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Muschi am Mittwoch
Eurobike special – Verleihung der „Pinken Banane 2016“

Halle A1 auf der Eurobike 2016 in Friedrichshafen, und ich frage mich, was die Eurobike wohl zu bieten hat an Produkten, die auf den Hinterbänken der medialen Aufmerksamkeit sitzen. Ich habe mich dieses Jahr wieder auf den Weg durch die Messehallen unseres Sektentempels gemacht, um die 12 Produkte zu finden, die besonders, kurios oder einzigartig sind. Vielleicht wird eine Innovation einfach nur verkannt. Ich will sie finden, bin aufgeregt. Was, wenn die Eurobike in diesem Jahr langweilig ist und nichts zu bieten hat? Nein, ich habe 12 Produkte gefunden, die Aufmerksamkeit verdient haben. Es unterliegt alleine euch zu beurteilen, ob euch meine subjektive Auswahl anspricht. Und vielleicht findet ja auch auf diesem Weg mal eine neue Idee, ein neues Produkt den Weg zu euch. Viel Spaß bei der „Pinken Banane 2016“!

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Eine Kleinigkeit

Jeder hat so seinen Fetisch zu bedienen. Wenn man so ein richtiger Fußballfan ist, möchte man vielleicht auch beim Radfahren immer seinen Lieblingsclub dabeihaben. Morgens raus aus der kuscheligen Vereinsbettwäsche, rauf aufs Rad und sich über die Klingel in den Jubelfarben freuen. Die nötige Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist euch gewiss. Die Firma fanbike.de bietet die passenden Accessoires für jeden Club an.

# Mein Verein ist auch beim Radfahren bei mir.
# Ich hoffe bei dieser Auswahl die Spitzen aus der Frage des tollsten Vereins etwas heraus genommen zu haben.

Drei kleine Fragezeichen

Ein Einrad mit Stützrad, das war mein erster Gedanke. Der zweite Gedanke war ein Fragezeichen. Wo sind die Pedale an diesem Vehikel? Wer die Möglichkeit sucht, mit größtmöglicher Aufmerksamkeit den Weg zur Arbeit oder zum Bäcker zurückzulegen, ohne sich eine Schweißperle ins Gesicht zu zaubern, ist mit dem ………. (Es hat leider keinen Namen) der Firma Huiye bestens bedient.

# Auf die Frage, was das ist, gibt es nur eine Antwort: Es ist die platzsparendste Möglichkeit, nur über Akkubetrieb in der Stadt von A nach B zukommen.
# Schmaler ist dieses Cockpit nicht mehr zu realisieren

Rad ohne Klapp

Nein es ist kein Klapprad, aber es ist auch kein Rennrad. Es weiß nicht so genau, was es sein möchte. Aber es ist ein Blickfang, das Brunobike. Der Einsatzbereich ist dann auch schnell definiert: Commuter und Großstadt-Hipster werden sich wohl durch diese endlos lange Steuerrohr angesprochen fühlen. Klein, handlich, leicht und eine Schönheit. Ob der Rennradlenker die nötige Sportivität auf dem Weg zur Arbeit suggeriert, darf jeder von euch selber mal ausprobieren.

# Über die Steuerrohrlänge lässt sich diskutieren, diese liegt absolut nicht im Trend.
# Klappradstyle ohne Klapp...
# ...dafür aber mit Rennradlenker für das etwas andere Gefühl auf 20 Zoll Reifen.
# Es war die erste Banane des Tages, und die mit dem breitesten Grinsen.

Stepp in pink

Stepper sind ja wirklich nichts Neues, jedoch konnte ich der Version von Brizon mit 12,5 Zoll kleinen Reifen in rosa nicht widerstehen. Zusammenklappbar und mit 11 kg immer noch leicht genug für den kurzen Weg von der Bahn zur Arbeit oder vom Parkplatz nach Hause. Der Praxistest beweist, dass die kleinen Reifen sich nicht hinter den großen Brüdern verstecken müssen.

