Zabel, Ullrich und die Tour...

Rune Roxx

...a bloody legend.
Registriert
31. August 2002
Reaktionspunkte
22
Ort
Achern
Ich versteh's nicht. Lest euch mal diesen Artikel der FAZ durch - wieder mal geht es darum, dass Erik Zabel den moeglichen Toursieg Ullrichs gefaehrden koennte.

Aussenstehende werden nie verstehen, warum Radsport eine Mannschaftssportart ist und wenn dieses Thema aufkommt bin ich ehrlich gesagt auch immer versucht dem Massenglauben zu folgen. Als Ullrich die letzten Jahre exzellent gefahren ist, konnte ihm, mit Ausnahme Kloedens in 2004, NIEMAND aus seinem Team folgen. Was bitte macht es fuer einen Unterschied ob 7 oder 8 Leute +/- (da gab's letztes Jahr so ein paar Kandidaten mit einem Minus) hinter ihm her fahren? Armstrong wird nie als Helfer fuer Ullrich fahren!

Mit Zabel hat das Team einen Fahrer, der nicht nur konstant gute Leistungen bringt, sondern vor allem auch medienwirksam, da ausgesprochen sprachgewandt und wortgewaltig ist. Fuer mich ist Ullrich einer der sympatischsten Fahrer im Feld - aber warum er der einzige verbliebene populaere Radsportler in Deutschland ist (und warum er beliebter als Zabel beim Publikum ist) habe ich nie verstanden...
 
Hi Rune,
die Diskussion gibt's ja schon fast so lange, so lange Ullrich und Zabel gemeinsam bei der Tour fahren. Seit Armstrongs Dominanz wird die Diskussion immer härter, jetzt schon öffentlich geführt.

Was macht es für einen Unterschied ob mit oder ohne Zabel?
Bei der Zusammenstellung der Tour Mannschaft der Telekom/T-Mobile wurde immer darauf geachtet, dass Zabel seine eigenen Interessen verfolgen kann. In einigen Jahren hatte er einen Anfahrer für die Sprints dabei, der nur für ihn gearbeitet hat, alleine zu diesem Zweck ist Fagnini zur Tour gefahren. Selbst wenn Zabel keinen eigenen Helfer mehr explizit bekommt, wie 2004, ist das Team bei einer Massenankunft interessiert Zabel nach vorne zu lancieren. Die Rolle übernehmen dann Aldag oder letztes Jahr auch Ivanov, der ansonsten bei Tour nichts auf die Reihe gebracht hat. Wenn Zabel nicht mitfährt, hat T-Mobile kein Interesse an einer Massenankunft und kann sich bequem zurück legen, so wie es US-Postal seit Jahren vormacht. Armstrongs Team fährt nur vorne, wenn es ums Ganze geht. Die Mannschaft ist aufs Zeitfahren und auf die Berge ausgerichtet, Sprints interessieren nicht. Dieser Focus auf ein Ziel war durchaus wegweisend.

Klar, Zabel ist ein guter Sprinter (gewesen?) und in D auch populär. Er hat jedoch zwischenzeitlich gegen viele Sprinter nur noch wenig Chancen auf den Sieg, siehe 2004. Es ist immer mindestens einer schneller, Zabel hat nicht mehr den notwendigen Speed, bzw. ist mittlerweile zu sehr Allrounder. Es gibt genügend Rennen, in denen er was reissen kann, bei der Tour kaum mehr.

Wo hat er bisher Ullrich geholfen? Ich kann mich nur an Situationen in den letzten Jahren erinnern, bei denen Ullrich mit den Sprint für Zabel angezogen hat bzw. in der letzten Endphase des Rennens mit Tempo gebolzt hat.

Im MZF, dass wohl unbestritten wichtig ist fürs Endklassement, ist Zabel durchnittlich brauchbar, da gibt es bessere. Gibt Zabel in einem für ihn nur wenig bedeutenden MZF wirklich alles? Selbst wenn er das will, im Hinterkopf hat er sicher immer den nächsten Tag mit einer evtl. Sprintankunft...

