Was beachten bei Bleiakkunutzung?

ILJA

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hi,
Habe mir nun für meine selbstbaufunzel diesen standart 3,4Ah 12V Bleigel akku bei reichelt bestellt. nun hört man hier aber immer bzgl. der lagerung/nutzung ganz viel vonwegen: akku nie tiefenentladen oder teilladen, höchstens nen monat ohne nutzung rumliegen lassen, nich überladen...

was is denn davon richtig? bzw. gibts ergänzungen?
wie behält mein akku die längste lebensdauer?

mfg ILJA
 
Hallo ILJA !

Das mit dem Tiefentladen ist wirklich tödlich für einen Bleiakku bzw. Bleigelakku,da es zu einem dauerhaften Defekt der Akkus führt.Der Akku sollte bei "normaler" Umgebungstemperatur,also so ab 15 Grad Celsius,geladen werden.Als Ladegerät kommt nur ein Gerät mit Ladeschlußspannungserkennung in Frage,also z.B. die bekannten AL 300,AL 600 oder AL 1600 (bei Reichelt).Ein Überladen ist mit diesen Geräten unmöglich.Bleigelakkus kennen keinen Memory-Effekt,d.h.es spielt keine Rolle,ob man den Akku nur nachlädt oder wenn er die Entladeschlußspannung erreicht hat (also der Punkt,wenn das Licht der Lampe ziemlich gelb wird) komplett bis zur Ladeschlußspannung auflädt.Eine Eigenart sollte denoch nicht unerwähnt bleiben: zur sogenannten Sulfatierung (Sulfatablagerung auf den Bleiplatten) kann es kommen,wenn der Akku über einen längeren Zeitraum nur mit einem geringen Entladestrom betrieben wird (wie z.B. als Notstromakku in einer Alarmanlage).Diese Sulfatierung kann mit hohen Entladestromimpulsen (bis zu 80A/100 Mikrosekunden) abgebaut werden (siehe auch www.elv.de Bleiakku-Lade-Aktivator).

Da der Akku eine geringe Selbstentladung hat (ca. 5 - 10 %/Monat, abhängig von der Lagerungstemperatur, ideal wäre hier im Keller bei ca. 15 Grad Celsius) verhält er sich unkomplizierter als z.B. NiMh oder NiCd.LiIon ist natürlich hier u.a. bei noch geringerer Selbstentladung nach wie vor der klare Gewinner,wenn auch teurer und aufwändiger zu laden.

Hoffe,ich konnte Dir mit den Antworten ein wenig helfen.

Gruß

Tom
 
jo, danke schonmal für deine antwort, gerade das mit dem nachladen war neu für mich. dachte man müsste die akkus immer vorher entladen.

noch ne frage: ab wann spricht man denn von einer tiefentladung? bzw. wodurch wird die erreicht (vermieden?).
 
leeresblatt schrieb:
Hallo,

habe irgendwo im Internet gelesen, dass je tiefer der Bleiakku ständig entladen wird, desto geringer die Lebensdauer.

Ist fast bei allen Akkutypen so nicht nur bei BleiGel!
Akkus sollten nach Gebrauch am besten aufgeladen werden. Lässt man einen halbleeren BLeiakku ein halbes Jahr liegen kann er schon tot sein.

Dafi
 
Hmmm... also angenommen, ich fahre einen Freund von mir besuchen. Ich brauche für die Hinfahrt ca. 45 Minuten. Sollte ich dann den Akku gleich bei meinem Freund aufladen, oder besser erst nach der Rückfahrt (wenn ich weiss, dass der Akku auch für die Rückfahrt reicht). Würde das die Lebensdauer des Akkus verringern, wenn ich ihn jedesmal dort auflade und dann nochmal wen ich zuhause bin?
Ach so noch eine Frage :D

Auf dem Sigma-Akku steht, dass man nach dem Aufladen noch eine Stunde bis zur Benutzung warten soll. Ist das wirklich nötig, und ist das bei allen Akkus so?



gruss

yama
 
yama schrieb:
Auf dem Sigma-Akku steht, dass man nach dem Aufladen noch eine Stunde bis zur Benutzung warten soll. Ist das wirklich nötig, und ist das bei allen Akkus so?

Jaja Sigma mal wieder...

Der Lader von Sigma hat eine für Bleiakkus viel zu hohe Spannung. Wäre die Spannung exakt die Ladeschlussspannung könnte mann nämlich den Akku ewig am Lader lassen. Bei Sigma muss man ihn aber nach einer vorgegebenen Zeit abklemmen weil sonst der Lader den Akku totkocht. Wird ein Akku mit zu hoher Spannung geladen beginnt er gegen Ende des Ladevorgangs das Gasen. Die eine Stunde Ruhezeit ist in so einem Fall tatsächlich notwendig.

Benutzt man hingegen den AL600 oder irgend ein anderes für Bleigelakkus geeignetes Gerät kann man laden bis der Arzt kommt - dem Akku schadet es nicht - ebenso ist die einstündige Zwangspause dann hinfällig.

