Eurobike: GORE Bike Wear 2016 – Into The Elements

Eurobike: GORE Bike Wear 2016 – Into The Elements

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Am Stand von GORE Bike Wear haben wir uns die Highlights des Bekleidungs-Experten vorführen lassen. Unter dem Motto "Into the Elements" präsentiert GORE für 2016 eine neue Bekleidungskollektion für Mountainbiker. Ergänzt werden die Produkte durch eine neue Damenserie von GORE, die auf den Namen "Power Trail Lady" hört. Wir zeigen die wichtigsten Produkte und haben die ersten Informationen für euch direkt von der Messe des Jahres - der Text kommt von GORE.

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Eurobike: GORE Bike Wear 2016 – Into The Elements
 
"wasserdicht und gleichzeitig atmungsaktiv"

auf den Gore Werbespruch bin ich auch schon 2mal reingefallen. Machte mich wohl über insgesamt 400 Euro ärmer, ohne wirklich einen Mehrwert zu erhalten. Wenn man mit dem Hund Gassi geht oder mit den Kindern zum Spielplatz, dann mag "atmungsaktiv" ja vielleicht stimmen. Ansonsten wird man von innen genauso naß, wie von außen ohne. Nur irgendwie klebriger und ekelhafter.

Es gibt schon einen Grund dafür, warum es mittlerweile einen riesengroßen Markt für Produkte wie Castelli Gabba oder Rapha Proteam Softshell Jacken gibt. Wenn man sich anstrengt, sind gute Softshells einfach besser. Auch im Regen. Gestern 6 h in den Bergen mit dem Rennrad im Regen unterwegs gewesen. Nur ein Gabba angehabt. Perfekt.

Wenn man auch noch das Geschäftsgebaren von Gore berücksichtigt (absolutes Pausenhof-Bully-Verhalten, wenn ein Textilhersteller auch andere Membranen wie Event mitaufnehmen will), dann sollte man diese Firma echt meiden. Einfach unsympathisch.
 
Man neigt am Anfang leicht ins Extreme und sucht sich Kleidung mit "extremer Wasserdichtigkeit", "extremer Atmungsaktivität" usw. aus. Man kleidet sich von oben bis unten mit den teuersten Funktionstextilien und versucht im starken Regen "komplett trocken" zu bleiben.

Jedoch, nach etlichen Touren im Regen, muss ich feststellen, dass man so oder so nass wird. Wie __Stefan__ zutreffend sagt: entweder von außen oder von innen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Bekleidung letztendlich dazu dient, warm zu bleiben, nicht unbedingt trocken, zumindest im Regen. Wenn die Sonne scheint, sollte die Bekleidung dann möglichst schnell trocknen, damit man bei Pausen sich nicht unterkühlt. Dafür muss der Stoff genug luftdurchlässig sein.

Für mittlere Temperaturen verwende ich deshalb imprägniertes Polyamidgewebe. Bei den Herstellern gibt es unterschiedliche Bezeichnungen dafür, wie Softshell, G1000 (mit Baumwolanteil) usw. Bei Softshell müsste man noch unterscheiden, ob eine Membran zwischen den Stofflagen einlaminiert ist oder nicht. Mit Membran ist die Softshell dann relativ winddicht, genau wie "regendichte" Jacken. Solche Membranjacken sind meiner Meinung nach eher für kältere Temperaturen gedacht oder wenn der Wind extrem bläst, sodass man die Konvektionskühlung reduzieren muss, um warm zu bleiben.

Für höhere Temperaturen, d.h. ab 25 Grad beim Joggen oder ab 30 Grad beim Biken nehme ich nur noch Baumwolle. Jetzt werden sicherlich viele Leute sagen: "Synthetik kühlt doch viel besser!". Sehr lange habe ich das ebenfalls geglaubt - bis ich mal einen Baumwollshirt beim Biken angezogen habe. Das große Problem bei Baumwolle ist natürlich, dass es nicht gut trocknet. Daher ist es nicht für mittlere oder kalte Jahreszeiten geeignet, da man sich bei Pausen leicht unterkühlt. Im Sommer ist dies jedoch kein Problem. Letztens, bei 37 Grad im Schatten, habe ich bei meiner 5-Stündigen Tour nur einen einzigen anderen Biker gesehen. Ansonsten war der Wald menschenleer. Daher ist es auch kein Wunder, dass immer noch viele behaupten: "Synthetik ist immer besser".

Zur Bekleidung der Firma Gore: Ja, völlig überteuert. Der PTFE-Membranstoff selber kostet pro Meter etwa 30 Euro - wohlgemerkt für den normalen Endkunden. Obwohl - Gore verbietet eigentlich den Verkauf der Membran als Meterware. Jedoch werden in diversen kleineren Shops, die ich besser nicht nenne, sich jeder aber goggeln kann, Meterreste einer Produktionslinie aufgekauft und an Endkunden weitergegeben. Die Stoffe werden natürlich dann anders benannt, damit keine Markenrechte verletzt werden.

