W A R U M ?

madbull

dööf
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Es braucht scheinbar einen ganz besonderen Tag, einen ganz speziellen Ride und ein wenig Glück und Eingebung, damit man sich gleichermaßen beflügelt über seine menschgegebenen Grenzen hinwegheben kann, um das GANZE aus einer höheren, ja annähernd gottgegebenen Sicht betrachten zu können... Um auf den GRUND eines für alle Zeiten und seit allen Zeiten festgeschriebenen Gesetzes zu blicken und so auch die Möglichkeit von WIRKLICHER Innovation zu schaffen... Nur so schafften es in der Vergangenheit Newton, Einstein und Konsorten, die Welt zu verändern, indem sie über die Grenzen des Bestehenden hinauswuchsen... Und vieleicht ist einer, der dem Übel desselben abgeschworen hat, vonnöten, um es zu erkennen... Also............

Warum ist die Schaltung RECHTS?????!??
 
Wenn sie links wäre, müsste man ja die Kette durch die Speichen fädeln, um hinzukommen. Haha.

Da wird sich wohl der erste Fahrradmonteur gedacht haben: "Bauen wir sie rechts, dann muss ich den Prototypen nicht mehr umdrehen"
Interessant aber, dass manche Hollandräder die Kette links vom Rahmen haben :D
[/Blödelmodus]

Daedl
 
eigentlich ein Beispiel einer Pfadabhängigkeit:
1. Ursprüngliche Entscheidung war schätzungsweise 50-50; der einizge Vorteil, der mir spontan einfällt ist: die meisten Rechtshänder steigen nach links ab, wenn man dann das Fahrrad hinlegt (Seitenständer war damals noch nicht erfunden :p ), dann liegt das Schaltwerk obenauf. Nun fällt mir ein anderer Vorteil noch ein: m.W. kam der Umwerfer vor dem Schaltwerk. Umwerfer wurde zunächst mit der Hand bedient (also direkt am Umwerfer), wozu man runtergreifen mußte. Da eignet sich die rechte Hand natürlich besser (der Erfinder war wohl kein Linkshänder).
2. So. Die Nachfolger bauten das alles nach, die Rahmen waren auf der rechten Seite mit Befestigungen versehen, Schaltwerke wurde dementsprechend konstruiert. Mittlerweile wäre es aufgrund von sunk costs unökonomisch und technisch unsinnig (= worscht), das zu ändern.
 
Gabs in der Pionierzeit der Schaltungen schon Umwerfer? Ich glaube zu wissen, dass es da nur ein Kettenblatt vorne gab..
Daedl
 
Ich meine mich dunkel erinnern zu können,gelesen zu haben, dass der Jan und seine Telekomiker mit Unterstützung von Campa vor 2 Jahren oder so, mal ausprobiert haben, die ganze Ketten-Schaltung-Einheit links zu montieren.
Begründung: Die Tour fährt im Uhrzeigersinn, und so wäre die Gewichtsverteilung besser :confused: :confused:

Weis da jemand was, oder war ich da Opfer eines Aprilscherzes ?!?
MfG
 
madbull schrieb:
Es braucht scheinbar einen ganz besonderen Tag, einen ganz speziellen Ride und ein wenig Glück und Eingebung, damit man sich gleichermaßen beflügelt über seine menschgegebenen Grenzen hinwegheben kann, um das GANZE aus einer höheren, ja annähernd gottgegebenen Sicht betrachten zu können...

Vielleicht ist auch nur die Flasche Wein vom gestrigen sunsetnightridesonstwienochundwohin in Timmendorf daran Schuld?! ;) :D

Nun denn, mal schauen, ob ne nachvollziehbare Antwort kommt!
 
polo schrieb:
eigentlich ein Beispiel einer Pfadabhängigkeit:
1. Ursprüngliche Entscheidung war schätzungsweise 50-50; der einizge Vorteil, der mir spontan einfällt ist: die meisten Rechtshänder steigen nach links ab, wenn man dann das Fahrrad hinlegt (Seitenständer war damals noch nicht erfunden :p ), dann liegt das Schaltwerk obenauf. Nun fällt mir ein anderer Vorteil noch ein: m.W. kam der Umwerfer vor dem Schaltwerk. Umwerfer wurde zunächst mit der Hand bedient (also direkt am Umwerfer), wozu man runtergreifen mußte. Da eignet sich die rechte Hand natürlich besser (der Erfinder war wohl kein Linkshänder).

Die Kette war schon lange vor der Schaltung und Umwerfer auf der rechten Seite. Die Schaltung/Umwerfer mußte also zwangsläufig nach rechts. Die Frage ist doch warum die Kette rechts ist und nicht warum die Schaltung rechts ist. Das man als Rechtshänder nach links absteigt, ist sicherlich eine reine Gewöhnungssache. Für mich also auch kein echter Grund.
 
