Nun zum versprochenen "Review" der
Reifen von Vittoria an meinem Rad.
Vorderrad: Vittora Sturdy 29 x 2.3 TNT 790g
Hinterrad: Vittoria Goma 29 x 2.4 TNT 1050g
Beide
Reifen sind von Vittoria als All Mountain
Reifen gekennzeichnet. Außerdem habe ich aufgrund des Gewichtes auf die Sidewallprotection verzichtet.
Von Anfang an.
Die Montage beider
Reifen war völlig problemlos. Sie sitzen beide ziemlich stramm auf der Felge. Das hatte zur Folge, dass ich mit einer normalen
Standpumpe arbeiten konnte. Aufziehen, aufpumpen, einmal in die Felge ploppen lassen, ruft ablassen, Milch über Ventil einfüllen und wieder aufpumpen – fertig. Einzig an einer Stelle der Felge mit Dalle kam ein wenig Milch raus. Ich konnte aber über 24h keinerlei Druckabfall feststellen.
In Lenzerheide angekommen mussten sich die beiden
Reifen gleich einem Härtetest stellen. Wir fuhren auf das Parpaner Rothorn und machen eine 23km Runde. Von völliger Geröllhalde über vorblockte Trails bis hin zu Highspeed abschnitten auf geschotterten Wegen war alles dabei.
Da ich zuvor immer MagicMarrys in der Trailstar SG Version hatte war ich skeptisch, ob die
Reifen vor allem den scharfkantigen Steinen im obren Abschnitt standhalten werden. Um es vorweg zu nehmen, ich hatte keinen einzigen Ausfall zu beklagen.
Mit 1,6 Bar vorne und 1,8 hinten machten ich mich auf den Weg.
Auf trockenem Boden waren die
Reifen ein Traum. Beide rollen wesentlich schneller als die MM. In den Kurven musste ich aber etwas Geschwindigkeit rausnehmen.
Der Goma an Hinterrad bietet mit seinen rundlichen Seitenstollen zwar ein sehr kontrollierten Grenz/Rutschbereich, aber dieser setzt früher ein als bei den MM. Der Sturdy vorne konnte kurventechnisch mMn knapp auf dem Niveau eines MM gefahren werden.
Die Bremstraktion beider
Reifen war hervorragend.
Die zweite Abfahrt des Tags war dann sehr nass. Wieder ging es über Geröllhalden, verlockte Trails und schnelle Schottenwege.
Die Traktion auf den feuchten Steinen lag bei gefühlten 80% der MM. Im Bikepark dann eine für mich große Überraschung. Die
Reifen halten richtig gut. Vom Sturdy am Vorderrad war und bin ich richtig angetan. Wiedermal hervorragende Brems- und Kurventraktion und der Goma am Hinterrad rutschte etwas früher, aber auch im nassen kontrolliert mit durch die Kurve. Die Drifts mit dem Hinterrad waren ein wahre Freude weil völlig berechenbar.
Tag zwei ging nach einer Nacht Regen auf tiefen schlammigen Böden zu Gange. Die
Reifen haben eine gute Selbstreinigung, aber leider war das Profil etwas überfordert. Hier wären eher Spikes angesagt gewesen. Ich muss aber trotzdem sagen, dass sich die
Reifen gut geschlagen haben. Das Profil des Goma ist nicht sehr hoch, was bei so tiefen Böden nicht so toll ist. Durch eine gute Selbstreinigung hat das Ganze jedoch funktioniert. Der Sturdy vorne machte seine Arbeit ebenfalls nach Kräften gut. Durch die deutlich höheren Stollen konnte er mich überzeugen. Das hätten die MM nicht besser gemacht. Nur in sehr schnellen kurven in der man die Seitenstollen braucht muss man abstriche machen. Die Stollen sind eng gesetzt, enger auf jeden Fall als bei MM, was sich in den tiefen Böden bemerkbar macht. Greifen einfach nicht so gut. Im trockenen ist das aber zu vernachlässigen.
Nun zum Verschleiß:
Es gab keinen. Nach drei Tagen und ca. 8.000 Tiefenmeter sind die Stollen sogar noch scharfkantig.
Schwalbe hat nach einem solchen Urlaub immer mindestens Bruchstellen in den Stollen, meist sogar richtige abrisse. Da habe ich mich immer gefragt wieso ich 50-60€ für einen
Reifen ausgebe ...
Alles in Allem bin ich ziemlich zufrieden mit den
Reifen. Einzig die relativ flachen Stollen der Goma, vor Allem die Seitenstollen, haben mich etwas genervt. Meine Frau fuhr den Morsa am Hinterrad und war begeistert. Sie fuhr vorher einen Hansdampf welchen sie mit Freude in die Tonne kloppte. Ich denke, dass ich den Morsa als nächstes am Hinterrad montieren werde.
RIDE ON!