Welche "gerichtsfeste" Dashcam? Lohnt sich der Aufwand?

Ich seh den Vorteil einer Cam eigentlich nur da drin, das ich Uhrzeit, Kennzeichen, Ort und Fahrzeugtyp für eine Anzeige habe damit ich nicht ständig anhalten und Notizen machen muss.
Ich denke auch das es aber weitgehend vergebliche Arbeit ist. Eher fällt man bei der Polizei negativ auf.
Andererseits: Für was gibt es die Verordnung wenn deren Einhaltung teilweise niemanden interessiert?

Am alten Wohnort machte ich immer Bilder von den Fahrzeugen die auf dem Radweg abgestellt waren. Natürlich nur wenn ich mit dem Rad unterwegs war und den Radweg verwenden wollte. Die Bilder gingen per Mail ans Ordnungsamt. Die bedankten sich immer und meinten das sie sich darum kümmern würden.
Manche Falschparker fuhren dann ganz schnell weg wenn die merkten das einer mit dem Handy Fotos von den Falschparkern macht :) Nur einmal ist ein Hermes Fahrer fast komplett ausgetickt weil ich dessen Fahrzeug fotografierte und er auf der benachbarten Straßenseite Pakete vom Paketshop abholte. Dieser parkte danach aber auch nie wieder auf dem Radweg...
 
Einer meiner Arbeitskollegen fährt aus den genannten Gründen immer mit Dashcam am Pendelrad.
Bei einem Unfall bei dem ihm die vorfahrt genommen und er angefahren wurde war die Polizei froh, dass er eine Kamera hatte, da diese die Aufklärung des Falls erleichterte.

Ansonsten isses einfach das Beste sich eine Strecke zu suchen die wenig gefährlich ist. Auch wenn diese länger und/oder anstrengender ist.
Das diese Situation nervig ist is klar. Aber leider isses in Deutschland eben der Fall das es deutlich zu wenig SICHERE Radinfrastruktur gibt.
 
Ein ständiges ganz leichtes Schlingern hat wirklich einen riesen Effekt! Es reicht vielleicht schon, wenn die Autofahrer nur eine Lenkerbewegung wahrnehmen. Sogar auf Italiens Landstraßen halten die auf einmal alle mehr Abstand 8-)

Je schmaler man sich als Radler am rechten Fahrbahnrand macht, desto übler wird man bedrängt.
Schlechter Tipp....Autonovizen/innen werden eher erschreckt mit hektischen Fahrmanöver reagieren und als Folge möglicherweise einen Unfall verursachen, dann bist du auch dran....

Eine Actioncam macht vor allem bei Personenschäden Sinn, da in solchen Fällen Grundsätzlich die Aufnahmen verwendet werden.
Pendle seit 3 Jahren mit Actioncam und schreibe aus Erfahrung.
Durch Loopfunktion werden laufend die Aufnahmen überspielt.
Die Gerichtsfestigkeit der Kamera ist beim Rad nicht so streng wie beim Auto.
 
Ein ständiges ganz leichtes Schlingern hat wirklich einen riesen Effekt!
Autonovizen/innen werden eher erschreckt mit hektischen Fahrmanöver
ständig ≠ hektisch
Wenn mich eine Windböe erwischt? Oder ich einen Schlagloch ausweichen muss?
Dieser rechtliche Strohhalm bringt Dir auch nix mehr,
Eben darum gibt es ja innerorts die 1,5m Sicherheitsabstand
wenn du im Krankenwagen durch den Schlauch atmen musst.
Aber, ja, schlussendlich ist man der schwächere ganz ohne Knautschzone.
 
Ich hatte auch schon mehrfach über eine Kamera nachgedacht, allerdings nicht im Straßenverkehr sondern im Wald wegen freilaufender Hunde und deren Besitzer.
Ich bin mehrfach von Hunden attackiert worden und von Hundebesitzern:innen beschimpft worden........
 
wenn du eine Camera als Abschreckung einsetzen willst,
dann funzen nur HelmCameras o. deren Dummies,
weil man als Autofahrer eig nix anderes im Berufsverkehr vom Fahrrad oder -fahrer wahrnimmt.

isso, es wird immer erst auf die Murmel geglotzt.

am Fahrradhelm in der Natur , oder am Motorradhelm im allgemeinen,
wirken HelmCameras dagegen als Agressor,
weil der Rüpel seine Kasperei filmen will.
 
