Gute Nachrichten!
Dank einer intensiven Suchaktion auf Facebook (eigene Seite dort gegründet, und dann bezahlte, gezielte Werbung für die interessante Zielgruppen, d.h. Menschen mit Outdoor-Sportaffinität bei entsprechendem Wohnsitz um Bamberg herum) bekam ich tatsächlich einen Hinweis auf den Verbleib meines MTBs! Am selben Tag fuhr ich nach der Arbeit dahin, verkleidete mich entsprechend der Umgebung (ein Wohnviertel mit einem üblen Ruf, leider zu recht!) und streifte durch das Viertel mit meinem älteren HT-MTB, bis ich auf mein geliebtes MTB stieß! Es stand dort auf der Rasenfläche vor einem (Sozial)Wohnhaus, angekettet an einen Wäscheleinen-
Ständer mit einem billigen Drahtschloss!!! (das Rad stand keine 3 km Luftlinie vom Ort des Diebstahls!!!)
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Ich konnte meine Augen kaum glauben, ich machte sofort ein Foto aus sicherer Entfernung und rief die Polizei an! Sie kamen zahlreich, sicherten das Fahrrad, befragten die Anwohner und Nachbarn (sie sind buchstäblich durch das Wohnhaus marschiert und befragten die Menschen).
Das war nicht mal 10 Tage nach dem Diebstahl. Ein Wunder ist geschehen, vorbei war es, dachte ich zumindest. Aber leider hat ein neues, hässliches Kapitel gerade angefangen.
Denn die Polizei musste das Rad mitnehmen, wegen der Spurensicherung und so, weil sie das Rad gewaltsam vom Schloss befreien mussten, konnten/durften sie mir es nicht einfach so händigen. Sie meinten aber, das würde nicht lange dauern, dann muss der Staatsanwalt die Freigabe erteilen, danach könnte ich mein MTB abholen. Schließlich haben sie sich vom Staub gemacht.
Dann fing eine Tragödie kafkaesken Ausmaßes: 2 Tage später rief ich bei der Polizei an. Der zuständige Kollege (der meine Anzeige aufnahm und somit DER zuständige Beamter ist), er komme morgen. Morgen: der Kollege sei krank, er komme (wahrscheinlich) am Montag wieder. Am Montag: der Kollege sei in Urlaub. Wann komme er wieder? Am 03. August! Diese Szene fand um den 25. Juni hereum statt!! Was soll ich machen bis dahin? Die Polizeikollegen wissen nichts, können nichts sagen und schnell legen sie auf.
Tagelang lief ich so weiter. Ich rufe an, muss jedes Mal aufwendig meine Vorgeschichte erzählen, bis der/die Beamte/Beamtin schnallt, was ich von denen will, dann heißt es: der Kollege ist im Urlaub, wir können nichts tun. Tschüß! Null Auskunft, nichts Konkretes, einfach gar nichts. Ich rief sogar bei der Staatsanwaltschaft, die sich erstaunlich hilfsbereit zeigte und bei den Bullen anrief, um herauszufinden, was Sache ist. Fazit: es wurde nichts an dem Fall gemacht, das Rad lagert bei den Bullen, der Kollege ist Urlaub für 6 Wochen, das war es!
Nachdem kein Wunder passierte, nahm ich die Sache in der Hand und schrieb einen zweiseitigen Beschwerdebrief an das regionale zuständige Polizeipräsidium. Fast drei abend lang feilte ich an dem Schriftstück (Deutsch ist nicht meine Muttersprache). Dabei holte ich mir juristischen Rat von einem Arbeitskollegen. Darin nannte ich eine Frist von 10 Tagen zur Abgabe meines Rads.
Zehn Tage später klingelte das Telefon: Sie können Ihr Rad abholen, was ich natürlich am selben Tag tat (100 km von meinem Wohnort), und so sah es aus:
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Moral der Geschichte: das Rad stand beim Dieb für ca. 11 Tage , bei der Polizei für fast 5 Wochen herum, nur weil der eine "Kollege" im Urlaub war, und kein anderer Polizeibeamte sich imstande sah, den Fall zu übernehmen. Also sollte euer Fahrrad geklaut werden, verlasst euch nie, nie auf die Polizei! Handelt auf eigene Faust, sucht nach eurem vermissten Fahrrad selbst, denn die Polizei wird für euch nichts unternehmen, und sogar wenn ihr das Rad findet, wird sie euch daran hindern, euer geliebtes Bike wieder in die Hände zu nehmen.