährt oder eine der letzten 140mm Fox Vanilla mit Stahlfeder, robust und jeden Kiesel schluckend.
Drei 26er Räder, passend nach ihrem Einsatzzweck selber aufgebaut, bei jeder Tour ein fettes Lächeln in`s Gesicht zaubernd.
Geld für Räder hatte und habe ich immer und es ist ganz allein meine Entscheidung, für was ich es ausgebe.
 
Ach, ein fettes Lächeln in die Hackfresse gezaubert ist in der Tat nicht mit Gold aufzuwiegen.

Mein 03er Stevens wird auch ständig weiter verschlimmbessert, ein Ende ist da zum Glück nicht in Sicht. Es federt immer besser, es bremst richtig gut, ich kann darauf stundenlang sitzen ohne dass mir irgendwas weh tut, kurzum ich bin vollkommen entrückt und beglückt. :bier:
 
Radfahrer-Himmel.
Natürlich hakt es auch mal irgendwo, besonders die HT II Tretlager nerven.
Da wird mal richtig investiert.
Ich gönne jedem Biker soviel Spass wie ich selber habe mit seinen Fahrgeräten , egal was und wo er fährt.
 
Hast Du denn bereits häufiger Ärger mit den HT II Innenlager gehabt?
Bei mir (XT) scheinen die nahezu unzerstörbar zu sein, sind möglicherweise sogar noch die ersten von 2003.
In jedem Fall deutlich über 20.000 km gelaufen.
 
Jau.
Bei allen drei Bikes eine Schwachstelle. Aber nur Ärgernis, keine Schäden.
Werde mal das Hope-Set testen...
 
Ein ganz wichtiges Thema bei der Bikewahl ist bei mir immer auch noch eine gewisse Konkurrenzfähigkeit.
Wenn ich das Gefühl hätte, daß die ältere Technik mich über Gebühr im Vergleich zu aktuellen Rädern mit der anderen Geo und den größeren Laufrädern einbremst, wogegen auch jedwede Verschlimmbesserungen nicht mehr weiterhelfen, dann würde ich wohl auch auf was modernes umsatteln.

Da in der Clique bis auf eine Ausnahme allesamt mehr oder weniger aktuelle Modelle von Canyon und Co. fahren und ich deren Räder auch ab und an mal ausprobiere und die ich auch ständig im direkten Vergleich auf gemeinsamen Touren erlebe, meine ich die Unterschiede recht gut erkennen zu können. Im Uphill, in Kurven, in der Ebene und auf der Bremse ist mein altes Bike absolut ebenbürtig. Bergab im unwegsamen holprigem Gelände allerdings sind die modernen Feuerstühle vor allem dank der schluckfreudigeren und stabileren Federgabeln und wohl auch wegen der moderneren Geo u.a. mit dem deutlich flacheren Lenkwinkel und längerem Radstand recht deutlich im Vorteil. Nun habe ich meinem Alteisen auch noch ne bessere Federgabel (RS Reba 120 statt Manitou Skareb 100) verpaßt, wodurch sich auch dieser Vorteil zumindest ein wenig relativiert hat. Mir fällt es jedenfalls nun deutlich leichter auch bergab mitzuhalten.

Damit will ich moderne Geos und die größeren Reifen gar nicht madig machen, die werden wohl noch ein wenig mehr Sicherheitsreserven und Laufruhe bieten und so bergab letztlich auch schneller sein, haben also durchaus ihre Berechtigung. Aber so gewaltig ist der Unterschied nicht wie in manchen Bikebravos dargestellt.

Es gibt auch alte 26er mit relativ steilen Lenkkopfwinkeln um die 71° und nem Radstand von klar unter 1100mm die bergab nicht hypernervös wirken. Heutzutage gilt ja schon 68° als steil.. ^^

Meine persönliche Quintessenz: Für letzte Rille sollte man auf was modernes umsatteln, ansonsten kann man auch getrost beim Alteisen bleiben, vorausgesetzt man setzt sich mit seinem Bike auch mal kritisch auseinander und schaut zu ob da noch markantes Verbesserungspotential drin schlummert. Dem Spaßpotential sind da jedenfalls zumeist nur recht geringe konstruktive Grenzen aufgesetzt.
 
