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SDG Tellis Variostütze im ersten Test
Was kann die erste Variostütze der Kalifornier?

SDG Tellis im ersten Test: SDG kennt man seit vielen Jahren als Hersteller von Sätteln und dem markanten I-Beam Monorail-Design. Nun haben die Kalifornier unter Führung von Tyler Anspach mit der SDG Tellis die erste Variostütze der Firmengeschichte auf den Markt geworfen. Diese kommt mit 125 mm und 150 mm Verstellweg zum schlanken Preis – und auch 170 mm und 100 mm -Varianten sind in Vorbereitung. Wir konnten die Variostütze bereits testen – hier sind alle Infos!

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SDG Tellis Dropper – Infos und Preise

Preis 269,99 $ (komplett, inkl. Hebel und Jagwire LEX-SL Kabel) Bikemarkt: SDG Tellis kaufen

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# Zerlegt: Die SDG Tellis - Foto: SDG

Im Detail

Vier Probleme galt es laut SDG zu lösen, an denen bisherige Variostützen auf dem Markt scheiterten: Haltbarkeit, Einfachheit, leichte Bedienung und Preis. Also machten sich die Kalifornier an die Arbeit, entwickelten die Tellis und prüften, verfeinerten und testeten zwei Jahre lang, bis alle Normen erfüllt und SDG mit der Stütze glücklich waren. Neben unzähligen Testfahrten vertraute SDG dabei auch auf den Test-Außenposten in Kamloops/Kanada, wo die Bedingungen durchaus nicht immer so schön sonnig sind wie in Huntington Beach. Getestet wurde die Stütze bis – 20 °C und sollte daher auch im Winter keine Probleme bereiten.

# Der geschmiedete Stützenkopf wirkt nicht nur optisch solide, sondern soll auch Knarzen verhindern
# Grashüpfergrün ist das Unterteil der Stütze. Sieht man allerdings schon nach kurzer Zeit nicht mehr …
# Schlanke Klemmung, dafür ein recht breiter Hebel. Die Remote ist für eine einfachere Montage zweigeteilt
# Unschöne Testbedingungen. Genau richtig für SDG! - Foto: SDG

„Um mehr als nur die Funktionstüchtigkeit bei kaltem Wetter zu testen, haben wir einen in sich geschlossenen Behälter mit schlammigem Morast entwickelt, der die Dichtung um die Welle herum einkapselt. Wir versuchten, natürliche Bedingungen mit Wasser, Schlamm und Schutt zu kreieren. Das System blieb auch nach unzähligen Stunden des Radfahrens durch das schlammige Wasser sauber und funktionstüchtig.“ Tyler Anspach, SDG

# Die Daten zur Stütze sind am Schaft eingelasert
# Sorgfältig abgedichtet und laut SDG unter härtesten Bedingungen getestet

Die SDG Tellis beinhaltet ein vollständig geschlossenes Dämpfungsystem. Sollte die Kartusche im Fall der Fälle irgendwelche Probleme bereiten, kann diese komplett ausgetauscht werden. Der 3D-geschmiedete Kopf sorgt dafür, dass mit der Zeit keine Verbindungen knarzen oder Spiel bekommen können. Der Hebel ist zweigeteilt und lässt sich so ohne großes Cockpit-Chaos zwischen den sonstigen Schellen montieren. Verfügbar ist die Stütze aktuell in 125 und 150 mm Länge, Varianten in 100 mm und 170 sollen im Spätsommer folgen.

In der Hand

# Die SDG Tellis bietet aktuell noch 150 mm Verstellbereich – noch in diesem Sommer wird eine 170 mm-Variante kommen.

Sehr solide: Das ist der erste Eindruck der SDG Tellis. Keine übertriebenen Ausfräsungen oder kunstvoll eloxierte Einzelheiten; dafür eine stabil, aber nicht wuchtig wirkende Stütze und ein dazu passender Hebel, der auch großen Daumen eine ordentliche und für besseren Grip leicht genoppte Arbeitsfläche bietet. An der Stütze fällt am ehesten das grüne Unterteil auf, in das der Zug eingehängt wird. Eine praktische Sache ist die Skala auf der Rückseite der anodisierten Stütze.