Also alles was Sigma zum Thema Laden von Bleiakkus von sich gibt aist alles andere als ein Maßstab... :rolleyes:
 
Und auch nicht zu viele Gedanken darüber machen ... es ist schließlich nur ein billiger Bleiakku !! ;)

Aber im Ernst, lade das Ding mit einem guten Lader (AL-XXX) und quetsch ihn nicht bis zum Allerletzten aus ... mehr "Zuneigung" zu dem Akku ist IMHO auch eine Form der "Energieverschwendung". :rolleyes:

P.S: Wahrscheinlich legste dir in ein paar Wochen/Monaten eh einen LiIon-Akku zu, wenn du erstmal auf den "Geschmack" gekommen bist. :D
 
Nachdem gestern meine Mirage angekommen ist, habe ich nun eine Frage ;) .

Da das mitgelieferte Netzteil nicht taugen soll, habe ich mir gleich das AL-600 bei Conrad gekauft. Nun habe ich die Klemmen vom AL-600 abgeschnitten die Kabel etwas abisoliert und mittels Lüsterklemmen den Stecker der Sigma rangebastelt :D . Beim anschließen des Akkus an das Ladegrät leuchtet die grüne Lampe am AL-600, nur leuchtet die auch noch nach etwas 9 Stunden :rolleyes: .

Ist das beim ersten Laden des Akkus normal oder habe ich was falsch zusammengebastelt? :confused:

Mouse
 
ja das ist normal, inzwischen sollte die lampe allerdings aus sein.
die 600mA sind nur der anfangsladestrom, je voller der akku wird, desto geringer wird der strom (steht auch in der bedienungsanleitung)
du kannst also nicht die kapazität des akkus duch 0,6 A teilen um die ladezeit zu errechnen.
nun weiß ich nicht welche kapazität dein akku hat, aber meiner hat mit sinen 4,5Ah über einen tag gebrauch bis er voll war.
wenn die lampe leuchtet kannste da eigentlich nicht viel falsch gemacht haben, wenn der stromkreis unterbrochen wäre, oder nen kurzschluß hätte würd sie das nämlich nicht tun
 
CaptainMike schrieb:
(steht auch in der bedienungsanleitung)
:rolleyes: hm, vielleicht sollte ich mir doch mal angewöhnen Bedienungsanleitungen zu lesen :D .

Ich habe den Akku Donnerstag morgen vom Lader genommen und bin zur Arbeit gefahren. Am Abend habe ich den Akku wieder an den Lader gehängt und Freitag morgen war das kleine grüne Lämpchen aus :) . Es scheint also tatsächlich zu funzen, bin ich wohl doch nicht so ungeschickt :D .
 
Ich habe den AL600-Lader und den 3,4Ah 12V Bleigel Akku von Reichelt. Der Akku ist auf 12V 20W Halogen maximal eine Stunde belastet worden und immer sofort wieder aufgeladen worden, also nie tiefentladen. Das ganze etwa 10 mal und nun tut sich nichts mehr. Wenn ich das Ladegerät anschließe, geht die grüne Lampe nicht mehr an. Der Akku hat noch Restladung, ist also nicht leer.
Ist eventuell das Ladegerät kaputt? Nach 10x Benutzen? Das wäre ja Super Qualität.
Jemand 'ne Idee wie ich den Fehler finden kann?
Merci
 
noch'n Tip für langes Leben: Entladeschlussspannung beachten, also pro Zelle nicht unter 1,7V, hier also minimal 10,2V

Gruß Tilux
 
Und wenn ich mit Last entlade? Die Spannung war nämlich schon mal bei unter 9V dann hab ich die Last weggenommen und ich hatte wieder 11V. Unter Last spielt der Innenwiderstand ja ne große Rolle, ich denke mal da werden die Zellen nicht beschädigt solange sie im Leerlauf über 10V sind.
 
Bist du dir dabei sicher? Eine Akkuzelle ist doch eine Spannungquelle mit "eingebautem" Widerstand. Belaste ich den Akku immer stärker, fällt an dem Innenwiderstand eine immer höhere Spannung ab, die Spannung an der eigentlichen Spannungsquelle geht aber kaum runter. Denke ich wirklich in die falsche Richtung?
Beispielsweise misst mein NiMh Akkuladegerät die Spannung beim Laden (beim entladen bestimmt auch) im stromfreien Zustand. Es wird also der Ladevorgang alle paar Sekunden unterbrochen und dann die Spannung gemessen.
 
Benutze meinen Bleiakku 12V/3,Ah (ohne SICHERUNG ... :D ) seit 3 Jahren ohne Probleme - achte nicht ob das Teil tief/teilentladen ist. Ich lad's dann auf wenn ich's brauch. Als Ladegrät benutze ich nen Ansmann ALCS2-24.
 
Die Entladeschlussspannung bezieht sich auf den Punkt wo der Strom den Akku verlässt -> sog. Klemmenspannung. Innerhalb des Akkus laufen elektrochemische Vorgänge ab. Beim Erreichen dieses Spannungswertes sind die energieliefernden elektrochemisch aktiven Substanzen nahezu komplett umgesetzt - der Akku ist "leer", er kann den geforderten Strom nicht mehr liefern, deswegen geht die Spannung in die Knie.
Das mit dem Innenwiderstand ist glaub ich nicht sooo einfach zu erklären.
 
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