VPACE T1LT (Aufbau + Erfahrungen)

d-T-o

Lässt sich mit dem E-Bike shutteln
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Hallo zusammen,

auf der Suche nach einem neuen Titan Hardtailrahmen bin ich auf o.g. Prachtstück gestoßen. Leider gibt's dazu aber keinerlei Erfahrungsberichte im gesamten WWW außer der VPACE Homepage.
Den Beta-Tester zu spielen birgt natürlich ein gewisses Risiko, aber in einem Anflug von Wahnsinn habe ich mir das Ding geordert. Heute ist's endlich angekommen und so möchte ich euch am Aufbau teilhaben lassen und später im Frühling / Sommer erste Fahreindrücke liefern.
 
Allgemeine Infos:

Der Rahmen basiert auf dem Pingar Projekt, welches bereits hier im Forum vorgestellt wurde:
http://www.mtb-news.de/forum/t/pingar-projekt-titan-longtravel-ht-enduro-ht-wie-auch-immer.599737/

Wichtig:
Die auf der VPACE Homepage dargestellten Bilder sind leider nicht mehr ganz aktuell, im Gegensatz zum gezeigten Prototypen ergeben sich folgende Änderungen in der "Serie":
  • Durchgängige Zugverlegung (anstelle der teilweisen offenen Züge in den Bildern)
  • Keine Direct Mount Umwerfermontage mehr (nun Schellenbefestigung)
  • Das Loch nahe des Steuerrohrs für die Sattelstützen-Remote hat eine "schöne" und leitungsschonende Kabelführung bekommen.
Edit: ISCG Aunahme für KeFü auch nicht mehr vorhanden
 
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Kontakt:

Der Mann hinter VPACE ist Sören Zieher. Sehr unkomplizierter und netter Mensch, Emails werden sehr zügig beantwortet, teilweise schon Minuten später.
Absolute Spitze!

Von der Bestellung bis zur Ankunft des Rahmens sind ca. 9 Wochen vergangen. Etwas mehr als angegeben, aber dennoch I.O. wie ich finde.

Neben den technischen Spezifika des Rahmens und der aus meiner Sicht optisch schönen Formgebung spricht ein weiterer Punkt für VPACE, bzw. Sören:
Die Natur hat mich mit etwas ungewöhnlichen Körperproportionen "gesegnet", d.h. kurze Beine und langer Oberkörper (sogenannter Sitzriese). Normalerweise muss ich mich also immer zwischen kleinem Rahmen mit langem Vorbau entscheiden oder einem großen Rahmen mit wenig bis keiner Luft zwischen Oberrohr und den edelsten Teilen.
Obwohl der Rahmen laut Geometrietabelle schon einen recht großen Reach hat, stellte sich dieser bei einer Probefahrt dennoch als etwas zu kurz heraus. Daraufhin eröffnete Sören mir überraschenderweise die Option, den Reach für einen schmalen Taler anzupassen! Dies ist wahrscheinlich nicht nur für mich ein wichtiges Kaufargument, leider fehlt auf der Homepage ein Hinweis darauf.

Auf Nachfrage lassen sich übrigens auch andere Geometrieparameter ändern. Da diese (bis auf den Reach) aber wohl komplizierter zu realisieren sind, wird's dann nicht mehr ganz so günstig.

Fazit:
Eine gute und günstige Alternative zu Mawis, Rewel und Co., wenn man nur eine "halbe" Maßanfertigung braucht.
 
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Rahmengeometrie:

Der Rahmen wurde als Trail-HT mit größerem Hub (120-140mm) konzipiert, wird diesem Einsatzgebiet aber m.E. nicht ganz gerecht.
Bei 140mm Federweg würde man das Bike als AM-HT bezeichnen, dafür ist die Tretlagerabsenkung mit 55mm aber zu groß. Eine entsprechende Tretlagerhöhe findet man sonst normalerweise nur in der 100-120mm Klasse. Diese haben dagegen normalerweise längere Kettenstreben, um das Aufbäumen beim bergauffahren zu minimieren und das Rad bei schnellen Abfahrten durch den größeren Radstand stabil zu halten.

In dem von mir verlinkten Thread wurden diese Themen teilweise schon heiß diskutiert. Das für Alle passende Rad zu konstruieren ist halt unmöglich.
Inwiefern sich Tretlagerhöhe und Kettenstrebenlänge in der Realität auswirken, werde ich hoffentlich bald berichten können.
 
