Aus "Dicke Luft macht Flugpassagiere munter" von Dieter Vogt, FAZonline vom 19.September:
Während die halbe Welt nach Toulouse blickt, wo Airbus das größte aller Verkehrsflugzeuge zusammenbaut, schläft die amerikanische Konkurrenz nicht. Boeing steckt mitten in den Vorarbeiten für sein neues Modell 7E7. Der Jet mit dem großen E (wie Effizienz) und dem gefälligen Kosenamen Dreamliner ist viel kleiner als der Airbus A380, das "Flaggschiff des 21. Jahrhunderts", aber technisch nicht minder anspruchsvoll (F.A.Z. vom 25. November 2003). Die sonst eher konservativen Amerikaner wollen diesmal die alte Welt an Innovationsfreude noch übertreffen.
Etwa 50 Prozent der Flugzeugstruktur sollen aus Verbundwerkstoffen gefertigt werden, auch große Teile des Rumpfs und des Flügels. Damit geht Boeing viel weiter als Airbus. Die klassische Metallbauweise bei Großflugzeugen verliert endgültig ihre dominierende Rolle. Leichtmetall-Legierungen haben an der 7E7 nur noch einen Anteil von 20 Prozent. Die neuen Werkstoffe bringen Gewichts- und Fertigungsvorteile. Boeing will hauptsächlich Epoxydharze mit Kohlenstoffasern verwenden, für die Tragflächen auch das neuartige TiGr-Composit aus Titan und Graphit.
Ein Nebeneffekt der Kunststoffbauweise dürfte den Passagieren gefallen: die geplante Erhöhung des Kabinendrucks. In heutigen Flugzeugen wird die künstliche Atmosphäre an Bord auf eine Höhe von etwa 2400 Meter über dem Meer eingestellt. Wer oft auf Langstrecken unterwegs ist, weiß, wie ermüdend die dünne und noch dazu trockene Luft im Flugzeug ist. Wollte man mehr Druck machen, brauchte man einen stärkeren, schwereren Rumpf. In der Boeing 7E7 soll die Kabinenluft einer Höhe von nur 1800 Meter entsprechen. Die Fluggäste werden sich in der dickeren Luft besser fühlen und munterer bleiben, heißt es dazu. Boeing hatte zusammen mit der Oklahoma State University das Wohlbefinden einer Probandengruppe unter verschiedenen Druckverhältnissen getestet. Möglich wird die Luftnummer, weil die Verbundwerkstoffe stabiler und weniger anfällig gegen Materialermüdung als Metalle sind. Boeing glaubt auch, die Luftfeuchtigkeit erhöhen zu können.
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Während die halbe Welt nach Toulouse blickt, wo Airbus das größte aller Verkehrsflugzeuge zusammenbaut, schläft die amerikanische Konkurrenz nicht. Boeing steckt mitten in den Vorarbeiten für sein neues Modell 7E7. Der Jet mit dem großen E (wie Effizienz) und dem gefälligen Kosenamen Dreamliner ist viel kleiner als der Airbus A380, das "Flaggschiff des 21. Jahrhunderts", aber technisch nicht minder anspruchsvoll (F.A.Z. vom 25. November 2003). Die sonst eher konservativen Amerikaner wollen diesmal die alte Welt an Innovationsfreude noch übertreffen.
Etwa 50 Prozent der Flugzeugstruktur sollen aus Verbundwerkstoffen gefertigt werden, auch große Teile des Rumpfs und des Flügels. Damit geht Boeing viel weiter als Airbus. Die klassische Metallbauweise bei Großflugzeugen verliert endgültig ihre dominierende Rolle. Leichtmetall-Legierungen haben an der 7E7 nur noch einen Anteil von 20 Prozent. Die neuen Werkstoffe bringen Gewichts- und Fertigungsvorteile. Boeing will hauptsächlich Epoxydharze mit Kohlenstoffasern verwenden, für die Tragflächen auch das neuartige TiGr-Composit aus Titan und Graphit.
Ein Nebeneffekt der Kunststoffbauweise dürfte den Passagieren gefallen: die geplante Erhöhung des Kabinendrucks. In heutigen Flugzeugen wird die künstliche Atmosphäre an Bord auf eine Höhe von etwa 2400 Meter über dem Meer eingestellt. Wer oft auf Langstrecken unterwegs ist, weiß, wie ermüdend die dünne und noch dazu trockene Luft im Flugzeug ist. Wollte man mehr Druck machen, brauchte man einen stärkeren, schwereren Rumpf. In der Boeing 7E7 soll die Kabinenluft einer Höhe von nur 1800 Meter entsprechen. Die Fluggäste werden sich in der dickeren Luft besser fühlen und munterer bleiben, heißt es dazu. Boeing hatte zusammen mit der Oklahoma State University das Wohlbefinden einer Probandengruppe unter verschiedenen Druckverhältnissen getestet. Möglich wird die Luftnummer, weil die Verbundwerkstoffe stabiler und weniger anfällig gegen Materialermüdung als Metalle sind. Boeing glaubt auch, die Luftfeuchtigkeit erhöhen zu können.
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