Trans Savoie: 24.000 Tiefenmeter pure Härte – der User-Rennbericht von felixh.

Trans Savoie: 24.000 Tiefenmeter pure Härte – der User-Rennbericht von felixh.

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IBC-User Felix (felixh.) war bei der Trans Savoie am Start und hat uns einen schönen Rennbericht mitgebracht. Inklusive Dauerregen, härtesten Uphills und gnadenlos langen Trails. Statt der angegebenen 5000 Höhenmeter hat er es auf 9650 gebracht und auf insgesamt 24.000 Tiefenmetern mächtig Abfahrtsspaß gesammelt. Was er an den anstrengenden 6 Tagen alles erlebt hat, erfahrt ihr in seinem ausführlichen Bericht.

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Trans Savoie: 24.000 Tiefenmeter pure Härte – der User-Rennbericht von felixh.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Schön direkt geschrieben und viele Details....jetzt war ich auch ein bisschen dabei:-) Hut ab auch für die Leistung! Hatte mir das bisher viel entspannter vorgestellt... Gerne mehr solche Berichte! Du solltest also wieder mal ein Rennen fahren. B-)
 
So langsam hab ich eh wieder Lust... Mal schaun - nächstes Jahr wohn ich wohl in Innsbruck - da gibts dann eh mehr Rennen in der Umgebung. Für 1 Tagesrennen - einen ganzen Tag anfahren darauf hatte ich bisher einfach keine Lust. Und wenn ich schon wo teilnehme - dann lieber bei technischen Rennen und keinem reinen Trail geballer ala Lenzerheide Bike Attack.

Ich hatte es mir zwar nicht direkt entspannter vorgestellt - aber einfach küzere Tage (so wie Tag 1 und Tag 6). War auch generell die Meinung 1 Stunde weniger - und man hätte deutlich mehr Spaß insgesamt.
 
Habe den Bericht ja schon in den KOmmentaren zum ersten Rennbericht gelesen - sehr lesenswert!
Und danke liebe IBC Redaktion für den separaten Artikel...
 
Hallo Felix,

schöner Bericht, der auch den wirklichen Begebenheiten entspricht. Mir erging es ähnlich wie Dir.
Zum Glück hatte ich mir keine Gedanken über Cut-Off-Zeiten und ähnlich gemacht und war dadurch ein wenig entspannter.
Auf jeden Fall eine der unglaublichsten Wochen überhaupt.
 
Du bist 66. geworden - oder? - dann weiß ich also wer du real bist..


Naja - das mit den Cut Off Zeiten ist evtl etwas überdeutlich im Bericht hier. Tag 1 - hab ich mir darum keine Gedanken gemacht - und bin ziemlich übermotiviert die ganzen Transfers gefahren und war ewig früh zurück. Daher hab ich dann beschlossen lieber etwas mehr Pausen zu machen um in den Stages mehr Kraft zu haben - dadurch wurde es dann halt knapper und ich hab ab und an halt auf eine Pause verzichtet - bei den Stages oder Liften hat man dann ja eh meist lange warten müssen.

Beim fahren hab ich halt öfters mal gefragt wie viele Leute noch hinter mir sind - solange ich im Mittelfeld war hab ich mir dann wenig Gedanken gemacht darüber und bin halt mein Tempo gefahren.

An Tag 2 - hab ich es ja absichtlich nicht mehr in die Funi geschafft. Da war ich mit dem Regen und wenig Essen einfach kaputt. Da hat die ewige Mittagspause weil keine Gondel fuhr, bzw dann halt die ewige Wartezeit vor Stage 4 (war da einer der allerersten die nicht mehr runterdurften) halt etwas sensibilisiert. Hätte ich da die Gondel nicht um 5min verpasst - wäre ich trotz fahren der letzten Stage 1 Stunde früher im Camp gewesen. Dass hat mich halt etwas geärgert und ich hab versucht wieder weiter vorne mitzufahren (wobei zu weit vorne auch blöd - weil ich hab beim überholen lassen meist mehr Zeit verloren als beim überholen - wobei ich immer extrem schnell aus dem Weg gegangen bin - wenn ich überholt hab waren bis auf 2-3 mal die Rider auch immer sehr schnell am vorbeilassen. Nur einmal bin ich ewig eine Etappe nachgefahren und nicht vorbeigekommen - wobei da hätte ich wohl besser einfach den Weg etwas verlassen. In dem Video von Nico sieht man ganz gut dass die Pros das mit dem Weg nicht so eng nehmen. Ich bin generell einfach zu starr am Weg geblieben)