Lieferung:

Versendet wird mit DPD, in meinem Fall sogar mit fast minutengenauem Zustelltermin. Sämtliche Rohre des Rahmens werden separat in Schaumstofffolie eingepackt (Auspacken hat ziemlich lange gedauert :)) und das Ganze in einen Karton gesteckt.

Zum Lieferumfang gehören:
  • Metallfarbene Sattelklemme mit Innensechskant Befestigung (wahrscheinlich Edelstahl)
  • Einfache Steckachse mit Innensechskant Befestigung
  • Leitungsklipse
  • Schaltauge
  • Kabelkonus, Gabelkralle, Steuersatzabdeckung und Schraube (falls Steuersatz mitbestellt wird)
 

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Aufbau:

Da der Rahmen wie gesagt einige Zeit bis zur Fertigstellung gebraucht hat, habe ich mir dir Wartezeit mit dem Einkauf der meisten Teile versüßt:
teile.jpg

Fast wie Weihnachten, fehlt nur der Baum :)


Ich besitze bereits ein Starrgabel Trekking-Bike und ein 150mm Fully. Das T1LT soll die Lücke zwischen beiden schließen und mich die nächsten (hoffentlich) Jahrzente hauptsächlich auf längeren Touren abseits befestigter Wege begleiten. So z.B. für die nächste geplante Transalp, die mit dem Fully doch recht anstrengend war. Auch möchte ich mit dem T1LT wieder Spaß an den einfachen Trails haben, auf denen man mit dem Fully leider doch zu oft einfach drüberbügelt.
insgesamt ist ein eher gemäßigter Einsatz geplant, das Bike soll aber auch den einen oder anderen anspruchsvollen Trail aushalten können.

Da ich sämtliche Komponenten meiner Räder selber warte, soll das neue Bike möglichst wartungsarm sein. D.h. bei der Auswahl der Komponenten habe ich Robustheit und Wartungsarmut vor Gewicht gesetzt.
 

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Rahmen:

Ausgepackt und in Nahaufnahme sieht der Rahmen dann so aus:

rahmen.jpg


Wer sich jetzt über die Direct Mount Umwerferaufnahme wundert: Die habe ich bei meiner "halben" Maßanfertigung mitgeordert, die Friemelei beim Umwerfer einstellen wollte ich mir ersparen. Außerdem finde ich die Einkerbungen der Schellenbefestigung optisch nicht besonders ansprechend, welche sich bei mir nach einiger Zeit sonst immer einstellen...

Nahaufnahmen für unsere Schweißnahtfetischisten weiter unten. Insgesamt sauber gearbeitet und keine einzige auffällige Naht. Nur ab und zu sieht man doch, dass die Nähte nicht in einem Stück durchgezogen wurden.

Schnell Sattelklemme und Steckachse entfernt und dafür die beigelegten Steuersatzteile ans Bike gepackt und ab auf die Waage.
Nackt wiegt der Rahmen in Größe L/XL bei mir 2236 Gramm. Abzüglich der laut Herstellerangaben 102 Gramm für den bereits eingepressten Acros AZ-44 Steuersatz macht das 2134 Gramm.
Wie aber vorher bereits erwähnt habe ich mir den Reach etwas verlängern lassen. Und zwar um 3 cm. Macht also ein Mehrmaterial gegenüber dem normalen Rahmen von ca. 3,4cm Oberrohr und 4,2cm Unterrohr. Zusätzlich natürlich noch die Direct Mount Umwerferaufnahme. Subtrahiert man dieses Mehrmaterial, klingen die auf der VPACE Homepage gelisteten 1900 Gramm durchaus plausibel (falls hier ein Metallurg im Forum unterwegs ist, bitte mal durchrechnen ;)).


Weightcount:
Rahmen 2134g
Steuersatz 102g
__________________
Summe 2236g
 

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Gabel:

Die Gabel sollte von Rock Shox sein, da bei meinem Fully bereits eine Pike verbaut ist und ich dafür schon das eine oder andere Werkzeug angeschafft habe.
Wunschvorstellung für das T1LT wären 130mm Federweg gewesen und damit wäre nur die Revelation in Frage gekommen. Die Sektor wäre in der Stahlfederversion auf Grund der Wartungsarmut zwar auch eine Option gewesen, nur wäre damit der Gewichtsvorteil des Titanrahmens dahin gewesen.
Zwar wollte ich beim Aufbau nicht unbedingt nach Gewicht gehen, aber die ca. 200 Gramm leichtere Reba RL in 120mm hat letztendlich doch das Rennen gemacht.
Zumal ich eine Reba RL inkl. Remote zu einem unschlagbaren Preis gefunden habe. Kurioserweise günstiger als ohne Remote!

