Weil der Trial Sport sich ausschließlich in die "Spitze" (Hochleistung) entwickelt und nicht in die Breite.
Selbst Quereinsteiger die älter als 12 Jahre sind, haben kaum eine Chance. Der Trialsport ist in der jetzigen Ausrichtung nur für Ausnahmetalente geeignet.
Nachfolgend einige Beispiele für die Entwicklung:
Die Spuren im Wettkampfbereich werden von Jahr zu Jahr schwerer. Was 2006 grüne Spur war, war in 2007 blaue Spur.
Vor 5 Jahren konnte man die schwarze Spur fahren, ohne Räder versetzen zu müssen. Heute benötigt man in der weißen Spur Backwheel-Hoops, was man vor 5 Jahren in der blauen Spur noch gar nicht gebraucht hat.
2003 waren bei der DM (20") in Schatthausen fast 120 Fahrer am start, beim letzten Mal waren es noch knapp 60. Sehr viele Fahrer sind extrem frustriert von den DMs in Schatthausen abgereist. Was auch bei den Kids in der SDM der Fall ist. Mindestens die Hälfte verlässt frustriert die Veranstaltung, weil die Sektionen zu schwer sind.
Diese Entwicklung insgesamt macht den Einstieg schwer. Ein 30 Jähriger beißt sich bereits an der schwarzen Spur die Zähne aus, wenn er von 0 anfängt. Aufgrund dieser Entwicklung gibt es keine Angebote für Anfänger die Älter sind und das fängt schon bei 12 an und geht nach oben weiter.
Prinzipiell finde ich die Entwicklung des Trial Sports toll. Und was von den Verantwortlichen in der Vergangenheit geleistet wurde ist auch beachtlich. Was fehlt ist jedoch eine Struktur die den Unterbau und die breite Basis schaft, auf der die Hohe Spitze steht.
Im Trialsport kann praktisch jeder ohne Nachweis einer Qualifikation in der DM oder gar beim World-Cup starten. Auf der anderen Seite fährt jemand in der Kreismeisterschaft oder in der SDM gegen einen Deutschen Meister oder gar Weltmeister. Das ist wie wenn im Fussball der VFB in der Regional Liega von Stuttgart mit spielen würde. Die anderen Vereine aus den umliegenden Ortschaften würden gar nicht mehr antreten wollen, weil sie keine Chance mehr hätten.
Auf der Wettkampfseite bräuchte man eine Struktur und auf der Trainingsseite ein Angebot das mehr in die Breite geht.
Fahrrad Trial müsste sich in den MTB Radsport besser integrieren und sich im Radsport positionieren, anstatt am Motorrad-Trial, von wo sich Fahrrad-Trial schon längst wegentwickelt hat. Wenn sich heute ein Mountain-Biker auf ein Trial-Gelände eines Vereins verirrt, um mal etwas Technik zu trainieren, kann es passieren, dass er davon gejagt wird. (Es gibt Vereine bei denen man Mitglied in einem Motorsport Verband werden muss, um Fahrrad-Trial zu fahren

).
Es gibt Mountain Bike Vereine wie Sand am Meer. Aber keiner von denen hat eine "Untergruppe" Fahrrad-Trial. Stattdessen haben die Motorrad-Trial Vereine eine solche Unterabteilung. Ich glaube das dies mehr an der Historie liegt, als am geeigneten Gelände.
Würde dieser Anschluss an den Radsport besser gelingen, dann hätten die Spitzensportler eine bessere Basis für Sponsoring und der Breitensport hätte ein sehr weit offenes Tor, zu dem auch über 30 Jährige herein fänden "Helft mir über die Schwelle ich bin über 30

".
Die Spezialisierung der Trial-Fahrräder (ohne
Sattel, Geometrie etc.) ist m.E. der Verbreitung des Fahrrad-Trial Sports auch eher abträglich. (Ich selbst fahre begeistert ein solches Trial Gerät, ein GU Thyphoon 26").