# Der Stepper lässt sich besser fahren als man anfangs vermuten mag.
# Ganz klein, aber fein
# Und in die Handtasche passt er auch. Fast.
# #12

Think BIG

Think Big! Nicht kleckern sondern klotzen, so heißt das Motto von Bad Bikes aus Italien. Was aussieht wie ein geschlachtetes Weltkriegsrelikt ist in Wirklichkeit das erste Serien-E-Fatbike mit Beiwagen. Ein 250W oder 500W Motor schafft mit einem 11AH lithium-polymer Akku für die nötige Unterstützung den Kasten Bier zur nächsten Party zu transportieren. Im kleinen Beiwagen finden max. 35 kg Platz. Das reicht für die nette Ausfahrt mit dem Vierbeiner oder um die kleinen Bombenleger aus dem Kinderzimmer zu locken. Im nächsten Jahr soll eine größere Version den Weg in die Verkaufsräume finden.

# Nein, es ist kein zerfleddertes Weltkriegsrelikt.
# Eine Bombe mit 35 kg Zuladung
# Army-Style
# #16

Das Kleinod

Ein Produkt zum Übersehen ist der speedlifter twist von byschulz. Zwischen all den vielen bunten Produkten der Eurobike fällt das kleine, schwarze Etwas kaum auf. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich der Vorbau mit werkzeugfreier Höhenverstellung und Verdrehfunktion jedoch als sinnvolles Nischenprodukt für alle Fahrräder, die vielleicht durch verschieden große Fahrer genutzt werden. Auch lässt sich durch die Drehfunktion ein Rad schnell transportfähig umbauen. Die Befürchtung, dass sich der Einbau des speedlifters als kompliziert gestalten würde, sind völlig unbegründet. Die Montage lässt sich ohne Probleme auch durch den begabten Laien bewerkstelligen.

# 90 mm verstellbarer Weg bieten vielfältige Möglichkeiten.
# Ein Schnellspanner für die Höhenregulierung, ein Hebel für die Arretierung der Position
# 16 Jahre Speedlifter und nun eine Pinke Banane

Chop my bike

Ich ziehe mir meine Kutte an und schiebe meinen Chopper aus der Garage. Ich steige auf, suche vergeblich meinen Kickstarter. Egal, es fühlt sich gut an. Ich sitze aber nicht auf einem durch Verbrennungsmotor angetriebenen Big Block, sondern auf der E-Motor angetriebenen Alternative von Italjet. Zu diesem Traum des führerscheinlosen Rockers gibt es leider noch nicht viele Informationen. Darum lasse ich euch mit den Bildern alleine.

# Für Biker der V-Block-Fraktion, die sich stilecht auf einem Fahrrad weiterbewegen möchten.
# Voll fett
# Der Motor verliert sich ein wenig in diesem Monster, aber was soll's.
# Leder und Stahl, passt!

The curious

Die Kuriositätenkrone der Eurobike bekommen definitiv die Jungs von MC2 technology aus Singapur. Mit insgesamt drei aufregenden Raderlebnissen sind sie auf der Eurobike vertreten. Nach einer Probefahrt auf einem der skurillen Fortbewegungsmittel ist schnell klar: Ja es geht auch anders. Zur Stärkung der kognitiven Fähigkeiten sind diese Spielzeuge der richtige Partner. Und ganz nebenher macht es Spaß und die Aufmerksamkeit der Umgebung gehört euch ganz alleine.

# Extravagante Zweiradlösung mit Entspannung in Rücklage
# Nein, es handelt sich hier nicht um multifunktionale Lenkerpositionen.
# Alles ist faltbar
# Die Kurvenlage ist gewöhnungsbedürftig
# Heißßßßßßßßßßß, treten in den rückwärtigen Raum als Fahrerlebnis.
# #29

Der Falthelm

Ein zusammenfaltbarer Radhelm kommt von der Firma Overade. Die erste Frage die sich stellt ist die, ob der wohl genauso sicher sein kann wie ein konventioneller Helm. Ich glaube gerne der Norm, mit der dieser Helm ausgestattet ist. Auch die recht lange Entwicklungszeit spricht für diesen Helm. Nun ist er schon seit zwei Jahren auf dem Markt und Klagen gibt es laut Hersteller keine. Der Helm fühlt sich sehr wertig an, ist schön und sauber verarbeitet. Das Zusammenfalten erinnert mich ein wenig an einen Zauberwürfel. Toll, wie schön die Mechanismen den Helm auf ein Drittel seines ursprünglichen Formats schrumpfen lassen. So ist er bereit für einen Rucksack, große Hand- oder Aktentasche. Für alle, die ihren Helm nicht mit am Rad lassen wollen, eine interessante Alternative.