Da ich die Remote nicht am Bike will, habe ich sie abgebaut. Falls jemand Bedarf hat und in München wohnt, kann er sie sich gerne kostenfrei abholen!

Das Einschlagen der Gabelkralle mittels Stecknuss hat mit einiger Fummelei auch ganz gut geklappt (danke für den Hinweis, liebes Forum :love:).
Das Einzige was mich bisher noch stört, ist dass ich den Steuersatz doch ziemlich festziehen musste, um ihn spielfrei zu bekommen. Bei meinem Fully ist weniger Kraft von Nöten, trotz gleichem Steuerrohr (44mm) und gleichem Gabelschaft (tapered).
Hat jemand eine Idee, wie das kommt? Evtl. einfach nur Fertigungstoleranzen?

Naja, hier das Ergebnis:
gabel.jpg


Das Spacerungeheuer kommt natürlich weg, sobald die entgültige Schaftlänge feststeht!


Weightcount:
Übertrag: 2236g
Gabel: 1672g
Vorbau: 118g
Spacer: 26g
Gabelkralle: 10g
------------------------
Summe: 3052g


Edit: Habe den Spacerturm inzwischen etwas abgebaut und das Lagerspiel lässt sich nun problemlos einstellen. Höchst wahrscheinlich habe ich den Gabelschaft beim ersten Mal wohl einfach nur eine Idee zu lang gelassen.
Beim zweitenmal Kürzen der Gabel sollte man aber aufpassen, dass die Gabelkralle tief genug im Schaft steckt. Ansonsten fällt das Absägen recht schwer und man darf nacher noch eine halbe Gabelkralle aus dem Schaft rausoperieren :wut:
 

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Laufräder:

Leicht und möglichst schmal zum Kilometerfressen sollen sie sein, aber eben auch genug Reserven für ruppiges Gelände bieten. Meiner Meinung nach passt hier am besten eine 2,2" Bereifung. Dementsprechend musste ein Laufradsatz mit 21-23mm Maulweite her.

Herausgekommen ist letztendlich eine Kombi aus den alten ZTR Arch Ex mit 21mm Maulweite und den Conti X-King Protection.

Wie die Spacer aus dem vorherigen Bild erahnen lassen, soll das Bike orangefarbene Akzente bekommen. Daher also schonmal Conti :)
Das Black Chili taugt mir zudem ganz gut und die Protection Variante hat an meinem Fully bisher jedem scharfkantigen Stein oder abgebrochenen Ast widerstanden.
Außerdem sorgt die verstärkte Seitenwand m.E. für ein stabileres Kurvenverhalten bei niedrigem Luftdruck.
Damit kann auch die Maulweite etwas geringer ausfallen (und damit das Gewicht), 21mm sollten hoffentlich genügen. Da kam der Ausverkauf der alten Arch Ex gerade richtig...

Der kleinste Anstand zum Rahmen ist an der linken Kettenstrebe und beträgt etwa 1,2 - 1,3 cm. Ein 2.4" Reifen sollte wie auf der VPACE Homepage angegeben locker reinpassen (auch wenn's kein Conti ist).

reifen.jpg


Die Steckachsenaufnahme am T1LT ist ehrlich gesagt jedoch etwas problematischer. Die mitgelieferte Steckachse wollte ich durch eine Steckachse mit Hebel umtauschen, da das Bike öfters in den Kofferraum kommen wird und ich nicht jedesmal den Inbusschlüssel rauskramen möchte.
In der Restekiste hatte ich noch eine alte Shimano Steckachse, welche aber leider auf Grund folgender Eigenschaft des Rahmens nicht passte:

steckachse.jpg


Die Steckachse wird durch einen ca. 1,5 cm hohen Halbkreis aus solidem Titan "geschützt" :heul:.
Beträgt der Abstand zwischen Klemmfläche der Steckachse und dem unteren Rand des Hebel wesentlich weniger als diese 1,5 cm, so lässt sich die Steckachse nicht festklemmen.
Zur Veranschaulichung auch folgendes Bild:

achse2.jpg


Beim Kauf einer Steckachse mit Hebel sollte also unbedingt darauf geachtet werden, dass dieser Abstand groß genug ist!