Der Mann hier war dafür verantwortlich:
In 1879, an Englishman by the name of Harry John Lawson produced the first bicycle driven by a chain to the rear wheel in Coventry (central UK). He positioned the pedals in between the front and rear wheels, and had the pedaling motion conducted to the rear wheel via a chain. It was not until five years later in 1884 that a model, named the Lawson Bicyclette, appeared which could withstand the rigors of actual use.
(Bild siehe unten)

Ich kann mir neben dem schon genannten Auf-und Absteigen auch
psychologische Gründe vorstellen. "Rechts" ist im westlichen Kulturkreis
gleichbedeutend mit "vorwärts". Wenn man das Rad als dynamisches
Verkehrsmittel präsentiert, zeigt es also nach rechts. Dann muss der
Antrieb natürlich auch gut sichtbar vorne (also rechts) angebracht sein.
Schaut euch mal die Websites der Hersteller an. Alle Bikes zeigen nach rechts.

Wenn wir schon bei Antriebs-Anekdoten sind:
BSA steht für die "Birmingham Small Arms" Co.
Find ich immer wieder witzig, dass das Innenlager
meiner "Rennwaffe" BSA-Maße hat.

Thb

P.S.: interessanter Weise ist die "statische" Zeichnung unten nach links orientiert.
 

Anhänge

  • Lawson.gif
    Lawson.gif
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also, wikipedia sagt mir:

Kettenantrieb

Die Anwendung des Kettenantriebs im Fahrradbau, der durch verschieden große Zahnräder an den Kurbeln und der Radachse eine Übersetzung ermöglicht (eine Kurbelumdrehung dreht das Rad mehr als einmal), führte zum "Känguruh", einem gemäßigten Hochrad mit beidseitigem Kettenantrieb am Vorderrad. Doch erst der 1878 eingeführte einseitige Kettenantrieb des Hinterrads konnte sich wirklich durchsetzen – die Konstruktion war einfacher und stabiler, das Rad wegen der Entkoppelung von Antrieb und Lenkung leichter zu fahren und die Sitzposition zwischen Vorder- und Hinterrad gewährleistete ein wesentlich sichereres Fahrverhalten. Bekanntester Vertreter dieser Bauform war das von John Kemp Starley seit 1884 angebotene "Rover Safety Bicycle".
 
Klar - das ist das Huhn-Ei Problem. Aber der erste Hersteller (Lawson)
hat vielleicht schon daran gedacht, dass er sein Bike nach rechts
orientiert präsentieren will und hat deshalb den Antrieb so platziert.

Thb
 
polo schrieb:
Die Lösung: :p
Kanguruh.jpeg

"Das "Känguruh", ein gemäßigtes Hochrad mit beidseitigem Kettenantrieb am Vorderrad"

hmm, diese kontruktion funktioniert NUR mit beidseitiger kette, da man bei derartiger platzierung der tretkubeln keine "tretlagerachse" in diesem sinne verwenden kann.

außerdem glaube ich kaum, dass man sich damals aufgrund eines "wie siehts denn schöner aus" gedanken zu einer kette-rechts-kontruktionsweise durchgerungen hat.
 
ist es nicht so, dass die meisten Hosen für "Links-Träger" geschneidert werden (Ihr wisst schon was ich meine)? Mit dem Kettenantrieb auf der rechten Seite kann so der Links-Lastigkeit des Fahrers entgegengewirkt werden. ;)

Und es kann sich so nichts im Antrieb verklemmen (AUA!!!) :lol:
 
na die scheibn sin links wei die schaltung rechts im weg is...

öhm noch ma was in den raum wirft....

also bmx räder kann man auch manchmal mit da kette auf der linken seite sehen...

naja jut grübelt ma schön weiter und sagt ma bescheid wenn jemand ne lösung hat....
 
AchseDesBoesen schrieb:
außerdem glaube ich kaum, dass man sich damals aufgrund eines "wie siehts denn schöner aus" gedanken zu einer kette-rechts-kontruktionsweise durchgerungen hat.
Ha! Hast du eine Ahnung. Die waren damals genauso Marketingbewusst,
wie heutige Firmen. Wir reden hier über's Ende des 19. JH.
"Durchgerungen" hat er sich sicher nicht, aber da beide Seiten technisch
gesehen gleich sind und er ja sowieso einen einseitigen Antrieb bauen wollte,
hat er sich vielleicht vom Aussehen leiten lassen. Die Leute damals waren nicht
geistig rückständig, nur weil sie noch (oder schon) Gaslicht hatten.

Thb
 
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