Fazit: Wenn t-mob Chancen sieht, dass Ullrich die Tour gegen Armstrong gewinnen kann, d.h. wenn die Form bei Ullrich wirklich stimmt, dann gehört imho Zabel nicht in das Tourteam. Und er würde sich einen Gefallen tun, dass auch einzusehen...

Just my 2 cents
 
Also im Gegensatz zum selbstgefälligen und völlig lernunfähigen Weizen-Ulle ist Zabel ein absoluter Vollprofi. Ob Zabel dabei ist, oder nicht, ist imo für den Ausgang der Tour unrelevant, weil Ullrich in erster Linie an sich selbst scheitert. Selbst die besten Domestiken können ihn nicht in der Sänfte über die Berge tragen.

Greez
H-Walk
 
Rune Roxx schrieb:
Fuer mich ist Ullrich einer der sympatischsten Fahrer im Feld - aber warum er der einzige verbliebene populaere Radsportler in Deutschland ist (und warum er beliebter als Zabel beim Publikum ist) habe ich nie verstanden...
weil ullrich das einzige rennen gewonnen hat, das jeder kennt.
 
So wie es Armstrong vor macht gehts nur.T-Mobile hat mit seiner Einstellung keine Chance.Mehrere Kapitäne, einen Sprinter, was soll das?
Wie man seit Jahren sieht kann man so nicht gewinnen.
Zabel seine Tour Ausbeute ist viel höher als die von Ulle.6 mal das Grüne Trikot ist der Hammer.
T-Mobile ünterstützt aber lieber einen Medienwirksamen Ulle der das Team im Gespräch hält und so Werbung für seinen Sponsor macht.
Sportlich fährt Ulle Jahr für Jahr hinterher.
Und Zabel? Eine Bank für Siege.
Fast 200 Siege sprechen eine deutliche Sprache.
Mehr als 3.mal so viele Siege wie Ulle und der kriegt auch noch fast 3. mal mehr Kohle als Zabel.
Entweder sie suchen sich einen Kapiän wofür alle fahren, oder sie nehmen ein Top Sprinter wie Zabel und fahren für Ihn.

Da ich eh zu Armstrong halte finde ich das eigentlich gut wie das läuft.Nur Schade für Zabel.
 
Nur mal so am Rande. Das grüne Trikot ist ein Trostpreis, wurde nur eingeführt, damit zwischen Zeitfahren und Bergetappen die Zuschauer nicht einschlafen.

Und ich kann Lance nicht ausstehen.
 
canny schrieb:
Sportlich fährt Ulle Jahr für Jahr hinterher.

Kommt auf die Sichtweise an, es gibt nicht so viele die über Jahre solche Leistungen bringen können... :rolleyes:

canny schrieb:
T-Mobile ünterstützt aber lieber einen Medienwirksamen Ulle der das Team im Gespräch hält und so Werbung für seinen Sponsor macht.
Was würdest du als Sponsor machen? Warum hat T-Mobile Ullrich zurück geholt? In dem Jahr, als er bei Bianchi fuhr, ist Telekom bei der Tour ziemlich unter gegangen, trotz eines hervorragenden Wino.

canny schrieb:
Und Zabel? Eine Bank für Siege.

In welchem Rennen? Redest du auch von der Tour? Dann hast du leider die letzten Jahre verschlafen. Zabel kann mit den Top-Sprintern nicht mehr mithalten, auf den Flachetappen fehlt ihm am Ende einfach der Speed. Und nur über fleissig um Zwischenwertungen sprinten gewinnt man eben das Grüne nicht.

Gegenüber dem gelben interessiert das grüne Trikot doch nur eher unter dem Aspekt "am Rande notiert"... :rolleyes:
 
dubbel schrieb:
aber die tour ist nicht alles.

Vollkommen richtig, hier ging's aber um die Teilnahme von Zabel an der Tour...

Für schwere Eintagesrennen mit Sprintankunft ist Zabel ja auch ein Top-Fahrer, so a la Mailand-San Remo.
 
Ohne Zabel werd ich die Tour langweiliger finden... vorallem dieses "uuuuuuuuunnnnnd, komm komm ziiiiieeehhhhh. ah ******* verkackt/oder / juhuuu zabel hat gewonnen " zeimlich vermissen! :heul: !
aber noch isset ja net entschieden (jedenfalls nicht offiziell)!!
die hoffnung stirbt zuletzt!
lukas
 
Amnesia schrieb:
Bei jeder Tour die Ulrich bisher gefahren ist, bei jeder!, ist er unter die ersten vier Fahrer gekommen. Unter sportlich hinterherfahren verstehe ich was völlig anderes.


