Warum sind die "Kultschmieden" eingegangen?

mingus

velofahren
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Ich hab mich mal wärend einer BWL Vorlesung gefragt was wohl Fat City Cycles, DeKerf, Yeti und all den anderen das Genick gebrochen hat?
Hat das Zeugs keiner mehr gekauft, unfriendly takeover, war die Buchhaltung dauerbekifft?

In meinen Augen haben die qualitativ keinen Mist gebaut, und die originalen Yetis wurden ja auch in Europa sehr gut verkauft, bei Rahmenpreisen die heute DH Rahmen schlagen.

Sind die einfach mit dem Boom untergegangen, war den Kundendienst so mieserabel oder was auch immer?
 
dekerf und yeti gibt´s doch noch. dekerf ist eigentlich unverändert und yeti baut halt keinen kult mehr.......
 
Original geschrieben von mingus
Ich hab mich mal wärend einer BWL Vorlesung gefragt was wohl Fat City Cycles, DeKerf, Yeti und all den anderen das Genick gebrochen hat?
Hat das Zeugs keiner mehr gekauft, unfriendly takeover, war die Buchhaltung dauerbekifft?

In meinen Augen haben die qualitativ keinen Mist gebaut, und die originalen Yetis wurden ja auch in Europa sehr gut verkauft, bei Rahmenpreisen die heute DH Rahmen schlagen.

Sind die einfach mit dem Boom untergegangen, war den Kundendienst so mieserabel oder was auch immer?

Bitte hol DeKerf von deine Liste, dah unsere Chris immer noch sehr lüstige rahmen herstellt unter sein eigene nahme... ;)
 
Ok, Dekerf ist gestrichen, sorry :-)
Aber Yeti hat eine reise von schwinn zu volant (oder so) hinter sich, klein wurde von treck(?) geschluckt etc

Wieso konnten die alle gekauft werden? Wollten sie nicht mehr, war der preis so gut oder steckten sie in finanziellen schwierigkeiten?

BTW Gibt es die Firma DeKerf noch oder heisst es jetzt anders?
 
gute qualität is eben nich alles - da muss auch noch ne gute buchhaltung hinterstehen. zumindest leute die völlig unkultig sind. ausserdem is halt nich jeder zum dauerhaften arbeiten gemacht. is so, stell ich jedne tach wieder fest! :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :bier: :hüpf::hüpf::hüpf::hüpf::hüpf:
 
Warum viele unter gegangen sind??

Weil die meisten auf der markt (wenn möglich, und recht hat man) billiger ein rad kaufen will, weil die Preise von 'taiwan' räder/rahmen so niederig ist, das es kaum noch concurrenz fähig ist um Rahmen in z.B. America oder Europa zu herstellen, wenn es nicht um ein sehr besonders model geht wo man die specielle gewissenschaft braucht (also wenn du etwas besonders machen kann, zahlt man fast jede Preis).....

Wenn du etwas besondere ideën hätte, wurde dir jedoch ausgekauft (Bontrager, Klein, usw usw) oder via patent-überkauf aus der markt geholt....
 
Ich habe da ein bisschen eine andere Theorie...die meisten kleinen Schmieden, denen wir sooo nachtrauern, sind ca. 1995 eingegangen. Und gerade damals hat der Fully-Boom seinen ersten ernsthaften Anlauf genommen. Die kleinen Schmieden (Yeti + Co. mal ausgenommen) konnten da noch eine kleine Weile mithalten, indem sie einfach bestehende Systeme (meist das von AMP) adaptiert haben. Für Eigenentwicklungen fehlte aber das Geld und auch das Knowhow. Und als dann Canondale's Super V, GT's LTS etc. rauskamen konnten sie schon nicht mehr mithalten. Mir ging's damals nicht anders. Kurz gesagt hat wohl der Technikboom die Kulthersteller an den Rand des Ruins getrieben. Finanzielles Unvermögen hat dann noch den Rest erledigt....und wenn das nicht so gewesen wäre dann hätten wir keinen Grund, unseren Kult hier zu pflegen. Also seht's einfach positiv ;-)))
 
schliesse mich stifis theorie an. könnte noch mal das gleiche wie er schreiben.

schweissen scheinen die ja noch gekonnt zu haben.
nur die präzision und das know how für die fullys waren doch zu viel.

peppaman
 
Während der Boom-Phase 90-93 geglaubt es würde immer so weitergehen, staatliche Gelder für die Schaffung von Arbeitsplätzen bekommen (leider als Kredit), Nachfrage geht zurück, Kreditraten bleiben - Genickbruch!