# Mal verschoben und vergessen, wo denn jetzt die Lieblingsposition war? Bei mir wär's dann bei Nummer 06.

Der Einbau geht rasch von der Hand: Das hochwertige Jagwire-Kabel durch den Rahmen leiten, Bowdenzug durchziehen und diesen zum Schluss einfach in der Stütze seitlich einhängen. Zum Schluss wird der Zug hinter dem Hebel durchgeführt und per Inbus fixiert – fertig. Eine gute Sache ist die Vorspannschraube, dank der man das handfest angezogene Kabel nachträglich spannen kann. Unmontiert hat der Hebel leichtes Spiel, gespannt ist davon in Aktion allerdings nichts zu spüren. Die Ausfahrgeschwindigkeit ist hoch (entspricht ungefähr dem Niveau der aktuell schnellsten Reverb-Geschwindigkeit) und das Anschlaggeräusch gut hörbar, aber nicht übertrieben. Die Stütze reagiert bereits nach wenigen Millimetern sanften Hebeldrückens. Das ist beeindruckend und leider nicht bei allen Stützen am Markt so der Fall – im Gegenteil.

# Einfach den Zug einhängen und dann in das Jagwire-Kabel (natürlich mit Abschlusshülse...) einführen
# Der Zug wird simpel hinter dem Hebel durchgeführt und per Inbusschraube geklemmt
# Der Hebel ist für mehr Grip mit sieben kleinen Noppen versehen
# Der montierte Hebel: Der Einbau geht zügig von der Hand und die Hebelposition gefällt

Für die Sattelmontage reicht es, die hintere Schraube vollständig zu lösen und die Sattelstreben am Stützenkopf ohne viel Gefummel zu positionieren. Kleiner Montage-Wermutstropfen: Die vordere Schraube ist nur mit einem normalen Inbusschlüssel gut zu erreichen, mit einem Multitool oder T-Schlüssel wird es fummelig. Erst beim Lockern der Konstruktion lässt sich die Schraube entsprechend verschieben.

Auf dem Trail

Ein Druck auf den Tellis-Hebel und die Stütze schnellt nach oben – am Start des Trails funktioniert die Stütze genauso gut wie in der Werkstatt. Ebenso schnell fährt die Stütze auf Druck wieder ein, alles geschieht butterweich und problemfrei. Besonders positiv fällt der tatsächlich sehr leichtgängige Hebel auf, bei dem sogar schon Druck auf die Mitte des Hebels ausreicht, um die Stütze zu entkoppeln.

# Kurzer Druck, schon schnellt die Stütze für den Uphill hoch

So frisch wie die Stütze ist, ist es kein Wunder, dass man kein Spiel wahrnimmt – die Stütze ist gänzlich wackelfrei, sinkt zu keinem Zeitpunkt ungewollt ein oder fährt aus. Am Hebel reicht wie schon angesprochen ein leichter Druck, um die SDG Tellis wohldosiert in Bewegung zu versetzen. Hier hätte man den Hebel sogar noch kürzer und schlanker bauen können, ohne Funktionseinbußen in Kauf nehmen zu müssen – das ist aber Geschmackssache.

# Vollgas macht Spaß – die Tellis ist unauffällig an Bord

Haltbarkeit

Wir haben die Stütze erst vor Kurzem erhalten und können daher zum aktuellen Zeitpunkt keinerlei Informationen zur Dauerhaltbarkeit geben. Aufbau, Haptik und Informationen zum Testprozedere von SDG lassen allerdings durchaus Gutes erahnen. Was den Service angeht, hat SDG bereits Vorarbeit geleistet und stellt schon jetzt viele Videos zur Verfügung.

Fazit

Mit der SDG Tellis haben die Südkalifornier aus Orange County auf Anhieb einen guten Wurf gelandet: Die Tellis ist eine solide, sehr schnelle und gut kontrollierbare Variostütze, die mit optimaler Funktion aufwartet; der Hebel ist leichtgängig und überzeugt mit guter Bedienbarkeit. Der Preis ist ansprechend und die Nachricht, dass eine 170 mm-Variante in Planung ist, wird auch die größeren Fahrer freuen. Wir sind gespannt, ob sich die SDG Tellis im Dauertest bewähren kann – der erste Eindruck ist ein sehr guter.

Pro / Contra

Pro

  • Sehr einfache Montage
  • Sehr leichtgängiger Hebel
  • Hubgeschwindigkeit
  • Preis

Contra

  • Vordere Schraube des Stützenkopfs mit Multitool oder T-Inbus etwas fummelig zu bedienen

Preisvergleich


Die SDG Tellis Variostütze wurde uns von Cosmic Sports zur Verfügung gestellt. Getestet wurde die Stütze auf den Hometrails rund um den Teutoburger Wald.

Was haltet ihr von der Stütze? Könnte die SDG Tellis für euch die nächste Variostütze werden?

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