Weightcount:
Übertrag: 3052g
Laufrad vorne: 1732g
Laufrad hinten: 1776g
Steckachse 75g
--------------------------------
Summe: 6565 g
 

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Bremse:

Wegen der Wartungsfreundlichkeit muss natürlich eine Mineralölbremse her. Momentan tut sich m.E. nichts zwischen Shimano und Magura, beides gute Bremsen. Da ich aber bereit das Bleed-Kit von Shimano habe, habe ich mich wieder für eine Shimano entschieden.
Wie ich diesem Forum entnehmen durfte, hatten die gerade auf dem Markt befindlichen M8000/M7000 zur Zeit des Kaufes jedoch Probleme mit wanderndem Druckpunkt. Dies ist inzwischen wohl behoben, aber beim Kauf der Bremsen unbedingt darauf achten, dass das Herstellungsdatum der Bremse nicht älter als Juni/Juli 2016 ist!

Wie auch immer, damals habe ich mich dann einfach für die noch alten M675 entschieden, die es günstig im Abverkauf gab.
Dazu eine 203mm Scheibe vorne und 180mm hinten.

Der Anbau der Bremse an den Rahmen war überaus einfach, fast schon langweilig: Vom Oberrohr verläuft die Bremsleitung zum ersten Haltepunkt an der Unterseite der Sitzstrebe. Über den zweiten zum Laufrad hinzeigenden Haltepunkt verläuft die Leitung dann fast geradeaus direkt in den Anschluss am Bremssattel. Keine Schlaufenbildung oder Knicke, perfekt!

bremse_hinten.jpg


Auch die hier im Forum oftmals als "frickelig" verschriehende IS2000 Bremssattelaufnahme stellte sich als absolut problemlos heraus. Kein seitlicher Versatz und mit nur minimalem Spiel bei der Befestigung des IS2000 zu PostMount 180 Adapters.
Im Laufe der Zeit mögen sich die Befestigungslöcher wahrscheinlich aufweiten, aber zumindest bei der Erstmontage konnte ich keinerlei Unterschied zur Montage des PostMount 160 zu 203 vorne feststellen. Auch bei der Ausrichtung des Bremssattels gab es keinerlei Überraschung, vorne dauerte es naturgemäß wegen der größeren Scheibe etwas länger als hinten.


Weightcount:
Übertrag: 6565 g
Scheiben: 347 g
Adapter: 74 g
Bremse vorne: 274 g
Bremse hinten:291 g
--------------------------------
Summe: 7551 g
 

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Schaltung:

Auch bei der Schaltung/Antrieb habe ich zu Produkten aus dem Hause Shimano gegriffen, konkret zur XT M-785 Gruppe.
Zur Begründung komme ich im nachfolgenden "Antriebs" Kapitel, hier soll es vorerst nur um die Verlegung der Schaltzüge gehen:

Wie man auf dem Bild unten gut sieht, wird der hintere Schaltzug von der Unterseite der Sitzstrebe in einem Bogen zum Schaltwerk geführt.
Leitungsschonender wäre sicherlich eine Zugführung auf der Oberseite der Sitzstrebe gewesen, hätte aber wohl optisch nicht so gut ausgesehen.
Insgesamt aber noch OK.

schaltung_hinten.jpg


Nicht so toll und bisher erstes wirkliches Manko ist hingegen die Zugführung für den Umwerfer:

schaltung_vorne.jpg


Die Leitung muss schon ordentlich für den Übergang vom Oberrohr zum Sitzrohr geknickt werden, Hier hätte es sicherlich nicht geschadet, den Befestigungspunkt am Sitzrohr ca. 2cm tiefer zu verlegen, um einen etwas größeren Biegeradius hinzubekommen.
Zudem wurde der Befestigungspunkt am Sitzrohr mittig nach hinten ausgerichtet, sodass der Zug zusätzlich noch um ca. eine Dritteldrehung um das Sitzrohr geführt werden muss. Daher empfiehlt es sich, für den Umwerferzug den ganz rechten der drei Befestigungsmöglichkeiten des Oberrohres zu nehmen.
Der Zug steht an dieser Stelle schon ziemlich unter Spannung, hoffentlich halten die C-Klipse das auf Dauer aus! :eek:


Weightcount:
Übertrag: 7551g
Umwerfer: 143g
Schaltwerk 266g
Shifter 233g
Züge 169g
--------------------------
Summe: 8362g
 