Dann haste Pech gehabt....absichtlich schlenkern ist ne andere Nummer...und glaub mir, wenns knallt schaut die Rennleitung sehr genau hin.
Wenn der Autofahrer dich beim überholen erwischt, dann hat er auf jeden Fall den vorgeschriebenen Abstand unterschritten. Da macht ein 20cm Schlenker auch keinen Unterschied.
 
Naja....20cm können im Worstcaseszenario das Ende bedeuten...
Pendle seit 33 Jahren,25 davon ua durch ein Gewerbegebiet, da wird es schon mal ziemlich eng.
Besser wäre es komplett etwas weiter links zu fahren, gibt zwar auch idR Ärger aber damit muss man halt im Dschungel leben....
 
Naja....20cm können im Worstcaseszenario das Ende bedeuten...
Das war auf die Polizei bezogen.

Pendle seit 33 Jahren,25 davon ua durch ein Gewerbegebiet, da wird es schon mal ziemlich eng.
Darum:
Den Platz, der dir als Verkehrsteilnehmer zusteht, auch nutzen. Am Rand fahren signalisiert "Ich hab dich gehört und weiche.. bitte schau, ob du vorbeikommst... wenn es nicht reicht, bin ich gerne das weiche Ziel" .
Allein, den Abstand zu parkenden Autos richtig einzuhalten bringt da schon viel.
 
Letzteres ist richtig....schrieb ich auch, etwas mehr mittig fahren.
Die Gesetzgebung,wie weit weg der Radler von parkenden Autos fahren muss und die tatsächliche Fahrbahnbreite ohne den Zorn der Autofahrer auf sich zu ziehen,steht häufig im unauflöslichen Gegensatz.
Eben ein Grund eine Actioncam am Rad zu haben....
 
Ich zeichne mittlerweile die Fahrt mit meiner GoPro auf und erstatte hinterher bei allen Fahrzeugen die mir auf der Strecke begegne Anzeige per Online Verfahren. Und tatsächlich wurde jedesmal auch der Beweis angefordert. Ich schicke hierzu immer ein Foto vom entsprechenden Fahrzeug aus dem Film.
Das funktioniert also.
Aus Interesse, da ich in letzter Zeit auch Erfahrung mit rücksichtslosen Autofahrern machen durfte: Wie funktioniert das per Onlineverfahren?
 
Hallo,

ich fahre arbeitsbedingt seit Jahren wieder vermehrt Straße, wo es auch für Fahrräder erlaubt ist und wo es zwar Fahrradwege in der Nähe gibt, z. T. auch straßenbegleitend aber nur z. T., aber wiederum entweder nicht benutzbar und, oder zumutbar.

Was ich jetzt alleine nur gestern auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit erlebt habe, was ist mit den Menschen passiert. Ich wurde unzählige Male wo dicht überholt, dass ein kleiner Schlenker zu üblen Folgen hätten führen können, ich bekam gewisse Finger zu sehen und hab diverse Beleidigungen gesagt bekommen. Und das nur, weil ich auf einer Straße gefahren bin, auf der alle Fahrradfahrer fahren dürfen. Es dort zwar stellenweise einen straßenbegleitenden Radweg gibt, den man aber 1. gar nicht von der Strecke aus, aus der ich gekommen bin, befahren kann, ohne nicht absteigen zu müssen und um durchs Gemüse zu steigen. Ab einer Kreuzung lässt sich der dann befahren wenn man rechts abbiegt und nicht geradeaus weiterfährt, aber dann macht der Radweg auch eine Abbiegung nach weiter rechts und man landet nicht dort, wo man eben landen möchte, eben z. B. geradeaus. Und zumutbar und, oder benutzbar ist der auch nicht wirklich, mind. wegen der Beschaffenheit + der Breite. Na ja, will da diesbzgl. aber keine rechtliche Diskussion lostreten, was die Benutzungspflicht von Radwegen betrifft.

Einer ist an mir vorbeigefahren und schrie mich an, ich sollte den Radweg benutzen. Da ließ ich es mir nicht nehmen + fuhr an seine Beifahrerseite + klopfte an die Scheibe + sagte kurz, wie sich das hier rechtlich verhält. Als ich weiterfuhr, schrie er mir hinterher, wenn ich nochmal sei Auto berühre, würde er mich schlagen. DAS wäre dann für ihn sicherlich nicht lustig gewesen. Na ja ... Dachte, dann auch, ist eigentlich nen Vollspacko + Feigling.