Das anschwellen auf ungesunde Grösse bei zu hoher Nachfrage ist von kleinen Firmen mit dünner Eigenkapitaldecke kaum zu bewerkstelligen! Eigentlich sind die am Boom kaputtgegangen!
Wären die Firmen auf der Grösse von 1989 geblieben und hätten einfach die Stückzahlen produziert, die sie mit der Manpower machen konnten, dann hätte ein YoEddy 5000 DM gekostet mit einer Wartezeit von 5 Monaten und sie wären trotzdem alle verkauft worden!

So haben es Firmen wie Steelman, DeKerf, Curtlo oder Landshark überlebt! Als die Fullies dann kamen, war das Thema schon durch! Was dann wirklich ein Problem wurde war zum einen einfach eine Marktsättigung "wie uncool..." und die steigende Qualität aus Fern-Ost!

Schei$$e da fällt mir wieder auf - in dem Hurricane hab ich mittendringesessen ... ! Uiiii war da ein Wind ... !

phaty
 
und so machts der wiesman auch.
toi toi toi
nach freiburg:bier:

hoffentlich solange, bis ich meinen traum gezeichnet habe und ihn finanzieren kann...

so, jetzt aber duschen....Moore kommt gleich

peppaman

@phaty
you´ve got mail
 
für mich liegt die wahrheit zwischen stifi und jeroen. die fully-entwicklung hat in den jahren die ersten kräftigen schübe gemacht, und ich hatte damals den eindruck, dass einige der kulthersteller ein fully eher als alibi-funktion im programm hatten, und nicht bereit waren, den entwicklungsaufwand zu investieren, oder das knowhow hatten, um etwas eigenständiges zu realisieren. und beim fully ging und geht es halt in erster linie um funktion, ansonsten kann ich ja auch hardtail fahren.

wenn ich mich an die zeit um 91-92 erinnere, waren die unterschiede zwischen den edel-hardtails und den "bezahlbaren" was geometrie anbelangte doch noch deutlich. edel=sportraketen / bezahlbar=komfort-rutschen. was hat man denn damals für 1500 bis 2000 DM für bikes bekommen? und damals waren auch noch deutliche funktionsunterschiede zwischen den bezahlbaren gruppen und den topgruppen wie xt und xtr, die an den edelbikes verbaut waren. da gab es sogar noch nüchterne gründe für ein solches edelbike. ich weiß noch dass die treks, scotts die sich so gut fuhren wie die edelbikes dann auch nicht so viel billiger waren.

95 gab es dann doch schon eine menge " bikes, die in sachen geometrie gut funktionierten, und aufgrund günstiger rahmenkosten (massenproduktion/taiwan aber auch usa) und bezahlbarer aber nicht wirklich schlechterer gruppen mit ein paar hübschen edelparts hier und da immer noch bezahlbar waren. da wurde dann wohl die luft dünn. vernunftsmenschen kaufen nach funktionalität, nicht nach mythos. die edelbikes wurden nicht mehr in den stückzahlen verkauft, die produktionskosten konnten nicht gesenkt werden. irgendwann geht dann halt die luft aus, und da die cheffes dieser firmen ja alle irgendwie spaßmenschen waren, ist ihnen dann halt vielleicht auch der spaß vergangen. also dicht gemacht oder verkauft.

gruß
holger
 
aus dieser zeit hatten nicht immer ein glückliches händchen bei der wahl ihrer partner (geldgeber) zb. gary fisher, joe breeze ...

bikes überregional (ich meine international) zu verkaufen übersteigt meistens die möglichkeiten einer kleinen firma (was ja die meisten der kultfirmen waren).

tom ritchey zum beispiel hat überlebt aber der verkauft ja neben seinen kultstahlrahmen auch einen grossen haufen nichtsokultige massenware.
was der für partner hat weiss ich auch nicht

gruss stoph
 
Original geschrieben von singlestoph

tom ritchey zum beispiel hat überlebt aber der verkauft ja neben seinen kultstahlrahmen auch einen grossen haufen nichtsokultige massenware.
was der für partner hat weiss ich auch nicht

Die sind klein, freundlich, flexibel, verstehen viel von Geschäften und halten Dir dauernd Visitenkarten unter die Nase ... !!!