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Da die Sattelstütze erst irgendwann im Februar lieferbar ist, nutze ich die Zeit für einen kleinen Zwischenstand. Als Lenker habe ich günstig einen 680er Ritchey WCS ergattern können. Zum Einen fliegen dann die Schalt- und Bremshebel nicht so lose in der Gegend rum, zum anderen muss ich ja noch die korrekte Sitzposition herausfinden (falls der Lenker trotz Spacerreduktion immer noch hoch genug kommt, verirrt sich evtl. noch ein Titan Flatbar an's Rad :))

Hier das vorläufige Ergebnis:
zwischenstand.jpg



Ein kurzes Wort auch noch zur Leitungsbefestigung. Diese sieht in Nahaufnahme folgendermaßen aus:

kabelführung.jpg


Falls die C-Klipse nicht halten sollten, bzw. wem die C-Klipse zu teuer sind, kann laut Aussage von Sören auch ganz einfach Kabelbinder hernehmen.
Am Oberrohr hat sich bei mir von links nach rechts folgende Leitungsführung am sinnvollsten herausgestellt:
HR Bremse - Schaltwerk - Umwerfer


Weightcount:

Übertrag: 8362g
Lenker: 273g
-------------------------
Summe: 8635g
 

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Sehr schöne Dokumentation! Wird ein tolles Bike! Gibts weitere Bilder und ist das Bike schon fertig?

Grüße, Mats
 
Vario-Sattelstütze ist doch erst ab ca. Ende April lieferbar. Von daher steht das Bike leider erst einmal nutzlos in der Gegend rum :heul:
 
Ah, der Meister persönlich :)

Habe ich mir auch schon überlegt, bin aber noch nicht dazu gekommen: Die Sattelstütze soll eine mit interner Leitungsführung werden und ich müsste Kurbel + Lager deshalb später wieder rauspflücken. Das hat mich bis ca. Ende Februar davon abgehalten.
Dann habe ich bei der ersten Frühlingsfahrt mit meinem Fully bemerkt, dass die dort verbaute Reverb den Winter nicht überlebt hat. Die Beschaffung der für die Wartung benötigten Spezialwerkzeuge hat eine Weile gedauert und auch das erste Mal zerlegen und zusammenbauen braucht so seine Zeit. Urlaub zwischendrin musste auch noch organisiert werden und bis Ende April ist es nach Ostern ja nun auch nicht mehr weit hin.

Daher schon mal als Hinweis: An das T1LT kommt schon mal keine Reverb dran :aetsch:
 
Titan bohren

Wieso um alles in der Welt bohrt jemand ein Loch in einen niegelnagelneuen Titanrahmen? Ist der bescheuert?
Genau das habe ich mir auch gedacht, aber genau das auch gemacht. Warum?
Schauen wir uns mal das Innenlagergehäuse etwas genauer an:

tretlager1.jpg


tretlager2.jpg

Wie man sieht weisen die Öffnungen zum Unterrohr und zur Kettenstrebe (Nichtantriebsseite) einen geringeren Durchmesser auf als das entsprechende Rohr.
Der dabei enstehende "Grat" ist zumindest im Falle des Unterrohres auch gut mit dem Finger fühlbar und ich schätze diesen auf ca. 0.5cm. Der Grat zur Kettenstrebe lässt sich in Ermangelung eines schlanken Fingers leider nicht abschätzen...

Bündige Übergänge wären sicherlich auch machbar gewesen, bedeuten beim Schweißen wahrscheinlich aber erhöhten Aufwand & Risiko und somit einen höheren Preis. Jedoch sehe ich folgendes Problem bei der Sache: Sobald später Wasser in das Innenlagergehäuse gelangt (sei es durch Regen oder Kondensation) wird
dieses nur sehr schwer wieder herauszubekommen sein. Stelle ich das MTB beispielsweise auf das Hinterrad um das Wasser aus dem Unterrohr zu schütteln, fließt mir das Wasser in Kettenstrebe. Umgekehrt genauso.
Und da die (ebenfalls kleine) Öffnung zum Sitzrohr sehr nahe an der des Unterrohres liegt, fließt mir das Wasser beim Rad auf den Kopf stellen (zum Abließen lassen) wahrscheinlich wieder in's Unterrohr.
Letztendlich bedeutet dies, dass zum Trockenlegen des Rahmens eine Demontage des Tretlagers wahrscheinlich der schnellste Weg ist. Das wollte ich aber nicht.

