Rehabilix - von El Hierro nach Barcelona

Bei uns ist es heute um 10° wärmer als gestern, dafür Schmuddelwetter mit Schneefall, keine Sonne. Lass dir ruhig Zeit, so schnell wird das nichts mit dem Wetter bei uns. Spanien so um die 13° die nächsten Tage.
 
13.02. 19:30 Lavabeach, Restinga, 3m

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Ich finde doch noch einen kleinen Beach in Restinga und vergammel den Nachmittag einfach mal ein bisserl. Nach vier Tagen biken kann man dem Rehafuß schon mal ein bisserl Pause gönnen.

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Dafür muss er dann gleich wieder hart ran: an's Teraband gespannt und gescheit den Wasti trainiert. Als Reharadler schleppt man halt einiges zusätzliches Gepäck mit. Obwohl... Chickenline und Handtuch sind ja sowieso mit dabei und das blaue Gummibandl macht das Kraut dann auch nimmer fett.

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Und damit alle Bastelwütigen hier versorgt sind, ein kleines Bilderspecial zu "Zorrosmarty". Bestandteile sind ein Karbonplättchen, ein Kabelbinder, ein paar Schrauben und Muttern und dieses Ahead-Kappen-Teil (glaub von Topeak), dessen Link ich grad nicht finde. Oben drauf kommt Klettband, aber nehmt irgendeinen gescheiten Kleber dafür (zB UHU-Endfest-300 und eine Nacht im Schraubstock, das wird bombenfest).

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Das Ahead-Kappen-Teil wird mit vier Schräublein vergenusswurzelt und an das Karbonplättchen angeflanscht. Der zusätzliche Abstandsring hebt das ganze Teil hinten etwas hoch und macht es waagerechter, mein Vorbau geht schräg nach oben.

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Vorn werden ein paar Aussparungen passend zum Vorbau eingedremelt und das ganze nach unten mit einem Gummikabelbinder festgezurrt. Man muss das Teil auch nicht ganz so riesig bauen, drei Zentimeter kürzer tuts genau so.

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Fürs Telefon nimmt man ein x-beliebiges zwei-euro-silikon-case vom freundlichen Ebay-Chinesen und pappt etwas Klettband drauf.

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Aber bitte fest nähen! Keben hält auf Silikon gar nicht, oder gar nicht lang.

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Passt, sitzt, wackelt nicht. Gekröpfter Lenker ist von Vorteil, dann sitzt das teure Stück relativ "geschützt" in der Mulde. Ich kann zum Bleistift das Radl auf den Kopf stellen, ohne dass was passiert. So fahr ich alle Strassen und Holperpisten und mittlerweile auch leichte Trails. Wenns härter wird (Sturzgefahr), kommt das Gerät in den Rucksack. Totgerüttelt hab ich noch nie irgendwas, das halt ich für ein Gerücht. Wozu haben wir sackteure Federgabeln am Rad... :)

So, und nach so viel Geschwafel folgt jetzt noch etwas Bikeporno am Lavabeach:
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Der in die Sonne fährt.

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Der aus dem Wasser kommt.

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Gute Nacht mtb-news!
 
Hmm, schau dir mal diesen Punkt hier an: 27.671024,-18.02634
Das ist die schönste Badebucht der Kanaren und da geht ein Trail runter!
Ich hab leider keine Karte da und weiß daher nicht wo der Trail los geht, aber Ralf und Jürgen aka Kassenwart sind den mit einem Einheimischen von der Guarda Civil gefahren.
Unbedingt ausprobieren! Die Lavalandschaft in der Ecke ist gigantisch!
 
ich erinnere mich. der einzig verzeichnete wanderweg hinunter zur cala de tacoron ist der PR-EH 1.1, der seinen ausgangspunkt am mirador de tanajara, westlich von el pinar hat. ich denke, er hat eher pisten- als trailcharakter. wir sind seinerzeit allerdings ganz wüstes zeug gefahren: mal ziemlich verblockt, dann loser vulkansand, in den man beinahe bis zur nabe einsank. ohne die bullenhitze wäre tiefschneefeeling aufgekommen.
weiter oben allerdings, vom malpaso bis zur camping area von hoya del morcillo gab es geile waldtrails, ähnlich wie auf tenne.
 
@stunzi: Da unten sind die "blauen Molen" von El Hierro


Komm Jürgen, gib mir recht, die Badebucht war der Hammer! Da will ich unbedingt nochmal hin!!!
 
aber hallo, hans, ich auch! selbst wenn mir fast die füße auf dem schwarzen stein weggeschmolzen wären. baden am ende der welt! auf diesem breitengrad berührt man erst auf den bahamas wieder festen boden.
 
Juhu auch wieder mal live dabei :)
Hab auch schon nach Fliegern auf die Kanaren gesucht, mich dann aber erstmal dagegen entschieden. Hab doch noch mehr auf der To-Do List, als gedacht.
Umso mehr kann ich deine tollen Bilder genießen und mich mit LOCUS (dem offenbar favorisierten GPS-Programm) bekannt zu machen.