Ein ganz wichtiges Thema bei der Bikewahl ist bei mir immer auch noch eine gewisse Konkurrenzfähigkeit.
(...)
Damit will ich moderne Geos und die größeren Reifen gar nicht madig machen, die werden wohl noch ein wenig mehr Sicherheitsreserven und Laufruhe bieten und so bergab letztlich auch schneller sein, haben also durchaus ihre Berechtigung. Aber so gewaltig ist der Unterschied nicht wie in manchen Bikebravos dargestellt.
Es ist halt auch immer ne Frage des Zeitgeistes. Aktuell ist es einfach modern möglichst schnell bergab zu donnern. Entsprechend entwickeln sich die Bikes und sind in den Feld natürlich wesentlich besser als die früheren Bikes, bei denen der Schwerpunkt eher auf geringem Gewicht und Wendigkeit lag (DH und Freeride mal ausgenommen). Zusätzlich hat man jetzt wohl erkannt, dass vor allem große Leute andere Bedürfnisse bei der Geometrie haben. Denen kommen die großen Räder und die immer längeren Rahmen natürlich sehr entgegen.
Für mich mir meinen 1,78 m reduziert sich der Unterschied zwischen neu und alt tatsächlich nur auf den Schwerpunkt im Einsatzbereich. Mir passt mein 26er HT perfekt und wenn ich mir heutige 29er anschaue ist man bei den L und XL Rahmen inzwischen bei sehr ähnlichen Proportionen aus Rad, Rahmen und Fahrer angekommen.

Bei der Technik hat sich gefühlt auch nicht so mega viel getan. Mal abgesehen davon, dass man aktuell auf weniger Gänge und Sattelverstellung on the Fly setzt. Die 10 Jahre alte Fox F80 oder die 9 Jahre alte SiD funktionieren einfach mal richtig gut und stehen den aktuellen Gabeln in nichts nach. Auch bei den Tests stehen Fahrweke schon seit mindestens 10 Jahren gut im Federweg und neigen kaum zum Wippen.

Darum bin ich was Trends angeht gelassen und kann mir momentan als 3. Bike eher ein 5 bis 10 Jahre altes Race Fully vorstellen als irgendwas aktuelles.
Die 26er Geo in Größe M passt mir perfekt, die Räder waren bezogen auf den Kaufpreis im Schnitt leichter, Fahrweke waren damals schon gut und die Sitzwinkel waren noch nicht so steil, sodass bergab auch keine Vario brauche, weil der Sattel einfach weniger im Weg ist.
 
Ne Variostütze hab ich mir ja für mein 14 Jahre altes Stevens gegönnt. Der Sitzwinkel meines Alteisen ist sicher auch nicht so steil wie heutzutage üblich, dennoch stand der Sattel bergab schon ganz schön im Weg.

Der Einwand mit dem Zeitgeist finde ich gut. Runterballern ist in der Tat schwer angesagt, und das kann man mit den modernen Geräten wohl auch ganz amtlich.

Die Sache mit den Federelementen entspricht auch meiner Wahrnehmung. Gute Federelemente gibt es schon geraume Zeit. Und die FSK hinsichtlich der verfügbaren Gänge, nunja, wer es braucht.. :ka:

Mit meinem 3fach Blatt vorne bin ich jedenfalls rundum zufrieden und hab für alles den richtigen Gang. Und ab und an ist es auch schön bergab mal noch ordentlich reinzutreten, zumindest auf Asphalt.
 
Ne Variostütze hab ich mir ja für mein 14 Jahre altes Stevens gegönnt. Der Sitzwinkel meines Alteisen ist sicher auch nicht so steil wie heutzutage üblich, dennoch stand der Sattel bergab schon ganz schön im Weg.

Mit meinem 3fach Blatt vorne bin ich jedenfalls rundum zufrieden und hab für alles den richtigen Gang. Und ab und an ist es auch schön bergab mal noch ordentlich reinzutreten, zumindest auf Asphalt.
Der Gebrauch einer Vario hängt vielleicht auch vom Fahrstil ab. Zum einen fahre ich den Sattel ne Idee tiefer als möglich, da sonst Rückenschmerzen und pendelndes Becken. Ansonsten hab ich auch viel rum probiert, Sattel oben, Sattel unten vor Abfahrten, aber es ist für mich einfach besser noch den Sattel als Kontaktpunkt zu haben.

Bei Schaltungen sehe ich das Problem nicht. Ne 3 Fach Schaltung ist schön flexibel. 1 Fach zwar mittlerweile auch aber wenn ich in der Lage bin Rechts 2 Hebel zu bedienen, dann schaffe ich das Rechts auch noch. Und ob ich dann 2 oder 3 Blätter zur Wahl hab ist dann auch egal :D
 
Ich weiß ja nicht was Du so mit Deinem HT fährst, aber ohne abgesenkten Sattel hat es mich ab und an schon recht fies ausgehebelt.. ^^
 
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