Die optimale Lösung wäre hier sicherlich gewesen, keine Öffnung zwischen Innenlagergehäuse und Kettenstrebe auf der Nichtantriebsseite zu haben. Stattdessen einfach ein kleines Loch in der Kettenstrebe zum Druckausgleich/Belüftung, so wie es auch bei der Kettenstrebe auf der Antriebsseite gehandhabt wurde.
Dies wäre produktionstechnisch wahrscheinlich sogar billiger und man könnte das Wasser dann einfach aus dem Unterrohr schütteln (ohne dass es in die Kettenstrebe fließt) and das Wasser durch eine langsame Rotation über das Hinterrad in das Sitzrohr abfließen lassen.

Wie auch immer, nach einem Blick auf die Innenlagergehäuse meiner anderen 4 Bikes habe ich mich letztendlich zu einer kleinen Ablaufbohrung durchgerungen, damit das Wasser erst gar nicht in das Unterrohr, bzw. Kettenstrebe reinkommt.
Ist natürlich schon eine schwerwiegende Entscheidung das Ganze! Aber meine 4 anderen Bikes haben alle sowas und bei denen schwappt weder Wasser im Rahmen umher, noch ist mir ein Tretlager jemals durch einen Wasserschaden hopsgegangen.


So unscheinbar klein das Loch auch aussieht, es hat mich doch ca. 2.5h meiner Lebenszeit gekostet. Einfach weil Titan ohne das nötige Hintergrundwissen sehr schwer zu bearbeiten ist. Daher lasse ich euch an dieser Stelle an meinen gewonnenen Kenntnissen teilhaben :)
Ein Loch in Titan zu bohren kann man sich in ungefähr so vorstellen, als wollte man mit einem Holzlöffel ein Loch in ein Stück Gummi bohren. Auch wenn Titan zu den Metallen gehört, so ist es doch unglaublich flexibel!

Anfangs bin ich mit einem 2.5 mm Bohrer innerhalb einer halben Stunde gerade mal geschätzt 0.2 mm weit gekommen. Das sah wirklich nur so aus, als hätte bei einem Steinschlag ein etwas größerer Stein einen Kratzer an der Oberfläche hinterlassen! Respekt, der Rahmen wird wahrscheinlich noch meine Urenkel überleben :D

Bei geschätzten 3mm Wandstärke hätte die Aktion folglicherweise noch ca. 6-7 Stunden gedauert, das war mir dann doch etwas zu lang. Nach ein paar Recherchen im Internet unterbrochen durch diverse Zwischenversuche hat sich letztendlich folgende Vorgehensweise als am hilfreichsten herausgestellt:
  • Ankörnen
  • Mit einen 1 mm Bohrer beginnen und in 0.5 mm Schritten fortfahren. Das dauert dann jedesmal ca 1-2 Minuten. 1mm Schritte gehen auch noch, das dauert dann aber jeweils schon ca. 10-15 Minuten.
  • Nur neue, scharfe Metallbohrspitzen benutzen. Es gibt zwar auch spezielle Bohrspitzen für Titan, diese sind aber recht teuer. Die normalen Metallbohrspitzen reichen bei 0.5 mm Schrittweite vollkommen aus. Gerade die kleineren Bohrspitzen brechen gerne mal ab und fliegen durch die Gegend, deshalb Schutzbrille tragen und ein paar mehr von denen kaufen!
  • Titan wird mit viiiiiiel Druck und niiiiiiiiedriger Drehzahl gebohrt. Die genaue Drehzahl kann ich leider nicht sagen, man findet sie aber recht schnell heraus (in einem relativ schmalen Drehzahlbereich fängt das Titan an zu spanen, außerhalb davon passiert so gut wie gar nichts). Als grober Anhaltspunkt: Irgendwo rund um den Bereich in dem die Rotation der Bohrspitze mit dem Auge noch erkennbar ist.
  • Kleine oder billige Bohrmaschinen haben i.d.R. ein niedriges Drehmoment bei niedriger Drehzahl. D.h. die Drehzahl variiert mit dem ausgeübten Druck. Die Bohrmaschine in Position zu halten und gleichzeitig noch die Drehzahlschwankungen parallel zum Druck auszugleichen ist äußert schwierig! Deshalb ist eine große, gute Bohrmaschine hier Gold wert.
  • Titan geht wohl schon bei recht niedrigen Temperaturen in einen "semiflüssigen" Zustand über. Diesen Punkt habe ich nie erreicht, aber das Titan wickelt sich in diesem Zustand laut Google wohl gerne um die Bohrspitze und macht diese unbrauchbar. Daher bei längeren Bohrsessions zwischendurch Pause machen und die Bohrspitze abkühlen lassen.
 