...ist wohl auf das potential [also die möglichkeiten] bezogen...womit er in den letzten jahren wohl nicht ganz unrecht hätte...
 
Sorry, einer der 10. mal am Tag sagt das er bei der Tour angreift um zu gewinnen und dies seit 97 nicht mehr geschafft hat sollte ein wenig zurück stecken und seine Ziele neu stecken. Auf Ulle 2,4 oder 120 wird spielt keine Rolle.Nur der erste Platz zählt und da fährt er seit Jahren vorbei.
Auch wenn Zabel nicht mehr die riesen Ergebnisse einfährt hat er in denn letzten Jahren bewiesen das er ein absoluter Top Fahrer ist.
Wenn ein Zabel gut 200 Siege eingefahren hat ist das was besonderes.Wer ist denn bei der Tour noch dabei der soviele Siege hat?Keiner,Oder?!
Ulle gewinnt die Tour eh nicht mehr.Dafür fehlt der Biss.Zuviel Kohle=Zu satt.
T-Mobile hat Ihn geholt weil um Ulle immer viel Wirbel ist, auf positiv oder Negativ .Das ist für denn Sponsor wichtig.Der Sponsor will nur seinen Namen oder Logo in den Medien sehen.Dafür ist Ulle gut und vielleicht weil er 03 ein wenig angreifen konnte.Aber auch nur weil Armstrong nicht gut drauf war.
04 hat man gesehen wie Armstrong ein ganzes Rennen auseinander nimmt(Und Ulle an die Wand fährt).
 
canny schrieb:
Auf Ulle 2,4 oder 120 wird spielt keine Rolle.Nur der erste Platz zählt und da fährt er seit Jahren vorbei.

Mh, wo siehst du dich denn selbst in unserer Gesellschaft? Du hast die 30 hinter dir gelassen... wirklich viel davon zu spueren ist in den Beitraegen hier im Thread allerdings nicht. Vor allem deine Schlussfolgerungen weisen ein beachtliches Mass an Widerspruechen auf - die Titanic koennte nicht witziger schreiben...
 
Rune Roxx schrieb:
Mh, wo siehst du dich denn selbst in unserer Gesellschaft? Du hast die 30 hinter dir gelassen... wirklich viel davon zu spueren ist in den Beitraegen hier im Thread allerdings nicht. Vor allem deine Schlussfolgerungen weisen ein beachtliches Mass an Widerspruechen auf - die Titanic koennte nicht witziger schreiben...

Na ja, also imo trotzdem kein Grund hier persönlich zu werden... :rolleyes: ...

Ich war auch immer eine Bewunderer Ullrich`s und seines zweifellos vorhandenen Talents...doch allein damit gewinnt man die Tour eben nicht. Ich kann nicht verstehen, wieso Ulle und die Verantwortlichen bei TT-Mobile immer wieder die gleichen Fehler machen. Offenbar mangelt es hier eindeutig an einer richtigen Führung/Organisation, Dinge, die ein Lance Armstrong absolut perfekt beherrscht. Man sieht es ja schon an diesen Wischi-Waschi Aussagen wie: "Athen war trotzdem schön"..."Ich will die Tour gewinnen"..."sollte einer stärker sein (wohl auf Klödi gemünzt) untersütz ich ihn"...(sehr löblicher Teamgeist, aber falscher Ansatz)
Sorry, aber so wird das nie mehr was mit einem Tour-Sieg und nur diese zählen letztlich. Ein Ullrich darf imo nicht mit dem zweiten, dritten oder vierten Platz zufrieden sein.

Zu Zabel: Deutlich reifer als Ullrich, leider bei Sprints kein Siegesanwärter mehr. Aber seine Einstellung stimmt und da kann Ullrich viel von ihm lernen.