Sogar der navi-Modus (für Radfahrer und Rad-Scheiber) scheint dort recht brauchbar zu sein :daumen:
 
Passt, sitzt, wackelt nicht. Gekröpfter Lenker ist von Vorteil, dann sitzt das teure Stück relativ "geschützt" in der Mulde. Ich kann zum Bleistift das Radl auf den Kopf stellen, ohne dass was passiert. So fahr ich alle Strassen und Holperpisten und mittlerweile auch leichte Trails. Wenns härter wird (Sturzgefahr), kommt das Gerät in den Rucksack.

Ich frag mich immer, wie kriegsentscheidend das eigentlich überhaupt ist, dass man so ein Gerät stets im Blick hat.

Vollverspiegeltes Display, fest montiert ... das hat bestimmt auch heftige Nachteile. Reicht es denn nicht, gelegentlich kurz mal nachsehen zu können? Wäre z.B. ein Ei-Phone-Jogger-Armband nicht gerade so tauglich?
 
Gerade auf Straßen, um den Beginn des Trails zu finden ist's super, wenn man nicht anhalten muss bzw. möglichst wenige Hande zur Bedienung benötigt.


Ich bin grad am rumexperimentieren mit Tastaturlayouts wie hier beschrieben. Leider tut sich da erstmal nichts.
Hab auch schon unter /system/usr/keylayout rumexperimentiert und es hinbekommen, alle Zeichen in der 2. und 3. Zeile zu "deaktivieren". Es gingen nur die vor dem ü :(

Hab ich vergessen das ganze irgendwo zu starten? Nutze Cyanogen 2.3.7


edit: wenn man schön brav umbenennt und die vorhandene Datei qwerty.kcm.kl ersetzt, scheints zu klappen :)
 
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14.02. 10:30 Bucht von Tacoron, 80m

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Mein Schlafplatz in den Lavafeldern ist so gemütlich, dass ich erst gegen neun aus den Federn komme. Das ist eine Seltenheit, normalerweise steh ich immer mit dem ersten Tageslicht auf. Aber gestern abend hab ich wohl noch zu lange nach oben geschaut, der Sternenhimmel war exorbitant hübsch. Dazu das leise Brandungsrauschen und ein grusliges Hörbuch, so kann man's schon aushalten.

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Nach der obligaten Frühstücksbar rolle ich auf Teer den Berg hoch und alsbald wieder hinunter in die Cala Tacoron. Sieht von oben ja ganze nett aus, aber irgendwelche Dinge die jetzt gerade dieses Ding zur "schönsten Badebucht der Kanaren" machen soll, kann ich nicht erkennen. Abgesehen davon ist die Straße noch gesperrt und die Baderei hat sich auch erst mal erledigt. Durch das blubbernde Vulkangebrodel vor der Küste ist die Schwefelkonzentration im Wasser hierr wohl mittlerweile auf ungesunde Werte gestiegen. Macht nix, wollte ja sowieo nicht schwimmen. Erst mal auf den Berg!

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Ein relativ gemeines Schild und eine dicke Kette möchte mir den Zugang zu selbigem verwehren. Dabei sieht die Piste auf meiner Karte so cool aus. Die Alternative wäre zauf der Straße zurück nach El Pinar, das macht mich jetzt nicht so an.

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Also entscheide ich mich fürs "Chainhopping", wird schon schief gehen. Wenn irgendwo der böse Canario mit der Machete steht, dreh ich halt wieder um. Aber böse Canarios gibts auf El Hierro ja sowieso nicht, hier haben sich alle lieb.
 
14.02. 12:00 Picknickplatz Hoya del Morcillo, 1000m

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Die "verbotene Piste" ist ein Traum in schwarz und braun.

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Der ganze Berg scheint mir allein zu gehören.

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Dafür ists auch ordentlich anstrengend und teils ein bisserl vulkanaschig. Macht aber nix, alles fahrbar.

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Das ganze errinert mich ein bisserl an das "libysche Monster" auf Kreta. Ähnlich einsam, ähnlich schön, ähnlich schwer.

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Nach fünfhundert Hömes erreiche ich die obere Kette ohne einer Machete begegnet zu sein, geschweige denn sonst irgendwem. El Hierro ist einfach leer: In den letzten Tagen hab ich genau zwei Wanderer und keinen einzigen Radler gesehen.

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Noch ein paar Hömes auf nicht gesperrter Piste durch lichten Kiefernwald, dann erreiche ich eine kleine Teerstraße und folge ihr zum Picknick- und Campingplatz Hoya del Morcillo. Hier ist natürlich auch niemand, aber immerhin gibts Wasser und sogar einen Cappuccino-Automaten. Der kommt durchaus gelegen, denn nach der anfangs schweisstreibenden Auffahrt sind die Temperaturen hier oben auf dem Berg inzwischen durchaus frisch.

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Ich übe mich kurz im Baumstammreiten, ziehe dann aber doch die gemütliche Pausenvariante vor.

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Hoppla, mein Kreuzband läuft aus. Ist das ein gutes Zeichen?

Fazit zur "verbotenen Piste": ein suppenguter und absolut mountainbikewürdiger Uphill. Hoffe ich hab nicht zu viele Gesetze übertreten, lo siento mucho.
 