Tag 3 war dann wohl am stressigsten aber halt eher wegen Fehlinformationen. Beim 850HM Anstieg hab ich mir bewusst Zeitgelassen. Dann nach langer Pause in die vorletzte Stage. Da waren zwar noch locker 30 Leute weiter hinten - aber schon beim ankommen wurde uns gesagt wir müssen uns beeilen weil die letzte Stage bald schließt, so dass ich die 100HM auf Anschlag durch bin - und vor der Stage hieß es dann sogar sie ist jetzt geschlossen. Nach kurzer Diskussion weil uns ja gesagt wurde wir müssen uns nur beeilen - kamen wir dann doch durch - und schlussendlich blieb die Stage dann eh noch 20 weitere Minuten offen. Da hätte ich noch super etwas Pause machen können.

Tag 4 bin ich eh nur auf ankommen gefahren - Cut Off Times waren schon klar schaffbar aber ich hab halt wenig Pausen gemacht.

Tag 5 hab ich halt geschaut möglichst früh mich bei Sessellift anzustellen - mit den langen Schlangen da war halt klar - wer da hinten ansteht für den wirds stressig falls die Cut Off Times eingehalten werden (wurden sie eh mal wieder nicht).

Und Tag 6 wurden glaube ich dann schlussendlich locker 30-40 Leute direkt von der Pausenstation zur Mont Blanc Bahn geschickt. Da war ich echt froh dass ich mit Druck von hinten aufgefahren bin. Wenn man als quasi letzter in Stage 1 startet - wurde es halt schon knapp. Den letzten Anstieg rauf hab ich dann eh voll gebummelt - und dann war die Stage ja trotzdem noch lange nicht offen.


Wirklich Stress gemacht hab ich mir bis auf Tag 3 eigentlich eh nicht - aber ab und an hätte ich mir sicher 10min Pause eingeschoben, oder eine Pause 10min länger gemacht. Wobei viel länger auch nicht - grad Tag 4 und 5 wollte ich nur so schnell wie möglich zurück zum Campingplatz um etwas Schlafmangel aufzuholen. Hab ja Abends meist noch 1-2 Stunden arbeiten müssen.
 
Urlaub mit Arbeit am Abend. Auch nicht so toll.
Und "Schei* dich nicht an" bekommt so auch eine neue Bedeutung. :D
Also deine Idee mit den 10 mal Schladming oder so fahren, das bekomme ich zum Beispiel hin, bin aber trotzdem kompett untauglich für Rennen, weil ich das Drum herum nicht pack. Es macht einen riesen Unterschied, ob die Infrastruktur sozusagen ein gewohntes Umfeld ist, wo alles passt, oder man sich jeden Tag neu zurecht finden muss. Darum geht auch fast allen die Zeit aus. Nichts hat routine. Außer man hat ein Team dabei. Der Lau gibt nach dem Rennen sein Rad ab und geht chillen. Und Zelt - da muss man auch erst mal einen erholsamen Schlaf finden. :D

Das mit der Verpflegung ist echt ein Witz. War das im letzen Jahr nicht besser? Gut, das Barel nicht mit fuhr. Der hatte einen Aufstand gemacht. :D

Sag', Felix, bist' jetzt auf den Geschmack gekommen? ;)
 
Packender Bericht. Jetzt hab ich noch viel mehr Respekt vor dieser Art von Rennen als ich eh schon hatte. Klingt trotzdem nach einer unvergesslichen Woche.

Weiter so.
 