PS: Bevor es wieder persönlich wird, um mich abzuhängen, braucht Ulle nicht mal abzuspecken :eek: ;)
 
h-walk schrieb:
PS: Bevor es wieder persönlich wird, um mich abzuhängen, braucht Ulle nicht mal abzuspecken :eek: ;)

Na ja, um die ALLERMEISTEN hier locker in die Schranken zu weisen, würde wahrscheinlich ein kleines dickes Ullrich auf einem Baumarkt-Rennrad mit Schutzblechen reichen...
 
canny schrieb:
Auf Ulle 2,4 oder 120 wird spielt keine Rolle.Nur der erste Platz zählt und da fährt er seit Jahren vorbei
...auch wenn ich nun wirklich kein "fan" von Ulle bin... man sollte doch auch mal sehen dass 2004 das erste "schlechtere" Jahr war; bis dahin hat er in jedem Jahr was gerissen auch wenn er bei der TdF in Deinem Sinne gescheitert ist...: Sei es Sydney, Weltmeistertitel, Vuelta... jedes Jahr gab es einen großen Sieg; 2004 war es "nur" die TdS, und damit sein schwächstes Jahr...
 
Rune Roxx schrieb:
Mh, wo siehst du dich denn selbst in unserer Gesellschaft? Du hast die 30 hinter dir gelassen... wirklich viel davon zu spueren ist in den Beitraegen hier im Thread allerdings nicht. Vor allem deine Schlussfolgerungen weisen ein beachtliches Mass an Widerspruechen auf - die Titanic koennte nicht witziger schreiben...

Natürlich... was sollte ich von Dir anderes erwarten, aber jedem das seine!
Aber such ruhig weiter nach Widersprüchen.
 
h-walk schrieb:
Na ja, also imo trotzdem kein Grund hier persönlich zu werden...

So ganz unpersoenlich waren die Kommentare ueber unseren populaersten Radsportler auch nicht... Es stoert mich immer in Deutschland, dass jeder Teilnehmer eines Allerweltsstammtischs sich fuer den besseren Bundestrainer haelt. Nur weil eine Person im Zentrum des Zuschauerinteresses steht, gibt das IMHO niemandem das Recht, die Professionalitaet, Einstellung oder Lebensweise eben dieser in Frage zu stellen.

Wie fehl am Platz das ist, kann ich vielleicht mit einem persoenlichen Beispiel veranschaulichen: Ich lebe ja momentan in einer Gastfamilie (eher: eine Art WG) und Jim (Hostfather) versucht von Zeit zu Zeit mit mir ueber wirtschaftliche Tendenzen in Europa, das Funktionieren von Maerkten etc. zu "diskutieren". Diskutieren in Anfuehrungszeichen deshalb, weil meine Meinung FALSCH und seine RICHTIG ist. Und er mir erklaert, wie sich die (Finanz-)Welt dreht. Nun ist er von Beruf (ein sehr guter!) Koch und ich WiWi... Mich nervt es ungemein, wenn mir jemand voellig unqualifiziertes erklaeren will, wie ich meinen Job zu tun habe - koennt ihr euch vorstellen, wie es erst Profisportlern gehen muss? Nun, die bekommen wenigstens entsprechend Schmerzensgeld...

BTW, fuer mich ist

"Athen war trotzdem schön"

das die perfekte Einstellung. Er hat nicht gewonnen und findet trotzdem was Gutes an seinem Aufenthalt (trotz sich ueberschlagender Kritik von der Oeffentlichkeit). Ein ganz anderer Charakter als Armstrong. Gibt es ein besser? Wer ist erfolgreicher? Armstrong, bei der Tour. Ullrich, in seinem Privatleben.

Muessiges Thema... es ging ja urspruenglich auch um Zabel und warum seine Teilnahme das Ziel (manche wuerden wohl von Wunsch sprechen) Toursieg gefaehrden koennte...
 
Fat_Toni schrieb:
mmh,naja....wenn es nach der kohle gehen würde...armstrong bekommt 12 millionen euro im jahr (lt. einem artikel aus der FAZ)!

lukas

Dafür gewinnt Armstrong Jahr für Jahr die Tour und ist damit für seinen Sponsor das Geld Wert.Daher ist Ullrich für mich überbezahlt.
Ich zahle auch keinem Angestellten mehr Geld als er Wert ist!
 
Zurück