Wie funktioniert die Hi- und Low-Speed Drucksufendäpfung

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Hallo

Weiß jemand wie die Hi- und Low-Speed Druckstufendämpfung, wie z.B. beim 6way Dämpfer oder der Fox 36, technisch aufgebaut ist. Wie unterscheiden die Dämpferventile ob es ein schneller oder langsamer Schlag ist?
Hat jemand eine Schematik vom genauen aufbau?

Gruß Tobi
 
Da gibt es verschiedene Syteme. Das einfachste ist nicht einstellbar und resultiert einfach aus der tatsache, dass maximal nur soundsoviel Öl auf einmal durch das Ventil und den Bypass fließen kann. Bei langsamen Schlägen geht das also ganz leicht durch und wird durch die Shims etwas gebremst, aber ab einer gewissen Einfedergeschwindigkeit geht einfach nicht mehr.

Das SPV system funktioniert ganz grob folgendermaßen: Über dem Druckstufenshim liegt das SPV-Ventil, was von einem Luftdruck von aussen mehr oder weniger auf das Shim gedrückt wird. Federt die Gabel oder der Dämpfer ein, wir das Öl, welöches die Kolbenstange beim einfedern verdrängt, an dem Shim vorbei in diese Kammer gedrückt, das Luftvolumen wird also kleiner aber die Luftmenge bleibt gleich. Dadurch wird der Druck auf das Shim größer und das Öl geht schwerer durch als vorher. Eigentlich ist das aber keine richtige Highspeed-Druckstufe, sondern eine künstliche Progression, das Einfedern geht schwerer, je weiter man einfedert. Einstellen kann man nun die Größe des Bypasses, also den Ölfluss am SPV-Ventil vorbei, und bei manchen Varianten den Luftdruck über dem SPV-Dings. Ersteres macht das komplette Sytem mehr oder weniger effektiv, zweiteres bewirkt das frühere oder später Eingreifen des SPV.
Mit mehr Luftdruck in der SPV Kammer wird die Progression also schon früher spürbar, wenn du den Bypass ganz aufdrehst, fließt das meinste Öl eh am SPV Ventil vorbei und du merkst von dessen Effekt eher wenig.

Wie das ProPedal bei Fox funktioniert, weiss ich leider nicht.

mfg Luniz
 
Tut mir leid, da muss ich passen... aber ich bin sehr versucht, meinen 5th mal aufzumachen und mir das anzuschauen! Irgendwie macht man da ja wohl 2 verschiedene Bypässe auf und zu, aber warum der eine nur für High und der andere nur für Low funktionieren soll ist mir so leider nicht ersichtlich. Eventuell funktioniert das ähnlich wie die TPC+ Dämpfung, bei der ab einer bestimmten Ölflussmenge ein weiteres Ventil zugeschaltet und gleichzeitig ein Bypass verschlossen wird, das wäre aber bei dem Platzangebot da im Dämpfer nur schwer zu realisieren. In einer Gabel weiss ich wie das Funktioniert, aber da drin? Dani fragen :-)
 
Naja, soweit ich das Verstehe gibt es bei High und Lowspeed Druckstufenerstellung wie oben schon erwähnt 2 Bohrungen für die Druckstufe, eine relativ kleine, für die Lowspeed und eben eine größere für die High-Speed Dämpfung, bei der bei schnellen Stößen 90% des Öls wohl einfach durch das Große Loch gehen, weil es dort leichter durchgeht. Beim normalen geht alles durch die Lowspeed Dämpfung.