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Die Odyssee mit der Sattelstütze.....Vorsicht, dieses Beitrag kann Spuren von überflüssigem Gelaber enthalten und darf auch gerne übersprungen werden!

Ursprünglich wollte ich die neue TRS+ Dropper Post von e13 an's Rad bauen. Genervt von der Reverb Stealth an meinem Fully wollte ich nun eine möglichst wartungsfreie Sattelstütze verbauen, welche sich im Notfall auch bei defekter Remote noch arretieren lässt.
Ab Februar sollte die e13 ursprünglich lieferbar sein, jedoch verschob sich der angebliche Liefertermin immer um ein paar Wochen. Letzter bekannter Zieltermin: Ende August 2017.

Jedoch sollte das neue Rad natürlich nicht den Sommer über nur rumstehen, deshalb habe ich letztendlich doch übergangsweise eine feste Sattelstütz verbaut. Die ersten paar Zentimeter ging diese auch noch ganz gut in das Sattelrohr, danach war jedoch Schluss. Also etwas fester auf den Sattel gedrück und mit einem mahlenden Geräusch verschwand die Stütze dann auch erfolgreich im Sattelrohr. Autsch, böser Anfängerfehler! Da waren wohl noch Späne im Sattelrohr, welches ich vorher besser mal gereinigt hätte :wut:
Aber immerhin habe ich mir damit nur eine feste Sattelstütze zerkratzt und keine teure Variostütze :D

Aber egal, schnell noch die gute Hope Sattelklemme in orange angezogen und erste Testrunde gedreht!
Nach den ersten Metern rutschte die Sattelstütze jedoch spürbar nach unten. Kurz absteigen, Sattelklemme fester anziehen und weiterfahren. Sattelstütze rutscht immer noch. Absteigen, Sattelklemme ganz doll festziehen und weiterfahren. Rutscht immer noch.
Ab nach Hause, Montagepaste in's Sattelrohr und Klemme brutal fest angezogen. Hat auf der ersten großen Tour auch recht gut gehalten, musste nur alle 20-30km die Sattelstütze ein paar cm aus dem Sattelrohr herausholen. Auf Dauer doch recht nervig, also nach Ende der Tour die beim T1LT mitgelieferte Edelstahlklemme drangemacht.
Passt! Muss nur ganz leicht angezogen werden, damit die Stütze nicht rutscht.

Naja, vielleicht habe ich ja eine falsche Klemme geliefert bekommen? Nee, laut Aufdruck 34,9mm.
Aber die Engländer sind ja bekannt für ihre Trinkfreudigkeit, vielleicht ist da im Suff irgendwo ein Fehler passiert? Bingo, nachgemessen sind's nämlich so um die 36mm!
Nach einigem Hin-und Hergeschreibe mit dem r2-bike Support habe ich dann auch eine Ersatzklemme bekommen, diese verrichtet ihren Dienst nun auch wie sie soll.

Aber so schön das Fahren mit dem neuen Hardtail auch ist, irgendwann überkam mich doch mal wieder die Lust auf mein Fully. Die Reverb hatte ich im Winter komplett zerlegt und gewartet und die Remote entlüftet.
Also beste Voraussetzungen um an einem schönen Samstagmorgen damit in die Berge zu fahren! Doch oh Schreck, die Remote geht wieder nicht:heul:
Nachdem das nun schon ein paar Mal passiert ist, hatte ich keinen Bock mehr auf die Reverb. Etwas Neues musste her. Nur was? Die e13 ist in absehbarer Zeit ja nicht lieferbar, also bleibt mir für's Fully im Bereich der >= 150mm Stützen nur wieder eine nicht-mechanische Stütze. Am zuverlässigsten scheinen mir die moveLOC und die Revive zu sein, jedoch bietet nur die Revive eine innenverlegte Kabelführung.
Praktischerweise wohne ich in München und damit quasi "um die Ecke" von Bikeyoke. Nach einem kurzen Mailkontakt mit @Sackmann war die Sache für mich eigentlich klar, die Revive kommt an's Fully.
Läden mit wirklich gutem Kundenservice kann ich an einer Hand abzählen, aber Sacki hat sich direkt auf Platz 1 katapultiert (ich hoffe das bisschen Schleichwerbung ist erlaubt hier :) ). Das war letztendlich dann auch der ausschlaggebende Grund für die Revive.