Designed in USA - Made in Taiwan scheint bisher die erfolgreichste Kombination zu sein!

phaty
 
@fixel: ja, hast auch recht. Im Grunde genommen hätte ich mir letztes Jahr auch ein Versandbike für 3000.- kaufen können anstatt mein Klein Adept für 8000.-. Die billigen Dinger sind heute eben auch verdammt gut. Das war natürlich nicht immer so. Tjajaja, so geht das...ich denke so wie sich heute der Markt präsentiert wird er sich auch noch in 10 Jahren präsentieren: Ein paar Markt- und Technologieleader (Trek, Specialized ...), einige Versandhändler oder sonstige Billigheimer und einige Nischenhersteller (Wiesmann etc.) Und eine beknackte Oldieszene *gg*
 
Nicht zu vergessen, daß man vor ein paar Jahren fast keine Möglichkeit hatte, sein Zeugs international als Kleinstfirma zu verkaufen.
Eigentlich hat das erst das Internet möglich gemacht...
Nur dadurch kann man sich monströse Vertriebsorganisationen sparen, und das Geld zum Überleben und Produzieren von feinen Rahmen benutzen.
Ich denke, ohne Internet würden auch heute die kleinen Schmieden nicht existieren können.
 
Erstmal Hallo!

Vor ungefähr 5-6 Jahren habe ich mit dem Biken aufgehört.
Grund: Verlagerung der Interessen.

Als sich vor 4 Tagen meine Frau entschloss ein Bike zu kaufen, dachte ich noch ich wüsste was abgeht.
(hatte ja gar keine Ahnung!)

Im ersten Fahrradgeschäft (nicht Bikeladen!) sah ich so schreckliche Bikes, so schreckliche Marken das mir schlecht wurde.

Nach und nach musste ich feststellen das es die Marken von damals nicht mehr gibt. (nur Taiwan-Dreck)

Man lachte mich aus als ich Namen wie "Bontrager, Brodie, Fat Chance, Syncros, Cooks" nannte. "Retro, das sind die 80er" konnte ich vernehmen. (???!!!!!!!!!!!!!!)

Meine Güte: Was hat sich bloß geändert. Nur noch Mist auf dem Markt.

Damals bekam man alles, jedes Teil. Heute nix mehr.

Ich bin sehr enttäuscht was man heute geboten bekommt. Nur Schund.

Alles Capain-Future-Fullies & Co und Marken die ich damals mit dem Arsch nicht angeschaut und nur müde gelächelt hätte.

Ich hoffe das ich noch irgendwie an ein paar Teile rankomme.

Eines ist mir jedoch langsam klar geworden:

Heute fährt man ein Bike von der Stange aus Taiwan.

Ich jedoch werde mein Bontrager Race fahren und Spaß haben.


Es lebe die Retro-Scene!!!
 
Es gibt ja noch, Steelman, Sycip, Moots, Spot, Matt Chester, Independent Fabrications, Rock Lobster, Gunnar, Hunter, Epic, Kelly, Landshark, Maverick, Retrotec, Slingshot, Seven, Vicious Cycles, Wiesmann, Germans ...

Also noch ist nicht alles verloren ... Nur Mut ... ;)

Aber trotzdem - lang lebe die Retro-Welt - und Du zeigst uns bald mal Dein Bonty!?

phaty
 
das Mission Statement von Trek lautet*:
"We are a dynamic, innovative company that will compete in global markets and strive for excellence in every aspect of our business. The foundation of our commitment will be to provide our customers with timely delivery of quality products and services at Competitive Values."
und das beinhaltet jede menge potentieller probleme:
- wenn man sich nur auf spezial- oder teilbereiche beschränkt,
- im kleinen rahmen bleiben will,
- nicht oder nicht rechtzeitig liefern kann,
- mondpreise hat,
- etc.
dann hat man's heutzutage eher schwer.

*okay, okay - das muss nicht heissen, dass die alles richtig machen. schon klar, aber gute argumente...

ansonsten:
Original geschrieben von altstrgf4
...Nach und nach musste ich feststellen das es die Marken von damals nicht mehr gibt. (nur Taiwan-Dreck)
...Meine Güte: Was hat sich bloß geändert. Nur noch Mist auf dem Markt.
ich kanns echt nicht mehr hören, dieses taiwan-bashen.
 
taiwan-bashing:


genau!
wer weiß, ob wir ohne mike synard (?) und tom ritchey jemals bikes mit zebrafarbenem oberrohr bekommen hätten:bier:
 
zebra von heute???


hatte mich eigentlich auf die schauff´s bezogen, die in den frühen 90ern (noch früher/später?) zebra-o-rohre hatten.

das waren neben den kettler-viechern die ersten mtb´s die ich wargenommen hatte.
 
Original geschrieben von dubbel
ich dachte, hier is das jeder-gegen-jeden-Forum?
:confused:

Nein wir haben uns alle fürchterlich lieb - sind allerding unglaublich elitär!

@altstrgf4: übrigens herzlich willkommen im Taiwan-Bashing-Klugschei$$er-Abgrenz-Classic-Forum! Du hast die Aufnahmeprüfung schon bestanden! ;)
 
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