# Wohin mit dem klobrigen Helm nach der Fahrt zum Meeting?
# Zusammenklappen wäre doch eine Idee.
# Bitte schön, auch das ist möglich.
# Und schon nimmt er kaum noch Platz weg.

Das Schloss

Das lästige Verstauen eines hochwertigen Diebstahlschutzes am Rad ist häufig so ein Problem. Eine Lösungsmöglichkeit, des Problems Herr zu werden, ist die Option der Firma seatylock. Auf den ersten Blick erschließt sich nicht wirklich, was sich unter dem Sattel vor mir verbirgt. Bei näherer Betrachtung eröffnet sich der WOW-Effekt, denn in den Sattel integriert befindet sich ein massives Schloß. Sattel und Schloß bilden eine Einheit und bieten die Möglichkeit, gleichzeitig auch mehrere Räder zu sichern. Arretiert wird das Sattelschloß über eine Adapterhalterung, die an jeder konventionellen Sattelstütze befestigt werden kann.

# #Na, klärt sich der Nebel?
# Was ist das? Defenitiv kann dieser Sattel was!
# Sattelstütze, Sattel, Schloss, eine Einheit im Kampf um effektiven Diebstahlschutz.
# Simsalabim
# eine Diebstahlsicherung
# Definitiv die lustigsten Jungs der Messe.

Der Cargonaut

Wie ein Fahrzeug aus einem Science Fiction-Film kommt der Cargonaut daher, und genau das bezweckt er auch. Dieses E-Motor angetriebene Lastenrad will aus der breiten Masse herausstechen, komme was da wolle. Was wie ein Konzeptrad aussieht, ist aber ein auf Serienproduktion ausgelegtes Lastenfahrrad, welches nicht nur durch das Design ins Auge sticht. Ein Antriebssystem speziell auf ein Cargo-E-Bike ausgelegt, ein Getriebe mit automatischer E-Shift Steuerung und ein Fahrwerk mit Neigetechnik und Federung sind einige Eckpunkte dieses Schmuckstücks.

# Der Cargonaut, Startrek lässt grüßen
# #42
# Nix Concept, der Cargonaut funktioniert
# Neigetechnik und Ferderung, es mangelt an nichts.
# Da schlägt das Herz jedes Schreiners höher.
# #46

Ein Rad für alle Reisen

Wie kommt das Dämpfersystem dorthin unter den Gepäckträger, schießt es mir durch den Kopf. Wird man sich bewusst, dass Tout Terrain mit dem Panamerican ein Expeditionsrad gebaut hat, das für große Lasten ausgelegt ist, wird schnell klar, dass dieses Federungssystem an dieser Stelle seine Vorteile hat. Als einziges Reiserad der Welt aus Stahl bietet es eine zuverlässige und systematisch durchdachte Möglichkeit, an das gesamte Gepäck gefedert zu transportieren. Das dazu individuell einstellbar. Darüber hinaus bietet der Pinionantrieb, der auch in Verbindung mit einem Gates-Riemen gefahren werden kann, eine Möglichkeit, sehr wartungsarm und komfortabel eine lange Reise zu tun. Zusammen mit dem Plug-System bietet Tout Terrain auch noch die Möglichkeit einer USB-Steckdose fürs Fahrrad. Kombiniert mit einem Akkusystem im Steuerrohr und einem Nabendynamo wird maximale Unabhängigkeit von stationärer Stromversorgung gewährleistet.

# Ein absolutes Highlight, wenn man mal genau hinschaut.
# Federung dort, wo das Gepäck sitzt.
# Pinionantrieb zum Sorglos-Schalten.
# Plug in für elektronische Helferlein, mit Akkubank im Steuerrohr und Nabendynamo
# #51

In diesem Sinne, Think Pink – Eure Muschi

# Das MTB-News-Team der Eurobike 2016 lässt grüßen!

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

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