06.07. 18:00 Locana im Valle Orco, 600m
Die Abfahrt vom überquerten Schwitzhügelnebelberg Monte Soglio ist wahrlich kein Highlight des Abruzzelbalpix.
Man könnte um genauer zu sein auch sagen, der Trail ist ein ziemlicher Scheissdreck: schon irgendwie fahrbar und nie schwerer als S3, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Das Wegerl ist ziemlich verwahrlost und brutal holprig und schotterbröslig, großen Sinn macht das jedenfalls nicht. Dazu kommen nervig isohypsige Schiebepassagen und ein paar Zwischenuphills, alles natürlich dauerhaft gefangen im Turiner Waschküchensaunanebel.
Erst als ich nach geraumer Zeit und einiger Schieberei ein freundliches MTB-Schild entdecke, kehrt der Spaß für den Rest der Abfahrt zurück.
Eine Doppelheisskaltdosis Koffein im Bergdorf Alpette weckt die verbruzzelten Lebensgeister. Für die restliche Abfahrt hinab auf den Talboden des Valle Orco nehm ich trotzdem die Straße und such nicht weiter nach Hoppelwegen. Bin trailmäßig heute erst mal bedient.
Fazit zur Überquerung des Monte Soglio: bei diesen Temperaturen und mit Start in Turin ein brutaler Uphillschlauch ohne wirkliche Belohnung. Aber wenn ich mir die anderen Optionen vom Val Grande ins Valle Orco so betrachte, wars vielleicht immer noch der beste Weg. Immerhin bin ich mit insgesamt etwa einer Schiebestunde davongekommen, der Rest war irgendwie durchaus fahrbar. Kann ja nicht alles ein Holytrail sein.
Jetzt sitz ich im Valle Orco im Ort Locana und finde irgendwie keine vernünftig bepreiste Übernachtung. Die Temperaturen sind immer noch sportlich hoch, um weiter talaufwärts zu radln bin ich heute allerdings zu ausgebrannt... saß schon um dreiviertel fünf auf dem Bike für einen Flughafentransfer... und die Hitze gepaart mit siebenhundert Prozent Luftfeuchtigkeit macht mich halbwegs fix und alle.