@ Luniz:
kann man den Sagen, dass jede High/Lowspedd Dämpfung gleichzeitig auch SPV hat ?? wohl nicht, denn die Magura Gabeln haben schon länger High/Lowspeed, aber kein SPV.

mfg
 
Wie willst du denn das Öl dazu überreden, nur durch ein Loch zu fließen? Das geht so nicht. Denn das Öl geht ja immer den weg des geringsten widerstandes, das heisst, wenn du 2 Löcher hast, dann geht viel Öl durch das große aber aufgrund des Drucks auch wenig Öl durch das kleine. Nein, das muss irgendwie so gehen wie die TPC+ Geschichte. Da sitzen 2 Dämpfungsventile auf einem Kolben udn dazwischen eine kleine Feder. Wenn wenig Öl fliesst, dann geht es durch einen Bypass am ersten vorbei und nur durch das zweite durch. Wenn die Ölflussmenge größer wird, dann drückt es das erste Ventil an das Zweite hin und verschliesst gleichzeitig den Bypass, das Öl muss also durch beide Ventile oder durch den anderen Bypass an beiden Ventilen vorbei. So, und nun kannst du natürlich die größe dieser zwei Bypässe verstellen.

Aber wie man den ganzen kram da in den Dämpfer reinbekommen soll, ist mir schleierhaft.

Gruß Luniz

edit: was ich noch vergaß, natürlich geht eine High- und Lowspeed druckstufe ohne SPV, eben wie bei TPC+
 
Ja gut .... irgendwie komplex... aber so hab ichs mal in ner Grafik gshen, ich schau mal ob ich die noch find.

Aber wo liegt denn der Vorteil einer High und Lowspeed dämpfung (also extern einstellbar) ?

mfg
 
ich kenns nur vom Motorrad, wird aber beim Bike kaum anders sein. Beim Wilbers Federbein mit Ausgleichsbehälter:

Beim Einfedern verdrängt die Dämperstange einen Teil des Dämpferöls, dieses fliesst in den Ausgleichsbhälter. Das Oel wird mit Sticksoff über einen Trennkolben unter Druck gesetzt, so kann es nicht schäumen.

Also, das Oel fliesst in den Ausgleichsbehälter und muss um eine Dämpfung zu erhalten im Fluss begrenzt werden. Dies geschiet über zwei Ventile. Die Lowspeed Druckstufe über ein reines Nadelventil. Lowspeed heisst nicht ein langsamer Schlag, sondern eine eher langsame Einfedergeschwindigkeit, definiert in x m/s an der Kolbenstange. Fast alles geschiet im Lowspeed Bereich, erst wirklich grosse Bodenunebenheiten bewirken eine schnelle Bewegung des Federbeins und die Hispeed Druckstufe kommt zum Zug. Dies ist ebenfalls ein Nadelventil mit nachgeschalteter federbelasteter Platte, die das Ventil erst ab einem gewissen Oeldruck frei gibt.

Auch der heftigste Schlag beginnt immer im Lowspeed Berich. Mit der Lowspeed Druckstufe wird also das Ansprechverhalten des Dämpfers eingestellt. Die Hispeeddruckstufe wirkt federunterstützend und stützt so vor einem Durchschlagen.

Im Dämperkolben selbst sind Shimpakete die je nach Oeldruck Bohrungen (richtungsgetrennt) freigeben und so eine Zug- und Druckstufendämpfung ergeben. Die Zugstufe kann von aussen über ein Nadelventil im Dämpfer verstellt werden. Diese Einstellung bewirkt aber meist auch eine Änderung der Druckstufe. Stimmt die Abstimmung des Dämpfers überhaupt nicht kann das nicht an den Schrauben korrigiert werden, dafür müssen die Shimpakete am Kolben verändert werden.

puh, ist lang geworden und ich hoff, dass ich das noch richtig im Kopf ab, muss mal wider nachschauen

gruss burgi
 
burgi schrieb:
Auch der heftigste Schlag beginnt immer im Lowspeed Berich. Mit der Lowspeed Druckstufe wird also das Ansprechverhalten des Dämpfers eingestellt. Die Hispeeddruckstufe wirkt federunterstützend und stützt so vor einem Durchschlagen

Das macht irgendwie keinen Sinn, dann würde ja bei einem heftigen Schlag, der in großer Kobengeschwindigkeit resultieren würde, die Druckstufe weiter aufgemacht als bei einem weniger heftigen Schlag, womit man dann genau das gegenteil von einem Durchschlagschutz hätte. Aber das mit den Nadelventilen ergibt sinn irgendwie... wie soll das sonst aussehen. Nur die Ansteuerung muss irgendwie anders gehen.

