Carbon ist ein Riesen-Hype zur Zeit und das Material hat definitiv noch viel Potential, das ausgeschöpft werden kann. Die Speerspitze der Forschung hierzu findet man aber nicht, wie dem geneigten Fahrradkunden immer versucht wird zu vermitteln, bei Sport- und Freizeitprodukten, sondern in der Luft-und Raumfahrt und im Automobilbereich. Auch bzgl. Rotoren von Windkraftanlagen läuft da viel.
Man muss auch ganz klar unterscheiden zwischen grundlegender Materialforschung- und Optimierung auf der einen Seite und konstruktiven Lösungen bei gegebenen Werkstoffeigenschaften auf der anderen Seite.
Bei Fahrrädern finden zumeist Herstellungstechnologien Anwendung, die erprobt und bewährt sind, aber nicht "der letzte Schrei" sind.
Einen Carbonrahmen zu kaufen nur des Carbons wegen, ist Blödsinn. Man erkauft sich sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber Alu oder Titan. Imho ist der Hauptnachteil an CFK, dass es schwierig ist, Schäden zu erkennen und deren Ausmaß festzustellen. Weiterhin sind die Qualitätsschwankungen bei der Fertigung größer, das ist auch Fakt. Man muss berücksichtigen, dass ein Scott Rahmen (nur als Beispiel) mit sub 1 kg sicher weniger Reserven hat als ein Carbon Rahmen, der 1,2 kg wiegt. (@ nopain-nogain: Cube Rahmen haben schlicht und ergreifend ein paar Gramm mehr auf den Rippen. Obwohl das viele hier veschmähen, sehe ich das in punkto Haltbarkeit eher positiv!!)
Vorsicht ist immer geboten, wenn Schlagbeanspruchung senkrecht zur Fläche auftritt, denn das ist definitv ein Hauptschwachpunkt von CFK.
Regelmäßige Kontrolle und ggf. Austausch der Teile nach Herstellerempfehlung ist eine Konsequenz aus o.g. Tatsachen.
Und: Der Hersteller kann mir garantieren, was er will, die Frage muss doch sein, ob ich mir bei einem Defekt (Bruch) des Rahmens bzw. des Anbauteils (schwere) Verletzungen zuziehe!!! Das wird hier immer als letztes in Betracht gezogen, und das finde ich schon sehr verwunderlich...
Blablabla Garantie, Leichtgewicht, Carbonoptik, Steifigkeit usw. Wenn ich schwer stürze ist das alles zweitrangig.