Das waren an dem Tag aber quasi sooo viele Spaten, dass ich dann auch mal nen Finger gezeigt habe. Ja, ich weiß, damit hab ich mich auf dieselbe Stufe gestellt + etwas gemacht, das mich angreifbar macht + man zur Anzeige bringen kann. Mit jedem Honk, der mir sozusagen blöd kam, wurde ich dünnhäutiger. Hab mich deswegen auch geschämt + mich über mich selbst geärgert, dass ich da so impulsiv reagiert habe.

Um diesen Kreaturen rechtlich mind. eins auszuwischen, dachte an an ne Dashcam, die möglichst alles hinter, links + vor mir mit Video + Ton so aufzeichnet, dass es auch gerichtsfest ist.

Aber lohnt sich der ganze Aufwand? Mal angenommen, ich hätte das von gestern alles im Kasten, ich müsste dann zig Anzeigen stellen usw. usf. Dann kommt es, evtl., irgendwann einmal zu einem Gerichtstermin. Evtl. dann aber mit dem Ergebnis, dass die Dashcamaufnahme nicht ausreichend war oder whatever.

Lohnt sich also der ganze Aufwand?

Habt ihr damit schon eigende Erfahrungen? Wie waren die? Habt ihr da andere schon mit dran bekommen?

Ich habe mich auch gestern wiederholt gefragt, was wäre, wenn ichn Bulle wäre + mich dann diesen Kreaturen an der nächsten Ampel als solcher ausweisen könnte + dann noch gleich die Kollegen rufen würde. Ob die dann noch immer so vorlaut wären?

Danke Euch.

Gruß
Ich weiß nicht, ob es Dashcams gibt, die als Beweismittel zugelassen sind. Aber mit diesen kann man leider das grundlegende Problem deutscher Verkehrspolitik nicht lösen: gegeneinander, statt miteinander. Radwege, die Du ziemlich sachlich beschreibst, hindern zuverlässig am vorankommen, während Autos die breiten Straßen für sich allein in Anspruch nehmen, weil die Radler gefälligst aus den Eiern gehen sollen. Das ist mir schon vor 20 Jahren aufgefallen, als ich von irgend einem jungen gegeelten Schnösel dumm a gequatscht wurde, aus seinem modischen Auto heraus, ich solle gefälligst auf den Radweg gehen. Ein Radweg, der weder leicht zu finden noch fahrbar war, weil ca. 1,5 Meter breit und voller Fußgänger. Die Straße auf der ich fuhr, war eine Landstraße in der Nähe einer Stadt, ca. 10 Meter breit und auf 50 beschränkt.
Die Radwege sind nur Mittel zum Zweck, den Radlern die Berechtigung zu nehmen, auf der Straße zu fahren. Da darf man sich dann nicht wundern, was dabei heraus kommt.
Richtig wäre, alle Straßen für Radler freizugeben, ausser natürlich 4 Spurige Schnellstraßen und Autobahnen, und dann einfach zu unterstreichen, dass Radler genauso die Vorfahrt respektieren müssen, wie Autos, während Autos einfach einen Mindestabstand beim Überholen einhalten müssen und nur dann überholen dürfen, wenn der Radler nicht behindert wird. Also nicht das tun dürfen, was ich selbst schon öfter erlebt habe: überholen und dann direkt vor einem rechts abbiegen. Sprich, den Weg abschneiden. Aufwachen und Rücksicht ist die Lösung, da ist aber eindeutig das Volk und die Politik gefordert, dies zu begünstigen. Eine Dashcam hilft da eher weniger.
 
Ähem - Rechtslage ist bereits, daß Fahrräder auf der Strasse fahren, es sei denn es ordnen die blauen "Lollis" die Benutzungspflicht der Radwege an, und diese sind auch benutzbar. Ist allerdings auch vielen PKW Fahrern nicht bekannt, gräm Dich nicht.

