steak-sandwich schrieb:
Dennoch würde mich interessieren, wann man zur Halfrim Pro greift und wann zur normalen Pro? Ist das nur Geschmackssache oder gibt es Situationen, bei denen das eine Modell einfach besser ist?
Generell unterscheiden sich die beiden Modelle erstmal im Design (logisch!?) aber damit auch ein wenig in der Funktion. Die Halfrim ist luftiger gestaltet und hat nochmals bessere Belüftungseigenschaften, als die Evil Eye. Die Evil Eye gab es früher auch als Explorer Version und die Bügel konnte gegen ein Band ausgetauscht werden. Diese gibt es leider nicht mehr. Bei der Halfrim gab und gibt es keine Option mit einem Band.
Die stärkere Durchbiegung (Basiskurve 10) und die größere Scheibe erlauben bei der Halfrim aber ein größeres Gesichts- und Blickfeld.
Der Wechselmechanismus für die Halfrim ist besser, als bei der Evil Eye, gerade wenn die Gläser mit Sehstärke ausgestattet werden.
steak-sandwich schrieb:
Meine Frage: werden die ganzen RXO Gläser, die
Adidas anbietet, automatisch von Shamir geschliffen oder muss das der Optiker direkt bei Shamir bestellen? Also, ist Shamir der offizielle Lieferant von
Adidas für geschliffene Gläser?
Die Gläser werden direkt und automatisch von Shamir geschliffen. Ich kann die
Adidas RXO Gläser niemals rohrund zum Beispiel für eine andere Sonnenbrille bestellen. Wenn ich keine
Adidas Sportbrillen anbiete, bekomm ich auch die Gläser nicht, selbst wenn ich Shamir als Lieferant habe.
steak-sandwich schrieb:
Die eine Optikerin meinte, dass die
Adidas Gläser zwar die ausgereiftesten sind, aber leider auch sehr kratz-empfindlich. Könnt ihr das Bestätigen? Welche Glasmaterialien würdet ihr denn empfehlen? Auf der
Adidas Homepage steht, dass die alle aus Polycarbonat sind.
Wie sind denn die
Oakley Gläser im Vergleich dazu? Habe irgendwo hier im Forum gelesen, dass diese nicht so kratz-empfindlich sind. Stimmt das?
Kommt vermutlich auch auf die Verspiegelung an.
Also meiner Meinung und Erfahrung nach, unterscheiden sich die Gläser von
Adidas zu
Oakley nicht, wenn es um die kratzempfindlichkeit geht. ABER: früher gab es das
Adidas LST Trail Glas, das der Tönung dem heutigen Active entspricht. Dieses war mit einer Anti-Fog-Beschichtung und Silberverspiegelung ausgestattet. Diese beiden Beschichtungen zusammen jedoch, haben das Gesamtbeschichtungspaket sehr instabil gemacht. Daher gibt es diese Kombination so heute nicht mehr bei
Adidas Eyewear.
Oakley sind trotz aller Werbung genauso anfällig für Kratzer wie
Adidas. Gerade bei Verspiegelungen sieht man sie um so schneller. Jedoch lebt
Oakley einfach von einer sehr guten Werbung und hat sich über Jahrzehnte ein Image für die Gläser aufgebaut, das bis heute wirkt. Dennoch war der Verschleiß meiner 3
Oakley Brillen genauso sichtbar, wie bei anderen hochwertigen Sportbrillenherstellern.
Unterschiede gibt es zwischen beiden Herstellern aber bei den Filtern.
Adidas setzt schon seit Jahren auf Blaulichtdämpfer in verschiedenen Ausführungen,
Oakley besitzt solche Gläser zwar auch, aber orientiert sich bei den Gläsern meist an der Farbe der Fassung und hat deswegen auch sehr viele auf Grau-Basis getönte Gläser + farbige Verspiegelungen.
steak-sandwich schrieb:
Folgende Korrekturwerte brauche ich für meine Brille:
Sphär...Cyl....Achse
-1.5 ... -0.5 ... 172 (R)
-1.5 ... -0.5 ... 0 (L)
Was sollte denn ein guter Optiker alles vermessen für eine individuell angepasste Sportbrille?
Die korrekte Sehstärke ist natürlich das A&O, gefolgt von der vollständigen Zentrierung.
Augenabstand - Hornhautscheitelabstand - Vorneigung - Verkippungswinkel
steak-sandwich schrieb:
Manche Leute schreiben hier im Forum, dass es sehr gewöhnungsbedürftig ist, wenn man zum ersten mal eine Sportbrille mit Sehstärke aufsetzt, da alles etwas verzerrt ist. Ist das wirklich so schlimm oder liegt das daran, weil die Gläser einfach nicht richtig auf die Person angepasst wurden? Wenn ich schon ca. 300-400 EUR für Gläser ausgebe, möchte ich auch verzerrungsfrei durch diese durchschauen ohne irgendwelche Umstellung. Ist das zu viel verlangt (ernste Frage)?
Sehen ist (Gott sei Dank / leider) subjektiv. Auch wenn technisch die absolut korrekte Sehstärke in das Brillenglas eingearbeitet ist, reagieren Kunden durchaus unterschiedlich. Tatsache ist: die Scheibe der Sportbrille ist bei einer Direktverglasung größer, als die der Alltagsbrille... allermeist zumindest. Würde man die Alltagsbrille mit der gleichen großen Scheibe verglasen, würde man auch in dieser mehr die Abbildungsfehler spüren, die zum Rand hin natürlichweise entstehen. Die allermeisten Brillenträger sind aber schon derartig an diese Verzerrungen gewöhnt, dass sie bei der Alltagsbrille zum Beispiel es gar nicht mehr merken.
Durch die Kurve im Brillenglas, wird aber auch die Optik verändert und damit auch die Randverzerrung. Ich würde nicht behaupten sie wird schlimmer oder besser, sondern einfach anders und das ist manchmal einfach ungewohnt. Gerade der erste Seheindruck ist "anders". Die Sehschärfe sollte sofort spürbar scharf sein, aber das Gefühl ist irgendwie anders.
Gibt aber auch Kunden, die sofort ein gutes Gefühl haben und es als sehr angenehm empfinden, weil das Blickfeld nun größer ist.
Ich hab leider kein Rezept gefunden, mit dem ich das vorher testen kann, weil es einfach subjektive Wahrnehmung ist, die erst mit dem fertigen Produkt entscheidet. Aber die heutigen Gläser und Berechnungsgrundlagen sind heutzutage so gut geworden, dass ich nicht mehr von einer Unverträglichkeit berichten kann. Im Gleitsichtbereich ist es nochmal anders zu bewerten, aber die Baustelle mach ich erstmal nicht auf.
In den letzten 5 Jahren hatte ich einen Umtausch einer Direktverglasung zu einer Clip-in-Lösung. Zumindest war dafür der Kunde bei mir