Aber was hat das ganze Gelaber hier nun mit dem T1LT zu tun?
Kurz vor der Bestellung habe ich den "Fehler" begangen, nochmal ein bisschen auf der Bikeyoke Seite herumzustöbern und habe dort die DeHy entdeckt. Das ist eine mechanische Remote für die Reverb, welche (hoffentlich) zukünfte Entlüftungsorgien überflüssig macht.
Also doch die Reverb am Fully behalten und nur die Remote austauschen?
Oder DeHy für's Fully und Revive für's T1LT?
Über die Revive habe ich im Internet nur von zwei Fehlfunktionen lesen können, welche aber ausschließlich auf Benutzungsfehler zurückzuführen sind. Bei der e13 dagegen konnte ich von gebrochenen Schrauben, festsitzender Stütze und großem Führungsspiel lesen. Schwierige Entscheidung, bis auf Federelemente und Bremsen wollte ich eigentlich nichts hydraulisches mehr am Rad haben.
Nunja, biken mit fester Sattelstütze macht definitiv keinen Spaß und so gebe ich der Hydraulik noch eine letzte Chance. Es wird die Revive!
 
Sattelstütze

Wie im vorherigen Beitrag bereits angesprochen, sollte das Sattelrohr vor der Installation der Sattelstütze
unbedingt gereinigt werden!
Die maximale Einstecktiefe beträgt beim L/XL Rahmen ca. 335mm, sodass momentan jede auf dem Markt befindliche Sattelstütze verbaut werden kann.

Die Kabeldurchführung für die Remote befindet sich auf der linken Seite des Unterrohrs nahe des Steuerrohrs
und sieht eigentlich ganz chic aus:

kabelfuehrung.jpg



Das Problem bei der Sache ist jedoch der zu flache Führungswinkel, sodass ca. ein Viertel der Durchlassöffnung
von der Kante des Rahmens blockiert wird. Die Remote-Leitung der Revive passt dort ohne Nachbearbeitung
definitiv nicht durch, die anderer Sattelstützen wahrscheinlich auch nicht!
Entweder muss man die Durchlassöffnung mühselig mit einer kleinen Rundpfeile aufweiten oder den unteren Teil
mit einem Dremel abfräsen. Der erste klare Konstruktionsmangel, wenn auch nur ein kleiner.

Wie erwartet erweist sich der im Beitrag "Titan bohren" genannte Übergang zwischen Unterrohr und
Tretlager als ein wenig hinderlich bei der Zugdurchführung. Das von "vorne" eingeführte Ende des
Zuges schiebt sich nämlich entlang der Innenseite des Unterrohres Richtung Tretlagergehäuse, bis es
an der Übergangskante hängenbleibt. Jedermann mit kleinen und beweglichen Fingern wird sich hier freuen,
alle anderen müssen ein wenig rumpfriemeln, bis der Zug schließlich im Tretlagergehäuse landet...
Im Sitzrohr selber befindet sich ebenfalls noch eine kleine Kante, an der das Zugende gerne hängenbleibt.
Hier hilft ein schmaler Stock o.ä. von mindestens 20cm Länge, um das Zugende freizubekommen.
Insgesamt ging die Verlegung aber recht schnell vonstatten, schätzungsweise etwa 5 Minuten.
Naja, genauer gesagt 2x5 Minuten, weil die der Revive beiligende Zughülle "nur" 150cm lang ist und ca. 160cm gebraucht werden. Also ggf. schon rechtzeitig vorher einen passenden Ersatz besorgen.


Das Sattelrohr selber ist zumindest in meinem Fall passgenau gefertigt, mit der richtigen Sattelklemme
lässt sich die Sattelstütze schon mit relativ geringem Anzugmoment sicher befestigen:

sattel.jpg



Weightcount:
Übertrag: 8635g
Sattelstütze: 620g
Sattelklemme: 52g
Sattel: 268g
------------------
Summe: 9575g
 

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halbes jahr und noch keinen meter gefahren :eek:
bei mir eher halbes jahr alt und die ersten teile verschlissen sowie ein rahmen voller macken
 
Naja, mit fester Stütze bin ich schon seit Mai unterwegs (siehe Beitrag mit dem überflüssigen Gesabble).
Hab da aber das erste Mal gemerkt, wie sinnvoll so eine Vario-Stütze wirklich ist. Ständig absteigen zu müssen hat mich schon arg genervt, sodass ich danach nur noch Forstwege geschrubbt habe. Da verschleißt oder vermackt nix :)

Die Dokumentation hier hinkt gegebenermaßen etwas hinterher. Sobald der kommende Urlaub vorbei und das Wetter schlecht ist geht's weiter!
 
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