Daher hilft eine Dashcam schon, wenn Du hinterher Ansprüche verfolgen möchtest. sonst sieht man oft nicht gut aus, selten hat man die Nr von dem PKW der einen zu Fall gebracht hat. Und ich halte sicher nicht die andere Backe hin ;-)
 
Ähem - Rechtslage ist bereits, daß Fahrräder auf der Strasse fahren, es sei denn es ordnen die blauen "Lollis" die Benutzungspflicht der Radwege an, und diese sind auch benutzbar. Ist allerdings auch vielen PKW Fahrern nicht bekannt, gräm Dich nicht.
Ich gräm mich sehr wohl, denn die Tatsache, dass vielen Autofahrern die Rechtslage nicht klar ist, wird von denselben gern übersehen und man wird dann erst recht von denen geschulmeistert. Es sollte einfach gleiches Recht für Radler und Autos auf den Straßen geben, ohne dass man nach "blauen Lollies" suchen muss, die man auch mal übersieht. Das führt nämlich erst recht zu Verwirrung und Unsicherheit, die dann zu Streit führen.
 
Auch mich überholen Autos in einer 30er-Zone kurz vorm Kreisverkehr, (ist auch als Unfallschwerpunkt markiert) nur damit sie schneller hineinkommen und scheren dann teilweise ungelogen 3 Meter vorm Gegenverkehr ein und schneiden mich natürlich. Solche Leute gehören definitiv aus dem Straßenverkehr gezogen.
 
Auch mich überholen Autos in einer 30er-Zone kurz vorm Kreisverkehr,
Ist eine Krankheit, das Überholiker-Syndrom. Ich werde teilweise angemault wenn ich mit dem Rad oder Velomobil mit 40 in der 30er Zone fahre, ich solle doch bitte auf den (nicht benutzungspflichtigen) Radweg.
Aber im großen und ganzen ist es besser geworden, seitdem die Überholabstände in der StVO stehen, und nicht nur im Gerichtsurteil.
Das Beste war mal ein Fahrschullehrer, der mich im Beisein der Fahrschülerin belehrt hat, ich müsste den Radweg benutzen (dort war nur ein Gehweg mit "Radfahrer frei")...🙄
 
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Auch mich überholen Autos in einer 30er-Zone kurz vorm Kreisverkehr, (ist auch als Unfallschwerpunkt markiert) nur damit sie schneller hineinkommen und scheren dann teilweise ungelogen 3 Meter vorm Gegenverkehr ein und schneiden mich natürlich. Solche Leute gehören definitiv aus dem Straßenverkehr gezogen.
Die nächste Ampel kommt bestimmt….lernen durch Schmerz….
 
Naja....20cm können im Worstcaseszenario das Ende bedeuten...
Pendle seit 33 Jahren,25 davon ua durch ein Gewerbegebiet, da wird es schon mal ziemlich eng.
Ich seit ca. 35 Jahren. Ich fahre so als ob ich unsichtbar wäre, denn oft habe ich das Gefühl, dass ich es bin. In dieser Zeit hatte ich ein einziges Mal einen Unfall mit einem Auto als Gegner, der ist an einer RvL Kreuzung einfach losgefahren obwohl ich von rechts kam.

Actioncam am Rad hab ich auch mal gemacht, aber eher um mal ne Fahrt zu dokumentieren bzw. Ausschnitte daraus. Montage mittig am Helm finde ich störend, ich hab für meine FDR-X3000 eine seitliche Halterung, die hat allerdings das Problem dass es den Helm stark zur Seite zieht wegen der schweren Cam.

Bzgl. der Rechtslage ist es wohl so, dass es als Beweismittel zugelassen werden kann, aber muss dann der Richter entscheiden und permanente Aufzeichnung ist auch nicht gestattet, die Aufnahme muss immer wieder überschrieben werden. Beim einzigen mal wo ich mitbekommen habe, dass eine solche Aufnahme berücksichtigt wurde hat sich der Radfahrer selbst belastet mit der Aufnahme, zumindest aus Sicht des Gerichts.

Ich selbst hab auch festgestellt beim angucken der Aufnahmen, dass ich auch nicht immer alles richtig gemacht habe, was ggfs beim fahren selbst gar nicht auffällt. Also zur Überarbeitung des eigenen Fahrstils sind die recht brauchbar ;)
 
Ich fahre so als ob ich unsichtbar wäre,
So fahre ich auch, auch schon früher immer als Moppedfahrer.

Das scheint mir eine recht gute Massnahme zu sein, weil man als 2-Rad-Fahrer praktisch immer derjenige ist, der Krankenhaus liegen würde, wenn's mal schief gehen sollte.

Denn wenn's wirklich kracht, nützt es einem überhaupt nix, daß man doch eigentlich im Recht war, aber die Knochen kaputt sind.
 
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