Gruß Luniz
 
luniz schrieb:
Das macht irgendwie keinen Sinn, dann würde ja bei einem heftigen Schlag, der in großer Kobengeschwindigkeit resultieren würde, die Druckstufe weiter aufgemacht als bei einem weniger heftigen Schlag, womit man dann genau das gegenteil von einem Durchschlagschutz hätte. Aber das mit den Nadelventilen ergibt sinn irgendwie... wie soll das sonst aussehen. Nur die Ansteuerung muss irgendwie anders gehen.

Gruß Luniz

Doch das stimmt schon... die dämpfung würde stark zunehmen bei schneller ölfluss geschwindkgeit.. die gabel würde verhärten.. das aufgehen der öffnungen durch die shims wirkt dem degresiv entgegen und nun verhält sich die dämpfung "linear", gabel verhärtet nicht nutzt mehr federweg,mehr energie vom stoß wird abgebaut. ab einen gewissen punkt wird aber diese öffnung auch nicht mehr größer und es wird progressiver, oder begrenzt, bzw schließt sie wieder in abhängigkeit der eintauchtiefe. gibt zusätzliche progression als durchschlags schutz.
oder einfacher und für zusätzliche progresssion gegen ende des federweges gibts ja dann noch die luftfeder (oder stickstoffkammer) über dem öl..

achja zur einstellung der highspeed druckstufe.-. man könnte mit einer feder, die das shim auf das ventil drückt von ausen per stellknopf vorspannen aber gibt bestimmt noch andere wege
 
Die Erklärung dekt sich auch mit den Bildern aus dem Manual. Darauf sind zwei Ventile zu sehen. Eines der beiden besitzt zusätzlich eine Feder.
Danke für die gute Erklärung.

tobi
 
luniz schrieb:
Das macht irgendwie keinen Sinn, dann würde ja bei einem heftigen Schlag, der in großer Kobengeschwindigkeit resultieren würde, die Druckstufe weiter aufgemacht als bei einem weniger heftigen Schlag, womit man dann genau das gegenteil von einem Durchschlagschutz hätte.
Gruß Luniz

Ich glaube mit "Durchschlag" ist nicht der klassische Durchschlag gemeint, also wenn die Feder vollständig komprimiert wird, sondern vielmehr ein Durchschlagen der Dämpfung.

praktisch schlägt dort natürlich nichts durch, aber bei Sprüngen muss soviel ÖL durch die kleine Bohrung, dass das einen Durchschlagähnlichen Effekt erzielt, also progressivere Dämpfung.

Die High Speed Dämpfung macht dann auf (geregelt wie schon gesagt über ne Feder) und lässt somit mehr Öl durch.

so in etwa hab ich das auch schon am anfang gemeint, bloß wars nciht so ganz verständlich ;)

mfg
 
luniz schrieb:
Das macht irgendwie keinen Sinn, dann würde ja bei einem heftigen Schlag, der in großer Kobengeschwindigkeit resultieren würde, die Druckstufe weiter aufgemacht als bei einem weniger heftigen Schlag, womit man dann genau das gegenteil von einem Durchschlagschutz hätte.

so soll es ja sein - sonst bekommst du spiking, also einen hydraulischen lockout

Aufbau der low und highspeed druckstufe sind schon richtig beschrieben,
der fehler liegt darin, dass die high-speed druckstufe nicht gegen durchschläge da ist - das ist ein Irrglaube (der leider auch von manchen Firmen gefördert wird)
 
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