Ich habe mir aus Neugier irgendwann mal eine Gore-Tex Active Jacke geholt. Das war von 370 Euro auf 70 Euro reduziert. Da kann man nicht nein sagen. Von der Atmungsaktivität her ist es wirklich klasse. Zwar wird man bei kaltem trockenem Wetter trotzdem leicht nass, jedoch ist das spürbar besser als andere Membranjacken die ich benutzt habe. Vom Abrieb her ist es dagegen nicht so gut. An der Hüfte kann man die dazwischenliegende Membran schon sehen und an einer Stelle hat es einen Loch bekommen. Die Active-Linie ist zwar für die Ultraleichtfraktion gedacht, jedoch finde ich die Halbarkeit trotzdem ein bisschen zu wenig. Dieses Scheuerproblem mag nicht unbedingt für die anderen Produktionslinien zutreffen. Ich würde für diese Jacke etwa 100 Euro ausgeben. 370 Euro ist ein bissl utopisch.
 
ob Event, Gore und wie sie sich alle nennen. Man schwitzt drunter bei sportlicher Betätigung. Deshalb habe ich selbst im Winter immer nur eine kurze Hose (die Knieschützer sind ja auch schön warm), Gore Windstopperunterwäsche, enganliegende dünnen Rolli und Jersey. Funktioniert auch bei -25°. Halt nur solange in Bewegung. Und da kommt dann die Gore Alp-X Hose/Jacke ins Speil. Bei Pausen und langen Abfahrten kommt dann die Jacke/drüber. Denn das ist das Stichwort. Die Sachen sollen ja hauptsächlich gegen Auskühlung schützen. Und das machen diese Perfekt. Ja bei bei sportlicher Betätigung schwitzt man. Bei dementsprechender Wahl der Unterbekleidung wird dies zum einen relativ schnell abtransportiert und man fühlt sich zum anderen nicht klamm. Und das hat mir bei Alpinen Bergtouren schon öfters den "Arsch" gerettet. Ganz ehrlich, auf einer Alpinen Tour in über 200m Höhe möchte ich nicht mit Softshell und Merino unterwegs sein. Selbst eine Übernachtung im Notbiwaksack kann mit vernünftigen Klamotten nicht so unbequem sein.

Deshalb sehe ich es eher so. Gore (und co) halten die Widrigkeiten weg vom Körper. Wer von Sport und trockenen Klamotten träumt, ja der darf weiter träumen.

und bei 25 oder 30°, ja da kann man auch nackig fahren - da funktionieren Membranen einfach nicht, egal von welchem Hersteller. Aber durchgeschwitzt, auf der epischen Abfahrt würde ich mir auch eine Membranjacke überwerfen.
 
Das Marketing-Geblubber der Outdoor- und Sportindustrie verschweigt meist, daß für die vielbeworbene Atmungsaktivität
- ein Temperaturgefälle von innen nach ausen von mindestens 18° notwendig ist,
- nasser Aussenstoff die Atmungsaktivität nahezu zum erliegen bringt und
- hohe Luftfeuchtigkeit ebenfalls die Atmungsaktivität behindert.

Die angegebenen Werte der Membranen gelten also nur bei trockenem, kalten Klima, je wärmer und feuchter desto schlechter funktionierts. Wirklich gut funktionieren da nur Belüftungsöffnungen, am besten in Form von möglichst weitläufigen Reißverschlüssen am Unterarm und seitlich
Das steht aber nicht in den Produktbeschreibungen, denn beim Haupteinsatz der meisten Membranjacken à la Jack Wolfskin (bei Hunde ausführen und dem Sonntagsspaziergang) fällt das gar nicht auf. Daß es da auch ein BW-Parka aus Baumwolle tun würde, ist dem geneigten Käufer eh egal.

Recht gute Erfahrungen habe ich mit Tyvek gemacht, was zwar nur 700mm Wassersäule hat, jedoch im Gegenzug ziemlich atmungsaktiv ist. Die oben genannten Einschränkungen gelten auch hier, doch wenigstens ist der Material-Preis günstig.
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Den Begriff Atmungsaktivität kann man sich sonstwo hinschieben. Wirklich atmungsaktiv ist nur Stoff, durch den der Wind durchziehen kann. Ich ziehe ne Windstopperjacke nur noch an, wenns nicht anders geht (sprich ich sonst auskühle) und ne Regenjacke nur, wenn´s regnet. Dann kann man auch die günstigen für 50-70€ nehmen ;)

Wenn man natürlich kaum schwitzt und ne leichte Dauerbelastung hat, da funktioniert so ne 400€ Softshell super.
 
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