Ganz ganz tolle Bilder!! Bin natürlich jeden Tag am reinschauen bei Dir. Freue mich schon auf weitere Berichte. Pass auf Dein Knie auf und weiterhin alles Gute!

Gruss: Chregu
 
14.02. 14:30 Restaurant in San Andres, 1000m

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Nach der Automatencappuccinopause stiefle ich noch ein wenig den Berg hinauf bis zur Gratschneide. Schneidend ist auch der Wind, während ich meinen Trail suche.

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Aber der Camino Virgen...

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... ist hier oben offensichtlich...

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... nur eine Piste. Macht nix, irgendwie trotzdem ganz hübsch. Komme mir ein bisserl vor wie in den schottischen Highlands, auch wenn ich keine Ahnung von den schottischen Highlands hab. So stell ich sie mir jedenfalls vor. Die einstelligen Temperaturen passen auch dazu.

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In San Andres werden erst mal Kalorien nachgefüllt, das Frühstück ist schon ein Weilchen her. Die hausgemachte Lasagne ist leckerst, dazu als Vorspeise ein kanarischer Kichererbseneintopf und zur Nachtisch einen kanarischen Leckerkuchen und zwei Lecheleches. Nach fünftausend verspachtelten Kalorien ists mir auch wieder mollig warm :).
 
Wie verhält es sich eigentlich mit dem Wild-Campen auf den Canaren? Wird das erlaubt, geduldet oder gibt es da eigenartige Regelungen ala Dach/Zelt über dem Kopf: nein, Sternenhimmel: ja?

beste Grüße
 
14.02. 16:30 Mocanal, 520m

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Kalorienmäßig aufgepumpt, rolle ich weiter im Text. Die Nordseite El Hierros war bisher trailtechnisch zwar nicht so der Bringer, aber aussehen tut's hier irgendwie ausgesprochen hübsch. Quasi ein Mittelding zwischen dem dschungligen Westen und den trockenen Lavawüsten im Osten.

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Unterwegs komme ich am "Arbol Santo", dem heiligen Baum El Hierros vorbei.

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Bevor es Meerwasserentsalzung und Tiefbohrbrunnen gab, waren die Inselbewohner hier zum überleben auf diese Bäume angewiesen. Aus den Passatwolken wird das Wasser gesaugt und sammelt sich in den Löcher im Boden. Praktisch... aber ein Wasserhahn oder ein Bierchen in der Kneipe sind auch nicht zu verachten.

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Weiter gehts auf meiner nicht besonder trailigen Piste.

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Aber die Farben sind immer noch hübsch!

Im Dorf Mocanal ist die nächste Cortadopause angesagt. Hier gehts angeblich irgendwie trailig zum Meer runter. Aber der Blick dorthin sagt mir so gar nicht zu... alles windig und trostlos... eine Bar und einen gescheiten Beach gibts dort unten wohl auch nicht. Muss mir noch überlegen ob ich da wirklich hin will.
 
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14.02. 18:30 Pool in La Caleta, 3m

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Gesagt getan. Den Ort Pozo de las Calcolas unterhalb von Mocanal fand ich auf der Karte und in der Draufsicht wirklich zu sinnlos. Also quere ich ein paar Minuten auf Straße hinüber in die Inselhauptstadt Valverde und suche mir hier einen anderen Trail in eine andere Bucht. Der Beginn sieht allerdings ungewöhnlich verhaut aus für hiesige Verhältnisse. Bisher war auf El Hierros alles perfekt ausgeschildert und gepflegt. Hier liegen dagegen ein paar bröslige Brocken und etwas Müll am Start. Nunja... Valverde ist wohl insgesamt kein so toller Platz auf der Insel.

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Egal. Jetzt bin ich hier, jetzt fahr ich auch hier runter.

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Der alte Pflasterweg ist hat augenscheinlich schon bessere Tage gesehen. Oben etwas verwahrlost, später dann ziemlich felsig, teils S2 und reichlich holprig. Macht aber doch irgendwie Spaß. Mittlerweile bin ich recht froh um meine Talas, die wertet das Crosscountrybike doch deutlich auf. Die paar Gramm extra interessieren niemand bei dem ganzen anderen Krempl den ich so mit mir rumschleppe.

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Weiter unten wird der Weg etwas definierter...

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... und mündet schlußendlich im Küstendorf "La Caleta". Eigentlich wars gar nicht so übel, wenn man auch auf etwas härtere Sachen steht. Klar verliert auch diese Abfahrt den Vergleich mit der Bucht von El Golfo, aber man kann ja nicht jeden Tag nur Dschungelflowträume fahren. Bisserl Abwechslung hat auch was.

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Und das Ende vom Trail ist der Traum schlechthin. Jetzt nur noch kurz links und die Kleider vom Leib reissen.

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So muss ein Tag aufhören :).
 
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Na das Hartei will ich sehn, das bei dem Wind wie er heut war in La Caleta ins Meer gesprungen wäre... das schmeißen dich die Wellen glatt auf's Land zurück. Genau für so'n Wetter gibt's die schönen Meeresschwimmbecken doch :)
 
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