Maxi hatte letzes Jahr ja auch schon Durchfall - wobei ich mir da echt nicht sicher bin ob es am Wasser lag.... Eigentlich ist das Wasser in den Alpen überall recht sicher - wenn keine Kühe drüberstehen (und selbst dann...). Etwas besser solls im Vorjahr wohl gewesen sein. Dieses Jahr wurde halt glaube ich 5 Tage lang am selben Platz gekocht - und dann das Essen zum Campingplatz gebracht - davon wirds halt auch nicht besser. Trans Provence soll da deutlich besser sein!

Dass Problem war halt neben Hygiene (die Sandwiches haben die etwa ohne Handschuhe zubereitet - auch meist keine Kochhauben usw) einfach dass die nix gewürzt haben aus Angst dass verträgt dann jemand nicht (also Curry ohne jede Chili - damits niemand zu scharf ist usw). Die Qualität der Zutaten war jetzt nicht so schlecht würde ich mal sagen. Die Auswahl war dazu halt nicht durchdacht. Zuviel Fleisch - zuwenig Kohlenhydrate. Glaub auch dass bis auf einen Koch im Küchenteam halt nur ungelernte Volunteers dabei waren.

Und ja - Cube/Radon hatten eine Spezialbetreung und Wohnwagen. Aber die meisten Pros waren beim Essen so wie alle anderen auch dabei - und dazu hat sicher der Shimano Service die Bikes von Shimano gesponserten Ridern etwas bevorzugt behandelt. Aber so krass wie man sich das vorstellt - ist es auch nicht. Gusti hat ja etwa einen Tag auf Damensattel verbracht, bis er auf meine gewechselt ist. Der hatte also niemanden der untertags mal die Bikeshops abgeklappert hat um ihm einen Sattel zu kaufen bzw Ersatzsattel im Team.
Kerstin Kögler ist glaube ich so wie die Amateuere auch behandelt worden. Hatte glaube ich auch kein Lux Package... BMC hatte keinen Support dabei trotz 3 Fahrern (Florian, Francois, Kerstin). Schaut auf der EWS sicherlich anders aus.

(Lux Package spart einem die Bikewäsche und das anstellen, dass ist neben etwas mehr Gepäckerlaubnis der Hauptvorteil (naja und ein eigener Fotograf sowie einmal Massage und ein größeres Zelt)!).
 
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Du bist 66. geworden - oder? - dann weiß ich also wer du real bist..


Naja - das mit den Cut Off Zeiten ist evtl etwas überdeutlich im Bericht hier. Tag 1 - hab ich mir darum keine Gedanken gemacht - und bin ziemlich übermotiviert die ganzen Transfers gefahren und war ewig früh zurück. Daher hab ich dann beschlossen lieber etwas mehr Pausen zu machen um in den Stages mehr Kraft zu haben - dadurch wurde es dann halt knapper und ich hab ab und an halt auf eine Pause verzichtet - bei den Stages oder Liften hat man dann ja eh meist lange warten müssen.

Beim fahren hab ich halt öfters mal gefragt wie viele Leute noch hinter mir sind - solange ich im Mittelfeld war hab ich mir dann wenig Gedanken gemacht darüber und bin halt mein Tempo gefahren.

An Tag 2 - hab ich es ja absichtlich nicht mehr in die Funi geschafft. Da war ich mit dem Regen und wenig Essen einfach kaputt. Da hat die ewige Mittagspause weil keine Gondel fuhr, bzw dann halt die ewige Wartezeit vor Stage 4 (war da einer der allerersten die nicht mehr runterdurften) halt etwas sensibilisiert. Hätte ich da die Gondel nicht um 5min verpasst - wäre ich trotz fahren der letzten Stage 1 Stunde früher im Camp gewesen. Dass hat mich halt etwas geärgert und ich hab versucht wieder weiter vorne mitzufahren (wobei zu weit vorne auch blöd - weil ich hab beim überholen lassen meist mehr Zeit verloren als beim überholen - wobei ich immer extrem schnell aus dem Weg gegangen bin - wenn ich überholt hab waren bis auf 2-3 mal die Rider auch immer sehr schnell am vorbeilassen. Nur einmal bin ich ewig eine Etappe nachgefahren und nicht vorbeigekommen - wobei da hätte ich wohl besser einfach den Weg etwas verlassen. In dem Video von Nico sieht man ganz gut dass die Pros das mit dem Weg nicht so eng nehmen. Ich bin generell einfach zu starr am Weg geblieben)

