WCS Stütze zerfressen, Carbon Schuld ?

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Hallo
Habe gerade aus meinem 2011er Carbon Ghost die Sattelstütze rausgemacht und erschreckendes entdeckt. Die Ritchey WCS ist im eingesteckten Teil total zerfressen, unter den Lackfetzen ist das Alu richtig aufgeblüht, so ne weiße, pulverige Kruste. Das Rad kam so vom Händler, ich hab da nix dran gemacht.
Das da kein Fett ran soll hab ich schon gehört, aber durch das aufblühen hat die Stütze auch etwas geklemmt, hat richtig gestaubt als sie rauskam. Sollte da nicht wenigstens Carbon Montage Paste ran?
Gibts da Gründe für? warum das so aussieht? oder Einzelfall?
Wie kan ich das bei meiner nächsten Stütze verhindern?
Das Rad ist kein halbes Jahr alt.

Gruß
 
Beginnende Kontaktverklebung? Neulich hat hier jemand mit genau sowas seinen Rahmen zerstört, hast also quasi noch Glück gehabt. ;)

Ab zum Händler und reklamieren, wenn da Alu "trocken" auf Carbon montiert war, dann ist das ein klarer Montagefehler.
 
Hallo
Danke schonmal für diese Antwort.
Kann ich das bei meiner nächsten Stütze mit dieser krümmeligen roten Montagepaste verhindern?
Fett soll ja die sichere Klemmung verhindern, richtig? Wenn ich aber das Sitzrohr innen satt einfetten würde und nur die oberen 3cm mit Montagepaste müsste doch 1. die Alustütze geschütz sein und 2. die Klemmung halten, oder besser nur Montagepaste?

Warum passiert das eigentlich?
 
Jo genau, diese Vasiline mit Schmirgel drin:D
Bei Carbon kein Fett!

Silicoon Spray soll auch gehen - wenn du die Stütze öfters verstellst, gibt das keine Kratzer.
 
Das es zwischen Alu und einem Kunststoff passiert finde ich komisch, aber will jetzt auch nicht sagen dass es nicht sein kann, würde bei der Kombination einfach auch Korrosion tippen. Bei Metallen, insbesondere unter gleichen "verwachsen" die einzelnen Metallkristalle durch den Druck miteinander, so kann man es sich etwa vorstellen.
 
galvanisches Element, kohle steht ganz oben in der Spannungsreihe => das Alu löst sich auf => Aluoxyd => Ärger
glaub das ist sogar schlimmer als Alu in Stahl
 
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Hallo
Alles richtig was ihr schreibt.
Jeder kennt die Zink-Kohle Batterien. In diesem Fall wirds eine Alu-Kohle Batterie.
In der Elektro-Chemischen Spannungsreihe könnte man sogar die Spannung ablesen.
Die Kohle kommt zum Vorschein weil das Sitzrohr ausgerieben, auf genau 31,6mm wurde.
Fehlt nur noch das Elektrolyt, hier drängen sich Regen und Putzwasser auf. Schon wird die Alustütze zur Opferanode und löst sich auf.

Diese techn Zusammenhänge hab ich ja mal intensiv gepaukt, war mir nur nicht klar das das in diesem Zusammenhang auch funktioniert.

Warum liefert ein Hersteller wie Ghost die Räder trocken aus? Ein wunderbarer Rahmen wird durch so einen Montagemangel zum Edelschrott. Schade
 
Vormontierte Räder kommen normalerweise trocken zum Händler. Wäre auch sinnig, wenn das Zeug während des Transportes verschmiert und die Oberflächen durch die Reibkörper zerkratzt werden.
 
Hallo
Dann muss ich wohl Steuersatz und Innenlager auch ausbauen um hier mal nachzusehen, sind ja gleiche Bedingungen.

Warum eigentlich kein Fett?

Gruß
 
Innenlager, die Aluhülsen für BSA Gewinde und BB30 sind meist eingeklebt und sind per Kleber vom Carbon getrennt.

Bei Pressfitlagern besteht das Gehäuse der Pressfitlager meist aus Kunststoff und bietet auch keinen Grund zur Sorge.

Beim Steuersatz analog.

Fett: Fette vertragen sich nicht immer mit allen Kunststoffen. Zudem ist es bei Carbon ja nicht gewollt die Kontaktstellen zu schmieren. Glatter Kunststoff auf glattem Kunststoff + Schmiermittel würde mehr Pressung beim Klemmen benötigen. Wobei die Pressung und die darauf resultierende Druckspannung im Bauteil für Carbon nicht so gut ist.
 
dass das fett dem harz schadet kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. würde da voll in die richtung reibung gehen, warum man kein fett verwenden soll. bei der materialpaarung sollte man im direkten kontakt auch glas- oder aramidfasern verwenden, da diese im gegensatz zur c-faser nicht leitend sind.
 
Schon wird die Alustütze zur Opferanode und löst sich auf...


Na besser die Stütze löst sich auf, als der Rahmen...:D

Könnte man nicht eine spezielle Opferanode anbringen wie bei Schiffen oder Heißwasserboilern? Also so, daß sich die Stütze nicht auflöst?
Alternative wäre eine Stütze aus Edelstahl. Dann hat der leichtere Plaste-Rahmen wenigstens einen Sinn, wenn er das Mehr-Gewicht der Stütze wieder ausgleicht :cool:
 
Die inneren Lagen könnte man einfach aus Glas- oder Basaltfaser ausführen. Da die Rahmen an der Stelle eh ausgerieben werden müssen könnte man so Kosten sparen und hätte das Korrosionsproblem allumfassend gelöst.

Naja Fahrradbranche eben. Wobei Corratec auf der Eurobike 2012 gezeigt hat, dass die Lösung durchaus bekannt ist. Wobei gleichzeitig auch gezeigt wurde, wo man an so einem Rahmen sinnlos Material anhäufen kann und wie man an den Flaschenhalternieten wo das Kohlenstoff-Aluminium Korrosionsproblem ja ebenfalls existent ist diesen Kniff gleich wieder weglässt :D. Zwar könnte bei den Flaha Nieten auch ne lage schwarze Glasfaser liegen aber das sah auf den groben Blick nicht so aus.
 

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Naja Thermoplast ist wirklich selten. Oftmals Epoxidharz und da dann wahrscheinlich alle Fertigungsmethoden die man sinnvoll anwenden kann.
 
Im Normalfall wird der Rahmen im Prepreg verfahren mit Blaskern hergestellt.
Andere Teile werden schon mit RTM hergestellt.

Thermoplast wird aktuell meines Wissens nur für nicht Struktur teile verwendet. Da wird sich in den kommenden jahren noch einiges tun. Spätestens wenn man die sich der EntsorgungsProblematik bewusst wird.
 
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