Tag 3 war dann wohl am stressigsten aber halt eher wegen Fehlinformationen. Beim 850HM Anstieg hab ich mir bewusst Zeitgelassen. Dann nach langer Pause in die vorletzte Stage. Da waren zwar noch locker 30 Leute weiter hinten - aber schon beim ankommen wurde uns gesagt wir müssen uns beeilen weil die letzte Stage bald schließt, so dass ich die 100HM auf Anschlag durch bin - und vor der Stage hieß es dann sogar sie ist jetzt geschlossen. Nach kurzer Diskussion weil uns ja gesagt wurde wir müssen uns nur beeilen - kamen wir dann doch durch - und schlussendlich blieb die Stage dann eh noch 20 weitere Minuten offen. Da hätte ich noch super etwas Pause machen können.

Tag 4 bin ich eh nur auf ankommen gefahren - Cut Off Times waren schon klar schaffbar aber ich hab halt wenig Pausen gemacht.

Tag 5 hab ich halt geschaut möglichst früh mich bei Sessellift anzustellen - mit den langen Schlangen da war halt klar - wer da hinten ansteht für den wirds stressig falls die Cut Off Times eingehalten werden (wurden sie eh mal wieder nicht).

Und Tag 6 wurden glaube ich dann schlussendlich locker 30-40 Leute direkt von der Pausenstation zur Mont Blanc Bahn geschickt. Da war ich echt froh dass ich mit Druck von hinten aufgefahren bin. Wenn man als quasi letzter in Stage 1 startet - wurde es halt schon knapp. Den letzten Anstieg rauf hab ich dann eh voll gebummelt - und dann war die Stage ja trotzdem noch lange nicht offen.


Wirklich Stress gemacht hab ich mir bis auf Tag 3 eigentlich eh nicht - aber ab und an hätte ich mir sicher 10min Pause eingeschoben, oder eine Pause 10min länger gemacht. Wobei viel länger auch nicht - grad Tag 4 und 5 wollte ich nur so schnell wie möglich zurück zum Campingplatz um etwas Schlafmangel aufzuholen. Hab ja Abends meist noch 1-2 Stunden arbeiten müssen.

Nee, der Platz 66 war ich nicht.
Wir haben am zweiten Tag zusammen unten an der Funi gestanden und Du hast versucht mich mit "...wir müssen alle noch nach oben..." zu erschrecken. Ich habe mit Tobi zusammen das Bier getrunken und uns des Lebens erfreut...
 
an sollte auch nicht vergessen: Der Koch wurde ca. 2 Wochen vor der Trans-Savoie angeheuert, da der andere "gekündigt" hatte.
Sein Team bestand aus 3-4 ungelerntern Jugendlichen unter 23, die er mit Bier bei Laune gehalten hat, zwei Nächte hintereinander hat das Team die komplette Küche und den Essbereich desinfizieren müssen (<2h Schlaf). Und unter diesen Umständen für 200 Leute zu kochen ist schon eine Leistung.
Das Essen wurde vor Ort gekocht, nur das Dessert wurde zentral gebacken.
 
Ah okay - das mit dem Essen hatte ich anders gehört - aber so wie du schreibst wird das schon stimmen. Ich hatte gedacht es wäre nur lokal aufgewärmt worden - aber mich darüber etwas gewundert.

Ja und dem Koch samt Team mache ich jetzt nicht den Vorwurf - da hätte Ali einfach 2 Handlanger mehr anstellen müssen und evtl zwei Köche statt einem. Das Essen war ja doch der Hauptkritikpunkt an einer sonst generell schon genialen Woche... Und bei dem Preis erwartet man sich halt auch anständiges Essen...


Das mit dem erschrecken. Naja Ali ging beinhart davon aus uns nochmal raufzuschicken. Wurde ja erst von den Marshalls gestoppt. Und wenn ich sonst meine Wildcard hätte nehmen müssen für so eine kurz 600HM Bikeparketappe - wäre ich schon nochmal rauf - auch um 19:00 Uhr. Du wohl eher nicht :-)
 
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